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  #1  
Alt 09.03.2006, 18:30
Peter53
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Lächeln Wieder eine neue Belastung für chr.kranke

Hallo und einen schönen Tag,

Die Ankündigungen im Zusammenhang der verordnungsfähigen Medikamenten neu zu regeln, kann zu enormen Belastungen für den Einzelnen führen.
Das was auf uns chronisch kranken Patienten ab den 1.April genau zu kommt, vermag ich im Detail noch nicht einzuschätzen.
Die finanziellen Vorgaben je Quartal/Jahr pro Patient in der ambulanten Verordnung von verschreibungsfähigen Medikamenten, könnte zu erheblichen Konflikten zum Patient - Arztverhältnis führen. Ein Arzt, der seine Vorgaben unter Beachtung seiner Gesamtpatienten überzieht, wird kaum Rezepte auf “seine Rechnung” ausstellen. Oder? Ich meine hier gerade solche Medikamente wie in der Schmerztherapie üblich sind, wie Opiate in Form der Schmerzpflaster z.B. Transtec/Durogesic oder auch für Schmerzspitzen z.B. ACTIQ Schmerzstifte oder die einzelnen Mittel in der Krebs -
Therapie sprich Chemotherapie z.B., die alle sehr kostenträchtig sind.
Zu diesen Medikamenten gibt es kaum Ersatzmedikamente die preiswerter währen.
Die Festsetzung von Festbeträge bei bestimmten Wirkstoffen / Medis, die von den Krankenkassen übernommen werden, überfordert viele Patienten sicher.
Hier wurde relativ schnell und leise ein Gesetz verabschiedet, was zu Lasten von chronisch kranken Menschen führt.
Mal Auszüge
Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses
Verordnungsfähigkeit rezeptfreier Arzneimittel (OTC-Ausnahmeliste)
Apothekenpflichtige nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel werden in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Eine Verordnung dieser Arzneimittel ist jedoch ausnahmsweise zulässig, wenn sie bei der Behandlung schwerwiegender Erkrankungen als Therapiestandard gelten.
Wann gilt eine Krankheit als schwerwiegend?
Eine Krankheit gilt als schwerwiegend, wenn sie lebensbedrohlich ist oder wenn sie aufgrund der Schwere der durch sie verursachten Gesundheitsstörung die Lebensqualität auf Dauer nachhaltig beeinträchtigt.
Wann gehört ein Arzneimittel zum Therapiestandard?
Ein Arzneimittel gilt als Therapiestandard, wenn der therapeutische Nutzen zur Behandlung der schwerwiegenden Erkrankung dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse entspricht.
Dürfen auch homöopathische Arzneimittel verordnet werden?
Der Arzt kann bei schwerwiegenden Erkrankungen auch Arzneimittel der Anthroposophie und Homöopathie verordnen, sofern die Anwendung dieser Arzneimittel für diese Indikationsgebiete nach dem Erkenntnisstand als Therapiestandard in der jeweiligen Therapierichtung angezeigt ist.
Dürfen nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel verordnet werden, wenn sie begleitend zu einer medikamentösen Haupttherapie eingesetzt werden?
Der Arzt kann ein nicht verschreibungspflichtiges Arzneimittel verordnen, wenn es in der Fachinformation des Hauptarzneimittels als Begleitmedikation zwingend vorgeschrieben ist.
Dürfen nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel zur Behandlung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) verordnet werden?
Der Arzt kann ein nicht verschreibungspflichtiges Arzneimittel verordnen, wenn es zur Behandlung von schwerwiegenden UAW eingesetzt wird. Als schwerwiegend gelten UAW, wenn sie lebensbedrohlich sind oder wenn sie aufgrund der Schwere der durch sie verursachten Gesundheitsstörung die Lebensqualität auf Dauer nachhaltig beeinträchtigen.

Es ist sicher auch richtig festzustellen, dass die Ausgaben von Medikamenten enorm hoch sind, ganz sicher auch Einsparung notwendig sind.
Ich bin nur der Meinung, dass wir betroffenen Patienten eine verlässliche Versicherung brauchen, die die notwendigen Kosten tragen sollte.
Ich persönlich fühle mich als Erwerbsunfähigkeitsrentner völlig überfordert, noch weitere zusätzlichen Kosten für Medikamente zu tragen.
Ich würde mich freuen, wenn mein kurzer Beitrag zu ein Meinungsaustausch führt. Danke im Voraus.
Euch allen wünsche ich ein schönen Tag und alles Gute.



