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Alt 20.03.2014, 11:24
Charl0tte Charl0tte ist offline
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Standard AW: Eierstockkrebs - Angst vor OP - TM bei 7980

Hallo liebe Jaqueline,

schön, dass ich Deine Frage so schnell entdeckt habe, so kann ich Dir gleich antworten und Du musst nicht so lange auf Rückmeldung warten. Es gibt sicher Unterschiede von Krankenhaus zu Krankenhaus aber die Basics sind sicher ähnlich. Vielleicht am besten, ich berichte Dir einfach vom Ablauf meiner OP:

Ja, du wirst an der Scham rasiert, ist undramatisch, die haben da spezielle Rasierer für, das ist nicht schlimm und wirklich in Deinem Interesse, denn das Ende der Naht reicht bis in den Schamhaarbereich hinein und so können die Operateure die Naht natürlich besser machen und die Wunde kann gut versorgt werden mit Pflaster, Desinfektionsmitteln .... und es ziept nicht beim Pflasterwechsel. Hast du schon die Voruntersuchungen gehabt? Bei mir wurde eine Darmspiegelung gemacht und Harnleiterschienen gesetzt, da die Harnleiter bei der OP schlecht sichtbar sind und daher gefährdet durch ungewollte Verletzungen. Falls das noch ansteht, bestehe auf einer ordentlichen Narkose, das kann ziemlich unangenehm sein (wars bei mir!).

Blasenkatheter wurde bei mir erst gelegt, als ich schon in Narkose war. Ist bei Dir eine Rückenmarks-Narkose geplant? Wurde bei mir gemacht, um die postoperativen Schmerzen mit weniger Schmerzmitteln handhaben zu können, denn diese belasten wiederum die Lunge und den Darm in ihrer Funktion und beide Organe müssen sich schnell wieder erholen können.

Einen Zugang habe ich bereits am ersten Tag im Krankenhaus bekommen (im Handrücken), es wird ja sicher noch ein Blutbild vor der OP gemacht. Als ich diesmal wegen meines Nabelrezidivs nur kurz im Krankenhaus war, wurde allerdings ganz 'normal' in der Armbeuge Blut abgenommen und erst direkt vor der OP ein Zugang gelegt. Wenn Du hier Probleme hast, sprich sie beim Arzt direkt an, dann hat der es auch leichter, den Zugang zu legen und kann vielleicht auf Deine Wünsche eingehen. Das kann er nur, wenn er sie kennt! Gib ihm die Chance!

Handys sind offiziell in den meisten Krankenhäusern verboten, aber in meinem wurden sie stillschweigend toleriert. MP3-Player sind kein Problem, die strahlen ja nicht.

Ich bin seinerzeit mit 9 Schläuchen aufgewacht: Drainage für Abfluss des Wundsekrets in der rechten Leiste, Blasenkatheter, Venenzugang am Hals rechts, Zugang am rechten Handgelenk (gelegt als schon in Narkose war), Zugang am linken Handrücken (vom ersten Krankenhaustag), Rückenkatheter für Schmerzmittel (mit Handpumpe zum selbstständigen Dosieren), ein Sauerstoffschläuchlein an der Nase (nicht in der Nase, keine Angst, das ist das durchsichtige Ding, das man in den Filmen immer sieht ...) und dann noch ein Klips an einem Finger, ich glaube der war zu Überwachung der Sauerstoffsättigung im Blut.

Wenn Du in der Nacht vor der OP nicht schlafen kannst, lass Dir einfach was geben, da wirst Du gerne versorgt, die wollen ja auch keine panischen Patientinnen.

Das OP-Hemdchen habe ich erst kurz vor der OP bekommen. Da meine OP für 14.00 terminiert war, konnte ich mich davor in Ruhe duschen und umziehen. Auch die Thrombosestrümpfe zieht man Dir vorher an.

Ich wurde dann in den OP-Vorraum geschoben, es war immer jemand bei mir. Ab dem Moment, als mir der Rückenkatheter gelegt war, erinnere ich mich an nichts, das heißt ich habe nicht mehr mitbekommen, wie ich auf den eigentlichen OP-Tisch kam und dass ich da ausgezogen wurde. Bei meiner Rezidiv-OP, die ja nicht so umfangreich war, bin ich selber auf den OP-Tisch gekrabbelt (nackt) und wurde sofort mit zwei (!) vorgewärmten Decken warmgehalten, das fand ich toll, da fühlt man sich dann nicht so ausgeliefert.

Ach ja, und vor den OP-Vorbereitungen bekommts Du eh noch eine Beruhigungstablette, dann bist Du ganz relaxt.

Als ich aufgewacht bin, konnte ich etwas mühsam im Bett und mit einer Nierenschale unter'm Kinn die Zähne putzen, trinken aus der Schnabeltasse. Sich selber saubermachen geht natürlich nicht, weil Du einfach noch nicht rankommst, da brauchst du Hilfe. Das ist so, geht nicht anders. Ganz wichtig: Es wird jeden jeden Tag ein kleines bisschen besser!!!!

Zu essen bekommst Du ziemlich bald nach der OP, Du sollst ja wieder zu Kräften kommen. Wie lange das genau war, weiß ich nicht mehr. Wenn du Hunger hast, dann melde Dich beim Pflegepersonal! Äußere Deine Bedürfnisse, die Ärzte wissen viel, aber nicht wann Du Hunger hast!!

Wenn Dir etwas seltsam vorkommt, dann immer gleich fragen, damit nichts übersehen wird. Mitdenkende Patienten werden schneller wieder fit!

Was ich sehr lästig fand war die Blutdruckmanschette am linken Oberarm, die hat die fünf Tage auf Intensiv stündlich (stöhn!) den Blutdruck gemessen und wurde so fest aufgepumpt, dass es dann die letzten Tage schon schmerzhaft war.

Ich hatte auch eine extreme Panik vor der OP, Als es dann kurz davor war, habe ich mich fast drauf gefreut, weil ich wusste, ich werde meinen Wasserbauch los und kann wieder atmen!

Du wirst das überstehen! Melde Deine Bedürfnisse, Ängste, Unsicherheiten beim Pflegepersonal und den Ärzten an, die können nur sehen, wie's Dir geht, wenn Du's ihnen sagst!

So jetzt mache ich Schluss. Ich hoffe, ich mache Dir nicht noch mehr Angst. Es ist nicht alles angenehm, aber wenn Du auf Dich selber achtest, geht es besser und es kann Dir auch besser geholfen werden.

Ich wünsche Dir alles Gute
Liebe Grüße
Charl0tte
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