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Alt 17.09.2002, 02:20
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Standard Klatskin

Hallo Jörgi,

so, nun musste ich doch noch mal schnell nachgucken, ob Du schon was geschrieben hattest und evtl. auf Antwort wartest. Ich weiß nämlich selber noch sehr genau, wie es bei mir war, als mein Vater an Gallengangskrebs erkrankte und ich das ganze Internet abgegrast habe (da ist man über jeden Hinweis froh). Genau deswegen wollte ich auch erstmal abwarten und nicht irgendwelche Hiobsbotschaften schreiben, weil das Netz schon voll davon ist. Ich werde jetzt einfach mal stichpunktartig zusammen fassen, was ich herausbekommen habe.

Leider IST es zwar so, dass Gallengangskrebs eine eher seltene und schwierige Krebsart ist und die Prognosen hören sich nicht allzu gut an. Aber es ist ein Vorteil, wenn der Krebs so früh wie möglich erkannt wurde (z.B. durch Zufall bei der Entfernung von Gallensteinen!), was bei Deinem Vater ja der Fall gewesen zu sein scheint. Es heißt nämlich immer, nur eine OP hat Aussicht auf Heilung, und die ist meist nicht mehr möglich, wenn der Tumor schon groß ist (weil die Lage zu schlecht ist, benachbarte Organe zu dicht in der Nähe liegen, eine OP schlichtweg zu gefährlich wäre).

Zum Thema Lasern (Stichwort LITT): Wir hatten in einer Spezialklinik in Berlin angefragt und hatten auch in der Hamburger Uniklinik einen Termin in der entsprechenden Abteilung, und uns wurde gesagt, dass man Gallengangstumore NICHT lasern kann. Dies sei nur bei Lebermetastasen möglich, die nämlich kugelförmig und daher "fassbar" sind.

Skeptisch sollte man sein, wenn Chemo vorgeschlagen wird. Immer wieder und überall findet man in Fachliteratur, dass eine Chemo bei diesem Tumor und auch vom Tumor gestreuten möglichen Metastasen (weil sie ihren Ursprung in der Galle haben) WIRKUNGSLOS ist. Die Chemo schwäche nur den Körper, helfe aber nicht gegen den Tumor. Es gäbe kein Medikament dagegen.

Eine weitere Möglichkeit scheint die PDT zu sein (Photodynamische Therapie). Diese soll lebensverlängernd und lebensverbessernd wirken und wird in einigen wenigen Kliniken (Bonn, Berlin), soweit ich weiß im Rahmen einer Studie angeboten.

Es gibt sicher noch etliche andere Krebstherapien, aber m.E. kommen weitere Therapien bei dieser Krebsart nicht in Frage. Es wird in der letzten Zeit viel von der Hyperthermie gesprochen (Erwärmung des Körpers bis 41 Grad, manchmal in Verbindung mit Hochdosischemo) etc., etc.

Außerdem soll es eine Behandlung mit Iridiumdraht geben (an die Strahlenabteilung in der Uniklinik wenden und dort nachfragen, die Strahlentherapeuten dort können das abklären).

Es lohnt sich sicher, an mehreren Stellen GLEICHZEITIG zu fragen!
Es ist meist NICHT so, dass einen die betreffenden Ärzte automatisch weiterverweisen, wenn sie nicht weiter wissen oder interdisziplinär (= alle Fachärzte - Chirurgen, Strahlentherapeuten, Onkologen etc. beraten gemeinsam über den Fall) arbeiten, auch wenn es so sein SOLLTE.
Werdet selber aktiv!

Wie Howie auch schon geschrieben hatte, sollte man keine Zeit verlieren und unbedingt eine gute Uniklinik mit erfahrenen Operateuren aufsuchen.

Klingt komisch, der "Versuch", den Tumor zu veröden... Ihr solltet DIE Methode herausfinden, die Deinem Vater wirklich helfen kann (alle - Professoren, Ärzte usw., raten dringend immer, die Möglichkeit einer OP abzuklären)!
Ich würde nichts herumprobieren lassen. Es gibt auch eine Theorie, dass ein Tumor Probleme machen kann, wenn man einmal an ihn herangegangen ist.

Verursacht der Tumor Beschwerden wie Gelbsucht, wird meist ein Stent gelegt, so dass die Gallenflüssigkeit wieder abfließen kann.

Auf jeden Fall kann man eine Mistel-Therapie machen (begleitend), die krebshemmend und gut auf den Allgemeinzustand wirkt und auch andere ganzheitliche Krebstherapien (z.B. Behandlung bei einem Homöopathen, das ist begleitend kein Problem, man muss die Ärzte nur informieren). Auch damit sollte man frühzeitig beginnen! Die Mistel kann von jedem Arzt gespritzt werden. Hilfe findet man hier auf jeden Fall bei anthroposophischen Ärzten oder in einer anthroposophischen Klinik, aber auch in vielen anderen allgemeinen Kliniken. Bezahlen muss man das selbst. Aber es kann wirklich helfen! Auch, dass es einem besser geht.

Ein Vorteil ist, dass Dein Vater nicht mehr ganz jung ist. Im Alter wachsen diese Dinger scheinbar oft langsamer.

Also, ich kann nur noch mal sagen - nicht zu lange warten, sich nicht abspeisen lassen mit wochenlangen Untersuchungen in Kliniken! Zwar sind die nötig für eindeutige Befunde, aber ich würde mich parallel weiter informieren.

Ich denke schon, dass Du aus der Entfernung etwas tun kannst. Du kannst herumtelefonieren, Dich informieren, evtl. Termine abmachen, Dich um einen Platz in einer (speziellen) Klinik für Deinen Vater bemühen, wie Du es auch tun würdest, wäre er an Deinem Wohnort. Und Du kannst ihm immer wieder signalisieren, dass Du da bist. Wichtig ist auch, was Dein Vater möchte! Wenn er bestimmte Therapien gänzlich ablehnt, sollte man es respektieren.

Mail mich trotzdem gerne an, wenn Du möchtest. Ich finde es schwierig, solche Dinge hier einzustellen, weil sie auch manche Menschen verunsichern können!
Andererseits möchte ich auch gerne mein Wissen weitergeben an Menschen, die so verzweifelt sind wie ich es vor einiger Zeit war. Letztlich WISSEN kann man es nicht mit Bestimmtheit, wie es weiter geht. Ich hoffe, ich konnte Dir trotzdem ein wenig helfen.

Lieben Gruß und alles Gute für Deinen Vater
Tina
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