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  #151  
Alt 18.01.2017, 09:48
Wolle2 Wolle2 ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Liebe Dream.

Die ständig wechselnden Zustände kenne ich auch von mir. Seit einigen Tagen muss ich zusätzliche Inhalationen machen, weil Nase und Luftröhre mit zähen Schleim verlegt sind. Die Folgen sind dann hoher Blutdruck und Luftnot.
Hinzu kommt noch ein leichter Infekt, der sich durch den Auswurf von gelben Sekret äußert. Das verursacht ein Gefühl der Abgeschlagenheit und einen Kräfteverlust.
Sieh bitte zu, dass Du nach Deinen Ochsentouren auch etwas Ruhe findest. Für den heutigen Tag wünsche ich Dir eine schnelle Erledigung aller Terminaufgaben.
Für Deine Mutti und für Dich einen schönen Tag trotz aller Belastungen wünscht Euch mit vielen Grüßen.
Wolle2
  #152  
Alt 18.01.2017, 10:46
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Danke, Wolle2, das ist lieb von Dir!

Ist das denn wirklich so schlimm mit der Magensonde? Ich frage mich, ob ich meine Mutter dazu bewegen soll, die Magensonde legen zu lassen. So weit ich las, soll der Schlauch sehr dünn sein. Am Arm hat sie ja schon einen Schlauch. Mm.
__________________
LG Dream
  #153  
Alt 18.01.2017, 11:08
Wolle2 Wolle2 ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Liebe Dream.

Zu den Belastungen durch das Legen einer Magensonde kann ich nichts sagen. Ich sollte eine Sonde bekommen, habe das aber entschieden abgelehnt. Ich konnte problemlos Normalkost essen und habe nach Aussage der Logopädin auch keine Probleme, wie Einatmen von Essen gehabt.
Von Mitpatienten in meinem Vierbettzimmer weiß ich, dass neben Nahrung auch Medikamente über die Magensonde verabreicht wurden.
Bei mir hätte die Magensonde nur der Bequemlichkeit des Personals gedient.
Wie weit kann Deine Mutti noch selbst essen? Wenn das noch weitgehend möglich ist, würde ich die Ablehnung durch deine Mutti akzeptieren. Mangelerscheinungen durch die Ernährung müssten sich auch anders vermeiden lassen. Hierzu vielleicht nochmal den Arzt befragen.

Mit lieben Grüßen.
Wolle2
  #154  
Alt 18.01.2017, 20:09
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Obwohl ich mehr geschafft habe als gedacht, geht es mir heute sehr bescheiden. Ist doch alles sehr bedrückend. Die Behörden haben so gar kein Verständnis, wenn ich mehr Zeit haben will, um alles Notwendige zu erledigen. Ich muss mir Hilfe suchen, Organisationen, die sich an meine Seite stellen. Bin geschockt, wie herzlos die heutige Behördengeneration geworden ist, war früher doch noch besser, menschlicher. Das alles macht mir Angst. Es gibt so viele Probleme, die ich lösen muss, dies mit viel Fristendruck, während mir meine Mutter immer mehr entgleitet und mir wegstirbt. Es kommt so viel zusammen, alle in der Familie bauen auf mich und können ihre Sachen nicht selbständig erledigen. Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht. Ich versage, ich enttäusche, weil ich nicht mehr ausreichend funktioniere und es trotzdem niemand sonst machen kann. Durch mein Aussetzen erzeuge ich negative Folgen für die ganze Familie, was ich irgendwie wieder ausbügeln muss. Ich kann nur hoffen, dass ich nach dem Auszug endlich loslegen kann im schriftlichen Bereich, wenn es körperlich nicht mehr so aufreibend ist wie jetzt. Und ich hoffe, dass meine Mutter doch noch etwas bleibt. Es geht mir einfach alles viel zu schnell. Ich kann das nicht verarbeiten. Es tut so weh, auch wenn ich weiß dass es weitergeht. Das alles wirft mich selbst auch total um. Der Tod relativiert auch mein Leben. Er ist ein Eispickel, der eine tiefe Wunde in meine Seele schlägt. Ich friere die ganze Zeit, obwohl ich warm angezogen bin.
__________________
LG Dream
  #155  
Alt 19.01.2017, 02:02
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Liebe Dream,

erst mal drück ich Dich, damit Dir wieder etwas wärmer wird.

Was Du sonst schreibst, klingt für mich nach allmählichem Burnout.
Gib bitte Obacht auf Dich!

Zitat:
Die Behörden haben so gar kein Verständnis, wenn ich mehr Zeit haben will, um alles Notwendige zu erledigen. Ich muss mir Hilfe suchen, Organisationen, die sich an meine Seite stellen. Bin geschockt, wie herzlos die heutige Behördengeneration geworden ist, war früher doch noch besser, menschlicher. Das alles macht mir Angst. Es gibt so viele Probleme, die ich lösen muss, dies mit viel Fristendruck, während mir meine Mutter immer mehr entgleitet und mir wegstirbt.
Hilfe von Organisationen kannst Du Dir wahrscheinlich "abschminken".