Peter
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  #2  
Alt 10.03.2006, 07:44
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Wieder eine neue Belastung für chr.kranke

Hallo Peter,

Ganz sicherlich wirst du auch "kontroverse" Meinungen - sozialer Topf etc. erhalten. Daß in unserem Gesundheitssystem jahrelange Misswirtschaft herrschte ist nicht zu bezweifeln, und viele aus diesem Topf schöpften, ohne nur einen Pfennig ( Cent ) einbezahlt zu haben. Mir fallen hier spontan die Behandlungen von früheren Sozialhilfeempfängern, bzw. Asylanten ein, die sogar aufgrund ihres Status's wie privat versicherte Patienten behandelt wurden. D.h. nicht, daß ich diesen Menschen keine gesundheitliche Behandlung gönnte, mir stieß nur die Vorzugsbehandlung auf.

Ich bin wie du in der Erwerbsminderungsrente, seit vielen Jahren chronisch erkrankt, dazu kamen durch Falschbehandlung noch weitere behandlungsnotwendige Belastungen dazu. Habe Jahrzehnte sehr gut in den allgemeinen Topf bezahlt, und in Eigenverantwortung auf ein gesundes Leben geachtet. Durch einen genetischen Defekt nahm mich keine Zusatzversicherung auf, oder nur für Krankheiten mit schwindelerregenden Beiträgen, die nichts mit meiner Grunderkrankung zu tun haben, und ich sie deshalb wahrscheinlich nie in Anspruch genommen hätte, aber fleißig einbezahlt.

Gegen billigere Medikamente habe ich absolut nichts einzuwenden, wenn sie mir zu einer einigermaßen akzeptablen Lebensqualität helfen. Mein Hausarzt verfährt seit Jahren auf diesem Wege, und behandelt all seine Patienten mit größter Sorgfalt und immer zu deren Wohle. Und nun wird er noch weiter eingeschränkt, obwohl er immer "die Kosten" äußerst sorgfältig beachtete.

Peter, es wird in vielen Fällen bei chronisch Erkrankten soweit kommen, auch bei mir, daß die Auswahl ensteht:
Medikamente/Versorgung oder Dinge zum täglichen Überleben (Nahrung für die Familie, Bekleidung, weiter ein Dach überm Kopf, etc.).
Es wird so kommen, daß wir teilweise zu Bettler werden, obwohl wir das System jahrzahntelang mit unseren Beiträgen unterstützten.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #3  
Alt 10.03.2006, 10:00
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Beiträge: 402
Standard AW: Wieder eine neue Belastung für chr.kranke

Hallo Peter, hallo Jutta und hallo @all,

das Gesetz zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der Arzneimittelversorgung (Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz - AVWG) wurde verabschiedet. Peter, du hast Recht, jeder hat es gehört, gelesen und sonstiwas ... und hat im Zweifel mit Unverständnis auf Begriffe wie "Bonus-Malus-Regelung" reagiert und vielleicht noch mit ähnlichem Unverständnis den Kopf über den Ärzte-Protest geschüttelt. Inhaltlich haben es bislang erst die Wenigsten verstanden und noch weitaus weniger Menschen haben sich betroffen gefühlt.

Da ich selbst bis April letzten Jahres völlig gesund war und eigentlich seltenst zum Arzt musste, kann ich es verstehen, dass dieses Thema zunächst nicht als vorrangig betrachtet und beachtet wird. Seit Mai letzten Jahres Darmkrebspatientin mit Seitenausgang weiß ich nun, wie schmal der Grat des Seitenwechsels ist und dass wirklich jeder von einer Sekunde zur anderen von diesem Gesetz betroffen sein kann. Die übelsten Auswirkungen dieses Gesetzes beginnen bereits jetzt auf Schwerstkranke und chronisch Kranke durchzuschlagen, obwohl es erst ab 01.04.06 zur Anwendung kommt:

Einer schwerstbehinderten Bekannten wurde jetzt die Verschreibung eines sehr teuren Schmerzmittels (das sie bislang immer bekommen hat) mit der Aussage "zu teuer" verweigert. Alle anderen Schmerzmittel zeigen bei ihr üble Nebenwirkungen und hatten zu drastischen Gewichtsabnahmen geführt. Mit diesem Medikament ging es ihr besser und sie konnte 10 kg Gewichtszunahme verbuchen...

Die BEK hat erste offizielle Benachrichtigungen an Stoma-Träger (Leute mit Seitenausgang wie ich) verschickt, dass 300 Euro monatliche Kosten für ihre Stoma-Versorgung übernommen werden... (Was wird aus den Menschen, deren Stoma z.B. auf Grund starker Vernarbung der Bauchdecke schwerer und teurer zu versorgen ist?)

Irgendwo hatte ich noch gelesen, dass einige Ärzte sich im Rahmen ihres Protestes zunächst bis zum Sommer weigern wollen, weitere Patienten in das Verzeichnis chronisch Kranker aufzunehmen...

