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  #1  
Alt 08.11.2004, 12:29
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Standard Hilfe, bei Astro III im Endstadium

Hallo,
mein Bekannter wurde aus dem Krankenhaus ins Pflegeheim entlassen. Die Ärzte können nichts für ihn tun. Thomas hat sehr starke Schmerzen. Er bekommt Schmerzpflaster zur Linderung. Seine Eltern möchten durch mich in Erfahrung bringen, wie anderen in dieser Situation geholfen wird oder wurde. Es wäre schön wenn uns einige Erfahrungen mitgeteilt würden. Was ist eigentlich der Unterschied von einem Hospitz zum Pflegeheim? Wäre Thomas nicht in einem Hospitz besser aufgehoben. Ich weiß nicht, ob das Personal in einem Hospitz für solche Fälle besser ausgebildet ist.
Welche schmerzlindernden Medikamente werden bei anderen verabreicht? Die Eltern von Thomas sind sehr hilflos und würden sich über ein paar hilfreiche Worte sehr freuen.
Liebe Grüße
Anke
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  #2  
Alt 08.11.2004, 15:42
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Standard Hilfe, bei Astro III im Endstadium

Hallo Anke,toll,das du dich um Infos kümmerst,Eltern sind schon wirklich überfordert und wollen doch in erster Linie bestimmt bei Thomas sein.Viel helfen werde ich dir vielleicht nicht können,aber ich versuchs mal.Ein Hopitz läßt den Menschen würdig den letzten Weg seines Lebens gehen,es geht schmerzlindernd vor und nicht unbedingt Lebensverlängernd.Ein Freund von mir ging seinerzeit auch in ein Hospitz um dort alle notwendigen Schritte für den letzten Weg einleiten zu lassen,er konnte dort auch seine Frau mitbringen,sie schlief bei ihm,kochte dort,es war "ähnlich"wie zu Hause.Wogegen ein Pflegeheim meist doch an der Belastung eines sterbenden Menschen zu begleiten oder eben zu pflegen sich davon unterscheidet.Er ist bestimmt gut und beruhigend im Hospitz aufgehoben,gibt es denn bei euch in der Nähe eins?Hier bei uns auf dem Land gibt es eine Hospitz-Anlaufstelle,man kann sich vorab informieren,hingehen und sich ruhig mit den Menschen dort unterhalten.Vielleicht schreibst du,von wo du bzw.ihr kommt,es wäre ja möglich,das dir dann jemand konkret helfen kann,ich wünsche euch allen Ruhe und Kraft für diese Zeit,die vor euch steht.Verbringt sie soviel wie möglich gemeinsam,"schöner"kann keiner den letzten Weg gehen und scheut keine Schmerzlindernden Mittel,auch sie sind da,den Weg etwas "leichter "gehen zu können,Susanne
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  #3  
Alt 08.11.2004, 16:28
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Standard Hilfe, bei Astro III im Endstadium

Hallo Anke,
es ist so traurig zu hören, dass es Thomas schlecht geht.
Kann man für Thomas gar nichts mehr tun, keinerlei Therapie?? Haben sich die Eltern vielleicht noch eine zweite Meinung eingeholt.
Bei meinem Mann haben die Ärzte schon im Sommer darüber nachgedacht die Therapie abzusetzen bzw. ein Arzt war der Meinung er sei "austherapiert" und sie haben ihm noch 2-3 Wochen gegeben. Und ... Christian lebt ( !) und macht jetzt sogar noch eine andere Therapie(Litalir/Glivec)...

Zum Thema Medikamente: Mein Mann ist (noch) nicht in so einer Situation wie Thomas, dennoch bekommt er natürlich Medikamente gegen seine Schmerzen. Er bekommt derzeit Novamin und Morphium allerdings nicht als Pflaster sondern in Tablettenform. Und die Ärzte sagen mir immer wieder: der Patient braucht nicht unter Schmerzen zu leiden. Wenn die Dosierung des Morphium nicht mehr ausreichen sollte, kann ich die Dosis selbständig erhöhen. Ich denke daher Thomas sollte wenigstens keine Schmerzen erleiden müssen.

Zum Thema Hospiz kann ich mich Susanne nur anschließen. Ein Hospiz eine Einrichtung für Sterbebegleitung. Im Vordergrund steht die Schmerztherapie. Das pflegende Personal ist dort sicher anders geschult als in einem Pflegeheim und wird für den einzelnen Patienten mehr Zeit haben. Es gibt ja auch Palliativkliniken bzw. –stationen, auch hier geht es darum würdig seinen letzen Weg zu gehen, möglichst ohne Schmerzen. Habe kurz mal bei google geschaut. Vielleicht helfen die beiden Adressen weiter ein Hospiz in eurer Gegend zu finden:
www.hospiz-mittelhessen.de/start/
www1.hospiz.net/index.php

Viel Kraft und liebe Grüße an die Eltern.

Sei lieb umarmt
Jazz
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  #4  
Alt 08.11.2004, 20:38
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Standard Hilfe, bei Astro III im Endstadium

Hallo Susanne,
hallo Jazz,

danke für eure Mitteilungen. Ich habe bereits ein Hospiz in unserer Nähe ausfindig gemacht. Werde Infos hierüber aus dem Internet an die Eltern von Thomas weitergeben. Selbstverständlich auch eure Mitteilungen.