Die Herzlosigkeit von "Behörden" kann ich so - zumindest für die bayerischen - nicht bestätigen.
Ganz im Gegenteil:
Sogar das Finanzamt räumte mir auf Grund besonderer Umstände Fristverlängerungen ein.
Mit der Signalisierung, daß diese Fristverlängerungen noch nicht das "letzte Wort" seien, falls ich es nicht schaffen könnte.
Sollte mich dazu ggf. einfach nochmal melden.

Weißt Du - bei Fristverlängerungen geht es weniger darum, daß die Frist nicht verlängert werden könnte.
Sondern viel mehr darum, daß man sich um die Sache kümmert und die erwartete Leistung auch erbringen will.
Wann das dann ist - darüber kann man auch mit Behörden reden.
Alle Behörden haben einen Ermessens-Spielraum, den sie durchaus auch recht großzügig handhaben können.

Sie müssen nur wissen, was Sache ist, damit Fristverlängerungen intern auch gerechtfertigt werden können.
Und das kann Dir keine Organisation abnehmen:
Geh notfalls persönlich hin und red mit den Leuten!
Es sollte mich sehr wundern, wenn sie Dir nicht Konzessionen machen würden.

Gilt übrigens für alle anderen "Nicht-Behördliche-Bereiche" auch.

Zitat:
Es kommt so viel zusammen, alle in der Familie bauen auf mich und können ihre Sachen nicht selbständig erledigen. Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht. Ich versage, ich enttäusche, weil ich nicht mehr ausreichend funktioniere und es trotzdem niemand sonst machen kann. Durch mein Aussetzen erzeuge ich negative Folgen für die ganze Familie, was ich irgendwie wieder ausbügeln muss.
Was macht Dich denn so sicher darin, daß der Rest Deiner Familie seine Sachen nicht selbstständig erledigen könnte??
Bist Du etwa der "Hausl" Deiner Familie, der sich um jeden Dreck kümmern muß??

Schaufel Dich gefälligst frei, damit Du das alles überstehen kannst.
Denk mal an Dich und sag den anderen, daß sie Dich mal können...
Am Abend besuchen oder an den Füßen anfassen oder...
Naja, weißt schon, was ich damit meine.
Nochmal:
Gib Obacht auf Dich!

Zitat:
Ich kann nur hoffen, dass ich nach dem Auszug endlich loslegen kann im schriftlichen Bereich, wenn es körperlich nicht mehr so aufreibend ist wie jetzt. Und ich hoffe, dass meine Mutter doch noch etwas bleibt. Es geht mir einfach alles viel zu schnell. Ich kann das nicht verarbeiten. Es tut so weh, auch wenn ich weiß dass es weitergeht. Das alles wirft mich selbst auch total um.
Denke, wir alle hoffen mit Dir, daß Deine Mutter noch etwas bleibt.
Dennoch wird Dir gar nichts anderes übrig bleiben als das alles verarbeiten zu müssen.
Also schaufel Dich weitestmöglich frei.
Gnadenlos gegenüber allen anderen und rigoros!

Anderenfalls besteht nämlich aus meiner Sicht die Gefahr, daß Du "zusammenklappst".
Und was wäre damit dann "gewonnen"??
Denke, das solltest Du Dich mal ernsthaft fragen.

Zitat:
Der Tod relativiert auch mein Leben. Er ist ein Eispickel, der eine tiefe Wunde in meine Seele schlägt.
Sollte bei Deiner/Eurer Einstellung an sich nicht so sein dürfen:
Ist doch nur ein Übergang vom diesseitigen Leben in's jenseitige.
Mit Verbundenheit weiterhin.
Oder habe ich Dich seither diesbzgl. mißverstanden?

Wie auch immer:
Sei nochmal gedrückt.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
  #156  
Alt 19.01.2017, 02:44
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Danke fürs wärmende Drücken, lotol!

Was Du sagst über die Burnout-Gefahr, hab ich oft gehört, auch dass ich meine Familie ihren Kram allein machen lassen soll, aber so einfach ist es nicht, da doch sehr viel dran hängt und ich Verantwortung trage gegenüber psychisch kranken Familienmitgliedern, die schlichtweg nicht fähig sind, ihre Aufgaben selbst zu erledigen, die zudem große Angst haben, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das alles ging viele Jahre gut, bis es eben auf einmal zu viel wurde durch die veränderten Umstände. Ich muss jetzt einfach wieder auf die Beine kommen, für mich, aber auch für die Familie, die mich braucht und die ich liebe. Sag Eltern, dass sie ihren geliebten Kindern nicht helfen sollen, nur weil sie vor dem Gesetz bereits erwachsen sind, sie werden Dich nicht verstehen. So geht es mir, ich halte die Elternfunktion in der Familie. Ich könnte meine Familie nie im Stich lassen.

