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  #1  
Alt 08.11.2004, 08:46
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Standard "Gute" Freunde

Kennt Ihr das?
Jahrelang wart Ihr immer für Eure Freunde da, hattet für deren Sorgen immer ein offenes Ohr und habt gedacht, Ihr würdet immer durch dick und dünn gehen? Bis...ja, bis zu dem Zeitpunkt, an dem Ihr krank wurdet. Anrufe/Mails wurden immer seltener, und auf Nachfrage erhält man dann die Standardantwort:
"Tut mir ja soooo leid, aber ich hatte sooo viel um die Ohren...blablabla"
Pah, nicht mal 5 Minütchen Zeit, um auf eine Mail zu antworten?
Oder es kommen gar keine Mails/Anrufe mehr von denen. Anfangs versucht man dann noch krampfhaft, den Kontakt aufrechtzuerhalten, aber irgendwann checkt man, daß da nichts zurückkommt, und läßt es bleiben, aus Stolz oder anderen Gründen.
Mag sein, daß solche "Freunde" Probleme haben, damit umzugehen, oder daß ich durch meine Scheiß-Krankheit sehr empfindlich geworden bin und alles immer persönlich nehme, aber auf solche Freunde kann ich gut und gerne verzichten. Krebs ist doch nicht ansteckend! Ich bin doch kein anderer Mensch geworden, nur weil ich diese Krankheit bekommen habe.
Glücklicherweise weiß ich nun, wer meine wahren Freunde sind, es sind mir zwar nur wenige geblieben, aber die Kontakte sind um so herzlicher geworden.
LG sterni
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  #2  
Alt 08.11.2004, 09:19
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Standard Gute Freunde

Liebe Sterni !
Auch mir ging das so ich musste feststellen das sich nun die Spreu vom Weizen trennt .Aber das war auch gut so denn die ,die geblieben sind und vor allem die , die neu dazugekommen sind sind es tausendmal mehr wert denn sie sind auch eine Hilfe wenn es mir mal nicht gut geht . Und ich habe dadurch auch gelernt loszulassen an denen die es nicht wert sind unsere kostbare Zeit an sie zu vergeuden und sich dem Positiveren zu widmen. Dafür wünsche ich auch dir viel Kraft!
Liebe Grüsse Maria
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  #3  
Alt 08.11.2004, 10:20
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Standard Gute Freunde

Hallo, guten Morgen Sterni,

schön, Dich wieder einmal zu treffen. Tut mir leid, dass Du so enttäuschende Erfahrungen mit Deinen Freunden machst.

Ich war schon einmal sehr krank, da habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass meine vermeintlichen Freunde damit nicht umgehen konnten und sich zurückzogen. Diesmal ist es etwas anders. Aber dennoch merke ich dass mir die Menschen, die ich durch meine Erkrankungen kennen lerne, besonders ans Herz wachsen. Und ich in diesen Beziehungen jetzt mit meinen fast fünfzig zum eresten Mal spüre, was Freundschaft und Vertrauen wirklich bedeuten. Und wie gut sich das anfühlt.

Es stimmt wohl, dass manche Krankheiten Türen öffnen und dass manche Türen nur von den Krankheiten geöffnet werden können. Türen zu den Herzen von Menschen, denen ich sonst nicht begegnet wäre. Sei es auch "nur" per Mail.

Einen schönen Tag allen hier und liebe Grüße, Billa
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  #4  
Alt 08.11.2004, 10:35
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Jeany Jeany ist offline
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Ort: Breckerfeld
Beiträge: 669
Standard Gute Freunde

Hallo Sterni,
ich habe da ähnliche Erfahrungen gemacht!!Ich hatte da nen paar freunde, an denen ich besonders hin, war immer für sie da, egal ob es nachts war oder ob ich über 200km fahren musste, um diese Freunde im Krankenhaus zu besuchen. Als ich dann krank wurde, wurde der Kontakt von der Seite meiner Freunde aus weniger und als sie erfuhren, dass ich ne Chemo machen muss, erlosch der Kontakt ganz und gar!! Ich schrieb ihnen damals eMails, SMS, dass ich jetzt freunde brauche, weil es mir nicht so gut geht, es kam keinerlei Reaktion!!Nur von meiner "besten" Freundin, zuerst schrieb sie mir, dass sie mich nicht ohne Haare sehen will, weil sie sich vor mir ekelt, dann schrieb sie mir, dass ich nicht böse sein soll, dass ich sie verstehen muss, sie könne mit der Krankheit nicht umgehen, sie könnte nicht sehen, wenn eine Freundin stirbt!!Ich war damals sehr traurig, weil ich gerade von diesen Freunden mehr erwartet habe, aber vielleicht habe ich die Freundschaft anders gesehen, als sie wirklich war, anscheinend war sie von der Seite von diesen Leuten viel oberflächlicher. Manchmal bin ich auch noch heute traurig, weil ich die Zeit von damals und vor allen Dingen meine beste Freundin vermisse. Aber ich hatte auch andere Freunde, Freunde die zu mir gehalten haben, immer für mich da waren. Denen war egal wie ich aussehe und einige leute, von denen ich es gar nicht erwartet habe, weil ich sie kaum kannte, haben sich sehr viel Mühe gegeben, sich um mich zu kümmern!!
Auf einer Seite ist das mit den verlorenen Freunden ne ganz traurige Sache, aber auf der anderen Seite, haben sie mir selbst gezeigt, dass sie es nicht wert sind meine Zeit mit ihnen zu verschwenden. Ich habe kein Verständis für die Leute, die nicht mit unserer Krankheit umgehen können, sie müssen ja nicht damit umgehen, wir müssen damit umgehen, wir leiden unter der Chemo, uns gehen die Haare aus und wir haben Angst um unser Leben. Zum Feiern brauche ich keine speziellen Freunde, dafür findet man an jeder Ecke Leute, egrade für diese Situationen braucht man doch Freunde und krank werden kann ja wohl auch jeder!!
Liebe Grüsse
Jeany
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  #5  
Alt 08.11.2004, 13:47
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Standard Gute Freunde

