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  #91  
Alt 12.12.2011, 19:16
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Anaplastisches Astrozytom WHO 3

Ich gestehe ja zu, dass die Psyche eine Rolle spielen kann. Natürlich ist jemand, der sich in einer schwierigen psychischen Phase befindet anfälliger für alle Krankheiten (nicht nur für Krebs), als jemand der lebenslustig und glücklich ist.

Aber entscheidend ist meiner Meinung nach zu betonen, dass es eben nicht nur Menschen trifft, die Depressionen oder depressive Stimmungen haben. Mein Mann war nie depressiv und ist eigentlich ein sehr lebensfroher Mensch. Meine Freundin war ein Sonnenschein und gerade überglücklich, als sie die Krebsdiagnose bekam, denn sie hatte gerade 3 Monate vorher ihr zweites Kind bekommen. Lebensfrohe und glückliche Kinder bekommen Krebs und sterben daran.

Es ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, dass die psychische Verfassung dann im Falle des Falles hilfreich oder kontraproduktiv ist, aber es ist nicht die Psyche, die primär für den Tumor verantwortlich ist. Der ist quasi eine Laune der Natur.
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Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
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  #92  
Alt 12.12.2011, 21:29
Der_Chris87 Der_Chris87 ist offline
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Standard AW: Anaplastisches Astrozytom WHO 3

Natürlich ist es die Psyche nicht alleine. Aber genauso muss ich kritisieren, dass oft eine ungesunde Lebensweise als Ursache genannt wird... Ich rauche nicht und trinke nicht übermäßig Alkohol. Ich ernähre mich sehr gesund und mache Leistungssport. Also bei mir wird es wohl die Psyche gewesen sein.

Heute dachte ich auch, dass ich "endlich" etwas von der Bestrahlung fühle
Als ich von der bestrahlung zu Hause war habe ich mich echt mies gefühlt. Ich war müde und nur am Grübeln und konnte auch nicht schlafen... dann habe ich mich doch zum Thai-Boxtraining "gequält" und nach wenigen Minuten habe ich mich wie neu geboren gefühlt.
Sport ist wohl doch eine der besten Krebstherapien. Zwar wurden bezüglich Hirntumoren noch keine Studien gemacht, aber ich denke mal es spricht nichts dagegen, dass es auch hier gut für die Prognose ist.
  #93  
Alt 12.12.2011, 23:08
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Anaplastisches Astrozytom WHO 3

Zitat:
Zitat von Der_Chris87 Beitrag anzeigen
Natürlich ist es die Psyche nicht alleine. Aber genauso muss ich kritisieren, dass oft eine ungesunde Lebensweise als Ursache genannt wird... Ich rauche nicht und trinke nicht übermäßig Alkohol. Ich ernähre mich sehr gesund und mache Leistungssport. Also bei mir wird es wohl die Psyche gewesen sein.
Siehst Du, macht mein Mann alles auch nicht. Kein Rauchen, kein Alkohol, Sport und dazu noch eine gesunde Psyche. Trotzdem als Kind schon ein Gehirntumor (Astro I) und jetzt schon zwei Mal Krebs
Und nicht mal eine genetische Veranlagung! Keiner in der Familie an Krebs gestorben von dem ich wüsste.
Einfach dumm gelaufen und gleich zwei Mal in die Sch**** gegriffen.
Wobei ich glaube, dass das Glio durch die Chemo gegen den Lymphdrüsenkrebs kam. Vermutlich waren da immer noch Reste vom Tumor den er als Kind hatte und das hat dann unter der Chemo zu wuchern angefangen. Ist zumindest meine Theorie, weil das Glio ja nur ein halbes Jahr nach Beendigung der Chemo für das Non-Hodgkin auftauchte und genau an der Stelle wo 35 Jahre vorher das Astrozytom operiert worden war.
Ob es da medizinisch fundierte Erklärungen für gibt, sei mal dahin gestellt. Ich fände es alleine von meinem Denken her logisch.
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  #94  
Alt 12.12.2011, 23:25
Der_Chris87 Der_Chris87 ist offline
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Standard AW: Anaplastisches Astrozytom WHO 3

Fakt ist nun mal, dass bisher niemand weis, was genau Krebs ist, wie es entsteht und was man am besten dagegen tun kann.
Ein anderer Fakt ist, dass bisher alle die es was länger schon schaffen oder zumindest geschafft haben psychisch die selben Merkmale aufwiesen. Das bedeutet natürlich nicht, dass es bedeutet, dass es jeder mit positiver Denkweise schafft... aber es scheint wohl schon fast Vorraussetzung zu sein...