Was die Fristverlängerung gerade im Härtefall angeht, hab ich das bisher ähnlich kulant erlebt, normalerweise, aber es gibt leider auch immer wieder Ausnahmen, wo Beamte ihre Machtspielchen treiben. Und dann brauche ich einen Anwalt oder zumindest eine soziale Patientenorganisation, die als Zeuge fungiert und dem Konflikt die Schärfe nimmt. Ich werde jedenfalls nie an diesen Ort ziehen, allein schon wegen dieser rigiden Behörde, die ich dort antreffe. Ich hoffe, dass die Behörden in der Stadt, wo ich ein Zimmer suche, normaler sind, denn für mich ist das ein totaler Alptraum, mit solchen Behörden zu tun zu haben. Offenbar haben sie so viel Negatives erlebt, dass sie grundsätzlich das Mitgefühl für die einzelnen Schicksale verloren haben. Da friert es mich innerlich.

Zitat:
Zitat von lotol Beitrag anzeigen
Gnadenlos gegenüber allen anderen und rigoros!
Genau so ist diese Behörde, ungeachtet des beschriebenen Härtefalls. So würde ich nie sein wollen, das ist unmenschlich.

Zitat:
Zitat von lotol Beitrag anzeigen
Sollte bei Deiner/Eurer Einstellung an sich nicht so sein dürfen:
Ist doch nur ein Übergang vom diesseitigen Leben in's jenseitige.
Mit Verbundenheit weiterhin.
Oder habe ich Dich seither diesbzgl. mißverstanden?
Ja, das dürfte nicht sein, das sag ich mir auch. Es hängt wohl an der starken Bindung zu meiner Mutter. Wir waren bisher ein Team. Ohne sie an meiner Seite bin ich so allein. Wir haben immer alles besprochen. Das fällt nun weg. Denn trotz Verbundenheit wird sie mir vorangehen auf ihrer letzten Reise und mich zurücklassen. Und ich werde sie gehen lassen müssen nach Drüben und sie innerlich nur bis zu einer gewissen Grenze begleiten können. Das war schon bei meinem Vater so. Da träumte ich nach seinem Tod mehrere Abschiedsszenen. Ein Abschied mit einem Wiedersehen, aber bis dahin muss ich allein klarkommen. Und jetzt bin ich wirklich allein in meiner Elternrolle in der Familie. Ich hab die Eltern immer mehr ersetzen müssen, weil sie es nicht mehr ausfüllen konnten. Und nun vertrete ich sie ganz, während sie die himmlische Reise angehen. So wie der Sterbeprozess trotz Jenseitsgewissheit weh tut, so auch mein Abschied von ihnen, wenn auch nicht trostlos. Aber wie Du richtig sagst, MUSS ich das alles verarbeiten. Das versuche ich, deshalb schreibe ich darüber.
__________________
LG Dream
  #157  
Alt 19.01.2017, 07:55
Wolle2 Wolle2 ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Liebe Dream.

Ich möchte noch einmal lotols Warnung wiederholen. Pass bitte auf Dich auf und haushalte mit deinen Kräften. Wenn Du nicht mehr kannst und zusammenbrichst, ist niemandem geholfen.
Versuche bei dem Termindruck bei Behördengängen eine Fristverlängerung zu erreichen, wo es möglich ist. Setze Dich selbst nicht ständig unter Druck.
Die starke Bindung an Deine Mutti ist eine Sache. Du musst Dir aber auch vor Augen halten, dass die Natur ein ständiger Kreislauf ist. Natürlicherweise gehen die Eltern vor ihren Kindern und lassen diese dann zurück. Das bedeutet für Dich, dass du irgendwann deine Mutti loslassen musst, wenn ihre Zeit abgelaufen ist. Ich wünsche Dir eine möglichst lange Zeit, die Du noch gemeinsam erleben darfst.
Wie schnell alles vorbei sein kann, musste ich mehrfach erfahren. Es war so, als wenn jemand einen Schalter umlegt. Selbst den Fall meines Körpers habe ich nicht mehr mitbekommen, es war nur tiefe Dunkelheit. Erst am nächsten Tag bin ich mit einer Platzwunde am Kopf und weiteren Verletzungen im Krankenhaus erwacht.
In eine ähnliche Lage könntest Du geraten, wenn du dir nicht die nötige Ruhephasen gibst. Ich drücke Dich und schicke dir ein dickes Kraftpaket.

Mit vielen Grüßen.
Wolle2.
  #158  
Alt 19.01.2017, 20:32
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Danke, Wolle2!

Ich hab heute einen wirklich schrägen Tag erlebt. Gestern Nacht und heute früh betete ich die ganze Zeit um ein Zeichen von Gott, um einen Hinweis, wo ich langgehen soll, auch um Hilfe in den Behördengängen, ebenso in Bezug auf die Ärzte meiner Mutter. Vor allem in Bezug auf den diensthabenden Arzt betete ich, denn er war irgendwie so verklemmt drauf bei den bisherigen Begegnungen. Ich betete speziell um seine Unterstützung für das Bleiben meiner Mutter in der Höhenklinik und um mehr Offensein, weil mich sein bisheriges Verhalten verunsicherte.

