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  #1  
Alt 23.03.2017, 08:19
sonnescheine sonnescheine ist offline
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Standard Schnell, ..

ganz schnell ging es jetzt bei meinem Vater.

Es waren ca. 6 Wochen, wovon er zunächst 4 Wochen im Krankenhaus war und mir die Diagnose noch nicht bekannt war. Dann fast nochmal 2 Wochen, da habe ich dann von der erschreckenden Diagnose "unheilbar" erfahren.
Jetzt ist er am 17.03. schon eingeschlafen.

Das, ich nenne es "Trauertal" ist ein harter Weg.

Wie eine Achterbahn mit ganz leichten Höhen und Tiefen.

Ich weine immernoch jeden Tag.

Leider habe ich auch keinen Partner, manchmal denke ich das würde es etwas einfacher machen?! .. Vielleicht auch nicht.
Den Schmerz muss ich so oder so alleine tragen.

Vielleicht schreibe ich hier einfach mal meinen Kummer von der Seele ..

Sollte jemand Erfahrungen mit mir austauschen, was Euch z. B. geholfen hat in der schweren Zeit, wäre das schön.

Ich weiss hier geht es einer ganzen Menge Leuten genauso. Fühlt Euch gedrückt.

Liebe Grüße
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  #2  
Alt 23.03.2017, 14:43
Clea Clea ist offline
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Standard AW: Schnell, ..

Liebe sonnescheine,

ich weiß gar nicht, ob du ein er oder eine sie bist,
aber diese Überschrift musste ich so schreiben,
du zwingst einen geradezu dazu.

Meine Ma ist am 19.2. verstorben, ich bin dir also einen Monat voraus im Tal der Trauer.
Und ich muss dir leider sagen, es ist ein sehr langes Tal.
Es gibt dort Höhen und Tiefen und auch dort kann die Sonne hineinscheinen,
aber es gibt genausoviele dunkle Höhlen dort.

Ich weine auch noch jeden Tag. Manchmal trifft mich eine kleine Erinnerung, und dann ist alles wieder da. Das Leiden, der kurze Kampf. Der letzte Tag.
Das wird wohl auch noch dauern.

Mir persönlich hilft der Alltag. Die Welt dreht sich weiter und ich lasse mich einfach mitziehen. Nur für das abendliche Insbettgehen habe ich noch kein Gegenmittel gefunden.
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  #3  
Alt 23.03.2017, 14:59
sonnescheine sonnescheine ist offline
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Danke Clea,

ich heisse Claudia.

Ja der Alltag. Auch wenn ich am ersten Arbeitstag nach dem Todesfall früh erst mal geweint habe wie blöd, da es mir so sinnlos erschien einfach weiter zu machen als wäre nichts gewesen .. vielleicht hilft das tatsächlich etwas.
Fühle mich trotzdem irgendwie .. wie unter Drogen, möchte ich fast sagen.
Man macht weiter, ist aber irgendwie doch nicht ganz bei der Sache.
Ich denke so werde ich mich erst mal weiter von Tag zu Tag schleppen ..
drück Dich
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  #4  
Alt 23.03.2017, 15:02
Clea Clea ist offline
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Liebe Claudia,

irgendwann wird für uns die SOnne wieder scheinen,
ich weiß es.
Drück dich auch
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  #5  
Alt 23.03.2017, 15:12
sonnescheine sonnescheine ist offline
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Ich habe gerade mal Deine Geschichte gelesen und mich in vielem wiedererkannt.

Man ist so stark in dem Moment wo man seinen Liebsten beisteht!

Ich denke irgendwann werden wir froh darüber sein, dass wir "da" waren..
bis dahin ..
mag momentan nicht mal die Sonne
Auch keine Vögel .. gar nichts

Ja und jetzt musste ich tatsächlich kurz schmunzeln.
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  #6  
Alt 23.03.2017, 21:13
Clea Clea ist offline
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Es freut mich, dass du schmunzeln konntest.
Ich hab knapp viermal so lange Zeit gehabt, mich "darauf" einzustellen.
Und dennoch war es viel zu kurz.
Für meine Ma aber viel zu lange.

Geändert von Clea (05.04.2017 um 15:14 Uhr)
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  #7  
Alt 24.03.2017, 07:26
Gucky Gucky ist offline
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Hallo Sonnenscheine
Im Oktober letzten Jahres verstarb unsere Tochter. 17 Jahre haben wir sie gepflegt und doch ging alles viel zu schnell.
Nun, ein paar Monate später muss ich fast beschämt sagen, dass mir das Wasser in den Augen fast nur noch in den Augen steht, wenn ich allein bin.
Ich denke, dass dies aber auch ein ganz normaler Vorgang ist, wo der Körper sich selbst schützt.
Ja, ich bin ein Mann und ich schäme und schämte mich meiner Tränen nicht.
Wenn meine Frau da ist, dann muss ich sie aufbauen, nicht das sie mir noch zerbricht. Das war eine harte Zeit. Mir ging es nicht gut, meiner Frau jedoch noch viel schlechter. Aber auch das hat sich etwas gegeben.
Wir unternehmen viel gemeinsam und machen gern Kurzurlaub.
Ablenkung, dass ist nun angesagt.
Ich wünsche Dir viel Kraft und denke immer an die schönen Stunden zurück, dann heilt die Zeit die größten Wunden.