Ich habe heute das Buch "Das heilende Bewusstsein" angefangen zu lesen. Da wurde ein Fall beschrieben, wo eine junge Ärztin irgendwo im Dschungel von Peru ist. Eine junge Frau liegt im Sterben. Niemand glaubt mehr an ihre Heilung. Auch ihre Schamanen und Heiler und was weis ich was noch waren ratlos und sahen keine Hoffnung mehr. Die junge Ärztin wusste um was es sich handelte und hatte das passende Medikament dabei. Es schien wohl normalerweise mit diesem Medikament sehr gut behandelbar sein. Aber es wirkte nicht zum Erstaunen der jungen Ärztin. Sie war sich sicher, dass es hätte funktionieren müssen.
Ähnlich ist es ja in unserer westlichen Welt mit dem Krebs. Die Ärzte glauben ja selbst nicht an eine Heilung und Chemo und Bestrahlung wird als Gift verschrien. Alles alternative wird auch verpöhnt.
Ich denke, wenn die Ärzte eher ausstrahlen würden, dass sie wüssten, was sie da machen und den Patienten Hoffnung geben würden, wäre zumindest die Prognose wesentlich günstiger. Dass es bei krebs im Endstadium auch mit positivem Denken nicht mehr klappt ist ja wohl klar.
  #95  
Alt 13.12.2011, 12:20
sanne2 sanne2 ist offline
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Standard AW: Anaplastisches Astrozytom WHO 3

Hallo Chris,
erst einmal wollte ich dir schreiben, dass du nach meiner Ansicht ganz toll mit deiner Erkrankung umgehst.
Mach weiter so!

Allerdings ärgere ich mich ein wenig über deine Aussage, das die Ärzte ja selbst nicht an Heilung glauben und das Chemo und Bestrahlung bei ihnen als "Gift" verschrien wäre.
Wie kommst du zu dieser Aussage?
Könntest du bitte einen Link dazu einfügen?

Ich habe nämlich dazu eine ganz andere Meinung.
Ich sitze an der "Quelle" und arbeite in einem großen Krankenhaus.
Dort arbeiten bekanntlich Ärzte und auch Ärzte können an Krebs erkranken.
Zwei kranke Mediziner habe ich hautnah mit erlebt.
Und du kannst mir glauben, sie handeln ganz genau so, wie ein medizinischer Laie bei solch einer Erkrankung.
Sie haben alles, aber wirklich alles an Therapien ausgeschöpft. Chemos, Bestrahlungen, OP`s.
Einer der erkrankten Ärzte flog sogar in die Staaten, nachdem seine Therapie nur noch palliatv war, um sich dort anderen Behandlungen zu unterziehen.
Auch einen "Heiler" zog er hinzu aus lauter Verzweiflung.
Es sind eben auch nur Menschen!!!

Siehst du Chemo und Bestrahlung auch als Gift an?
Dieses "Gift" an meinem Mann das Leben gerettet.

Zu deiner positiven Denkweise!
Meine Mutter erkrankte 2003 an Lungenkrebs und war sich sehr sicher, es zu überleben. Sie war sagenhaft positiv eingestellt und vom Wesen her eine Frohnatur. Aber sie schaffte es trotzdem nicht!
Mein Mann erkrankte 2003 an einem Sarkom, ebenfalls schlechte Prognose.
Es war sich ebenfalls sicher, es zu überleben und sehr positiv eingestellt, ebenfalls eine Frohnatur. Er überlebte!
Du weißt sicher, was ich damit aussagen möchte?

Dennoch ist eine positive Einstellung immer gut, wie sollte man sonst alles verkraften können?

