Libido? Testosteron? Erfahrungen?

[-Florian-]

Hallo zusammen,

zu mir: hatte als Kind einen Hochstand rechts, vor 2.5 Jahren Hodenkrebs links, dementsprechend nur noch rechts vorhanden War ein reines Seminom im Anfangsstadium, seitdem Wait&See, bisher siehts sehr gut aus.

Was ich allerdings ein paar Monate seit der OP vor 2.5 Jahren merke waren meiner Meinung nach Anzeichen von Testosteronmangel (wäre ja auch begründet, schließlich hatte der verbliebene schon einen Hochstand als Kind...), insbesondere ging die Libido etwas zurück. Lange war es nur etwas und schon ok, nur in letzter Zeit merke ich das extrem, ich habe oft kaum mehr Sexualtrieb. Meine Freundin hat dafür absolutes Verständnis, aber ich merke schon, dass es einfach auch die ganze Beziehung beeinflusst leider...bleibt sich halt nicht aus. Auch die Erektion an sich...schon ok, aber ich war schon mal "zufriedener" Das bin sexuell gerade einfach nicht ich, wie ich vor der OP war bzw. auch seitdem nicht. Auch bin ich etwas gereizter als gewöhnlich im Alltag (sieht mir nicht ähnlich) und vor allem habe ich ab und an mit Hitzewallungen zu kämpfen :/

Darum war ich jetzt vor 2 Wochen bei der Nachsorge und bat darum, Testosteronwert mitbestimmen zu lassen, weil ich da böses ahne. Zuletzt wurde der vor 1,5 Jahren gemessen und er war knapp über dem Grenzwert, bei 280 ng/dl. Nun erhielt ich die Ergebnisse des aktuellen Werts: 790 ng/dl. Er hat sich fast verdreifacht??? Das ist zwar schön, ich konnte es aber ehrlich gesagt nicht glauben. Die Symptome sind da, aber der Wert ist doch VÖLLIG im Normbereich oder? Ich komme mir jetzt einfach vor wie ein Hypochonder, da bin ich aber weit von entfernt. Ich suche nicht nach möglichen Beschwerden und bilde sie mir ein sondern ich merkte sie über Wochen.

Eine konkrete Frage kann ich da jetzt gar nicht stellen. Aber vielleicht stand jemand schon mal in einer ähnlichen Situation und kann was sagen? Testo-Wert ist ok oder?
Können die Symptome noch durch andere Werte körperlich hervorgerufen werden? Wenn nein, wird wahrscheinlich naheliegend sein, dass es ein reines Kopf-Ding ist, aber ich wüsste nicht woher. Ich bin aktuell nicht gestresst, hab abgesehen davon keine Sorgen, mir gehts gut.

[Dusty]

Hi Florian,

ja dein Testowert ist absolut in Ordnung. Für die Beschwerden kann es auch andere Gründe geben, wie Stress (auch wenn du den ja aktuell eher verneinst) und Alter usw., nur denkt man vielleicht eher an einen Testosteronmangel weil man eben Eineiig rumläuft.

Ein Prolbem ist aber, dass oft der Ausgangstestowert gar nicht bekannt ist. Hattest du also vor der Erkrankung einen deutlich höheren Wert, kann es natürlich sein, dass du dich trotz eines Normwertes abgeschlagen fühlst. Die Testosteronsubstitution ist allerdings leider auch nicht ganz ohne und hat eben auch einige Nebenwirkungen (aggressivität, schlaflosigkeit usw). Vielleicht verschreibt dir dein Urologe ja mal etwas Testogel, dann kannst du selber ausprobieren, ob das die Probleme behebt.

[max82]

Hallo Florian,

ich habe ein ähnliches Problem. pt1 w&s seit September 2017. Meine Libido ist total im Keller. Absolut keine Lust auf Sex und wenn ich mal Sex habe, dann ist die Erektion nicht so hart wie früher. Meine Beziehung leidet auch darunter. Meine Freundin zeigt sich zwar verständnisvoll, aber natürlich fühlt sich eine Frau auch unbegehrt, wenn ihr Mann kaum sexuelles Interesse zeigt.

Ich habe einen Testosteronwert kurz vor der OP. Der wurde aber Abends gemessen und war gerade noch so an der unteren Toleranzgrenze (war damals ein Verdacht von mir, was mich zum Urologen geführt hat, der dann den Tumor entdeckte).

Meine nächste kleine Nachsorge ist im Juni und ich habe gebeten bei diesem Termin auch mein Testosteron zu messen, weil ich vermute dass es daran liegt.

Wie geht es dir Florian? Hat sich bei dir was neues ergeben?