Als ich dem diensthabenden Arzt heute begegnete (entgegen seiner Absicht war er dann doch da am vereinbarten Termin mit der Sozialberatung), strahlte er mich wie ein Weihnachtsmann an, völlig verändert, ich schaute mehrmals hin, ob das wirklich der gleiche Mann ist, aber ja, er war es, auch derselbe Name. Meine Mutter darf dort in der Höhenklinik bleiben. Sie wollen sie behalten, auf unbestimmte Zeit. Sie werden sich dafür einsetzen, der Sozialberater wird das auch noch abklären, doch die Ärzte der Höhenklinik geben klar grünes Licht dafür. Sie möchten dies meiner Mutter ermöglichen, da sie selbst merken, wie gut meine Mutter sich bei ihnen aufgehoben fühlt. Sie ist richtig glücklich darüber.

Meine Mutter wird nun auch sauerstofftechnisch unterstützt auf den Hinweis meiner Schwester, die sich auch darin auskennt und abweichende Werte erkannte, als die Pflegefachfrau die Sauerstoffsättigung kontrollierte. Der Arzt ging diesem Hinweis nach und meine Mutter hat sich nicht geweigert, sauerstofftechnisch unterstützt zu werden, da es ihr Denken stärkt. Das ist ihr wichtig, präsent zu bleiben. Doch die Magensonde lehnt sie immer noch ab. Meine Schwester fragte erstaunt, ob das denn wirklich über die Nase führe. Auch da weiß sie von anderen Methoden. Ich wusste gar nicht, dass sie so viel weiß. Bin froh für ihre Hinweise und dankte ihr dafür. Dem werde ich später noch nachgehen.

Das zweite Zeichen von oben war ein Busgespräch, wo ich mit der Frau neben mir ins Gespräch kam und sich herausstellte, dass sie sozusagen für unseren Hausverkauf zuständig ist als Rechtsanwältin. Nachdem wir uns privat austauschten und duzten, setzte sie sich noch am gleichen Tag dafür ein, dass unser Hausverkauf aufgrund der dringenden Umstände Vorrang erhält. Sie hat mir viele Tipps gegeben, auch für den Fall, dass meine Mutter nicht mehr ansprechbar wäre, damit ich den Hausverkauf durchziehen kann. Da ihr Vater gerade starb, hegt sie eine große Empathie und Hilfsbereitschaft für mich, sodass ich nun auch diese behördlichen Schritte angehen kann.

Auch alle anderen Termine verliefen positiv, der eine klopfte mir sogar auf die Schultern.
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LG Dream
  #159  
Alt 19.01.2017, 21:06
Wolle2 Wolle2 ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Liebe Dream.

Ich freue mich riesig darüber, dass der heutige Tag für Dich so gut verlaufen ist. Am Schönsten ist die Zusage der Höhenklinik, dass Deine Mutti dort auf unbestimmte Zeit bleiben darf und von dort aus versorgt wird.
Die Zuführung von zusätzlichen Sauerstoff wird Deiner Mutti gut tun. Eine zu geringe Sättigung des Blutes mit Sauerstoff bewirkt, dass schon kleine Belastungen zu Atemnot und Kraftlosigkeit führen. Ich erlebe diesen Zustand mehrmals täglich. Die Physiotherapie kann ich nur noch mit einer Erhöhung der Sauerstoffzufuhr durchstehen.
Ich hoffe, dass auch alle weiteren Termine von Dir ohne Stress wahrgenommen werden. Sei gedrückt.

Mit lieben Grüßen.
Wolle2.
  #160  
Alt 19.01.2017, 22:47
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Liebe Dream,

Zitat:
Meine Mutter darf dort in der Höhenklinik bleiben. Sie wollen sie behalten, auf unbestimmte Zeit. Sie werden sich dafür einsetzen, der Sozialberater wird das auch noch abklären, doch die Ärzte der Höhenklinik geben klar grünes Licht dafür. Sie möchten dies meiner Mutter ermöglichen, da sie selbst merken, wie gut meine Mutter sich bei ihnen aufgehoben fühlt. Sie ist richtig glücklich darüber.
Darüber freue ich mich sehr mit Euch.

Zitat:
Meine Mutter wird nun auch sauerstofftechnisch unterstützt auf den Hinweis meiner Schwester, die sich auch darin auskennt und abweichende Werte erkannte, als die Pflegefachfrau die Sauerstoffsättigung kontrollierte. Der Arzt ging diesem Hinweis nach und meine Mutter hat sich nicht geweigert, sauerstofftechnisch unterstützt zu werden, da es ihr Denken stärkt. Das ist ihr wichtig, präsent zu bleiben. Doch die Magensonde lehnt sie immer noch ab. Meine Schwester fragte erstaunt, ob das denn wirklich über die Nase führe. Auch da weiß sie von anderen Methoden. Ich wusste gar nicht, dass sie so viel weiß. Bin froh für ihre Hinweise und dankte ihr dafür. Dem werde ich später noch nachgehen.
Könntest ja auch mal daran denken, Deine Schwester etwas verfolgen zu lassen, um Dich dadurch etwas entlasten zu können.