Ich wünsche dir alles alles Gute und ganz viel Gesundheit!!!
Liebe Grüße,
Sanne
  #96  
Alt 13.12.2011, 12:29
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KHK KHK ist offline
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Standard AW: Anaplastisches Astrozytom WHO 3

Hallo,

Also, man weiß schon, was Krebs ist: Nämlich entartete kranke Zellen, die nicht mehr auif für kranke Zellen normalem Wege absterben wollen und auch vom Immunsystem nicht mehr eliminiert werden. Ursache dafür können Fehler bei der normalen Zellteilung sein, die entweder zufällig oder durch krebserregende Stoffe hervorgerufen werden.

Eine positiver Denkweise scheint eine notwendige, aber nicht immer ausreichende Vorraussetzung zu sein.

Eine objektive Feststellung einer Heilung ist halt nicht möglich, da man nie sicher sein kann, egal ob mit OP und/oder Bestrahlung und Chemotherapie alle Tumorzellen entfernen kann. Chemos sind auf jeden Fall Gift. DFas hab ich ja selber gemerkt und das wäre im Prinzip für mich auch OK, wenn diese Gifte gezielt nur die Tumorzellen angreifen würden. Das ist aber in der Regel nicht der Fall. Bei anderen als Hirntumoren kann man oft viel größere Sicherheits- oder mögliche Infiltrationszonen mit entfernen ohne zu großen Schaden, wenn der Tumor nicht zu weit fortgeschritten und metastasiert ist. Beim Hirntumor hat man leider nicht so große Sicherheitszonen wie bei vielen anderen Tumoren und Glioblastome infiltrieren ja meist ziemlich stark.

Ich scheine ja auch Glück gehabt zu haben: In Köln hat man mir vor der OP gesagt, das grünen Tee trinken und Curcuma nehmen schon gut wären, aber bei meiner Tumorgröße nicht reichen würden. Damit war ich wohl einverstanden, nur wollte ich von einem Chirurgen operiert werden, der glaubt, das es gut gehen kann. Deshalb mußte ich den ersten Chirurgen leider ablehnen... Und Hoffnung hat man mir auch gemacht. Ein Assistenzarzt des Chirurgen hat mir gesagt, das meine Situation sehr ernst wäre, er aber eine Reihe von Patienten kennen würde, die 5 Jahre nach der Diagnose noch lebten und die meisten nicht so schlecht. Dann sagt mir ein Neurochirurg bei der ersten Nachuntersuchung auch noch, daß ich umbedingt Krankengymnastik machen müsse, weil er meinte, daß ich dadurch meine Motorikprobleme deutlich würde verbessern können. Viel mehr kann ich eigentlich nicht erwarten...

@Chris: Was Deine Geschichte angeht, finde ich da wahnsinnig viele Paralelen zu meiner Geschichte... Was Sport während der Radio- und/oder Chemotherapie angeht, sollte jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten wenigstens ein bisschen Sport treiben und von den Ärzten dazu ermuntert werden.

@Andorra97: Natürlich sind Depressionen und traumatische Erlebnisse nicht die alleinigen Auslöser von Tumoren. Jeder hat mit Sicherheit genetische Schwachstellen und da die Gene sehr vielfältig sind, gibt es nicht eine objetive und voraussagbare Ursache für Tumore jeder Art. Umwelteinflüsse und Gifte dürften auch ein nicht zu vernachlässigenden Rolle spielen. Wir sind im Alltagsleben so vielen (künstlichen) Substanzen ausgesetzt von denen man die Wechselwirkungen mit anderen Stoffen und auch den Genen nicht kennt...

Der Tumor Deines Mannes in der KIndheit war vielleicht angeboren und es sind einige Zellen nachgeblieben und die Chemo wegen Lymphdrüsenkrebs hat diese Zellen in bösartige verändert. Mir ist jedenfalls von mehreren Onkologen mal gesagt worden, daß ich meine Temodal Chemo nicht zu lange machen sollte, da es vorkomme, daß Chemos nicht nur Tumorzellen zum Absterben bringen sondern auch Krebs verursachen könne. Deshalb wurde dann auch ein PET SCAN mit FET gemacht, um die Aktivität von Tumorzellen sehen und besser abschätzen zu können, ob eine Chemo noch angezeigt ist. Bei Deiner Freundin während der Schwangerschaft und kleinen Kindern sind ja auch Wachstumshormone sehr aktiv. Die können natürlich nicht nur das Wachstum des Embryos und der Kinder fördern, sondern auch zufällig vorhandene Krebs oder deren Vorläuferzellen im Wachstum fördern...

