Mein Vater stirbt bald!

[Kathi95]

Hallo...also ich bin ganz neu hier und würde mich über jeden tipp freuen.
Ich bin 15 Jahre alt und vor einem Jahr hat mein Vater(49) die Diagnose bekommen, dass er einen Hirntumor hat. Nach einer operation und einer Chemotherapie hatten wir aber alles gut im Griff. Dann kam iwann der erste epileptische Anfall..es war beim Frühstück. Für mich war das sehr erschreckend, da ich nicht wusste was das war. Dann kam nach einiger Zeit der zweite und dritte Anfall, bei denen ich auch dabei war. Als im Krankenhaus das MRT gemacht wurde stellte sich heraus, dass auf der anderen gehirnhälfte ebenfalls ein Tumor gewachsen ist. Es gab wieder eine chemo die er aber eigentlich gut vertragen hat. Dann kam die lungenembolie, bei der er nur knapp dem Tod entwischt ist.
Vor zwei Monate hat sich sein Zustand nun extrem verschlechtert. Er kam ins Krankenhaus und zu diesem Zeitpunkt konnte er nicht mehr gut laufen, essen, sehen, sich orientieren...im kh stellte sich dann raus, dass die Tumore auf beiden seiten regelrecht gewichert sind und das weder eine chemo noch eine Operation was bringt. Wir wollen auch so viele Schmerzen verhindern wie es nur geht.
Die Ärzte meinten nun, dass er nicht mehr als ein halbes Jahr leben wird. Das war für mich ein Riesen shock, da ich auch meinen Papa brauche und immer einer super Verhältniss mit ihm hatte. Meine schwester, meine Mama und ich haben uns nun dafür entschieden dass er in ein Hospiz geht, wo er nun auch schon seit 1,5 Wochen ist. Ich glaube das war die beste Entscheidung die wir treffen konnten. Allerdings geht es ihm von Tag zu Tag schlechter. Und es wird nicht mehr lange dauern bis er einschlaft mittlerweile kann er auch nicht mehr reden. Wir denken auch dass er blind ist.
Nun weiss ich nicht wie ich mit dieser scheiß Situation umgehen soll...ich weiß nicht ob ich das alles so hinkriege...auch mit der Schule. Dazu kommt dass och auch noch meinen mittleren schulabschluss dieses Jahr machen muss. Meine Mutter meinte ich soll mich in den nächsten Tagen richtig von ihm verabschieden..aber ich merke dass ich mit dieser siuation völlig überfordert bin und nicht weiß wie ich mich dann verhalten soll jetzt ist ja auch noch Weihnachten und Ich weiß nicht ob es mein Papa bis dahin überhaupt noch schafft..ich würde mich wirklich freuen wenn hier welche antworten.

Lg kathi

[dayo]

hi kathi, will dir gerne antworten...
glioblastom ist eine der schwersten krebserkrankungen ueberhaupt..und die meisten erkrankten haben ab diagnose noch ca. +/- ein jahr zu leben...
ausnahmen gibt es aber auch, wenn auch nur wenige...
lass dich lieb druecken....!

[shjana]

huhu kathi!!!

es tut mir sehr leid mit deinem vater!!!

es ist schwer die richtigen worte zu finden....
fühl dich einfach gedrückt von mir

ganz liebe grüße

jana

[HeikesFreundin]

Hallo Kathi ...

es macht mich immer wieder traurig zu lesen, dass es wieder und wieder jemanden erwischt...

Sich richtig verabschieden ist leichter gesagt als getan - denn: wie verabschiedet man sich richtig? Ich weiß es zB nicht.
In dem man alles sagt was man noch zu sagen hat?
In dem man jegliche Zeit die man noch gemeinsam hat miteinander verbringt?
Es ist wirklich schwer ...

Viele hier haben diese Zeit des Abschieds hinter sich oder befinden sich mitten drin - auch wir haben das durch.

Man kann einfach in einer solchen Situation nichts raten, was für einen anderen richtig sein kann.

Wichtig ist dass Du jemanden hast mit dem Du reden kannst über alles, bei dem Du weinen und Scheiße schreien darfst !

Ich wünsche mir für Dich dass es so jemanden gibt
und dass Dir der Austausch hier ganz vielleicht ein wenig hilft
weil Du siehst, dass Du und ihr mit dieser schlimmen Diagnose nicht alleine auf der Welt seid.

Das wissen darum wird Deinen Schmerz nicht schmälern, aber
vielleicht tut es Dir gut wenn Du etwas davon hierlassen kannst, wo andere versuchen, Dir "tragen" zu helfen.

