Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 23.09.2004, 01:27
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard lebermetastasen - sterben?

mein vater ist erst 65 und hat alles mögliche. magenkrebs als
ausgangstumor, eine knochenmetastase, lebermetastasen, in der lunge
hatte er schon welche, aber die wurden nicht erkannt. sie dachten, er
habe lungenkrebs - sind sie nun trottel??
ihm ist vor kurzen der magen entfernt worden, aber viel schlimmer
finde ich, dass er gelb ist, seine hautfarbe ist gelblich.
wir sind alle beschäftigt mit der op, ob er isst oder wie viel, aber sein
gesamtzustand ist wahrscheinlich viel bedrohlicher.
weiß jemand, was nun wirklich passiert, wenn man an krebs stirbt? was
passiert bei lebermetastasen? was geht da vor, worauf müssen wir uns
einstellen?
ich hatte selbst brustkrebs mit 37, betrachte mich jetzt, mit fast 44,
aber als geheilt, ich habe (bisher - toi, toi, toi, auch für die anderen in
ähnlicher situation)
nicht weiter darüber nachdenken müssen. Danke, wem auch immer...
wenn ich hier im forum gucke, sehe ich nichts von sterben, vielleicht
ist das hier nicht das richtige.
ich weiss nicht, was ich denken soll.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 23.09.2004, 18:03
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard lebermetastasen - sterben?

Hallo miela,
Du fragst nach Sterben...
Mit großen und zahlreichen Lebermetastasen
denke ich schon, dass man daran denken sollte, dass nicht mehr allzuviel Lebenszeit bleibt.
Wenn Du fragst, wie das evtl. vor sich geht...
dann kann ich Dir nur meine Vorstellung, meine
Gedanken dazu sagen....
Bei Lebermetastasen kann es sein, dass das Bilirubin (Abfallprodukt des roten Blutfarbstoffs)
irgendwann nicht mehr aus der Leber abtransportiert werden kann - deshalb wird die Haut gelb, wieder später kann dann dieses Bilirubin auch ins Gehirn... und der Mensch wird sehr schläfrig, müde und verliert evtl. das Bewusstsein - und schläft vielleicht so für immer ein.

Gruß Eljot
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 26.09.2004, 15:31
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard lebermetastasen - sterben?

Vielen Dank für deine Antwort. Es wäre schön, wenn es so wäre.
Inzwischen stehen andere Dinge im Vordergrund, Komplikationen nach der Magenentfernung. Mein Vater muss diese erstmal überstehen.
Wenn er das tut, dann müssen wir uns alle langsam an diesen Zustand der Unsicherheit gewöhnen und die guten Zeiten geniessen, so ist es wohl.
Ich möchte gern durch Wissen und Informationen mich vorbereiten, aber bestimmte Prozesse kann man wohl einfach nicht vorwegnehmen.
Diese Fragen werden sicher wieder akut.
Erstmal alles Gute.
miela
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 28.09.2004, 12:08
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ... nochmal ein paar meiner Gedanken....

Hallo Miela,
ich habe dieses Forum letzte Woche in meiner großen Not und Verzwieflung akut gesucht und gefunden. Ich les seitdem ein wenig mit und schreib auch mal ein paar Zeilen.
Akut geht es um die Diagnose meiner Mutter von Anfang September.
(Magen-Karzinom mit zahlreichen und großen Lebermetastasen)
Es ist zu spät für eine OP und es ist zu spät für Chemo.

Ich möchte Dir ein paar Sätze schreiben aus meiner Erfahrung der letzten Wochen:
Man sollte als Angehöriger ganz als Erstes daran denken, dass ALLES, ALLES, ALLES was man sagt W A H R ist !!!!
Ich persönlich halte nix, aber auch gar nix von "barmherzigen LÜGEN".... man muss nicht alles sagen... nur das was man sagt, muss wahr sein!!!!!!!!
DAS Wort Magenkrebs ist bei uns ausgesprochen........!
Ich glaube auch nicht, dass man um jeden Preis den "Starken" spielen muss um den Kranken zu schonen...

Die behandelnden Ärzte, fragen, fragen, fragen... und auf Gesprächen beharren.. Ihr habt ein Recht darauf als Angehörige.

UND gemeinsam mit den Ärzten überlegen und abwägen,in welchem Verhältnis die Belastungen einer Therapie zu dem Nutzen für den Patienten stehen!