Viel Erfolg, Glück und Kraft bei alledem, das Du noch erledigen mußt.


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
  #161  
Alt 20.01.2017, 05:06
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Danke ihr beiden!

Meine Mutter erklärte mir gestern von sich aus, dass ich sie versorgt wissen darf da oben. Ich müsse nicht so oft kommen, sondern soll lieber alles Notwendige erledigen, das sei auch für sie wichtig zu wissen, dass es vorangeht. Deshalb werde ich jetzt voranmachen, heute endlich den Lagerschlüssel holen und ihr dann am Wochenende davon erzählen, welche Fortschritte ich erzielen konnte, das bringt ihr auch etwas. Man merkt, dass sie sich geborgen fühlt in ihrem Zimmer, das sich visuell an den Berg zu schmiegen scheint, als würde sie auf einem Berggletscher liegen, nur umschlossen von der Wärme des Zimmers, aber sonst ganz nahe zum Himmel. Als Kind war sie oft auf den Gletschern mit ihrem Vater. Davon sprachen wir auch. Sie ist wirklich zufrieden so und in sich ruhend. Sie hat dort ihre eigene innere Welt und möchte dort nicht mehr weg. Durch den geplanten Hausverkauf hat sie sich von unserem alten Daheim gelöst, so wie ich. Sie lächelte fröhlich, als ich ihr begeistert davon erzählte, dass ich nun mit dem Generalabo der Bahn überall hinflitzen kann. Wir befinden uns in einer ähnlichen Mobilität, beide zu einem neuen Leben, sie gen Himmel, wobei ihre jetzige Station eine Art Vorhof zum Himmel ist, so wie Moses auf dem Berg mit Gott redete und irgendwann nicht mehr zu seinem Volk zurückkehrte, das Licht auf seinem Gesicht. Das Licht war auch Thema, meine Mutter sprach davon, wie die Lichtverhältnisse sich draußen auf einmal ändern zur Dämmerung hin, das sei ein sehenswertes Wechselspiel. Sie brauche die Bibel nicht mehr, ihre Bibel sei nun der Berg und Gott auf dem Berg. Von dort erhielt Mose auch die berühmten Gebote bzw. genauer Worte Gottes. Sie lebt nun die Bibel, die sie so lange begleitet hat. Das wäre wohl die Antwort auf die berühmte Frage nach der Insel. Man kann und muss nichts mitnehmen auf die Reise nach Drüben. Das Leben selbst wird zum Buch. Sie sprach davon, wie vor ihren Augen ihr ganzes Leben an ihr vorübergezogen sei. Ich bin froh, dass sie sich so sehr geborgen fühlt in Gott, wie sie sagt. Sie habe Gott, wiederholt sie oft. Wir müssen uns nicht sorgen um sie.

@lotol: Meine Schwester hat keine Vollmachten hinsichtlich unserer Mutter. Die Ärzte dürfen ihr keine Auskunft geben. Das läuft alles über mich. Deshalb war es schon gut, dass meine Schwester mich darauf hinwies, damit ich es dann einbringen kann in das Gespräch mit den Ärzten. Auch sonst habe nur ich die Vollmachten, um alles Behördliche zu regeln. Ich kann nichts delegieren. Das ist nicht möglich.

Deshalb delegiere ich dort, wo es sich ergibt, z. B. gestern im Restaurant mit meiner Schwester, wo ich sie bat, für mich einzukaufen, während ich auf die Kleine aufpasse. Sie trug mir danach die Einkaufstasche bis zum Bus. Sie macht das sehr gern und schlug vor, dies öfter für mich zu tun, dann könne sie mich auch mehr sehen, was ihr wichtig wäre. Ich mache es einfach, wenn es gerade passt, da ich keinen Weg zusätzlich nehme, dafür bin ich zu erschöpft. Letztes Mal kaufte mein Neffe das Essen und die Abfallmarken für mich ein. Schon seltsam, dass ich ausgerechnet dann keine Kraft mehr habe, wenn es um meine Grundnahrung geht, ich die wenigen Schritte abends kaum noch schaffe in den Bahnhofladen und nichts mehr heimschleppen mag. Kein Appetit. Irgendwann kippt es einfach und das ist genau dann, wo ich noch kurz für mich einkaufen müsste. Und wenn, kaufe ich sehr billig ein und es soll auch möglichst leicht zu tragen sein, das absolute Minimum, Brot und Aufstrich, zuhause hab ich noch Wasser. Wenn ich mich mit meiner Cousine treffe zum Besuch bei meiner Mutter, wie auch gestern geschehen, dann erinnert mich meine Cousine (eine Kindergärtnerin) sehr an meine Mutter, sie spendiert mir dauernd Essen und Trinken und will mich ernähren.