Sollten noch andere Hospizerfahrungen haben, bitte ich uns diese mitzuteilen. Mitteilungen über Medikationen bei Schmerzen, wären auch sehr hilfreich.

Liebe Grüße

Anke
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  #5  
Alt 09.11.2004, 11:34
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Standard Hilfe, bei Astro III im Endstadium

Hallo Anke,Jazz hat einen weiteren wichtigen Weg genannt,die Palliativ-Stationen,vielleicht habt ihr eine in dem Krankenhaus,indem Thomas auch behandelt wird.Ich wünsche euch nochmal alle Kraft und viel Zeit miteinander für diesen Weg.Habt ihr denn Zweitmeinungen oder ist es der endgültig letzte Weg?Susanne
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  #6  
Alt 09.11.2004, 20:36
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Standard Hilfe, bei Astro III im Endstadium

Hallo Susanne,
die Eltern von Thomas stehen mit verschiedenen Ärzten und Kliniken in Verbindung. Thomas hat die Krankheit bereits seit sieben Jahren.

Über die Palliativ-Stationen werde ich mich mal genauer erkundigen. Ich habe noch nie etwas darüber gehört. Aber vielleicht weiß die Mutter von Thomas etwas darüber, sie ist nämlich gelernte Krankenschwester.

Trotzdem werde ich im Internet versuchen einige Infos hierüber zu bekommen. Vielen Dank.

Liebe Grüße
Anke
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  #7  
Alt 10.11.2004, 07:04
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Hallo Anke,das hiesige Kreiskrankenhaus Waldbröl hat eine sehr gut ausgestattete Palliativ-Station,leider fehlt mir die Telefon-Nr.Es ist im Oberbergischen Kreis,für Infos könntest du dort anrufen,die helfen wir bestimmt konkret weiter und können gezielt deine Fragen beantworten.Alle Kraft weiterhin,Susanne
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  #8  
Alt 12.11.2004, 13:49
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Standard Hilfe, bei Astro III im Endstadium

Hallo Anke,
meine Schwester hatte auch einen Astro III. Sie ist im vorigen November verstorben. Vom Tag an dem sie das erste Mal ein Sympthom hatte bis zu ihrem Tod sind genau 6 Monate vergangen. Im Mai hatte sie einen ersten Anfall und im August haben wir sie in ein Hospiz gebracht. Meine Schwester war verwitwet und hatte auch keine Kinder. Da wir (3 Schwestern) aber alle zusammen in einem 3-Familienhaus lebten, wollten wir sie zu Hause pflegen. Im August konnte sie sich aber überhaupt nicht mehr bewegen, nicht mehr essen und nicht mehr sprechen. Wir wären oder waren mit der Situation vollkommen überfordert. Die Entscheidung ist uns sehr, sehr schwer gefallen. ABER NICHT LANGE. Im Hospiz wurde sie liebevoll gepflegt, es war immer jemand für sie da. Wir sind jeden Tag für mehrere Stunden bei ihr gewesen. Hatten dann auch wirklich Zeit für sie, ohne den Streß zu Hause. Eine Sterbebegleiterin kam sie oft besuchen und las ihr vor oder erzählte ihr. Wir waren in ständigem Kontakt. Ich habe schonmal bei ihr übernachtet und wir haben dort ihren Besuch empfangen, der auch immer "wir ihr Gast" behandelt wurde. Das Ganze war, so schlimm wie es trotzdem für uns war, eine schöne Erfahrung. 3 Monate hat sie im Hospiz gelebt. Von einem wunderbaren Arzt und liebevollen Schwestern betreut. Sie mußte nie leiden und konnte in Würde von uns gehen. Nach ihrem Tod haben sie ein wunderschönes Abschiedszimmer aus dem Krankenzimmer gemacht. Wir waren und sind den Engeln im Hospiz heute noch sehr dankbar.
Meine 15-jährige Tochter möchte mal Krankenschwester werden. Und später möchte sie in einem Hospiz arbeiten und so lieb sein, wie die, die ihre Tante gepflegt haben.

Zu den Medikamenten kann ich dir im Moment nichts sagen, dass müsste ich raussuchen. Aber meine Schwester hatte nie Schmerzen. Sobald wir eine Veränderung gespürt haben, wurde sofort etwas für sie getan. Sie ist auch ganz friedlich eingeschlafen, obwohl uns die Ärzte im KH die Horrorgeschichten erzählt haben. Aber das wäre jetzt ein anderes (enttäuschendes) Thema.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft für diesen schweren Weg.

Liebe Grüße
Sabine
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  #9  
Alt 12.11.2004, 14:28
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Standard Hilfe, bei Astro III im Endstadium

Hallo Sabine,

danke für deine ausführliche Mitteilung. Ich werde sie den Eltern von Thomas weitergeben. Es fällt mir unsagbar schwer den Beiden solche Mitteilungen auszuhändigen. Es ist ja doch noch so viel Hoffnung da. Allerdings denke ich, sollte man früh genug darüber nachdenken. Es ist auch sicherlich nicht so leicht einen Platz (kurzfristig) in einem Hospitz zu bekommen. Bei uns gibt es seit diesem Jahr auch eins. Hier stehen, soweit ich weiß, acht Zimmer zur Verfügung, was ja nicht sehr viele sind.
Nochmals vielen Dank,
Anke
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