Die Natur und das Leben sowie schon eine einzelne Zelle sind für mich jetzt ein Wunder, aber auch nicht perfekt.

Also trotzdem schön positiv denken,

Kai-Hoger
  #97  
Alt 13.12.2011, 14:12
Der_Chris87 Der_Chris87 ist offline
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@Sanne

Zitat:
Allerdings ärgere ich mich ein wenig über deine Aussage, das die Ärzte ja selbst nicht an Heilung glauben und das Chemo und Bestrahlung bei ihnen als "Gift" verschrien wäre.
Wie kommst du zu dieser Aussage?
Naja wenn Ärzte an Ihre Behandlungen glauben würden, würden sie den Menschen nicht sagen, dass sie nur noch Monate oder wenige Jahre zu leben haben. Und ich sehe Bestrahlung und Chemo nicht als Feind sondern als Verbündete.

Zitat:
Zu deiner positiven Denkweise!
Meine Mutter erkrankte 2003 an Lungenkrebs und war sich sehr sicher, es zu überleben. Sie war sagenhaft positiv eingestellt und vom Wesen her eine Frohnatur. Aber sie schaffte es trotzdem nicht!
Mein Mann erkrankte 2003 an einem Sarkom, ebenfalls schlechte Prognose.
Es war sich ebenfalls sicher, es zu überleben und sehr positiv eingestellt, ebenfalls eine Frohnatur. Er überlebte!
Das ist auch der Grund, warum man nie Wissenschaftlich belegen kann, wie wichtig die Psyche bei Krebs ist. Es ist ein Unterschied, ob jemand wirklich glaubt gesund zu werden und ob jemand für seine Angehörigen so tut. Aber man kann genauso gut sagen, dass die Chemo bei Krebs gar nicht hilft. Patient A überlebt... Patient B nicht... beide bekamen Chemo...

Zitat:
Und Hoffnung hat man mir auch gemacht. Ein Assistenzarzt des Chirurgen hat mir gesagt, das meine Situation sehr ernst wäre, er aber eine Reihe von Patienten kennen würde, die 5 Jahre nach der Diagnose noch lebten und die meisten nicht so schlecht.
Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Prognose bei Glioblastom Patienten gut verbessern würde, wenn mehrere Patienten so etwas gesagt bekommen würden.
  #98  
Alt 13.12.2011, 14:56
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Anaplastisches Astrozytom WHO 3

Also wir haben nie eine Prognose gesagt bekommen bei der Diagnose Glioblastom. Der eine Arzt hat ein bisschen rumgeeiert von wegen "Das ist jetzt nicht das Ende, man kann das erst einmal jetzt gut behandeln und man hat noch zahlreiche Optionen" und bla bla bla.
Und unser Onkologe hat einfach gesagt: "Gut, dass es wegoperiert ist, jetzt kommt's drauf an, dass es auch weg bleibt" und damit war die Sache für ihn gegessen.
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Nicole

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Zur Zeit geht es uns gut.
  #99  
Alt 13.12.2011, 15:19
Der_Chris87 Der_Chris87 ist offline
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@Andorra

Jetzt hast du bestimmt unbewusst meine Theorie noch mehr gestützt.
Eure Ärzte haben euch doch Mut gemacht. Sachen wie "das ist jetzt nicht das Ende", "erstmal gut behandeln", "zahlreiche Optionen", das sind doch alle positive Sachen, die Hoffnung machen.
Vor allem: "Gut, dass es wegoperiert ist, jetzt kommt's drauf an, dass es auch weg bleibt".
Das gibt doch auch viel Hoffnung. Es beinhaltet das Wort "gut". Und es wird auch die Hoffnung ausgesprochen, dass es gar nicht mehr wiederkommt.

