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Zum Sterben nach Hause
Liebe Mitglieder,
ich bin seit gestern auf dieser Seite als Betrachter. Wir haben gestern die Info bekommen, dass mein Papa metastasierten Bauchspeicheldrüsenkrebs hat. Er war im Sommer mit Zuckerkoma im Krankenhaus, anschließend zur Reha. Es ging ihm trotz Herz-, Nierenschwäche, vorangegangenem Schlaganfall und beginnender Demenz hallbwegs. Am 1. Weihnachtsfeiertag morgens war er dann ganz gelb mit schrecklichem Juckreiz, wir haben den ärztl. Notdienst angerufen und ihn anschließend ins Krankenhaus gebracht. Seit vorgestern wissen wir, dass er BSDK hat, Metastasen in Leber, Lymphknoten, Bauchfell, Darm. Eine Chemo würde ihm lt. Arzt die letzte Kraft rauben, Lebenswillen hat er schon lange nicht mehr, er ist schon seit Monaten depressiv, hat auch die Diagnose noch nicht mitgeteilt bekommen. Meine Mama meint, er würde total abdrehen und bringen würde es ihm auch nichts. Heute ist er extrem schwach, hat einen hart aufgedunsenen Bauch, wird wohl schon wieder gelb. Aber er verweigert, wie früher schon so oft, dass wir einen Arzt rufen. Ich bin völlig fertig.Keiner hat damit gerechnet.Wie lange muss er sich quälen, es ist extrem schrecklich, auch wenn er sagt, er hätte keine Schmerzen. Gestern habe nur noch geheult, als mir alle ein frohes neues Jahr wünschten. Ich mußte das mal loswerden. Wir sind fix und fertig. Lieben Gruß, Manuela |
#2
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AW: Zum Sterben nach Hause
Hallo Manuela,
es ist traurig, wenn man ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt eine solche Diagnose bekommt. Alle wünschen sich was schönes und man selbst wünscht sich nur eines. Kann dich und deine Tränen gut verstehen. Wie lange dein Vater noch hat, wird dir niemand beantworten können. Wenn dein Vater keine Kraft oder keinen Willen hat zu kämpfen, dann musst du das aktzeptieren, unterstütze ihn, so schwer es dir auch fallen wird. Ich wünsche dir viel Kraft und Euch noch eine gute Zeit. Vielleicht tut sich noch ein Türchen auf, verliere nicht komplett die Hoffnung, sei einfach für deinen Vater da. Wunder sterben zuletzt. LG Kerstin
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Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist Wir hatten ein kleines Wunder. Meine Mom hat dem Mistkerl fast 3,5 Jahre die Stirn geboten. Am 17.01.08 hatte meine Mom keine Kraft mehr zu kämpfen. Sie hat nun ihren Frieden und keine Schmerzen mehr. Ich bin stolz auf meine Mom. |
#3
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AW: Zum Sterben nach Hause
Liebe Kerstin,
ich danke dir sehr für die lieben Worte. Ich bin sehr sehr traurig, dass hier so viele Leute sind, denen es ähnlich geht. Eben war ich eben bei ihm, um ihn zu füttern. aber er mag nicht essen... Wegen seinem Zucker muss er aber und es tut mir weh, ihn mehr oder weniger zum essen und trinken überreden zu müssen. Wir haben ihm heute eine Katze als Weggefährten auf sein Zimmer gegeben (die mochte er immer sehr gern) und ich habe das erste mal seit Tagen wieder ein Lächeln bei ihm gesehen, als sie sich in sein Bett kuschelte. Ich werde versuchen, ihm eine möglichst schöne Zeit zu machen, mit ihm zu reden, wenn er kann und seine Hand halten, wenn reden nicht mehr geht. Ich denke, hier habe ich eine große Hilfe gefunden, vielen vielen Dank! |
#4
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AW: Zum Sterben nach Hause//Angst
Ich habe eine ganz schwierige Frage, die den ganzen Tag in mein Herz bohrt und mich nicht zur Ruhe kommen läßt.
Mein Papa wird wahrscheinlich bald sterben, aber wie kann ich ihm am besten beistehen? Wie begleitet man einen über alles geliebten Sterbenden, ich mußte dies noch nie tun. Ich habe eine riesige Angst davor, wie "ES" sein wird, ich glaub, ich kann das nicht, kann es kaum noch ertragen. Viele Fragen in meiner Welt, wird er sehr leiden müssen, was wird alles noch passieren??? |
#5
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AW: Zum Sterben nach Hause
Liebe Manuela,
erstmal möchte ich Dich hier im KK Willkommen heißen. BSDK ist nicht mein Thema/ der Titel deines Threads hat mich hier reinstopeln lassen. In September 2007 setzte ich einen Thread mit fast den selben Namen hier rein... Die Frage die Dich durchbohrt und durchlöchert die phasenweise die Luft zum Atmen nimmt kann ich Dir nicht beantworten. Wie begleitet man jemanden? Was wird passieren? Es gibt kein Patentrezept. Ich war so oft da wie ich konnte. Hab erzählt als es noch ging, mit ihm geredet als es noch ging. Mit meinem Papa gekuschelt, ihm gesagt, dass ich ihn liebe ich war schlichtweg present. Das war meine Art ihn zu begleiten bzw. die unsere. Aber eins kann ich Dir sagen: Du wirst es schaffen, Du weißt jetzt noch nicht zu was Du alles fähig sein wirst - ich hätte es auch nicht geglaubt. Aber ich habe meinen Papa in seinen unruhigsten Stunden die Hand gehalten und ihn ins Gesicht gelächelt, in die Augen geschaut bis es besser wurde. Ich wünsche Dir, dass Dich die Kraft bald ereicht. Und schreibe hier... Liebe Grüße Sandra
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Danke!!! PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007 |
#6
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AW: Zum Sterben nach Hause
Liebe Sandra,
ich hoffe,du behältst recht, dass ich es schaffen kann. ich treffe nur hier auf verständnis, alle anderen sagen, er sei alt und krank und ich soll mal endlich loslassen. ich will und kann aber -noch?- nicht, und das macht mich fertig. Vielen dank für eure Hilfe!!! |
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