Am Sonntag will ich wieder hin zu meiner Mutter, zusammen mit meiner kleinen Nichte, meine Mutter will ihr Enkelkind sehen. Ich kann meine Mutter gut aufbauen und zum Schmunzeln bringen. Sie strahlte gestern, als ich ihr erklärte, dass sie die ganze Abteilung mit ihrem unverwechselbaren Charme eingelullt habe, deshalb wollen die sie alle behalten. Und das stimmt sicher auch, meine Mutter ist wirklich etwas Besonderes, das sagen mir immer wieder viele und weiß ich auch selbst seit Kindertagen. Meine Mutter hat eine sehr gütige Ausstrahlung, das zog die Leute schon immer an.
__________________
LG Dream

Geändert von Dream (20.01.2017 um 05:20 Uhr)
  #162  
Alt 20.01.2017, 23:38
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Liebe Dream,

Zitat:
...Schon seltsam, dass ich ausgerechnet dann keine Kraft mehr habe, wenn es um meine Grundnahrung geht, ich die wenigen Schritte abends kaum noch schaffe in den Bahnhofladen und nichts mehr heimschleppen mag. Kein Appetit. Irgendwann kippt es einfach und das ist genau dann, wo ich noch kurz für mich einkaufen müsste. Und wenn, kaufe ich sehr billig ein und es soll auch möglichst leicht zu tragen sein, das absolute Minimum, Brot und Aufstrich, zuhause hab ich noch Wasser...
Irgendwie klingt das fast nach Raubbau an Deinen Kräften.
Du mußt doch bei Deinem "Mammut-Programm" wenigstens ordentlich essen.

Und wenn Du schon keine Schokolade verträgst, dann wenigstens etwas anderes daheim haben, das schnell kcal liefern kann, wenn Du gerade Hunger oder Zeit zum Essen hast.
Der Appetit kommt schon beim Zubereiten oder Essen.

Gib bitte Obacht auf Dich !

Damit Du nicht womöglich "aus den Latschen kippst".
Was schneller gehen kann als Du Dir das überhaupt vorstellen kannst.

Zumal dann, wenn jemand körperlich angeschlagen ist, unter Schmerzmitteln stehend, sich im Nahezu-Burnout befindend, mit zu wenig Schlaf habend, sich mangelhaft ernährend, glaubt, er könnte dennoch permanent am Leistungsmaximum agieren.

Kurzzeitig mag das schon mal funktionieren - auch "beflügelt" durch positive Ereignisse und die eigene Entschlossenheit, nahezu Unmögliches leisten zu wollen.
Aber längere Zeit kann das gar nicht gut gehen.

Es ist mein voller Ernst, liebe Dream, wenn ich Dich darum bitte, auf Dich selbst aufzupassen.
Ich weiß, Du bist (als Kompliment gemeint: ) ein "zähes Luder".
Bedenk aber bitte, daß Du bereits seit längerer Zeit an Deinem Limit agierst.

Was nicht ganz ungefährlich für Dich ist.
Glaub mir bitte:
Es gibt auch Indizien dafür, wann die Dinge beginnen, sich zu "verschieben".
Meistens ist das gepaart mit extremer Belastung sowie einer Wahrnehmungsveränderung.

Feststellbar aus meiner Sicht bei Dir hier:
Zitat:
Ich hab heute einen wirklich schrägen Tag erlebt. Gestern Nacht und heute früh betete ich die ganze Zeit um ein Zeichen von Gott, um einen Hinweis, wo ich langgehen soll, auch um Hilfe in den Behördengängen, ebenso in Bezug auf die Ärzte meiner Mutter. Vor allem in Bezug auf den diensthabenden Arzt betete ich, denn er war irgendwie so verklemmt drauf bei den bisherigen Begegnungen. Ich betete speziell um seine Unterstützung für das Bleiben meiner Mutter in der Höhenklinik und um mehr Offensein, weil mich sein bisheriges Verhalten verunsicherte.

Als ich dem diensthabenden Arzt heute begegnete (entgegen seiner Absicht war er dann doch da am vereinbarten Termin mit der Sozialberatung), strahlte er mich wie ein Weihnachtsmann an, völlig verändert, ich schaute mehrmals hin, ob das wirklich der gleiche Mann ist, aber ja, er war es, auch derselbe Name...
Du wirst ja nun nicht gerade die ganze Nacht mit Beten verbracht haben.
Dennoch ist es typisch für einen gewissen Übernächtigungsgrad bzw. Schlafmangel bzw. Überlastung, daß der nächste Tag als irgendwie "schräg" erlebt wird.

Die Abstimmung der Ärzte, Deine Mutter in der Klinik behalten zu wollen, war doch längst vor Deinem nächtlichen und morgendlichen Beten bereits "gelaufen", und der diensthabende Arzt freute sich darüber, Dir das Ergebnis mitteilen zu können.
Was ist daran so ungewöhnlich bzw. "schräg"?
Außer, daß Du das halt so empfunden hast.