Und ihr habt der durchschnittlichen Prognose ja schon deutlich gezeigt, was ihr davon haltet und euch geht es gut. Und ich denke, dass es noch lange so sein wird, da ihr einen sehr positiven Eindruck macht und die medizin schläft ja auch nicht. Ich denke in wenigen Jahren bekommen alle Hirntumorpatienten die Parvoviren :-)
  #100  
Alt 13.12.2011, 15:37
clauudia84 clauudia84 ist offline
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Hallo
ich lese seit Jahren hier im Forum mit und noch NIE haben mich Beiträge so dermaßen wütend gemacht, dass ich mich angemeldet habe.
Chris24, mal im Ernst. Wie kannst du sowas von dir geben?!
Merkst du nicht, dass du damit so viele User verletzt? Merkst du nicht, dass deine handvoll Betroffene nicht ausreichen, um irgendwelche Theorien aufzustellen? Wenn du glaubst zu wissen woher dein Astro kommt, wärst du wohl reif für den Nobelpreis.
Wenn ein Patient voll ist mit Metastasen und man eben weiß, dass es zu Ende geht, soll man als Arzt lügen? Falsche Hoffnungen machen?
Kein Arzt nimmt von Anfang an die Hoffnung, aber manche Krebsarten bedeuten MEIST nun mal den früheren oder späteren Tod.
Auch macht die Medizin riesige Fortschritte, aber denkst du, dass in ein paar Monaten die Heilung fürs Glio bspw. kommt? Seit mehr als 50 Jahren gab es keinen so großen Fortschritt, dass man das Leben verlängern könnte. Temodal 2005 trug aber viel bei.
Klar schaffen es immer wieder welche lange damit zu überleben, aber denkst du das liegt nur an dem Willen? Wie viele haben gekämpft und doch verloren.
Auch Aussagen wie "Sport ist die beste Medizin" kann ich nicht mehr hören. Schön, dass du Glück hast und die Bestrahlung bisher keine Nebenwirkungen zeigt. Denk aber mal an die Leute, die es während der Prozedur nur in die Küche und zurück schaffen.
Dass du deine Diagnose als "läppisch" abtust, ist ein weiterer Schlag ins Gesicht der Betroffenen. Denk mal darüber nach....
Wünsche dir alles Gute
  #101  
Alt 13.12.2011, 16:37
Der_Chris87 Der_Chris87 ist offline
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@Clauudia

Sorry falls du dich irgendwie angegriffen fühlst. Aber ich sage ja nicht, dass es so ist wie ich denke. Ich sage auch nicht, dass die Leute, die es nicht geschafft haben nicht genug gekämpft haben. Es hat nicht wirklich etwas mit Kämpfen zu tun. Es geht viel mehr um die Zuversicht in die Behandlung. Es gab auch schon Menschen voller Metastasen, die es irgendwie doch noch geschafft haben. Da wäre zum beispiel ein user hier im Forum mit Nierenkrebs und mehr als 12 Metastasen in der Lunge. Er hat keine Chemo bekommen, sondern hat sich für eine Misteltherapie entschieden und visualisiert auch. Er teilt viele meiner Ansichten und er lebt jetzt schon seit 12 jahren nach der OP. Die Metastasen sind wohl bis auf eine alle verschwunden. Keine Chemo keine Bestrahlung.
Ob es jetzt an der Misteltherapie lag oder an seinen Glauben an die Heilung kann keiner sagen. Die Ärzte gaben ihm etwas mehr als ein jahr und er macht 12 daraus und es geht ihm gut. Normalerweise würde auch ich sagen, dass ist ein Einzelfall und er hat Glück gehabt. Aber bei ALLEN Langzeitüberlebenden habe ich ähnliche Muster entdeckt. Auch in dem Buch "Geheilt, wie Menschen den Krebs besiegten" habe ich bei fast allen diese eine Gemeinsamkeit erkannt. Nicht alle waren "Kämpfer". Aber alle haben etwas gemacht woran sie geglaubt haben. Also alles was ich aus Berichten, Büchern und kontakten zu Langzeitüberlebenden gelernt habe ist eben was ich hier gepostet habe.

