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  #136  
Alt 14.10.2016, 20:53
heliosh heliosh ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Das Problem ist, dass eine Biopsie nur eine kleine Stelle vom Hoden repräsentiert. Dass diese Stelle keine TIN hat, bedeutet nicht dass der gesamte Hoden TIN-Frei ist.
Selbst eine Biopsie mit zwei Proben kann irreführend sein, wie in diesem Artikel dargelegt wird:
https://link.springer.com/article/10...066-006-1516-x
(Etwas weiter unten auf der Seite ist es in Deutsch)
Der Bericht lässt auch die Option offen, dass ein Tumor ohne TIN entstehen kann.
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  #137  
Alt 14.10.2016, 21:10
Angsthase159 Angsthase159 ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Ich denke, wenn dein Urologe dir das sagt, dann wird wohl was dran sein und es würde mich auch selber sehr beruhigen muss ich sagen....

Also ich weiß nur, dass eine TIN zu 66% durch eine Chemotherapie geheilt werden kann....Mich würde interessieren, ob es bedeutet, dass man dadurch auch zeitlebens geheilt ist....
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  #138  
Alt 15.10.2016, 04:25
TeeGee TeeGee ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Es ist wie immer - frag 2 Ärzte und du bekommst 3 Meinungen
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  #139  
Alt 15.10.2016, 09:03
Toby01Harv Toby01Harv ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Hi,

die TIN ist eine Krebsvorstufe, die in 70 % der Fälle innerhalb von 7 Jahren zum Krebs wird. Nach wohl herrschender Meinung wandelt sich die TIN im Laufe des Lebens in nahezu 100 % der Fälle in eine Krebsform.

Wenn also bei jemanden einen TIN festgestellt wird, ist dies behandlungsbedürftig.

Falls nicht, ist die Wahrscheinlichkeit, irgendwann an Hodenkrebs zu erkranken sehr gering, aber nicht auszuschließen (... weshalb man bei den Nachsorgen ja regelmäßig den anderen Hoden auch untersucht!):

1) Eine Biopsie reicht deshalb aus, weil eine TIN sich fast immer auf den ganzen Hoden ausbreitet. Zudem experimentiert TIN PLAP, dass bei der Entnahme von Hodengewebe festgestellt werden würde. Dass man also eine Biopsie entnommen hat, die falsch negativ war, ist theoretisch möglich, praktisch aber wohl selten:

2) Ein Restrisko bleibt natürlich auch, weil eine TIN theoretisch neu entstehen kann.

Kurzum, die Wahrscheinlichkeit bei einer negativen TIN später an einen weiteren Hodenkrebs zu erkranken, ist gering, aber wohl nicht völlig ausgeschlossen. Deshalb würde ich dazu raten, bei den Nachsorgen regelmäßig auch einen Ultraschall vom anderen Hoden machen zu lassen.

Geändert von gitti2002 (15.10.2016 um 20:02 Uhr) Grund: Kein zum Artikel führender Link
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  #140  
Alt 21.10.2016, 11:59
Toby01Harv Toby01Harv ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Hi,

ich muss bei dem Thema leider nochmals nachfassen. Ich habe hierzu meinen Onkologen gefragt, der auf dem Gebiete der Hodenkrebsforschung doch sehr aktiv ist.

Er sagt mir gestern, dass die TIN-Biopsie nicht sicher sei. Das was ich zuvor geschrieben habe, war bisheriger Standard, es hat sich aber leider gezeigt, dass die TIN teilw. sehr unregelmäßig verteilt sei. Aus diesem Grund nehmen Uniklinien neuerdings mehrere Biopsien, um mehr Sicherheit zu haben. Auch diese schaffe jedoch keine 100ige Sicherheit.

In den USA würde man deshalb überhaupt keine Biopsie nehmen, weil statistisch wenig relevant.