Ich halte das nur für allererste Anzeichen einer Lawine, die langsam ins Rollen kommen wird... Letztlich wird es irgendwann jeden betreffen... den schwer einstellbaren Bluthochdruckpatienten... Diabetiker... Herzpatienten... chronisch Rheuma-Kranke usw. Ich glaube kaum, dass es hier im Forum auch nur einen einzigen gibt, der nicht Mutter, Vater oder Großeltern hätte, auf die diese oder ähnliche Krankheitsbilder heute schon zutreffen... 'mal ganz abgesehen von den Krebs-Erkrankungen...

Die entscheidenden Punkte des Gesetzes findet ihr in der Pressemitteilung des BMG ganz unten von 1. bis 7. aufgelistet:

Pressemitteilung des BMG

Der absolute casus knaktus dabei ist die sogenannte Bonus-Malus-Regelung für Ärzte. Hier sollen Ärzte gezwungen werden, durch ihre Verschreibungsmentalität Druck auf die Preisgestaltung der Pharmaindustrie auszuüben. D.h. es werden zunächst Werte festgelegt, die an Hand gängiger Therapierichtlinien und Medikationen sagen, was z.B. eine Schmerztherapie höchstens kosten darf. Bei Überschreitung des Satzes durch den Arzt, der natürlich auch die teureren Mittel noch verschreiben darf, gilt folgende Regelung:

"Werden die Zielvereinbarungen überschritten, können die Krankenkassen vom Arzt einen finanziellen Ausgleich verlangen. Bei mehr als zehn Prozent und bis zu 20 Prozent Überschreitung zahlt der Arzt 20 Prozent der Mehrkosten zurück, bei mehr als 20 Prozent Überschreitung und bis zu 30 Prozent zahlt der Arzt 30 Prozent der Mehrkosten und bei noch höheren Überschreitungen 50 Prozent der Mehrkosten. Wenn die Ärzteschaft preisgünstiger verordnet, erhalten die Ärzte, die preisgünstig verordnet haben, einen Bonus. Die Verteilung des Bonus erfolgt über die Kassenärztliche Vereinigung, so dass Missbrauch seitens der Ärzteschaft kontrolliert bzw. vermieden wird."

aus: Glossar zum AVWG

Klar, dass die Ärzteschaft Angst hat, bei teureren Verordnungen in die eigene Tasche greifen zu müssen. Wenn ich als Arzt für eine Verordnung bis zu 50% der Mehrkosten aus meiner eigenen Tasche an die Krankenkasse zahlen muss, habe ich im Zweifel nicht einmal etwas verdient. Dieser neuen Sachlage fällt z. B. besagtes teures Schmerzmittel zum Opfer und deshalb gibt es jetzt von der BEK die Mitteilung für eine Kostenübernahme in Höhe von x Euro....

Darüberhinaus befürchten die Krankenkassen folgendes:

"Wegen des Arzneimittel-Sparpakets der großen Koalition könnten auf Patienten hohe Mehrkosten zukommen. Davor warnen die Krankenkassen in ihrer Stellungnahme zu dem geplanten Gesetz.

Weil die Festbeträge für die Erstattung durch die Krankenkasse teils drastisch gesenkt werden sollen, sei zu befürchten, dass Patienten für Medikamente erhebliche Summen aus eigener Tasche draufzahlen müssen. Aufzahlungen von bis zu 336 Euro pro Packung seien zu erwarten......

...Von 265 Wirkstoffen stünden 95 nicht mehr zum Festbetrag zur Verfügung.

Die Krankenkassen unterstellen, dass die Hersteller diesen Preisverfall nicht mitmachen. Folge wäre, dass Patienten die Differenz zwischen Festbetrag und tatsächlichem Preis aus eigener Tasche zahlen müssen, und zwar zusätzlich zu den gesetzlichen Zuzahlungen."

Den ganzen Text findet ihr hier:

Ärztegenossenschaft Westfalen-Lippe

Die meisten anderen Punkte schlagen nicht so unmittelbar auf insbesondere schwerstkranke Patienten durch...

Hier noch ein schöner LinK:

Ärzte sind sauer über das "Verwurschtelungsgesetz"

Zitat: "...Ärzte dafür belohnen zu wollen, daß sie bei ihren Verordnungen unter den vorgegebenen Tagestherapiekosten blieben - ein solches Bonussystem sei nicht mit der ärztlichen Berufsauffassung kompatibel.

Umgekehrt den Medizinern mit einem Malus zu drohen, sollten sie ihre Tagestherapiekosten überschreiten - solch ein Vorgehen sei einfach eine Unverschämtheit..."