Wir haben Ähnliche Wege zu gehen in der nächsten Zeit...
Melde Dich wenn Du möchtest, ich denke es hilft wenigstens ein ganz klein wenig, wenn man sich das Leid etwas von der Seele schreiben kann.

Ich habe dieses Forum auch gesucht, weil ich meine Freunde, (die nicht in dieser Situation sind) nicht über Wochen/Monate mit diesem Thema überstrapazieren möchte. Das soll nicht heisse, dass ich nicht mit ihnen darüber rede... - Betonung liegt auf "überstrapazieren".
Ganz lieben Gruß
Eljot
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 02.10.2004, 01:14
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard lebermetastasen - sterben?

Danke, liebe oder lieber Eljot, für deine Antwort.
Im MOment strapaziere ich meine Freunde noch nicht so sehr, weil wir drei Schwestern sind, und auch andere Familienmitglieder, die sich sehr stützen.
Am ehesten leiden noch unsere Männer und vielleicht auch Kinder unter unseren Sorgen.
Mein Vater liegt eine Autobahnstunde entfernt, aber ich habe mich entschlossen, mich krankschreiben zu lassen und habe ab Montag sowieso Urlaub - ich will ihn einfach jeden Tag sehen, mich nicht nur drauf verlassen, was die anderen erzählen.
Ich habe gute erfahrungen mit den Arztgesprächen gemacht, aber sie sagen nur etwas, wenn man fragt.
Mein Vater ist immer noch auf der Intensivstation, weil er eine Komplikation nach der anderen hat, Entzündungen an allen möglichen Stellen.
Das hat deine Mutter ja nicht, weil sie nicht operiert wird, wenn ich es richtig verstanden habe.
Bei uns haben die Ärzte auch gesagt, sie machen nur die Dinge, die seine Lebensqualität erhalten sollen...aber bis jetzt wurde alles nur schlimm, vorher hatte er nichts!
Heute war es so schlimm, mein Vater war so fassungslos und verzweifelt, weil er nun noch mal operiert werden musste - sie wollten gestern eine Entzündung entfernen und haben dabei etwas verletzt, so dass es blutete und nicht mehr aufhörte. Er konnte es nicht fassen, all das, was in den letzten Wochen mit ihm geschehen ist. Und das tat mir so unendlich leid.
Ich wünsche ihm (und uns) so sehr, dass er noch mal aus dem Krankenhaus kommt, um sich in Ruhe und bewußt zu verabschieden, denn überleben wird er diesen Krebs nicht.
Wie geht deine Mutter damit um? Wie fühlt sie sich? Hat sie Schmerzen? Wie denkt sie über ihren Tod? Sprecht ihr darüber? Ja, du sagst, die Krankheit ist inzwischen benannt.
Ich habe viele Fragen, weil all das auf uns zukommen wird. Wie lebt sie? Allein oder ist jemand bei ihr?
Macht sie gar keine Behandlung? Reden die Ärzte mit euch über Lebenserwartung?
Ich kann nicht schlafen, obwohl ich müde bin.
Aber es geht immer weiter, mein Vater ist, glaub ich, noch nicht am Ende angelangt, obwohl ich das schon einige Male dachte, als ich ihn sah.

Alles Gute für dich
Heike
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 02.10.2004, 09:03
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard lebermetastasen - sterben?

Hallo Miela,
mein sieht an unseren Absendezeiten, dass wir beide derzeit nicht besonders gut schlafen können.
Es gibt viele Fragen ja.
Zum Thema Lebenserwartung... da gibt es so bestimmte ... vordefinierte Aussagen...
"3 Monate" heisst... ::: Nicht mehr lange...
.. d.h man kann es nicht in "Jahren" ausdrücken...
es heisst gleichzeitig auch, dass massive Metastasierung da ist... und und und...
Schmerzen sind noch erträglich, wir sehen uns täglich.. die Krankheit ist beim Namen genannt... aber sie wird (noch)nicht weiter thematisiert.
Ich ertapp mich, dass ich die Zeit an meinen Fingern abzähle. Ich kann nichts anderes mehr denken, Ablenkung gelingt nur sekundenweise und das finde ich auch normal in so einer Ausnahmesituation. Diese Situation kommt ganz sicher nie in meinem Leben mehr, sie ist so schmerzhaft und doch so normal. Vorallen Dingen aber so einmalig und vielfältig, wie es wir Menschen sind. Das Normalste der Welt, dass wir alle uns irgendwann von dieser Welt verabschieden!!!!
Keinesfalls normal ist es allerdings, dass dies um jeden Preis verhindert bzw. das Leben verlängert werden soll... Man muss nicht alles annehmen, was die moderne Medizin uns anbietet. Da wäre schon gut abzuwägen UND genau hinzuhören, WIE die Ärzte über die Aussichten einer Behandlung sprechen, denn nicht alles, was machbar ist, ist immer hilfreich für dein einzelnen Menschen. Wie so oft im Leben, sollte man sich hier auch trauen "Nein" zu sagen... denn es zählt nicht allein die Summe unserer Tage, sondern besonders die Qualität unserer gelebten Zeit.
Gruß
Deine Eljot
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 03.10.2004, 23:35
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard lebermetastasen - sterben?

