bin depressiv und hab Sehnsucht

[Gretchen]

Hallo, ihr Lieben,
mir gehts heut wieder schlecht. Vermisse meinen Mann, der im Dez. 05, gestorben ist, sehr! Bin wie gelähmt und sprachlos. Weiss nichts rechtes mit mir anzufangen. Nehme Tabletten um das Leben einigermaßen zu ertragen.
Nun machen mir auch meine Schwägerin und mein Schwager das Leben zur Hölle, weil mein Mann im Grab seines Vaters beigesetzt wurde. Das macht mir zusätzlich zu schaffen. Könnte nur noch heulen, wenn ich daran denke, daß mein Mann, nach 7 Monaten Kampf gegen den Lungenkrebs, noch nicht mal im Tod seine Ruhe haben darf. Bin am verzweifeln und wäre am liebsten auch nicht mehr da! Kann schon nicht mehr richtig arbeiten, weil mich Alles so sehr beschäftigt. Lauf oft richtig neben der Kappe. Auch meine Kinder und Enkelkinder können mir nicht so recht über diese Krise hinweg helfen.
Euer trauriges Gretchen

[tina1000]

Hallo,
es ist schrecklich, was manche Menschen sich erlauben. Du mußt schon genug mitmachen. Und dann sowas.
Hast du mit deiner Schwägerin und deinem Schwager vorher darüber gesprochen, daß du deinen Mann bei seinem Vater bestatten willst?

Laß den Kopf nicht hängen, ich vermisse meinen Mann auch sehr (er starb im Februar diesen Jahres). Je länger es her ist, umso schlimmer wird es.
Aber wir müssen da durch, egal wie. Versuch dich abzulenken, such dir ein neues Hobby. Wenn es dir ganz schlecht geht kannst du jederzeit deinen Gedanken in diesem Forum freien Lauf lassen. Es sind immer liebe Menschen da, die dir zuhören. Die meisten haben das gleiche durchgemacht wie du. Bei manchen ist es noch ganz frisch, wie bei uns. Andere schreiben hier schon seit Jahren.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft, und laß dich von deiner Verwandtschaft nicht unterkriegen,

Martina

[Anemone]

Hallo liebes Gretchen,
ich kann gut verstehen, dass Du so traurig bist. Ich habe vor zwei Monaten meinen lieben Mann verloren, 9 Monate nach der schrecklichen Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Dass Dir nun auch noch die Verwandtschaft Stress bereitet wegen der Grabstätte finde ich ziemlich rücksichtslos.
Leider kann ich Dich nicht wirklich trösten. Ich weiß, welch verzweifelte Momente man durchlebt. Aber ich denke, das ist normal und gehört zur Trauer dazu.
Hast Du vielleicht liebe Freunde, die Dir ein wenig helfen können? Meine beste Freundin hat mich gerade eingeladen, nachher mit ihr und ihrem Mann eine Wanderung zu machen (früher sind wir immer zu viert gewandert!!). Es gelingt mir momentan sogar, mich ein bißchen darauf zu freuen.
Ich wünsche Dir, dass Du doch bei Deinen Kindern und den Enkeln etwas Beistand finden kannst.
Vielleicht tröstet es Dich auch, dass Du hier in diesem Forum viele Menschen triffst, denen es so geht wie Dir und mir.
Fühl Dich ganz feste umarmt, ich wünsche Dir viel Kraft und dass Du bald wieder ein kleines Licht am Horizont sehen kannst.
Anemone
Anemone

[Stina]

Liebes Gretchen, ich habe vor 1 1/2 Jahren meinen Papa verloren und meine Mutter ihren Ehemann, mit dem sie 60 Jahre verheiratet war.
Dies war eine sehr schlimme Zeit für uns.
Ich kann Dir sehr gut nachempfinden, Mama noch besser, wie es Dir jetzt geht.
Du mußt Dir andere Aufgaben, Hobbies, Interessen suchen, ja, es hört sich "einfach" an, aber wir wissen, es ist nicht einfach!
Du mußt es schaffen, für Deinen Mann, denn das Du jetzt so da sitzt, hätte er sicherlich niemals sich gewünscht, oder?