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  #1  
Alt 08.02.2008, 08:31
mali83 mali83 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.06.2007
Beiträge: 21
Standard angst dass wir es auch bekommen...

hallo

meine mom ist am 17.11.2007 an einem nicht-kleinzelligem bronchialkarzinom gestorben. sie hat den kampf leider verloren. die diagnose wurde ende feber 07 gestellt. sie hat wirklich bis zum bitteren ende gekämpft und wollte nicht gehn. sie war nicht raucherin.

wir 3 kinder sind raucher und wollen es auch in zukunft lassen, doch momentan gehts zumindest bei mir nicht, da es für mich so eine art nervennahrung ist um die zu beruhigen.

seit ein paar tagen steigert sich mein bruder (26) und ich (24) total rein, dass wir es auch haben. also krebs haben. bzw. bei mir ists nicht so schlimm, aber dafür schürt es mir irgendwie immer wieder die luft ab und ich bekomm totale atembeschwerden. ich vermute mal dass es eher nervlich bedingt ist, dass es mir /uns so geht.

wie geht denn ihr damit um?? habt ihr auch manchmal solche gedanken und was macht ihr dann...

wir haben uns vorgenommen ein thoraxröntgen machen zu lassen um da einfach mal sicherheit zu bekommen, dass da alles in ordnung ist...

erzählt mal ein wenig von euch....

danke lg mali
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  #2  
Alt 08.02.2008, 09:12
xkoi007x xkoi007x ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 01.08.2007
Beiträge: 53
Standard AW: angst dass wir es auch bekommen...

Hallo Mali.Deine Angst kann ich gut verstehen.Ich hoffe du hast einen guten Arzt.Um aber sicherer zu sein,würde ich auf jeden Fall ein CT machen lassen.Röntgen ist nicht ganz so genau.Wünsche dir weiterhin viel Kraft
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  #3  
Alt 08.02.2008, 15:34
Stefans Stefans ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 428
Standard AW: angst dass wir es auch bekommen...

Hallo Mali,

Zitat:
Zitat von mali83 Beitrag anzeigen
wie geht denn ihr damit um?? habt ihr auch manchmal solche gedanken und was macht ihr dann...

wir haben uns vorgenommen ein thoraxröntgen machen zu lassen um da einfach mal sicherheit zu bekommen, dass da alles in ordnung ist...

erzählt mal ein wenig von euch....
In meiner Familie gibt (bzw. gab) es zwar Brust-, Magen- und Lymphdrüsenkrebs mit einigen Verstorbenen, aber keinen LK. Allerdings ist letzten Herbst eine Freundin meiner Frau (die BK hat) an LK verstorben (von Diagnose bis Exitus 3 Monate), und gerade letzte Woche der Vater meines besten Freundes (von Diagnose bis Exitus: gut 4 Monate). Beide Verstorbene waren übrigens Nichtraucher. Gemeinsam hatten sie allerdings, dass sie von der Diagnose an bis zum Tod in der Klinik gelegen haben. Mit immer neuen Untersuchungen, Befunden, Operationen, Bestrahlungen, "50%-Chemos" usw.

Ich rauche seit über 25 Jahren. Anfangs eine Schachtel am Tag, z.Z. 2-3, zwischenzeitlich waren es aber auch schonmal 5 täglich. Natürlich kriege ich beim Treppensteigen keine Luft mehr, das Lungenvolumen ist mehr als traurig, und ich huste morgens (und den ganzen Tag über) ab wie Hölle. Ist ja klar. Und ich weiss, woher es kommt, und was ich dagegen tun könnte. Tue ich aber nicht.

Angst vor'm Lungenkrebs habe ich nicht. Meine Hausärztin wollte mich vor längerer Zeit auch zum Lungen-Roentgen schicken. Darüber habe ich eine Nacht geschlafen und dann entschieden: da gehe ich nicht hin. Weil ich das schlichtweg nicht wissen will.

Dieses nicht-wissen-wollen hat zum einen damit zu tun, dass mir das Leben (auch meins) nicht so wichtig ist. Und es für mich keine Frage von Quantität ist, sondern von Qualität. Und was ich beim Brustkrebs meiner Frau und dem Lungenkrebs bei besagtem Bekannten erlebt habe... nun, da geraten die Leute, sobald die Diagnose gestellt ist, in null-komma-nichts in die (ohne Zweifel gute und wichtige) Maschinerie der Medizin-Praxis. Meine Frau war Freitag beim Gynäkologen und beim Ultraschall, 4 Tage später in der Klinik. Und bevor sie überhaupt Zeit hatte, sich zu überlegen, ob und welche Behandlung sie möchte, war die Brust schon amputiert :-( Im Nachhinein hätte sie sich da mehr Bedenkzeit gewünscht. Aber in der Situation (Angst, Panik, ganz-schnell-Hilfe-wollen) war dafür einfach kein Raum mehr. Nicht, weil sie von den Behandlern unter Druck gesetzt wurde, das und das mit sich machen zu lassen. Sondern einfach, weil sie in der Situation vor lauter Panik keinen klaren Gedanken fassen konnte; und halt dem zugestimmt hat, was ihr empfohlen wurde.

Beim LK ist das noch viel schlimmer. Bei BK weiss Frau, dass die Überlebens-Chancen recht gut sind. Ausserdem ist der BK oft nicht so zeitkritisch. Bei LK hingegen kommt es (scheinbar) auf jede Stunde an, und es geht in den meisten Fällen nicht mehr um Heilung, sondern nur um Verlängerung der Lebenszeit. Und da - eingebunden in Diagnostik und Behandlung - Zeit für sich zu finden, um sich zu überlegen: "Will ich das eigentlich? Will ich dank OPs, Bestrahlung, Chemotherapie 1-x Jahre weiterleben, aber diese Jahre überwiegend stationär in der Klinik verbringen? Oder will ich lieber unbehandelt in 3-x Monaten sterben, aber diese Restlebenszeit Zuhause im Kreis der Familie verbringen?" Das ist ganz schwierig.

Ich würde lieber schneller Zuhause sterben als langwieriger in der Klinik. Aber natürlich ist das "graue Theorie". Solange sich diese Frage nicht praktisch stellt, kann kein Mensch beantworten, wie er da handeln würde. Vielleicht schwätze ich gerade einfach ahnungslos über Leben und Tod... aber wäre im Fall des Falles der erste, der so am Leben hängt, dass er es mit allen medizinischen Mitteln verlängert haben will.

Ich weiss es einfach nicht. Und wahrscheinlich weiss das niemand so genau, bevor es wirklich für ihn selbst so weit ist...

Viele Grüße,
Stefan
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