Aber das ist nur meine Theorie. Damit möchte ich niemanden angreifen oder beleidigen. Und schon gar nicht möchte ich den Betroffenen und angehörigen Vorwürfe machen. Aber ich finde, Ärzte sollten schon ein wenig mehr Hoffnung bringen. So wie die Ärzte von Andorra. Anderen Patienten wird dann gesagt, dass sie noch ein jahr haben. Aber dort wurde einfach Hoffnung gegeben ohne falsche Illusionen zu erschaffen. Und bisher läuft bei Andorras Mann doch alles sehr gut.
  #102  
Alt 13.12.2011, 17:09
Der_Chris87 Der_Chris87 ist offline
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Zitat:
Auch Aussagen wie "Sport ist die beste Medizin" kann ich nicht mehr hören. Schön, dass du Glück hast und die Bestrahlung bisher keine Nebenwirkungen zeigt. Denk aber mal an die Leute, die es während der Prozedur nur in die Küche und zurück schaffen.
In einigen Studien wurde nun bewiesen, dass regelmäßig Sport (natürlich jeder wie er/sie kann) die Nebenwirkungen mildert. Außerdem wurde in Studien bewiesen, dass Sport auch die Prognose bei einigen Krebserkrankungen stark verbessert. Zwar wurden noch keine Studien bei Hirntumoren gemacht, aber bei Brust-, Lungen- und Prostatakrebs hat es die Prognose sehr positiv beeinflusst. Also liegt es nahe, dass es bei Hirntumoren auch so ist.


Zitat:
Dass du deine Diagnose als "läppisch" abtust, ist ein weiterer Schlag ins Gesicht der Betroffenen. Denk mal darüber nach....
Ich nenne meine Diagnose läppisch, weil ein Glioblastom viel schlimmer als meine Diagnose ist. Zudem war er bei mir operabel und hat sogar noch die IDH1 Mutation. Und es scheint nun auch keine so große Seltenheit zu sein, dass selbst Menschen mit Glioblastom 5 Jahre bei guter Lebensqualität schaffen.
  #103  
Alt 13.12.2011, 17:14
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Hallo Claudia,

Ich kann über den Ton und Ihnalt Deines Posts nur den Kopf schütteln und dies wird auch mein letztes Post zu diesem Thema sein...

Natürlich gibt es hoffnungslose Fälle, das ist mir schon klar. Aber wenn ich mich nicht selbst um die bestmögliche Behandlung gekümmert hätte und die Ansicht des ersten und des zweiten Neurochirurgen akzepiert hätte, das ohne große irreparable Schäden da nichts zu machen wäre, wäre ich sicherlich auch schon so ein hoffnungsloser Fall geworden... Eine Uniklinik konnte aber was machen, was mich zwar nicht geheilt hat, es mir aber erlaubt hat in korrektem Zustand so lange durchzuhalten, bis durch den medizinischen Forttschritt mein Tumor "vollständig" entfernt werden konnte!

Eben solches gilt sicher auch für viele während der Strahlentherapie. Wenn ich mich nicht dazu aufgerafft hätte, mehr Sport, natürlich im Rahmen aber schon mehr als die 5 Minuten zu Fuß hin und auch wieder zurück zur Strahlenklinik, zu machen auch wenn es mir an machen Tagen schwer fiel, hätte ich es am Ende wohl auch nur noch in die Küche und zurück geschafft... Und eine Chemo ist auf jeden Fall Gift, was vielleicht vorübergehend angezeigt ist. Das hat mir selbst mein Neuochirurg bestätigt bei dem ich meine Nachuntersuchungen mache, als ich ihm von den Nebenwirkungen erzählt habe!

Mir und sicher auch Chris geht es nicht darum egal wie viele User hier zu verletzen sondern darum um sein Leben zu kämpfen, so weit es geht positiv denken und nicht alles von Ärzten zu akzeptieren, aber natürlich auch nicht alles was von Ärzten kommt abzulehnen. Und auch aktiv was versuchen. Eine Garantie gibt es bei keiner Behandlung und Krebsart. Das Einzige, was sicher ist, daß wir alle früher oder hoffentlich später irgendwann sterben wie auch unsere Sonne z.B.

Man weiß schon generell, daß Tumore durch entweder angeborene oder bei der normalen Zellteilung oder auch durch Umweltgifte verursachte Gendefekte verursacht werden. Man wird aber fast nie in einem speziellen Fall bestimmen können, ob der Tumor angeboren, durch Giftstoffe auch in unserer täglichen Nahrung, oder einfach duch die normale Zellteilung aufgetreten ist. Dazu müsste man jeden Menschen schon von Geburt an ganz genau (jede Zelle und jedes Gen von den Milliarden) und immer wieder neu untersuchen. Dies ist und wird auch so schnell nicht möglich sein... Z.B. steigt die Wahrschilichkeit Lungenkrebs zu kriegen, wenn man raucht. Sicher ist es aber nicht und man kann nur eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür angeben, daß ein Raucher Krebs kriegt... Genau so ist es auch für jede Behandlungsmethode, ob OP, Bestrahlung und Chemo oder sonstwas wie z.B. positives Denken und sein Schicksal in die Hand zu nehmen.

