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  #1  
Alt 28.03.2004, 22:56
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Standard bsdk

Hallo Ihr alle
Ich lese diesen Forum seit fast 2 Monate jeden Tag, es hat mich viel geholfen. Deshalb wollte ich euch meine Geschichte erzählen. Ich bin von der französicher Schweiz deshalb müsst Ihr mein schlechtes deutsch entschuldigen. Ich bin seit 10 Jahre mit meinem Mann zusammen, wir haben einen kleinen Jungen fast 2 Jahre alt, unser Sonnenschein natürlich. Meine schwiegermutter 100% italiänerin hat mein kleinen boy einmal die Woche. Viele Sache die sie mit meinem kleinen machte haben mich geärgert. Mein Mann haben die selben Sachen genervt aber wie haben nie etwas gesagt es war ja nur einmal die Woche. Ich habe Sie immer respektiert aber ich brauchte nicht regelmässig der Kontakt zu Ihr. Es war besser so um einen normales verhältnis zu behalten. Ende November zeigte Sie mir auf seinem Kopf unter die Haare 2 ganz klein Knoten aber ganz ganz klein. Ich sagte Ihr sie musste die zum Arzt zeigen. Da war Sie auch 2 Tage später. Der Arzt hat Ihr gesagt es sind "fettknotten" er wollte sie sofort entfernen aber sie hatte den Blutdruck zu hoch, er gab Ihr Medikamente um den blutdruck zu erniederigen und Sie sollte nach Weinachten wieder kommen. Weinachten vorbei, ging sie wieder alleine zum Arzt,inzwischen waren es nicht mehr 2 knoten sondern 4 oder 5 und so gross wie Aprikosen. Der Arzt hat Ihr einen wollen wegoperieren aber er hat ihr sofort gesagt das es nicht das ist was er meinte. So hat er nur ein Stück weggenommen um zu analysieren. Sie hat niemanden gesagt denn mit seinem Mann hat sie nicht ein sehr gutes Verhältnis und Sie konnte von seine Aengste nicht mit meinem Mann oder sein anderen Sohn reden. Sie hatte keine Tochter . So hat sie mir 2 Tage später telefoniert und geweint das sie ins Spital muss weg der Analyse. Ich habe mich nichts schlimmes gedacht, ich habe ihr sogar gesagt dass sie sicher in 3 oder 4 tage wieder zu Hause ist. Leider war es nicht so ich habe sie ins spital gebracht und ging jeden tag sie besuchen mein Mann auch, 3 Tage später wussten wir das was sie im Kopf unter die hautHaare hatte waren Metastasen . Dann haben sie angefangen alle Examen um zu finden wo der Primärtumor ist. Nach 2 Wochen wussten wir das es BSDK krebs unoprabel mit Metastasen in die Knochen im Leber und auf dem Kopf. Der Arzt hat Ihr alles erklärt aber sie hat nur Krebs vertanden, Was "kommisch" war sie hatte uberhaupt keine Schmerzen vorher und im Spital. Es war fur uns noch schwieriger zu akkeptieren wenn eine Person keine Schmerze hat. Seit dem Anfang hat Sie gesagt sie will nicht wissen wie lange sie noch hatte und wie schlimm es war. Und das haben mein Mann und ich respektiert. Sie wusste das sie Krebs hat aber sie wusste nicht was metasten sind und wusste auch nicht genau wo und was der bauchspeicheldrusel ist und sie wusste gottseidank nicht das es eine von den schlimmsten Krebs ist. Es ist nicht das sie ignorant ist es ist einfach sache die sie so Angst machten im leben das Sie sich an diese Sache nie interessiert hat. Der Onkologue hat genau respektiert sein Willen und jedesmal wo wir zu Ihm gingen haben wir nie das Wort bsdk, krebs, Tumor genannt. Diese Rendez-vous nützten wircklich nichts. Ich habe ihm einmal telefoniert alleine und er hat mir nur gesagt es ist sehr schlimm. Am Anfang wollte ich alles wissen wo der tumor war am Schwanz am Kopf wie gross und dann habe ich mir gesagt wenn sie es nicht wissen will muss ich es auch nicht wissen. Naturlich habe ich sie nach dem Spital sofort zu mir genommen. Die Schmerzen die sie bis jetzt nicht hatte haben angefangen. Die Beine sie hatte viel mühe zum laufen, kein appetit usw,. Das Diagnostic haben wir ende Januar bekommen und die chimiotjerapie palliativ gegen schmerzen sollte sofort anfang februar anfangen. Kamm Februar der Monat fur mich war nur Horror, wir gingen jeden woche zur chimio es ging ihr besser 1 Tag, und da haben wir geplaudert, gelacht und uns wircklich kennengelernt, mein Mann hat viel mit meinem Sohn unternommen so konnte ich viel Zeit fur seine Mutter haben. Ich habe sie gebadet, die Beine jeden Tag massiert, ich war immer ihn kontakt mit dem Onkologue um das Morphin zu adaptieren, denn die Schmerzen waren immer schlimmer und sie konnte fast nichts mehr essen. Ihn einem Monat hat sie 20 kilo abgenommen. Mehrmals sagte sie mir das seine eigene Tochter (wenn sie eine hätte) nicht das machen würde. Oft ging ich mich verstecken im zimmer um zu weinen denn ich wollte nicht das sie mich weinen seht. Fur Sie war der Moral das wichtigste. Es wurde immer schlimmer und nach der vierter chimio, da musste ich sie auf dem Rollstuhl hinbringen hat der Arzt stop gesagt. Nur noch morphin und Kortison, es war anfang märz dann ging es Ihr ein bischen besser während 1 Woche sie konnte wieder essen ein bischen, ich gab ihr seine medikamente wie wenn ich das schon Jahre normal war. Und am 16 März stand ich wie jeden Morgen um 7 Uhr auf fur die Medikamente und auch fur die Milch fur meinem Sohn. Sie sagte mir komm mich guten morgen sagen, und ich und der kleine gaben Ihr einen Kuss dann ging sie auf die Toilette. Ich hörte etwas kommisches, sprang auf die Toilette und sie war am Boden, rufte mein Mann er war noch im Bett, Sie hatte einen Herzinfrakt. Die Krankheit war zu weit und das Herz konnte sicher nicht mehr all diese Medikamente ertragen. Ich bin froh das sie so gestorben ist. Denn die letzte Woche hatte sie keine Schmerze und sie ist bei uns gestorben. Sie hat mir immer gesagt sie will nicht ins Spital. In 2 Monate habe ich mein Schwiegermutter besser kennengelernt und geliebt als in 10 Jahre das ist das einzige das ich bereue.
Ich wünsche euch alle viel Mut denn dies Krankheit ist eine " sale merde* auf französisch
Eveline
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  #2  
Alt 30.03.2004, 20:45
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Standard bsdk

