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Auch uns hat es jetzt erwischt ....
... im Raum Bochum.
Erstmal ein herzliches "Hallo" an alle hier im Forum. Ich lese schon seit ca. 2 Wochen hier in dem Forum, so das ich den Eindruck habe, manche schon zu kennen. Leider hat es meine geliebte Mama erwischt. Erst entdeckte sie einen "Knubbel" in der Brust, das war für sie schon entsetzlich. Als sie dann untersucht worden ist, fand man einen Schatten in der Lunge. Der Brustarzt Dr. Abdallah schickte sie dann erstmal in die Lungenklinik, nach allerlei Untersuchungen, kam recht schnell die OP. Dieser Schatten war ein "rezeptornegative Metastase mit HER2-Überexpression(3+)". G3,pT2,No(o/17), R0. Was auch immer das heissen soll ? Also ist der "Knubbel" in der Brust das Mammakarzinom. Jetzt geht es am Dienstag wieder zu dem Herrn Brustarzt, für die Brust. Da unser familiärer Zustand momentan unhaltbar ist, hätte ich gerne mehr Informationen oder Erfahrungen über den weiteren Verlauf. Wird sie nochmal operiert? Denn die Brust OP war ja schon angesetzt? Mit Chemo werden wir wohl auch rechnen müssen, oder? |
#2
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AW: Auch uns hat es jetzt erwischt ....
Hallo Melle,
es tut mir leid, dass ihr euch so sorgen müsst. Nun mal eins nach dem anderen. Gut ist, dass Deine Ma den Knubbel gefunden hat und nicht lange gefackelt hat - ab zum Arzt. Gut so. Gut ist, dass es wohl nur eine Metastase war in der Lunge- denn sonst wäre sie nicht so schnell operiert worden. Eine einzelne Metastase ist immer günstiger als mehrere viele kleine. Eben weil man dann erfolgreich operieren kann. Wenn mehrere Metastasen gefunden werden, wird eigentlich immer erst eine systemische Therapie begonnen. Also Chemo vor der OP. Oder Antihormone. Nur eine Metastase - das ist gut. 0/17 ist auch gut- also DORT kein Lymphknotenbefall-also lokales Geschehen. Bei einem Hormonrezeptornegativen Tumor wird es wahrscheinlich keine AntiHormonTherapie(AHT)geben-- wenn nicht vielleicht dann doch der Brusttumor Hormonrezeptorpositiv sein sollte. Denn das gibt es auch, dass der Ursprungstumor andere Faktoren aufweist als eine Metastase. Jedes Ding hat seine 2 Seiten - und deshalb ist es gut, dass der Tumor Her2neu+++ ist. Dadurch gibt es die zusätzliche Option einer Antikörpertherapie mit Herzeptin. Ist denn der Ursprungstumor schon biopsiert worden ? Gibt es von diesem denn schon Daten ? Ich denke mal, dass Doc Deiner Ma empfehlen wird, eine Neoadjuvante Chemotherapie( also erst Chemo- dann Tumorentfernung) zu machen. Damit man sehen kann, ob der Brusttumor schrumpft,d.h. anspricht. Wäre auch gut nach der Lungen-op. Damit den eventuell noch verbliebenen Zellen der Garaus gemacht wird- sollten denn noch welche sich versteckt haben. Glaube mir, Deine Ma wird alles gut überstehen. Sie wird lange Zeit krank und müde und zerschlagen sein, viel Hilfe brauchen- auch wenn sie es nicht zugeben wird. Aber : Lasst EUCH nicht fertigmachen. Es wird auch während der langen Zeit der Therapien immer wieder Momente geben, wo man wieder mal laut lacht. Nicht mutlos werden. Dieser Sch...-Krebs soll nicht gewinnen.
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Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL) Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.) Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca) Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie) Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015 |
#3
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AW: Auch uns hat es jetzt erwischt ....
Ja, aus der Brust wurden schon Fragmente entnommen und dieser war auch böse, aber die genauen Spezifikationen besorge ich mir am Dienstag, beim Doc. Denn einer von uns begleitet sie zu jedem Arzttermin.