Kurzum, er meint, dass der Hoden generell mit Ultraschall kontrolliert werden solle. Ein vollständiger Ausschluss für die Zukunft sei nicht möglich.
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  #141  
Alt 21.10.2016, 13:44
heliosh heliosh ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Bei meiner Klinik (Schweiz) machen sie auch keine Biopsie vom Gegenhoden mehr, weil es keinen Vorteil bieten würde, selbst wenn eine TIN festgestellt würde.
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  #142  
Alt 21.10.2016, 17:10
TeeGee TeeGee ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Danke für die Informationen. Sehr interessant!
Man wird wohl einfach damit leben müssen. Sooo gross ist das Risiko, dass auch der zweite Kollege dran glauben muss, ja nicht - trösten wir uns damit
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  #143  
Alt 27.04.2017, 23:01
TeeGee TeeGee ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Moin Jungs,

wollte euch nur kurz mitteilen, das bei mir nach nun mittlerweile 3,5 Jahren immer noch alles clean ist - Marker nicht nachweisbar und MRT/Röntgen sind weiterhin sauber.
Damit verlasse ich nun statistisch gesehen den kritischsten Bereich der Nachsorge, werde trotzdem weiterhin 1x im Jahr alles checken lassen denn es können immer mal Spätrezidive auftauchen.

Vielleicht macht mein Beitrag einigen hier Mut, besonders den "Neuankömmlingen" - es ist nicht immer mit einem komplizierten Leidens- und Therapieweg verbunden wenn man an HK erkrankt ist.
Ich habe damals viel Kraft und unheimlich viele Informationen aus diesem Forum ziehen können, wöfur ich auch jetzt, nach über 3,5 Jahren nochmal ganz herzlich danke sagen möchte!

Sonnige Grüße und Gesundheit für alle
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  #144  
Alt 28.04.2017, 01:55
Dusty Dusty ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Sauber, freut mich
__________________
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Johann Wolfgang von Goethe

http://diagnose-hodenkrebs.jimdo.com/
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  #145  
Alt 20.07.2019, 04:38
TeeGee TeeGee ist offline
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Standard AW: Diagnose Hodenkrebs

Hallo liebe Leute,

ich wollte mich dieses Jahr zumindest wieder einmal kurz zu Worte melden nachdem ich letztes Jahr gar nicht mehr dran gedacht hatte. Einerseits sicherlich gut wenn man sich kaum noch mit dem Thema beschäftigt, andererseits erinnere ich mich schon hin und wieder an meine "erste" Zeit und wie ich aus diesem Forum jede Menge Hoffnung und Kraft geschöpft habe. Daher will ich auch nochmal kurz mitteilen wie es heute, nach beinahe 6 Jahren so ist - gerade für die "Neuen" vielleicht ganz interessant wie sowas langfristig verlaufen kann

Also, ich fasse zusammen:
Seit mittlerweile fast 6 Jahren (im Oktober) keine Beschwerden, Nachsorge (mittlerweile nur noch 1x im Jahr) mit Tumormarker, MRT und Röntgen bis heute immer unauffällig, Testosteronwert im grünen Bereich und auch ansonsten keine Beschwerden. Alles funktioniert wie es soll
Lediglich beim Implantat verspüre ich manchmal so ein "Ziehen", vermutlich dort wo es festgenäht ist, aber das ist nicht so häufig und auch halb so wild. Achja: Ich bin sehr froh mich FÜR das Implantat entscheiden zu haben und würde es immer wieder tun!

Die Untersuchungen sind immer in wenigen Stunden hinter sich gebracht, ich finde das ist überhaupt kein Problem 1x im Jahr- ich lasse in dem Zuge auch immer alle möglichen anderen Blutwerte mitbestimmen, kann ja in Zukunft vielleicht mal ganz hilfreich sein. Ebenso wie das "Durchleuchten" aller möglichen inneren Organe zur Früherkennung von Was-auch-immer. Man wird ja nicht jünger

In diesem Sinne, gute Gesundheit für alle
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