LG Gucky
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  #8  
Alt 24.03.2017, 11:59
sonnescheine sonnescheine ist offline
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Lieber Gucky,
das hast Du schön geschrieben! Danke!
Ich weine bisher immer wenn mir danach ist.
Irgendwie glaube ich das reinigt die Seele.
Also wird das wohl auch noch eine ganze Weile so weitergehen.
Gerade heute. Heute vor einer Woche ist mein Papa eingeschlafen.
Dieses Gefühl werde ich wohl verstärkt erst mal an jedem kommenden Freitagen haben.
Ich denke aber Du musst Dich auf keinen Fall schämen! Wäre doch schlimm, wenn es nicht irgendwann wieder etwas leichter wird.
Das würde wohl auch keiner unserer Angehörigen sich wünschen!
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  #9  
Alt 24.03.2017, 13:50
Clea Clea ist offline
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Liebe Claudia,

ja, das kenne ich. Bei mi sind es die Sonntage.
Und dann zu der Uhrzeit, da bin ich nicht zu gbrauchen.
Nein,sie wüden es sicherlich lieber sehen, wenn wiruns freudig
an die guten Stunden mit ihnen erinnern.
Das wird auch irgendwann so sein.
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  #10  
Alt 25.03.2017, 07:51
sonnescheine sonnescheine ist offline
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Stelle gerade fest dass die Wochenenden noch schlimmer sind. Ich muss nicht los zur Arbeit. Klar zu tun hätte ich, muss das aber auch nicht machen
Auf nix Lust. Kein Auftrag..
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  #11  
Alt 25.03.2017, 09:47
Gucky Gucky ist offline
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Und das bei diesem Wetter?
Raus an die frische Luft und versuchen ab zu schalten, so lautet die Devise.

Mit freundlichen Grüßen Gucky
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  #12  
Alt 26.03.2017, 10:09
sonnescheine sonnescheine ist offline
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Ich schreibe einfach weiter..
Ich bin wohl zu ungeduldig. Schon jetzt Frage ich mich, wann geht das vorbei?
Ja ich bin da wohl nicht sehr leidensfähig.
Es ist so hart wenn nichts mehr Freude macht.
Wie soll man sich da was gutes tun?
Ich bewundere meine Oma. Sie hat nach über 60 Jahren ihren Mann verloren. Sie leidet immernoch, aber irgendwie ist das eine härtere Generation. Sie ist so stark.
Viele Freunde sagen, wir sind für dich da.
Aber mit Trauer und Schmerz bleibt man trotzdem alleine.
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  #13  
Alt 26.03.2017, 11:55
Gucky Gucky ist offline
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Freunde können einem, zu mindest zeitweise, von den trüben Gedanken ablenken.

Mit freundlichen Grüßen Gucky
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  #14  
Alt 27.03.2017, 08:04
Clea Clea ist offline
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Trübe Gedanken sind doch ganz normal.
Vielleicht ist es nur an der Zeit, sie mit jemandem zu teilen.
Wenn du niemanden hast, mit dem du drüber reden kannst,
dann schreib es hier auf. Das hilft.
Und verlange nicht zuviel von dir.
Du musst nicht gleich wieder der Klassenclown sein.
Nach dem Tod eines lieben Menschen zu trauern ist wichtig.
Gib dir selbst die Zeit.
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  #15  
Alt 29.03.2017, 09:15
sonnescheine sonnescheine ist offline
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Ihr Lieben,
ja vielleicht schreibe ich einfach weiter ..
so langsam habe ich das Gefühl, die Aussenwelt denkt es ist nun überstanden.
NEIN ist es nicht und ich sage dann auch, dass es mir nicht gut geht!
Ja reden tut gut, obwohl ich mich dabei erwische, dass ich denke ich jammere.
Leider kann man auch nicht ständig die ganze Geschichte immer wieder und wieder erzählen.
Das Schlimmste für mich ist wirklich, dass ich gar nicht richtig weiss wohin mit mir. Es macht mir ja nichts wirklich Freude.
Ich wandel einfach nur verpeilt durch die Gegend.
Nach Hause = alleine = Angst vor den Gefühlen.
Zu Oma gehe ich noch, einfach weil da dann ein Rythmus ist, aber ...
Gewöhnt man sich an dieses Leid? Habe mir vorgestern gedacht, naja bist halt wieder betrübt, weinst, wie an den anderen Tagen auch. Und so vergeht Tag für Tag.
Morgen hätte mein Papa auch noch Geburtstag gehabt.
Montag ist Beerdigung.
Ich bin so unendlich traurig und liebe Ihn so sehr, wie ich es vorher nie gespürt habe.
Er würde nicht wollen dass ich leide! Aber diesen Wunsch kann ich ihm momentan einfach nicht erfüllen.
Ich drücke Euch alle
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