Leben

Hallo! Ich stelle mich kurz vor, kann nämlich sein, dass ich hier noch mehr fragen stelle!
Also, ich bin Luisa, 24 Jahre alt und im Juli 2004 wurde bei meinem Freund (30 Jahre alt, damals war er 29) Hodenkrebs diagnostiziert. Schade, dass ich dieses Forum nicht schon damals entdeckt habe!
Naja, meinem Freund wurde auf alle Fälle der linke Hoden entfernt. Der Tumor war bösartig und ein Seminom. Zum Glück hatte der Tumor noch nicht gestreut, trotzdem wurde prophylaktisch ein Bestrahlungstherapie durchgeführt (13x). Da wir noch keine Kinder haben, hatten wir vor der Bestrahlung noch eine Kryokonservierung durchführen lassen, einfach vorsichtshalber, denn man weiß ja nie.
Gestern hatte er wieder eine Nachsorgeuntersuchung und zum Glück ist alles ok.
Aber abgesehen, bis kurz vor den Terminen der Nachsorgeuntersuchung (da werden wir beide wieder etwas nervös) ist unser Leben wieder ganz normal. Das ist ja auch ok so und man muss ja wieder normal weiterleben, aber ich bin mir manchmal nicht sicher, ob wir nicht mehr für seine Gesundheit machen sollten?
Immerhin hat er eine schwere Krankheit hinter sich und unser Tagsablauf und Ernährung ist wieder wie vorher.
Wie ist das denn bei euch?
Habt Ihr euer Leben nach dem Hodenkrebs geändert?
Treibt Ihr jetzt vielleicht mehr Sport? Achtet Ihr mehr auf Ernährung? Mein Freund hat vor der Krankheit geraucht, dann kurzzeitig aufgehört und raucht nun aber wieder. Wie sieht das bei euch aus? Nehmt Ihr irgendwelche Vitamine ein, oder ich habe mal gelesen Selen soll gut sein?
Irgendwie hat uns einfach kein Arzt was sagen können. Jeder meinte, einfach weiterleben wie zuvor. Es ist schon klar, dass man sich da jetzt nicht verrückt machen sollte, aber vielleicht sollte man sein Lebensweise doch ein bisserl ändern?
Habt Ihr denn irgendwelche Bücher über Krebs? Also ich meine jetzt keine Bücher in denen es um Hodenkrebs und Behandlung geht, denn das haben wir ja hinter uns. Ich denke da eher an Bücher, bei denen es um das Leben nach dem Krebs geht.
Danke für eure Antworten.
Grüße
Luisa

Hi Luisa,

ich (19) hatte im November 2004 Hodenkrebs. Nachdem Ende Januar alle Therapien (Op, Kryokonservierung, Chemo, Reha) abgeschlossen waren habe ich eigentlich genau so weitergelebt wie vorher. Ich habe vorher nicht geraucht und mich überwiegend gesund ernährt (Oma kocht ). Sport mach ich auch min. 2 mal die Woche. Das einzige wirklich ungesunde sind die Partys am Wochenende, wo ich früher wie heute ab und zu vielleicht doch ein bisschen zu tief ins Glas schaue...

Hallo Luisa,
Ich hatte im März die Diagnose Hodenkrebs, eigendlich genau so wie dein Freund bis auf 15x Intensiev Sonne :-) .
Dann bekam im Juli meinen Frau die Diagnose Brustkrebs !
Ich bin 33 meine Frau 32 hatten gerade vor 2 Jahren uns mit der Familieplanung erfolglos ( Leider ) beschäftigt !
Wollte diese nur mal kurz dazu anreißen als "unsere Geschichte"!
Aber ansonsten geht es uns seit ca. 4 Wochen wieder gut ( meine Frau als quasi geheilt entlassen nach der Chemo und OP ).
Und nun zum eigendlichen...
Wir hatten beide vorher keinen ausergewöhlichen Lebenstill... Nichtraucher, keinen Alkoholiker, allerdings war ( und bin )ich nicht gerade der Sportler.
Wir haben es ja nun doppelt - haben unsere Ernährung umgestellt auf die reine BIO - Schiene, also weg von Ald... und OK. Dieses ist auch sicherlich kein Mittel um Krebs aus dem weg zugehen aber ich denke eine gute Sache. Mit dem Sport ist das so ne Sache ich versuche es jetzt wieder mit regelmäßigem Schwimmen, und Fahrrad fahre ich sowie so schon immer zur Arbeit.
Was sich seit her auf jedenfall noch geändert hat, ist die Prioritäten im Leben. Vieles was sonst soooo wichtig war ist Heut total uninteresant. Die Zukunft ist recht offen und eigendlich wegen dem Doppelpack nie wieder "Normal" hinzubekommen aber schauen wir mal das Leben muß weiter gehen (oder wie war das ?).
Ich denke das wichtigste in der Zeit danach ist das man jemanden hat sich immer wieder auszuheulen und offen mit dem Partner damit umzugehen. Wir gehen auch mit allen anderen Menschen OFFEN damit um, es gibt viele Menschen die sich hinter so einer Krankheit verstecken, und diese denke ich, nie verarbeiten werden.

Unsere Gewschichte ist sicherlich der "Regelfall" aber so ist unser Leben.
Der liebe Gott hat uns nicht gesagt das unserer Weg auf der Erde einfach werden wird.

Das Leben nach dem Krebs ?????
Verstehe ich nicht ! :-(
Es gibt kein davor oder danach sondern nur ein "ich bekomme es nicht mehr" oder "ich bekomme es nicht". Damit meine ich das es wohl das wichtigste ist eine positive Einstellung zum Leben zu bekommen da dieses einem eine Menge hilft.
Irgendwelche Bücher - hmm.. ich denke besuche einfach mal den Chat und redet offen was andere so dazu sagen oder denken ! Es gibt sicherlich kein Patent dafür, sondern nur Euren eigenen Weg.

Also in diesem Sinne.. Kopf hoch positv Sein ( ist nicht leicht aber wichtig )
und vielleicht sehen wir uns mal hier im Chat !
mfg Stefius Patient sowie Angehöhriger

Hallo Luisa,
also ich hatte vor 5 jahren Hodenkrebs (Seminom keine Streuung) und habe die Bestrahlung gewählt. Danach habe ich noch gesunder gelebt, gut Ernährt viel Sport die prioritäten verlagert, eben mehr und bewusster gelebt.

Aber ich hatte jetzt trotzdem einen Rückfall, Seminom andere Hoden.keine Metastasen.
Ich glaube beim Hodenkrebs ist es so entweder du bekommst es oder nicht! Aber gesundes Leben nach so einer Krankheit befürworte ich auf jeden Fall, um seine Lebensqualitäz zu steigern.

Alles Gute für Dich und deinen Partner