Ich möchte Dir einen Spruch hierlassen - lies ihn ruhig mehrmals, damit Du verstehst was er genau meint:

Vielleicht bedeutet Liebe auch lernen
jemanden gehen zu lassen, wissen,
wann es Abschied nehmen heißt.
Nicht zulassen, dass die Gefühle
dem im Weg stehen, was am Ende
wahrscheinlich besser ist für die,
die wir lieben.
[Sergio Bambaren, aus "Der träumende Delphin"]

Von Herzen ganz viel Kraft!

Angie

[Andorra97]

Liebe Kathi,
ich will Dir gerne antworten, aber für manchen Schmerz gibt es einfach keine tröstenden Worte.
Ich schicke Dir einfach nur viel Kraft und Stärke und ich hoffe Du und Deine Familie ihr könnt euch gegenseitig unterstützen und trösten.

[Kathi95]

Hallo an ich alle! Danke für eure Tipps und lieben Worte. Ich fahre heute nach der Schule wieder zu ihm. Ich hoffe wir haben noch möglichst viel Zeit miteinander.
Euch allen auch ganz viel Kraft.
Kathi

[TinaC]

Hey Du Liebe!

Auch ich hab mit Erschrecken gelesen, was Du durchmachen musst - aber auch mit Bewunderung, dass Du hier schreibst, dass Du Dir Hilfe suchst, und dass Du versuchst, für Dich Antworten zu finden.

Die schwere Zeit, die Du erlebst, kann Dir niemand abnehmen. Und auch ich kann Dich nur ganz fest in den Arm nehmen.
Und auch ich bin hier, im Forum, weil ich Angehörige einer erkrankten Person bin, wie Du.
Bei mir war es meine Tochter, die an einem Hirntumor erkrankte, als sie 12 war. Gott sei Dank ist es bei ihr gut ausgegangen - aber auch ich habe mich natürlich in dieser Zeit mit dem Tod auseinandersetzen müssen.

Wenn Du magst, schreib mir gern per PN. Meine Tochter ist jetzt 16 - ich kann mich, glaube ich, in Deine Gedankenwelt im Moment ganz gut reinversetzen.

Ich wünsch Deinem Pa, Deiner Familie und ganz besonders Dir viel Kraft und schick Dir liebe Wünsche und Gedanken!

Tina

[parigo]

Salut Kathi,

es gibt kein richtige oder falsches Weg beim Abschied nehmen. und keiner kann damit umgehen sei er 15 oder Älter. ich habe mit meine Frau geredet und Ihr gesagt sie soll loslassen ich habe mich für alle Jahren da sie für mich da war bedankt und gesagt was ich für sie empfinde und ich wollte bis zum schluss bei Ihr sein damit sie weiss ich bin bei Ihr. aber das war mein Weg. DU musst den Weg nehmen den Du fühlst und kannst , es gibt da kein richtig und kein falsch.....das Du hier schreibst ist gut, hier findest Du viele die das selbe schiksal mitgemacht haben, hier bist Du nicht alein aber Du solltest auch bei Dir, mit jemand Kontakt aufnehmen der dir den Weg weist , damit Du lernst damit umzugehen.

ich wünsche Dir viel Kraft,


LG
Parigo

[Kathi95]

Hey!!
Heute war ich wie schon gesagt bei meinem Papa. Ch habe darum gebeten mit ihm allein zu sein, damit ich mich verabschieden kann. Zum Glück kann ich immer mit meiner Familie und Freunden reden. Aber trotzdem wollte ich wissen wie es euch in dieser Situation ergeht bzw ergangen ist.
Nach dem heutigen Besuch denke ich nicht, dass wir noch lange haben, aber ich hoffe dass er mitbekommen hat, dass ich heute bei ihm war.

Lg kathi

[Tina W.]

Liebe Kathi,
es tut mir sehr leid, daß Du das in Deinem Alter durchmachen mußt. Mein Vater hat auch ein Glioblastom, aber er ist 74 und ich bin 44 und habe Kinder in Deinem Alter. Für mich ist es schon schwer genug, was muß das dann erst für dich bedeuten.
Als wir vor 2 Jahren die Diagnose bekamen und vor der ersten OP nicht klar war, wir er anschließend sein würde, haben wir uns alle vom Ehemann/Vater/Opa verabschiedet und ihm alles gesagt, was man sagen wollte. Es war sehr traurig, hat aber unheimlich gut getan, denn ich habe das Gefühl,dass nichts unbesprochen geblieben ist und ich ihm danken konnte für alles was er für mich und uns getan hat.
Seither gibt es immer ein Auf und Ab und die Angst ist da, ihn zu verlieren. Auf der anderen Seite merke ich auch, wie seine Kraft immer mehr schwindet und wir haben ihm versprochen, nichts zu tun, was ihn unnötig quält. Wenn er irgendwann gehen möchte, soll er das tun, ohne das wir ihn zurückhalten. Auch wir haben uns in der Zeit mit einem Hospizdienst auseinandergesetzt. Das ist glaub ich eine sehr kluge Entscheidung, da ein Abschiednehmen in Würde möglich ist.
Genieße die Momente mit Deinem Vater und behalte sie in Erinnerung. Er wird immer für Dich eine Rolle spielen und da sein, auch wenn er körperlich nicht mehr anwesend ist.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Stärke