Danke für deine schnelle & ausführliche Antwort. |
#4
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AW: Auch uns hat es jetzt erwischt ....
Bitte was heisst denn das "Grad 3 (G3): schlecht differenziertes bösartiges Gewebe"? So eine richtige Erklärung kann ich nicht finden.
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#5
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AW: Auch uns hat es jetzt erwischt ....
Hallo Melle,
super wie du dich um deine Ma kümmerst. Genau das braucht sie jetzt. Frau fühlt sich total getroffen, ringt um das Notwendigste, Angst macht sich breit, hilfesuchend und doch wieder stark sein wollend, wie (frau) man es gelernt hat ist in einem drinne. Und viele, viele andere Gefühle. Geht eins nach dem anderen an. Nehmt euch Zeit. Viele, die es hinter sich haben sagen, wir hätten uns mehr Zeit nehmen können. Am Anfang meint man immer alles muss sofort passieren. Nein, die Diagnose und der genaue Behandlungsableuf sind wichtig. Sooooo wichtig. Alles Liebe, viel Kraft für euch! Hi Moni, dein Einfühlen finde ich wirklich toll. Deinen Beitrag finde ich super (unter diesen traurigen Umständen)! Gruß Dori
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*Tougher than the rest! |
#6
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AW: Auch uns hat es jetzt erwischt ....
Danke Dori für Deine liebe Antwort, aber Du machst die ganze Situation schon so endgültig. Müssen wir wirklich so schnell damit rechnen?
Geändert von Melle (11.05.2007 um 23:03 Uhr) |
#7
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AW: Auch uns hat es jetzt erwischt ....
Zitat:
G3 ist eine Bezeichnung wie weit entfernt die Krebszellen vom ursprünglichen Gewebe sind. Mann nennt dies Grading. G1= hoch differenziert, die Zellen gleichen noch sehr den ursprünglichen Zellen G2= mässig differenziert G3= schlecht differenziert Dieses Grading sagt aus wie aggressiv ein Tumor ist. G1 = wenig aggressiv, G2= mässig aggressiv, G3= aggressiv. Tumore mit G3 und Her2neu+++ sind aggressiver und metastasieren schneller als Her2neu - und G1 oder G2. Das habt Ihr ja leider schon erfahren müssen. Gegen Her2neu+++ gibt es heute zum Glück ein Medikament welches sehr gut wirkt und in der Regel wenig Nebenwirkungen verursacht (Herceptin). Da sich die Prognose mit G3 und Her2neu+++ verschlechtert, sollte Deine Mutter unbedingt das ganze Programm durchlaufen, also Bestrahlung`(wird meistens nur bei einer Brusterhanlenden OP empfohlen), Chemo und Herceptin. Und der Tumor in der Brust sollte (sofern er die gleichen Werte aufweist) so schnell wie möglich rausoperiert werden. Denn was nicht mehr da ist kann auch keine Krebszellen mehr streuen. Trotz allem vergesst nicht: Auch wenn die Prognose nicht ganz sooo günstig ist, es gibt viele Frauen welche mit dem gleichen Grading eine lange Zeit überleben. Dass keine Lymphknoten befallen waren ist schon einmal sehr sehr positiv! Nehmt den Kampf auf und erklärt dem Krebs den Krieg. Es ist machbar, auch wenn es manchmal nicht ganz einfach ist. Liebe Grüsse Daniela |
#8
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AW: Auch uns hat es jetzt erwischt ....
Danke Daniela für deine ausführliche Antwort.
Ich kann besser leben, mit einer konkreten Antwort, als diese ganzen Vermutungen und was wäre wenn Antorten. Heute morgen kam der Bericht über den Brusttumor und folgendes steht da nun wieder:"Jet - Biopsie: Mäßig differenziertes, invasiv duktales Mammakarzinom, G2, Östrogenrezeptor negativ, Progesteronrezeptor negativ, Her-2 neu negativ." Aha - das heisst jetzt, das es nichts mit den Hormonen zu tun hat und das es jetzt G2 ist???? |
#9
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Auch uns hat es jetzt erwischt ....
Meine Ma hat diese Woche die Diagnose Brustkrebs T4 Stadium erhalten.