Hallo Eveline,
ich habe Deinen Beitrag gelesen und mir fehlen fast die Worte, Dir etwas zum Trost zu sagen. Diese Krankheit richtet wirklich viel Schmerzen und Kummer bei Betroffenen und Angehörigen an, die sich ein Außenstehender nicht vorstellen kann, der es nicht selbst erlebt hat.

Es fällt ganz sicher auch sehr, sehr schwer, nicht nur das Furchtbare daran zu sehen und immer wieder daran denken zu müssen, wie ein nahestehender Mensch so dem Tod entgegengeht, ohne dass sich dies aufhalten lässt.

Aber diese traurige Erfahrung ist vielleicht auch auf andere und schmerzvolle Weise eine Bereicherung für Dein eigenes Leben, denn ohne diese Zeit hättest Du nicht diese intensive Erfahrung von Liebe, Nähe und Vertrauen zu Deiner Schwiegermutter erlebt, wie es jetzt der Fall war. Wenn dieses tiefgreifende Erlebnis der letzten Monate dazu führt, dass es Dich, Deinen Mann und seine Mutter näher zusammengeführt hat, dann hat es wenigstens etwas Gutes. Und Du hast auch gesehen, wozu Du selbst in der Lage warst und welche Kräfte Du selbst mobilisieren konntest. Das ist auch etwas ganz Tolles und Besonderes!

Versuche, dieses Positive in Erinnerung zu behalten und nicht nur an das traurige Ende zu denken und freue Dich an Deiner kleinen Familie! Herzliche Grüße, Lea
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  #3  
Alt 30.03.2004, 22:11
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Standard bsdk

Liebe Eveline!
Mir laufen kalte Schauer über den Rücken, wenn ich deine Geschichte lese. Es tut mir sehr leid, das deine Schwiegermama an BSDK sterben wusste.
Ich denke aber genauso wie Lea, wenigstens seid ihr euch in dieser schwierigen Zeit so nahe gekommen und dies ist sicherlich ein grosses Geschenk, an das du dich festhalten kannst, die Trauer ein wenig besser zu ertragen.
Krankheit bedeutet schon meistens Trauer, Wut, Angst und Verzweiflung, aber dennnoch sollte man die schönen Momente nicht übersehen. Meine Schwiegerma leidet ebenfalls an BSDK wie du ja sicherlich schon gelesen hast und ich bin ihr auch in den letzten Wochen und Monaten näher gekommen als je zu vor.