Tina

[Kathi95]

Hallo Tina. Ich denke, dass es die beste Entscheidung war, dass wir ein hospizplatz für meinen Papa bekommen haben. Denn so können wir uns in Würde verabschieden. Mittlerweile habe ich verstanden dass wir ihn gehen lassen müssen, auch wenn es mir alles andere als leicht gefallen ist, diese Entscheidung zu treffen.
Lg und viel Kraft an euch. Kathi

[Phine]

Hey Kathi!
Mir geht's im Moment auch ähnlich! Ich mache im Moment ein Auslandjahr in Toronto/KANADA. Meine Mutter hat mich heute morgen angerufen und mir erzählt, dass mein Vater sehr krank sei- Hirntumor! Am 26.12. soll er operiert werden, aber er kann jetzt wohl schon kaum noch sprechen, er hat alle Anzeichen ignoriert- es sieht ziemlich schlecht aus.. Ich lebe seitdem ich 4 Jahre alt bin von meinem Vater getrennt, ich bin damals in Frankreich geboren und meine Mutter, meine kleine Schwester und ich sind dann nach Deutschland gezogen, meine Mutter ist hier geboren.. Seitdem wir getrennt sind, habe ich ihn 3 Mal gesehen und ich habe auch kaum Erinnerungen an ihn, aber ich habe einfach keine Ahnung, was ich jetzt machen soll, weil mich das alles sehr traurig macht und ich eigentlich nicht soo gut auf ihn zu sprechen bin.. Wenn ich mein Auslandsjahr hier jetzt abbrechen würde und zu ihm fliegen würde (meine Mutter hat mir den Vorschlag gemacht), würde mir das auch nicht sehr viel bringen, da er ja kaum noch mit mir reden kann und man wohl nur banale Gespräche mit ihm führen kann, wenn man ihn noch verstehen kann und ich habe auch Angst, dass mich das noch weiter runterzieht und vielleicht ist es auch besser, wenn ich ein bisschen Abstand habe! Meine Mutter wird am 25. Dezember zu ihm fliegen.. Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute! Liebe Grüße, Phine

[S+T]

Hallo, ich bin auch ganz neu hier und auch gerade mal 16 geworden vor 2 Wochen. Bei mir ist es im Moment auch sehr schwer da meine Aller Beste Freundin (17) einen Gehirntumor hat. Ich weiß nicht wie ich damit umgehn soll da ich sehr große Angst hab sie zuverlieren. Aber ich lasse mir das nicht anmerken. Das mit deinem Vater tut mir sehr leid. Auch wenn er dich vielleicht nicht mehr sieht oder so, er spürt es da ihr da seit. Ich glaube das gibt ihm Kraft weiter zumachen. Zukämpfen. Gibt niemals die Hoffnung auf. Wir werden es auch nicht. Fühl dich gedrückt

LG. Sandi

[sponella]

hallo liebe sandi !

es tut mir sehr weg , wenn so junge menschen wie du sich mit solchen diagnosen auseinandersetzen müssen , es ist sicherlich schwer , versuche mit deiner freundin so normal wie möglich umzugehen, sei einfach für sie da , ich glaube es ist schlimm in solch einer situation alleine gelassen zu werden , steht es schon fest wie es weiter geht? um welche tumorart handelt es sich ? ich wünsche dir viel kraft für die nächste zeit und wünsche dir und deinen freundin ein schönes weihnachtsfest , es grüßt dich annemarie

[Kathi95]

Hallo!
Mein Papa hat den Kampf gegen dieses scheiss tumor leider vor einer Woche verloren. Aber ich hoffe dass es fur ihn auch irgendwie eine Erlösung war...:/

@phineIch hoffe, dass die Operation bei deinem Papa gut verläuft..wenn du willst kannst du mir auch mal ne persönliche Nachricht schreiben..denn als wir die Diagnose bekommen haben und operiert wurde, war meine schwester auch im Ausland!!

@sandi Versuche am besten trotz der Diagnose normal mit ihr umzugehen...auch wenn sich das iwie doof anhört...aber das wichtigste ist, dass du immer fur sie da bist, auch wenn sie vllt mal einen schlechten Tag hat und dich etwas anfahren sollte..(so war es zumindestens bei meinem Papa..dass er dann ein bissl egoistisch gedacht hat..aber in dieser Situation ist das ja auch iwie verständlich)

Liebe Gruße an alle...hoffe ihr hattet trotzdem ein schönes weihnachtsfest
Und vieeel kraft!