Ständiger Darmdruck nach OP

[St. Stamer]

Hallo,

meiner Schwiegermutter wurde vor 7 Wochen ein 50cm langes Stück vom Dickdarm entfernt.
Seitdem verspürt sie ständig einen Druck auf dem Darm und geht alle 1 - 2 Stunden auf Toilette, wo aber meistens nichts kommt.
Wir machen uns große Sorgen, weil sie auch nachts nicht länger als 2 Stunden schläft und sie sich so nicht erholen kann. Zusätzlich ist ihr als Nebenwirkung von der Chemo- und Strahlentherapie oft übel.

Wer kann Tipps geben, wie sie den Druck mildern kann?

Stephie aus Lübeck

[Jutta]

Hallo Stephi,


Dies könnte eine normale Nachwirkung der OP und Behandlung sein, da der Darm erst wieder lernen muß, unter diesen neuen Umständen zu arbeiten.

Dennoch sollte es von einem erfahrenen Arzt abgeklärt werden, ob sich bei Deiner Schwiegermutter evtl. ein Kotstau oder ein Darmverschluß bildet, der ziemliche Druckschmerzen verursacht. Mit etwas Milchzucker könnte der Darm vorerst mal durchgepustet werden, um zu sehen, ob sich Reste im Darm befinden.

Bekommt sie irgendwelche Medikamente die den Darm lahmlegen? Gegen die Übelkeit sollte ihr vor der Chemo ein Mittel dagegen gegeben werden. Hat sie es mit dem Arzt besprochen?

[St. Stamer]

Hallo Jutta,

vielen Dank für deine Antwort.

Meine Mum nimmt schon einige Medikamente gegen ihren Druck,welche aber nicht so wirklich anschlagen:Mukofalk(soll die Darmfunktion regulieren),Paspertin und Vomex gegen Übelkeit und hat jetzt noch Zäpchen erhalten, welche die Schwellung des Darms nehmen soll. Aber es hilft nicht wirklich etwas. Dieser ständige Druck bleibt bestehen und wird nicht besser. Die behandelten Ärzte wissen auch nicht so wirklich weiter.Oft wird gesagt ,das dieser Druck normal sei und man müsse noch etwas geduldig sein.Aber das ist nicht immer möglich,da sie ständig alle halbe Stunde mind.10 mal auf die Toilette muß.

Lieben Gruß Andrea und Stephie

[Jutta]

Hallo Andrea und Stephie,

Ich weiß, es ist schwer zu sehen, wie ein lieber Mensch mit Schmerzen kämpft und man ungeduldig daneben steht und etwas unternehmen will, und nicht recht weiß wie und was.

7 Wochen ist eine kurze Zeit um dem Darm die Möglichkeit zur Normalisierung zu geben. Hat sie schon versucht übers Essen dem Darm etwas Ruhe zu gönnen? Hat sie einen künstl. Ausgang bekommen? Oft kann der Darm kurz nach der OP viele Nahrungsmittel nicht verdauen oder resorbieren, vielleicht gibt es über eine Änderung des Essens etwas Erleichterung?

[Caspers Hildegard]

Hallo Stephie,
habe auch im Januar ca. 40 cm meines Dickdarms entfernt bekommen, es wurde hierbei zwar kein Darmkrebs aber dafür Bauchfellkrebs festgestellt. Aber ich fühle mich heute wieder topfit.
Die Probleme mit diesem Darmdruck kenne ich nur zu gut, ich "wollte" auch immer und konnte dann doch nicht.
Habe hier irgendwo im Krebs-Kompass einen Satz gefunden, der den Nagel auf den Kopf traf.
Dieser lautet wie folgt: ES DAUERT EINE GANZE ABER AUCH SCHMERZHAFTE ZEIT, BIS DAS DER VERBLIEBENE DARM WIEDER IN SEINER WOHLFÜHLSTELLUNG IST.
Dieser Satz hat bei mir voll zugetroffen. Ich habe mich wochenlang nach der OP mit irren Schmerzen herumgeplagt und dann auf einmal, von heute auf morgen, absolut keine Schmerzen mehr gehabt bis heute nicht.
Vielleicht ist Dir das doch ein kleiner Trost das die Schmerzen bzw. der Druck vorbei gehen.
Sei lieb gegrüßt von Hildegard