Liebe Eveline, ich wünsche dir und deiner Familie alles Liebe und viel Kraft. Sei froh, das du einen kleinen Sohn hast, denn Kindern sind das Wunderbarste. Ich weiss wovon ich rede, meine kleine Tochter ist 19 Monate und unsere ganze Freude, auch in dieser so schweren Zeit.
Elena
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  #4  
Alt 30.03.2004, 23:06
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Standard bsdk

Liebe Eveline,
ich habe etwas gebraucht um auf Deine Geschichte zu antworten. Ich schähme mich sehr, weil ich mir so sehr wünsche, dass es bei meiner Ma auch so sein könnte. Ich schäme mich für diese Gedanken, aber ich würde mir soooo sehr wünschen, dass meine Ma beim "Olivenernten" eine Herzattacke bekommt und nicht so jämmerlich an diesem Tumor sterben muss. Seid zwei Tagen hat meine Ma Rückenschmerzen und muss nun auch Schmerztropfen nehmen. Sie ist so deprimiert, da sie bisher ( 16 Monate) keine brauchte. Jeder Tag ist ein weiterer Schritt auf den Abgrund zu.
Und ich verkrieche mich hier an den Computer um nur nicht die Realität begreifen zu müssen. Ich habe immer gedacht, dass meine Ma dem Tod lächelnd entgegenblicken würde. aber das ist nicht so. Sie ist doch nicht die starke Frau die sie immer sein wollte. Sie hat Angst, hadert mit dem Schicksal. Und ich bin irgendwie so optimistisch als würde ich den Ernst der Lage nicht begreifen. Seit Tagen und Wochen organisiere, plane und versorge ich und irgendwie läuft ein Film in mir. Nur - dieser Film wird kein Happy-End haben.
Ihr habt es hinter Euch und Du hattest eine intensive Zeit mit Deiner SchwiMa. Sei dankbar dafür wie es gelaufen ist. Wahrscheinlich hättest Du in weiteren 10 Jahren nicht erkannt, was für eine tolle Frau sie war.
Das ist das positive an dieser Krankheit. Wir haben die einmalige Chance Abschied zu nehmen, alles zu sagen was zu sagen ist. Ist das nicht auch Wunderbar?????
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  #5  
Alt 31.03.2004, 17:54
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Standard bsdk

Danke für eure Antworte, es macht mir auch Mut denn es ist sehr schwer "normal" weiterzuleben. Mann wird Aengstlich und verliert vertrauen.Macht alles was ihr könnt während sie noch da sind. Ich habe meinen Haushalt auf zeiten gelassen. Viele Freude und Freundinnen haben mir gesagt denk an dir, deinem Mann und deinen Sohn, sie kann auch ein Paar Tage ins Spital um dich auszuruhen . Aber ich habe nichts gehört und nur an meiner Schwiegerma gedacht. Es war immer da Tag und Nacht. Meine Mutter hatte mir sofort gesagt nach dem Diagnostik (ende januar) mach alles was du kannst denn es geht nicht lange fur sie. Mama hat mir sehr geholfen ,die 2 Tage wo ich arbeitete kamm sie um sich um meinem Boy und meine Schwiegermutter zu versorgen. Ohne meine mama hätte ich es sicher nicht geschafft.
Liebe Lea und Elena ihr habt recht ich habe einen sehr grossen Schritt ihn meinem Leben gemacht und ich sehe das sehr positiv aber es tut noch sehr sehr weh. Mein Schwiegervater war mit mir beim Sarg und er hat mir gesagt jetzt hast du nur noch eine Mutter.
Und du liebe Katharina du musst dich nicht schämen das ist sicher der Wunsch von jedem Menschen der so viele Schmerzen hat. Meine schwiergerma hat sehr viel gebetet und war sehr gläubig, sie sagte mir noch 2 Tage vor dem sterben das Padre Pio sie vielleicht heilen würde. Ich habe nie gebetet aber da habe sogar ich gebetet. Vielleicht hat er uns doch geholfen dieser Padre Pio.Nimmt deine Mutter auch Exotanil das ist sehr gut gegen Aengste. Meine schwiegermutter nahm jeden Abend Exotanil. Es wäre auch gut das Sie mit jemandem vom Tod sprechen kann es gibt viele Hilfe fur das. Und manchmal ist eine andere Person äusserlich von der Familie besser für das. Du hast recht alles zu planen und organisieren so kannst du auch positiv bleiben und nicht den moral zu verlieren.Stress ist manchmal gut fur das. Das war so bei mir. Du hast später viel zeit fur andere sache zu machen und zu denken und zu weinen. Und ich hoffe vom ganzen Herzen das du auch ein happy end hast wie wir.
Viele liebe Grüsse
Eveline
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