Brustkrebs im Endstadium

[wu79si]

Hallo liebe Leute!

Habe ein Problem und hoffe, dass mir jemand von Euch einen Rat oder ein paar Tips geben kann. Meine beste Freundin (heute fast 36) hat im August 2005 erfahren dass sie Brustkrebs hat, damals war sie im 5 Monat mit ihrem Sohn schwanger. Sie hatte damals bereits eine zweijährige Tochter und war gerade dabei ein Haus mit ihrem Freund zu bauen. Es wurde dann trotz Schwangerschaft mit der Chemotherpie begonnen und zwei Monate später wurde der Kleine dann per Kaiserschnitt geholt. Im Jänner 2006 (nach 6 Chemoblöcken) wurde dann die Brustoperation gemacht und dabei wurde festgestellt, dass auch in der zweiten Brust ein Tumor vorhanden ist. Deshalb wurden ihr beide Brüste komplett entfernt. Weiters wurden bei der OP auch die Lymphknoten entfernt und es stellte sich heraus dass auf beiden Seiten bereits fast alle Lymphe befallen waren und auch die Haut auf der Brust bestrahlt werden musste. Damals dachten wir noch - ok, dass ist schlimm, aber sie schafft das - leider sollte das nicht der Fall sein, denn nicht einmal ein halbes Jahr später kamen die ersten Metastasen auf der Leber, danach folgten Metastasen auf den Knochen und anschlißend bekam sie noch Weichteilmetastasen dazu. Gegen die Metastasen auf der Leber kann man nur mit Chemo vorgehen, gegen die Knochenmetastasen bekommt sie eine spezielle Infusion (Zymehta) und weiter auch noch Herceptin (soll angeblich das Leben verlängern), die Weichteilmetasten wurden bestrahlt und konnte so zurück gebildet werden. Das ganz ging bis im Oktober diesen Jahres und nun wurden leider Gehirnmetastasen festgestellt. Daher wird sie jetzt am ganzen Kopf bestrahlt und hat schwere Probleme mit der Sprache und Koordination von Dingen.

Nun zu meiner Frage - hat schon jemand von Euch Bestrahlungen vom Kopf bekommen oder hat Tips wie man ihr helfen kann, dass sie sich jetzt Dinge leichter merkt oder sich nicht so hilflos vorkommt.

Ich wäre gerne ständig für sie da, aber mein Sohn hat selber Leukämie und ich bin deshalb auch ständig mit ihm unterwegs, telefoniere aber trotzdem täglich mit ihr und versuche sie so oft als möglich zu sehen.

Es wäre toll, wenn mir jemand Tips oder Ratschläge in dieser Situation geben würde.

Besten Dank und für alle Betroffenen - ich drücke jedem die Daumen diese schwere Krankheit Krebs zu schaffen und zu besiegen.

Alles Liebe
Silke

[Ilse Racek]

Hallo liebe Silke,

Ratschläge kann ich Dir nicht geben. Aber ich kann Dir meinen Respekt aussprechen.

Alles Liebe

[suze2]

liebe silke,
also dass es nicht gut aussieht, weißt du ja.
im thread "krankheitsbewältigung" -
da schreibt nessie, dass es ihr nach hirnmetas 2006 wieder gut geht. ich kann das reinkopieren des links nicht, aber man muss einfach nach unten scrollen, da gibt es dann die "allgemeinen themen" und dabei eben die "krankheitsbewältigung", nessie schreibt, dass es ihr nach hirnmetas wieder gut geht. vielleicht kann sie etwas sagen?

dies nur, um auch diese seite zu wort kommen zu lassen, dass es auch nochmal bergauf gehen kann.

würde es deiner freundin wünschen.

und sowieso alles gute euch beiden und deinem sohn!
suzie

[suze2]

ja genau das hab ich gemeint, danke, mo!

hab auch eine freundin/kollegin mit hirnmetas, allerdings nicht von brustkrebs - jedenfalls geht es ihr nach kopfbestrahlung und OP des primärtumors (wurde erst nach den metas gefunden) relativ gut.

alles liebe
suzie

[wu79si]

Danke für Eure lieben Antworten.

Nun zu Euren Fragen - ich denke sie hat sich Familiär um fast alles gekümmert. Ihre Eltern und auch ihre Schwiegermutter helfen ihr so gut es geht. Sie hat noch zwei Freundinnen außer mir, die ihr immer zur Seite stehen. Leider haben sie und ihre Eltern schon einmal eine schwere Zeit durchlebt, denn ihre Schwester ist vor ca. 7 Jahren an einem übergroßen Herzen gestorben. Wurde aber leider erst bei der Obduktion im Krankenhaus festgestellt, nachdem sie in der Badewanne ertrunken ist. Eine schlimme Sache ich weiß und jetzt muss die Familie damit fertig werden. Ihr Mann und sie haben heuer geheiratet und die Kinder sind auch total lieb. Vor allem ihre Tochter geht super mit der Sache um - sie macht ihr eigentlich viel Mut, das sie keine Angst haben muss, weil ja die Tante schon auf sie wartet und das wir alle hier gut auf sie und ihren Bruder aufpassen werden.

Habe hier im Forum gelesen, dass Kinder mit dem Thema Tot ganz anders umgehen und viel mehr sehen und wissen als wir alle denken. Deshalb denke ich das es wichtig ist Kindern immer die Wahrheit zu sagen, man muss jedoch sicher aufpassen wie man ihnen etwas sagt.

Zu meinem Sohn, dem geht es nach einem Jahr Intensivchemo schon wieder besser - er muss zwar noch ein Jahr Chemo in Tablettenform schlucken und alle 14 Tage zur Blutkontrolle, aber wir sind sehr zuversichtlich das wir das gut schaffen werden. Aber vor allem sind wir sehr stolz auf ihn wie er das alles schafft. Er ist so ein starker Kämpfer und das erst mit 4 Jahren.

Danke nochmals für Eure lieben Worte - wenn ihr wollt werde ich Euch gerne weiter schreiben.

Alles Liebe Eure Silke

[Norma]

Hallo Silke,

ja, das Schicksal kann grausam sein.
Schön, dass es deinem Jungen einigermaßen gut geht; der Kleine hat ja schon einiges mitmachen müssen...

Hirnmetastasen werden durch Bestrahlungen vernichtet. Nachteil: es können neurologische Ausfälle auftreten. Und manchmal treten dann an anderen Stellen im Gehirn wieder neue Metas auf. Das ist dann der "berühmte Teufelskreislauf."

Aber eine Frage habe ich dazu. Du schreibst, es sei eine Chemotherapie trotz bestehender Schwangerschaft durchgeführt worden. Das ist sehr ungewöhnlich, weil Chemo bei SS eine absolute Kontraindikation darstellt.
Weißt du, was für eine Chemo gegeben wurde?

Ansonsten wünsche ich dir und deinem Kleinen, dass ihr ein schönes und möglichst beschwerdefreies Weihnachtsfest feiern könnt.

Und für deine Freundin, dass die Bestrahlungen anschlagen und keine neuen Metas mehr auftauchen!

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann (letzte Chemo 02.01.2008)