Also, Courage, positiv denken und auch mal Sachen probieren, die vielleicht nicht von jedem Arzt empfohlen werden.

Grüße aus Paris,

Kai-Hoger
  #104  
Alt 13.12.2011, 21:17
Der_Chris87 Der_Chris87 ist offline
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@Kai

Du hattest wohl recht. Aber dritten Woche fängts an. Habe heute die dritte Woche beendet und ich könnte mir die Haare an der Bestrahlten Stelle einfach rauszupfen. Aber einfach rausfallen tun sie noch nicht. War das bei dir auch so? Oder FALLEN die demnächst noch richtig raus?
Aber von Müdigkeit kann ich echt noch nicht sprechen. Zwar fühle ich mich meist ein wenig müde nachdem ich von der Strahlentherapie nach Hause komme, aber ich denke das kommt eher vom Grübeln. Ich mach mir ja doch schon so meine Gedanken und habe natürlich Angst vor der Zukunft.
Aber was mir da wirklich hilft ist mein training. Da fühle ich mich gar nicht mehr müde. Habe heute sogar den Liege-Stütz Wettbewerb gewonnen :-P
Wie sah das bei dir mit der Müdigkeit bei der Bestrahlung aus?
  #105  
Alt 14.12.2011, 10:27
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KHK KHK ist offline
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Hallo Chris,

Dann bekommste also doch keine Pseudobestrahlung wie Du zuerst gedacht hattest...

Mit den Haaren war es genauso wie bei Dir und etwas später sind sie dann auch von selbst ausgefallen und leider nicht überall wiedergekommen... Aber es gibt schlimmeres bei einer Glioblastomdiagnose... Wirst Du mit insgesamt 60 Gy bestrahlt und es wird nur eine Stelle bestrahlt? Bei mir wurde am 3 Stellen mit verschiedenen Dosen bestrahlt.

Was die Müdigkeit angeht, war es bei mir so, daß ich nach dem Mittagessen meist ein bis zwei Stunden ein Nickerchen gemacht habe. Aber ich habe ja auch noch im Gegensatz zu Dir Temodal vor der Bestrahlung eingenommen. Vielleicht kam die Müdigkeit bei mir auch daher. Brechen brauchte ich auch ohne Antibrechmittel aber nicht.

Was das Grübeln angeht, liegt es vielleicht auch ein bisschen am Wetter und/oder der dunklen Jahreszeit. Angst vor der Zukunft habe ich nciht mehr, weil das nichts bringt. Du mußt einfach wie ich akzeptieren, daß Dein Leben wie auch meis endlich ist und daß ich höchstwahrscheinlich vor Dir sterben werde, da ich ja mehr als doppelt so alt bin. Außerdem geht der medizinische Fortschritt ja auch weiter. Habe z.B. gestern in einem französischen Forum interessante infos über die Parvovirus Studie in Heidelberg gefunden. Ich grübel im Moment ein bisschen darüber, was ich zu Weihnachten mache um möglichst nicht alleine zu sein... Zu dem Resten meiner Familie will ich nciht fahren, da mich das Drama immer runterzieht und das kann ich nicht gebrauchen. Bis vor ein paar Jahren habe ich mehr mit alten Kumpels gemacht, aber die sind auch älter und/oder haben Familie und machen nicht mehr viel. Und Singlereisen hab ich 2x versucht, aber es war jedesmal ein Krampf... Mal sehen, ob sich noch was ergibt, sonst bleib ich lieber alleine.

Du sollest auf jeden Fall Deinen Sport weitermachen damit Du die Strahlentherapie so gut wie möglich überstehst. Vielleicht sollteste auch für ein paar Tage Kortison nehmen, fals sich wie bei mir leichter Hirndruck mit Müdigkeit einstellt.

Sonnige Grüße aus Paris,

Kai-Hoger
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