Ja, das ist natürlich auch unser Thema.
Ich glaube, sie kriegen im Krankenhaus die Entzündungen nicht "in den Griff", so wie sie es gerne ausdrücken, und dann stellt sich die Frage, ob mein Vater sich dort gut aufgehoben fühlt.
Aber das Gespräch darüber ist schwer. Ich weiss nicht, wie er über den Tod denkt, vielleicht ist es für ihn normal, im Krankenhaus zu sterben - und sein Weg.
Ich hab kaum Gelegenheit, mal so zur Ruhe mit ihm zu kommen, und ihn so wach zu erleben, dass ich ihn fragen kann. Wir sind oft mehrere und meine Fragen kann ich nur allein stellen.
Ja, es ist so normal, wie du sagst, aber mit der Diagnose "inoperabel" wie ihr allein gelassen zu werden, find ich auch schrecklich.

Aber selbst wenn mein Vater diese Krise übersteht, dann würden wir als nächstes ähnlich wie ihr auf die nächsten Symptome warten. Das kann ich mir auch nicht vorstellen, aber ich konnte mir nichts von dem, was bisher geschah, vorstellen.

Wo soll deine Mutter hin, wenn es ihr schlechter geht? Kann sie zu Hause bleiben? Pflegst du sie?
Meine Schwester und ich denken über Hospiz und Palliativstation nach, aber ich weiss überhaupt nicht, ob mein Vater bei diesem Gedanken schon angelangt ist - und er ist es, um den es geht. Vielleicht nehme ich morgen Kontakt mit dem Hospiz auf.
Ich hatte Freitag und Samstag etwas ruhigere Tage, habe versucht, mit meiner Tochter und meinem Freund schöne Dinge zu machen, und das ist zum Teil auch gelungen. Ich glaube, es ist wichtig, unsere Kräfte zusammenzuhalten, u.a. durch genügend Schlaf. Wir werden sie brauchen.
Also, ich versuche jetzt zu lesen und mich auszuruhen.
Eine gute Nacht auch für dich!
miela
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 04.10.2004, 07:04
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard lebermetastasen - sterben?

guten Morgen Miela,
wir hatten auch ein gutes Wochenende..
und ich glaube, die Lektion, die das Leben MIR
schreibt ist: "einen Schritt nach dem Anderen zu gehen"....
zuhause selber pflegen... dachte ich natürlich auch erst... zuhause ja... selber pflegen - eher nein denn.. ich glaube unsere Aufgabe ist eine andere... unsere Aufgabe ist Tochter zu sein..
Händchen zu halten, zu trösten eine Tasse Tee mitzutrinken...!!!
Hospiz ist ein guter gedanke... ich hab mich auch mit dem Gedanken beschäftigt mich mit dem örtlichen Hospizverein in Verbindung zu setzen...