Denk bitte einfach mal darüber nach und paß auf Dich auf.


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
  #163  
Alt 21.01.2017, 03:30
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Lieber lotol,

gestern kam ich dann doch noch zum Einkaufen, nachdem ich in drei Städten Angelegenheiten erledigte, eine amtliche Sache, dann etwas mit dem Grundbuchamt, den Lagerschlüssel holte ich auch und beim Heimweg reichte es noch, meine Mutter zu besuchen, außerplanmäßig. Ich kam um eine Zeit an, wo der diensthabende Arzt schon unterwegs zu seinem Auto war, wie ich gestern aus dem ankommenden Bus beobachten konnte. Die zuständige Fachpflegefrau, die mich darauf hingewiesen hatte und mich deswegen am Vortag drängte, hatte also Recht, dass er bald weg sein werde. Aus diesem Grund kann es auch nicht sein, dass die Ärzte schon am Vortag einen Entschluss fassen konnten, da es kurz vor Dienstende war. Die Rücksprache muss am nächsten Tag gelaufen sein. Von daher stimmt das schon mit der Reihenfolge Beten-Gebetserhörung.

Auch wenn Dir die Wirkung des Betens unwahrscheinlich erscheint, wurde eine solche sogar wissenschaftlich statistisch belegt bei Gebeten für Patienten und der Einfluss des Betens auf deren Befinden (Doppelbindestudio von Dr. Randy Byrd). Solche schrägen Gebetserhörungen erlebe ich schon seit Kindertagen, das wäre also kein Indiz für Burnout, nur weil ich das religiös so werte und einordne. Für mich ist Gottes Wirken im Leben Realität, ebenso wie das Weiterleben nach dem Tod. Wenn es einen Gott gibt, warum sollte er dann nicht auch wirken bzw. warum sollte ich denn nicht davon ausgehen, dass er auch Einfluss nimmt auf mein Leben? Das ist doch nur folgerichtig. Wenn Du selbst ein anderes religiöses Weltbild hast, liegt das schlichtweg an Deinem Weltbild, wie Du es siehst. Es ist Deine Interpretation des Lebens, nicht meine oder anderer, die eben an Gottes Gegenwart im Leben glauben. Für mich ist es zum Beispiel total unglaubhaft und eine solche Einstellung wenig nachvollziehbar, davon auszugehen, dass nach dem Tod wirklich nichts weitergeht. Ein solches Denken ist für mich genauso befremdlich wie für Dich der Glaube an die Wirkung eines Gebets. So unterscheiden sich nun mal die Weltbilder. Jedem das Seine.

Aber danke für Deine Fürsorglichkeit, lotol!

Ich nehme keine Schmerzmittel, die Einfluss auf den mentalen Zustand haben, das wäre mir unheimlich. So wie ich auch aus demselben Grund keinen Alkohol nähme. Ich bin also ein stocknüchterner Mensch und war es immer. Das mit dem "zähen Luder" nehme ich als Kompliment!

Meine Mutter ist übrigens wirklich so zäh im Denken, deshalb hat sie jetzt so große Mühe, ihre Hilflosigkeit zu akzeptieren. Sie klagte die ganze Zeit darüber, wie ein Kind gefüttert werden zu müssen. Sie machte sich die ganze Zeit nieder, weil sie nicht mehr funktioniert. Ich konnte kaum Einfluss nehmen darauf, es kam nicht an oder sogar als Unverständnis missverstanden. Sie gehört noch zu einer Generation, die sich als nutzlos und wertlos einstuft, wenn sie nicht mehr funktioniert. Ich kann ihr das einfach nicht ausreden.

Das Grundbuchamt rief mich übrigens unterwegs an. Das hab ich noch nicht erlebt, dass ein Amt mir so sehr hinterherrennt, telefonisch und per E-Mail. Normalerweise gäbe es sogar eine Warteliste, aber mein Fall wird eindeutig vorgezogen, auch in der Art, wie man mich anfragt. Auch das und die Umstände, die dazu führten, empfinde ich als Gebetserhörung, erst recht durch die doch sehr unwahrscheinlichen Faktoren, die dazu führten. Ich bete am Vortag um behördliche Hilfe und sitze am nächsten Tag gleich neben der Helferin, die sich fleißig anschickt, meinen Fall im Schnellgang auf die Wege zu leiten und mir dazu auch noch menschlich und privat beisteht.