Hallo Billa, ich heisse zwar Brigitte, werde aber schon immer Billa genannt. Dein posting könnte von mir sein. Es gibt wohl doch eine Seelenverwandtschaft.

Ich habe meine beste Freundin nicht ganz verloren, aber sie hat sich emotional völlig von mir distanziert. Diese Tatsache ist fast so schlimm wie die Diagnose gewesen ist. Die Innigkeit, die wir über viele Jahre hatten, ist nicht mehr da, darüber bin ich sehr sehr traurig.

Aber:
Es werden nicht nur Türen zugeschlagen, es gehen auch immer wieder welche auf, nur macht das weniger Lärm.

Liebe Grüsse
Brigitte (Billa)
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  #6  
Alt 08.11.2004, 14:30
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Standard Gute Freunde

Ach Sterni,
das geht uns allen so.Willkommen um Club.

Ich traf eine Bekannte, die sagte, ich solle sie ruhig anrufen, wenn es mir nicht gut geht. Nun, das hatte ich 3x getan. Zeit hatte sie nie und sie hat auch nicht zurückgerufen.Sie gab auch zu, ein viertes mal nicht angerufen zu haben, wenn sie an meiner Stelle gewesen wäre. Auch später kam nichts.
Besonders heftig empfand ich die Aussage meiner Nichte(29 Jahre). Sie hatte mich nie angerufen, weil sie nicht neugierig erscheinen wollte!!!
Wir können alle solche Geschichten erzählen.
Wech mit Schiet, sagt man bei uns im Norden.
Du fängst jetzt sowieso ein neues Leben an.Da brauchst Du Dich mit alten Ballast nicht zu belasten.
Liebe Grüße an Dich und alle Leidensschwestern.
Barbara
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  #7  
Alt 09.11.2004, 09:19
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Standard Gute Freunde

Hallöchen an Alle!
Ihr habt ja so recht. Das sind/waren keine echten Freunde. Trotzdem macht es mich doch traurig...
Dafür sind mir einige wenige gute Freunde geblieben, die sich nicht an meiner Krankheit stören und ganz unbefangen mit mir umgehen. Diese Kontakte pflege ich umso mehr, die anderen können mir mal gestohlen bleiben!
Ich fahre voraussichtlich nächste Woche erstmal zur Reha, bestimmt werde ich da auch neue Freundschaften knüpfen können.
LG sterni
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  #8  
Alt 09.11.2004, 21:56
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Standard Gute Freunde

Hallo Sterni
Schön von Dir zu hören. Ich sag mir immer, dass die, die ich durch so eine Geschichte verlier, endlich Platz machen für die Richtigen... Ich brauch nicht hundert Freunde, sondern ein paar wenige, die es wirklich sind, wegen mir und nicht weil ich gerade zu ihrer Wohnwand, ihrem Freundeskreis oder ihrem Babysitterangebot passe...
Andererseits will ich niemanden verurteilen, der es nicht erträgt, sich mit allen Aspekten des Lebens auseinander zu setzen. Schade nur, dass man nciht einen Teil abspalten kann ohne die Intensität in allem zu verlieren. Verdrängt man die Trauer, kann man auch nicht mehr wirklich glücklich sein. Ich bedauere diese Menschen einfach nur. Ich für meinen Teil muss seit vielen Monaten sehr sehr mutig sein und kann mir solche Angsthasen nicht mehr leisten. Punkt.
Ausserdem glaube ich, dass Du ein ganz positiver Mensch bist, Sterni, und viel Ausstrahlung besitzt (zumindest strahlt es bis zu mir in die Schweiz) und Du wirst sicher neue Menschen treffen!
Alles Gute
Barbara
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  #9  
Alt 09.11.2004, 23:04
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Standard gute Freunde

Hallo Ihr,

mein Mann hatte 1999 Leukämie, da kamen seine Freunde noch und kümmerten sich um ihn.

Als er dann starb, liessen sie mich alle fallen, keiner meldete sich noch. Ich musste mir dann neue Freunde suchen.

Gruß

Rebella
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  #10  
Alt 10.11.2004, 00:03
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Standard gute Freunde

Hallo,

ich habe dies nicht erfahren müssen. Meine Freunde sind meine Freunde geblieben, meine Bekannten sind sind auch meine Bekannten geblieben----------ich bin unendlich dankbar dafür, es ist keine Selbstverständlichkeit. Durch meine Krankheit habe ich sogar noch neue Bekannte und Freunde hinzugewonnen.
Die das nicht erleben dürfen, seid dankbar, dass ihr eure Mitmenschen neu "sortieren" dürft, macht Unterschiede zwischen Bekannten und Freunde.
(Hoffentlich klingt das nicht zu überheblich)
Ich wünsche euch immer gute Freunde an eurer Seite
Gruß Elke
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