Alles Gute für Dich
Gruß Eljot
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 06.10.2004, 19:34
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard lebermetastasen - sterben?

hallo Ihr beiden
mit Miela hab ich vor ein paar Wochen schon einmal korrespondiert und ich hoffe, ich störe euch nicht in euren Gesprächen.
Ich muß sagen, dass die Entscheidungen sehr schwer sind.
Die Frage nach der Zeit ist in Euer beiden Fällen nicht zu beantworten-aber es kann verdammt schnell gehen.
Auch frage ich mich, ob es immer richtig ist, die komplette Wahrheit zu sagen.
Wir haben- obwohl hoffnungslos- zumindest nach außen die Hoffnung nie aufgegeben. Doch es kommen die Momente, wo man sehr genau weiß, dass die Hoffnung nicht zuletzt stirbt. Wo man einfach sicher ist, dass es jetzt keinen Weg mehr gibt nur noch zum Ende.
Meine Mutti hatte- sicher auch durch das Morphium immer noch den Gedanken an das nächste Jehr. Aber was soll man sagen, wenn der Arzt sie zum Sterben nach hause schickt. Sie hatte nur noch die Prognose von einem Wochenende. Ich habe gelogen was das Zeug hält!
Die Hausärztin hat mitgemacht. Meine Mutti saß auf dem Bett und sagte" so jetzt könnt Ihr zu hause zusehen wie ich langsam verhungere (sie hatte einen Magenverschluß und wurde auch nicht mehr küntlich ernährt)
Kann man da nur die schonungslose Wahrheit sagen?
Wir konnten es nicht
und es hat auch geklappt.
Zu der Frage des Pflegens zu hause muß ich sagen, ist Hospiz sicher eine Lösung
Wir haben uns krankschreiben lassen- das geht sehr gut auf übergroßen Stress-die Ärzte sind da meist sehr verständnisvoll- und haben unsere Mutti zuhause gepflegt.
Man denkt manchmal, es geht über seine Kräfte, wenn man aber alle Hilfen ausnutz ist es zu schaffen.
Die Hausärztin meiner Mutti war 24 Std. zu erreichen und kam jeden Tag vorbei. Sie verschrieb einen Pflegedienst. Der kam alle 6 Std. für die Morphiumspritze und war so rührend auch zu uns- es war wundervoll. Wie doch eigentlich fremde Menschen so menschlich sein können!!!
Also wie gesagt. Alles hat seine 2 Seiten und nicht jeder Mensch kann das eine oder das andere. Man muß immer abwägen und vor allen Dingen den kranken Angehörigen im Blick haben.
Er ist das Wichtigste.
Für Euch und Eure Familien alle Kraft der Welt!
Beate
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 07.10.2004, 00:33
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard lebermetastasen - sterben?

Liebe Beate,
nein, du störst mich überhaupt nicht. Vielen Dank für deine mail und auch Grüße an Eljot.
Ich habe gestern den halben Tag verschlafen, weil mein Vater von der Intensivstation herunter und somit aus dieser akuten Situation heraus ist.

Wahrheit.
Mein Vater möchte nicht sterben, das weiss ich, und er kann bis jetzt nur mal von "abnippeln" reden. Aber ich möchte so gern, dass er weiss, dass er es ansprechen könnte. Neulich war eine Situation, da wusste ich nicht, ob er mich schont oder ich ihn.
Im Moment ist gerade eine kleine Ruhephase, weil er jetzt wieder auf der normalen Station ist, aber es wird ja wieder irgendwas kommen.
Solche Dinge, die du beschreibst - Magenverschluss, das klingt entsetzlich für alle. Ich weiss nicht, ob das bei meinem Vater passieren kann, weil sie den Magen ja entfernt haben (ich glaube sogar, damit es nicht dazu kommt). Weisst du das?

Was sind das für Zustände, in denen keine OP mehr möglich ist, so wie bei euren Müttern? Aber vielleicht mögt ihr das auch hier nicht schildern.
Beate, du hast dich krankschreiben lassen; wie lange? Ich hab immer noch Hemmungen damit, obwohl ich weiss, dass es eine so wichtige Zeit ist für uns alle ( ich hab im Moment Urlaub, hab mich nur letzte woche krankschreiben lassen)
Es geht wohl darum, Prioritäten zu setzen, vielleicht werde ich das auch tun.
Dass wir meinen Vater zu Hause pflegen, bezweifel ich, aber ich kann mir auch immer noch zu wenig vorstellen, wie die Krankheit weiter verläuft.
So bin ich an dieses Forum geraten...
ich bin inzwischen so froh darüber, immer mal, besonders nachts,loswerden zu können, was mit auf der Seele liegt, und Erfahrungen und Gedanken von euch anderen zu hören.
Im Hospiz bin ich noch nicht gewesen, möchte es mir aber ansehen, damit ich weiss, ob es überhaupt eine Möglichkeit für uns wäre. Im Moment erscheint es mir noch als der entscheidende Schritt vom "Kampf ums Überleben" im Krankenhaus zur "Vorbereitung auf das Sterben" im Hospiz. Ich weiss nicht, ob mein Vater im Moment dazu bereit ist.
Ich bin es jedenfalls, wenn ich ehrlich bin, auch noch nicht. Ich weiss nicht warum, aber die Magenentfernung war so zentral, dass die Metastasen in den Hintergrund getreten sind, und so erscheint es wie ein kleiner Erfolg, dass diese akute Krise nun für den Moment überstanden ist.
Für euch beide die besten Wünsche
miela
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 07.10.2004, 07:33
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard lebermetastasen - sterben?