Das ist also die Wirkung, wenn man "Beziehungen hat". Davon hörte ich öfter, wie karriereförderlich das sei. Bisher hab ich nichts Dergleichen erlebt, aber diese Rechtsanwältin hat es mir nun demonstriert, wie sehr das ein Türöffner sein kann, wobei sie natürlich auch die menschliche Tragweite meiner familiären Situation als Härtefall einbezogen hat. Nur hätte ich auf dem Amt wohl kaum näher darüber erzählt. Und das ist eben die Führung Gottes, dass er diese Begegnung herbeiführte, so wie ich grundsätzlich glaube, dass Gott mich durch das Leben führt und mir die Menschen schickt, die mich weiterbringen in meiner Entwicklung, ebenso wie ich für andere entwicklungsförderlich werde in der Führung meiner Person auf ihren Lebensweg. Ich hab schon vielen geholfen und auch vor dem Suizid abgehalten, das trotz meiner Angeschlagenheit. Doch ließ mich Gott im richtigen Moment am Ort sein, wo ich gebraucht wurde, wo niemand sonst dafür eintrat. Ich hab sogar schon einen Amok verhindert bzw. Gottes Führung, die mich dies verhindern ließ, weil niemand sonst dies verhindern konnte in dem Moment bzw. sonst hätte Gott jemand anderen geschickt.
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LG Dream

Geändert von gitti2002 (21.01.2017 um 14:50 Uhr)
  #164  
Alt 21.01.2017, 18:23
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Es gibt Neuigkeiten zu meiner eigenen Situation, was mich beruhigt:

Ich kann nach dem Hausverkauf auf Ende Januar bei meinem Neffen unterkommen. Er braucht meine Unterstützung und ich seine. Ich wäre ihm keine Last, sondern mehr als willkommen, weil er und seine Kumpels mich als Bezugsperson brauchen und froh sind, wenn ich mich etwas um sie und einen Problemfall kümmere, der bei ihnen auftauchte. Ich könne da als weibliche ältere Ansprechperson hilfreich sind, die Jungs fühlen sich nämlich überfordert und wissen nicht, wie raten und wie helfen. Meine Lebenserfahrung, auch in Bezug auf das Behördliche, könne da gute Dienste leisten. Prima, dass ich keine Last wäre, sondern evtl. entlastend wirken kann, ich werde trotzdem schauen, dass ich mich nicht ins gemachte Nest setze, sondern viel unterwegs sein werde. Es ist gut, dass ich 1. Klasse buchte bei meinem Generalabo, denn nur in diesen Waggons ist es leer und ausreichend wohlig warm und durchgängig mit Strom ausgestattet. Obwohl ich es noch nicht ausgiebig nutze, merke ich schon jetzt einen Riesenunterschied beim Fahren. 1. Klasse fahren macht wirklich Spaß, so arbeite ich gern unterwegs. Ich zahle zwar monatlich einen gewissen, nicht ganz unscheinbaren Betrag für das Generalabo, aber es ist immer noch billiger als jedes Ticket einzeln zahlen zu müssen. Ich komme auch nahtloser voran, steige einfach in den allernächsten Wagen, der in die gewünschte Richtung fährt. Auch zeitlich wirkt sich das sehr positiv aus, es gibt kaum Wartezeiten dadurch. Mein Bruder will nächste Woche den Umzugswagen besorgen. Ich muss jetzt alles vorbereiten und noch einmal viel fortwerfen. Die Kehrichtabfuhr kommt Dienstag früh um 7 Uhr. Da muss alles bereitstehen. Kehrichtmarken hab ich nur 5, aber noch etwas Platz in der großen Mulde. Am Montag könnte ich noch weitere Kehrichtmarken besorgen, wenn nötig. Notfalls hätte ich eine Woche später nochmal die Gelegenheit, die Kehrichtabfuhr zu nutzen. Dann aber das letzte Mal.
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LG Dream
  #165  
Alt 21.01.2017, 23:07
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Hallo ihr Lieben

Ich merke immer mehr, dass ich bei jedem neuen Eintritt ins Forum überlege, wann es auch bei mir ins Hinterbliebenen-Forum wechselt mit der Nachricht, dass meine Mutter gestorben sei. Es ist leider wirklich so absehbar.

Da ich schon sehr viel dazu geschrieben habe, wie meine Mutter und ich uns mit dieser Perspektive auseinandersetzten und uns die Jenseitshoffnung aufrecht hält, möchte ich an dieser Stelle meinen Thread schließen und meinen weiteren Weg alleine weitergehen, zusammen mit meiner Familie, die sich ebenso wie ich auf die Jenseitshoffnung stützt. Irgendwie ist alles gesagt. Alles Andere ist mehr organisatorisch und eigentlich unpassend für ein Krebsforum. Meine Mutter wird sterben. Das stand von Anfang fest und wurde zur Gewissheit, als es ihr tatsächlich immer schlechter ging. Ich hoffe, dass ich sie noch für eine Weile behalten darf, ihr aber auch Leid erspart werden kann. Ich denke die ganze Zeit an sie, was ich auch tue, Tag und Nacht, im Wachzustand und im Traum. Sie ist immer bei mir. Am liebsten wäre ich immer bei ihr, aber das geht leider nicht. Der Alltag zwingt mich zu gewissen Arbeitseinsätzen zuhause.

Vielen Dank für eure lieben Beiträge und Kraftpakete, obwohl es euch doch selbst bescheiden geht. Ich hoffe, dass ihr durchkommt und am Leben festhalten könnt. Gott segne euch!
__________________
LG Dream
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