Werden noch weitere Untersuchungen folgen. Wir sind alle wie in Trance und helfen der Ma wo wir können. Sie hat nur Probleme sich helfen zu lassen und zu verstehen, dass wir Töchter und Pa immer für sie da sind. Egal in welcher Verfassung. Sie macht sich den Vorwurf uns jetzt zu belasten und uns Sorgen zu machen. Obwohl wir ihr schon mehrmals gesagt haben, sie ist doch unsere Mutter und wir kümmern uns um sie, komme wa wolle. Verhalten wir uns richtig oder sollen wir uns ein wenig zurücknehmen. Gruß kummerkasten |
#10
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AW: Auch uns hat es jetzt erwischt ....
Hallo,
ihr macht das schon richtig,meine Tochter war auch bei allen Untersuchungen und Arztgesprächen dabei,das war schon wichtig,weil ich manchmal nicht alles aufgenommen habe. Deine Mama hat jetzt erst mal den Boden unter den Füßen verloren,und es dauert jetzt bis sie aufsteht und kämpft. Habe meine Mutter vor fast 8 Jahren am Brustkrebs verloren,und bin seit 2 Jahren selber betroffen,weiß daher auch wie wichtig es für die Angehörigen ist genau informiert zu sein,ich konnte besser damit umgehen,und meine Tochter auch.Meine Mutter wollte auch niemanden damit belasten,war 64 bei Diagnose,seid für sie da ,ich bin heute froh soviel Zeit mit ihr verbracht zu haben,auch wenn ich manchmal nur da war und gelesen habe.Manchmal will man nur seine Ruhe haben,aber die Angehörigen bekommen normalerweise ein Gespür dafür. Auf jeden Fall bin ich meiner Tochter und dem Rest der Familie heute dankbar für die Begleitung,Hilfe und Unterstützung während der Therapiezeit und auch noch heute. Mach weiter so es tut auch dir gut. Ich wünsch euch viel Kraft für alles weitere. Liebe Grüße Leni |
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AW: Auch uns hat es jetzt erwischt ....
Hallo Kummerkasten-
es tut mit so Leid für Deine Familie - denn ich weiss was jetzt bei Euch vorgeht. Es ist der absolute Ausnahme Zustand! Ja, wir hatten auch das Problem, mit dem helfen und zur Last fallen, etc. - aber da haben wir einfach drüber weg gesehen und uns einfach immer was einfallen lassen, z.B.: habe ich absichtlich bei ihr was vergessen, ich brauchte irgend welche Dinge ...... Und am Wochenende vor der Diagnose bin ich einfach mit meiner Tochter über das Wochenede bei ihr eingezogen und mein Papa hat uns alle verwöhnt. Gestern kam sie aus dem Krankenhaus von der Lungen OP und ist eingentlich "fit"(den Umständen entsprechend), und meckern kann sie auch schon wieder ganz gut ! Ich war heute 2 mal dort, um einfach mal "nachzusehen" und heute Nachmittag mit der ganzen "Sippe" incl. Hund ! Die Ablenkung tat uns allen gut und wir haben auch mal wieder richtig lachen können. @Kummerkasten: Versuche einfach Deiner Mama zu erklären, das Du ihr gerne für sie da bist und das Du das brauchst, weil Du sie liebst. |
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AW: Auch uns hat es jetzt erwischt ....
Zitat:
Deine Interpretation des Resultates ist korrekt. Der Ursprungstumor hat also effektiv andere Merkmale als die Metastase (da hat ja Monika schon darauf hingewiesen). Ich dücke Deiner Mutter die Daumen für die OP und grüsse Euch herzlich Daniela |
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AW: Auch uns hat es jetzt erwischt ....
hallo,
an alle die mir geantwortet haten. Die zusprechenden Worte von Euch,die Untersützung und die Ratschläge helfen mir sehr. Jeder in der Familie geht ja mit der Situation anders um, trauen sich teilweise, dass Gespräch gar nicht auf die Situation von Ma zu bringen. Besonders schwer ist es für Pa. Ich weiss jetzt, man ist ausserhalb der Familie nicht allein, auch wenn man sich nicht persönlich kennt. Danke!! Kummerkasten |
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