Hallo Beate,
irgendwie hab ich das Gefühl,
wir haben die selbe Hausärztin :-)
Ich meinte in meinen Ausführungen
von "zuhause pflegen" genau, genau
das was Du sagst... ZUHAUSE alle
professionellen Hilfen in Anspruch nehmen!
Ich meinte nicht die gesamte Pflege übernehmen!
Wir müssen unsere Kräfte so weit es geht fürs
trösten aufheben... zum Streicheln und halt DA sein!
Pflegedienste, Arzt mus 24 Stunden erreichbar sein.....

Hallo Miela,
guten Morgen :-)
Du fragst nach der Situation, warum keine OP mehr erfolgte!
In unserem Fall waren das eben die zahlreichen und sehr großen Metastasen in der Leber.
Eigentlich wäre ich jetzt in Urlaub... hab ihn aufgespart...

Ich finde es gut, Euch hier getroffen zu haben --- einfach die Erlebnisse sich von der Seele zu schreiben das ist schon gut ---

Einen guten Tag für Euch Zwei und an all die, die hier mitlesen und deren Herz aus dem selben Grund schwer ist
Gruß Eljot
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 07.10.2004, 12:35
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard lebermetastasen - sterben?

Guten Morgen, Eljot,
danke für die mail.
ich finde deine gedanken zur pflege zu hause wirklich richtig - da sein, tochter sein, unterstützung für meine mutter, die vielleicht das meiste tragen wird.

aber, wenn ich höre, warum deine mutter nicht operiert wurde: mein vater hat auch lebermetastasen, warum haben sie ihn denn dann bloß operiert???? und ihm diese ganze quälerei zugemutet?
naja, vielleicht wussten sie vorher nicht, wie viele es waren oder sie haben es nicht gesagt.

einen schönen tag euch beiden, irgendwie
hier regnet und gewittert es
ich fahre heute nicht ins krankenhaus, wir waren gestern zu viert da, das war viel zu anstrengend und völlig frustrierend für alle, weil kein ruhiges gespräch möglich war
mein vaterbekommt besuc, ich hab ihn angerufen und er weiss, dass ich an ihn denke.

liebe grüße

miela
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 07.10.2004, 16:21
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard lebermetastasen - sterben?

Hallo Miela,
schau nicht nach Rückwärts... schau nach vorn und sammle Deine Kräfte, damit Ihr das was kommt noch bestmöglichst leben könnt.
EIN wichtiges Argument für die OP Deines Vaters ist sein Alter.... mit 65 ist er noch jung!!!
Da kann/darf/soll man noch mehr wagen als mit fast 80, vielleicht waren ja auch die Metastasen viel weniger und viel kleiner...
Wenns geht, hadere nicht mit dem was bisher gelaufen ist.... ich denke mir... das ist jetzt eben EUER WEG... das ist der WEG, den I H R weitergehen müsst.... und jeder weg ist anders, auch wenn vieles sehr gleich ist und zum gleichen Ziel führt!
Antwort auf die Frage nach dem WARUM... werden wir wohl in unserer Situation nicht finden...
sorgen wir uns ab jetzt nach dem WIE (WIE wir die nächste Zeit leben!!!!!) Ich glaube das hilft uns momentan mehr.
Ich muss nochmal sagen, dass ich so froh bin dieses Forum gefunden zu haben... so brauch ich meine Freunde nicht mit diesen Themen jetzt belasten... und wirklich nachempfinden kann man diesen Schmerz nur, wenn man ihn selber kennt.
Ganz liebe Grüße
Eljot
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 09.10.2004, 01:05
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard lebermetastasen - sterben?

Liebe Eljot, heute ist trotz der Sonne für mich ein so finsterer Tag.
Wir atmen alle ein wenig auf, weil die akute Gefahr vorbei schien, aber nun kommen die Gedanken an das Sterben und den Tod, an die Zeit, die noch vor uns allen liegt.
Es ist so schwer, ich komm heute einfach so schlecht damit klar.
Vielleicht hat er jetzt wieder eine Entzündung, obwohl wir schon auf Entlassung in absehbarer Zeit gehofft hatten.
Wie begleitet man jemanden beim Sterben?
Deine Gedanken sind alle richtig, so denke ich auch, aber mein Gefuhl ist so anders. Ich denke fast immer daran (wie du es ja auch mal beschrieben hast). Wenn ich ihn mit meiner Tocher (sie ist 9) zusammen besuche, dann gebe ich mich zuversichtlich, aber wenn ich allein bin, bricht das zusammen.

Vielleicht hat es doch was damit zu tun, dass ich selbst Krebs hatte. Vor all den Dingen, die er jetzt hat, Metastasen, besonders die in der Leber, und die Gewissheit des nahen Todes, hatte ich auch Angst, aber ich bin davon verschont geblieben bisher. Und nun muss er das alles erleben.

Anfangs fühlte ich mich dadurch stärker mit ihm verbunden, weil ich viele Sachen, die er erlebt, auch kannte, die Diagnose, den Schock, die Unfähigkeit es zu glauben, die Operationen, die Reaktionen der Umgebung usw.
aber jetzt betritt er Bereiche, die ich mir nur vorgestellt hatte damals, und er muss diese Welten jetzt durchwandern. Das tut mir so unendlich leid.
Meine Schwester sagt, es wird nicht lange dauern, mein Lebensgefährte sagt, du musst dein Leben wieder aufnehmen.
Ich kann mir nicht vorstellen zu arbeiten, ich kann gut meine Tochter versorgen, aber viel mehr auch nicht. Heute war ich so eklig zu meinem Freund, aber ich weiss einfach nicht, wohin mit meinen Gefühlen. Ich wollte mich beim Joggen im Herbstwald auf das konzentrieren, was ich sehe, rieche, fühle, aber das ging einfach nicht.
Liebe Eljot, ich glaube, du kennst sowas auch, deshalb erlaube ich mir mal, einfach abzujammern. Ich weiss, dass du Recht hast, es geht darum, WIE wir die verbleibende Zeit gestalten, immer geht es darum, für uns alle...
Aber manchmal bin ich nicht klug, sondern nur so unendlich traurig.
Wie gestaltest du deine Tage, deine Begegnungen mit deiner Mutter? Du hast ja schon einiges angesprochen, Händchen halten, Tee trinken, sie täglich sehen.
Wahrscheinlich können wir auch nicht viel mehr tun, was gäbe es sonst zu tun?
Ums Hospiz kümmern zum Beispiel. Das mache ich demnächst.
Jeder muss ja diesen Weg letztendlich allein gehen, so ist es ja nun mal. Aber das mit anzusehen, ist traurig.

Liebe Grüße
miela
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 10.10.2004, 00:14
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard lebermetastasen - sterben?

Hallo Miela,
ich... dachte schon...wo Du wohl abgeblieben bist...
Es ist alles so schmerzhaft... ich hab keinen Trost für Dich parat!
Ich komm mir bei den praktischen Dingen des Lebens vor wie ein Roboter .. und vor den entscheidenden Dingen hab ich so viel Angst...!
Ich hab keine 9-jährige, die mich braucht und mich ablenkt...!
Ich denke oft an die Zeit, wenn ich nicht mehr gebraucht werde...(Freiheit???)
......
Wenn ich Dir schreibe:"schau nicht zurück...
schau nach vorne....." dann red ich so "cool"
aber nein, das ist nicht so...
ich hab mindestens so viel Fragen wie Du...
nur... eines weiß ich ... (ich als Planungs- und Organisationsmeisterin)...
Es geht nix mehr mit großen Planungen.....
einen Tag nach dem anderen muss ich jetzt leben!...
Von Vormittag auf Nachmittag... kann ich nicht mal mehr vorausdenken...
Leben im Jetzt und das machen, was grad wichtig ist!

Ich denk an Dich, an Euch...
Eljot
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:08 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55