Richtig prima finde ich dieses Gleichnis zur Beschreibung der Malus-Regelung :

"..."Das ist so, als würden Sie einem Feuerwehrmann sagen, du darfst den Brand löschen, aber wenn du mehr als 30 Liter Wasser dafür brauchst, musst du jeden weiteren Liter selbst bezahlen", brachte es Glaser auf den Punkt..."

neueste Nachrichten:

"Gesundheit: Kassenärzte rufen zum Protest auf

Berlin (ddp). Das Bündnis Berliner Kassenärzte ruft die hauptstädtischen Mediziner und Patienten zur Teilnahme am Nationalen Protesttag am 24. März auf. «Es geht um die Zukunft der ambulanten medizinischen Versorgung in unserem Land», heißt es in einem am Freitag verbreiteten Aufruf. Das vor wenigen Tagen im Bundestag verabschiedete Arzneimittelspargesetz mit seiner Bonus-Malus-Regelung bedeute Unterversorgung. Diese Regelung, nach der Ärzten nach «Gutsherrenart» Geld vom Honorar abgezogen werden dürfe, wenn sie ihren Patienten notwendige teurere Präparate verordneten, müsse abgeschafft werden. Die Politik müsse jetzt begreifen, dass die Finanzierungskrise der gesetzlichen Krankenversicherung durch immer weitere Sparmaßnahmen auf dem Rücken von niedergelassenen Ärzten und Patienten nicht zu lösen sei. Am 24. März wollen Mediziner aus ganz Deutschland in der Hauptstadt gegen weitere Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen protestieren. Auch Patienten werden zu der Protestaktion erwartet. Die Demonstration beginnt gegen 12.00 Uhr am Roten Rathaus und führt zum Brandenburger Tor, wo eine Abschlusskundgebung geplant ist. Organisiert wird der Nationale Protesttag von einem überregionalen Bündnis von Ärzteverbänden. Bereits am 18. Januar hatten in Berlin über 20.000 Ärzte und Arzthelferinnen gegen die Unterfinanzierung und weitere Rationierungsmaßnahmen in der ambulanten medizinischen Versorgung protestiert."

aus: NetDoktor.de - 04.03.2006

Jutta, ich weiß, dass der Inhalt eines leeren Topfes sich schwer verteilen lässt. Reformen sind notwendig und unabwendbar. Aber dieses ist der falsche Weg... es gibt auch andere Möglichkeiten (siehe österreichisches Pickerl-System für bestimmte verschreibungspflichtige Medikamente).

Es wäre schön, wenn ich den einen oder anderen jetzt nachdenklich gestimmt hätte. Die Kassenärzte brauchen dringenst Unterstützung... (Falls das jetzt jemand vermutet haben sollte: Ich bin kein Mediziner, nur ein mündiger Patient)

LG chaosbarthi

Geändert von chaosbarthi (10.03.2006 um 10:05 Uhr)
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  #4  
Alt 10.03.2006, 10:05
Thomas Thomas ist offline
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Standard AW: Wieder eine neue Belastung für chr.kranke

Hallo Peter,
so ganz ist mir nicht klar, was da neu ist. Ich habe Deine Beispiele zwei mal durchgelesen und meine dass diese Verschreibung- und Verordnungspraxis bereits seit 2004 so ist. Ich bin eigentlich froh, dass ich bis jetzt noch alle meine doch sehr teueren Medikamente problemlos erhalte. In England oder in den Staaten wäre ich möglicherweise schon tod, oder meine Familie (4 Kinder ) verarmt.
Leider sehe ich auch hier die "neoliberalen" Tendenzen, die ja letztendlich ein Verteilungskampf sind. Insgesamt sind wir ja noch ein sehr wohlhabendes Land. Die Kosten für das Gesundheitssystem sind auch nicht explodiert und unbezahlbar, wir immer wieder behauptet wird, sondern betragen nun schon seit vielen Jahren rd. 10% des Bruttosozialprodukts. Problem ist allerdings dass sich immer weniger Leistungsfähige (Kapitaleinkommen, Vermögen) an den gemeinsamen Gesundheitskosten beteiligen möchten.... Eine Gesellschaft die den Eigennutz als Hauptantrieb hat, hat kein Interesse an Gemeinsinn oder gar christlicher Nächstenliebe...

Gruß
Thomas
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  #5  
Alt 10.03.2006, 10:09
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Standard AW: Wieder eine neue Belastung für chr.kranke

@Thomas,
unsere Beiträge haben sich überschnitten... schaue dir 'mal den davor an. So sicher ist das nicht, dass ihr in Zukunft eure teuren Medikamente noch bekommen werdet... Das hängt zukünftig vom Good-will und der Finanzkraft deines Arztes ab.

LG chaosbarthi
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  #6  
Alt 11.03.2006, 11:03
Peter53
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Standard AW: Wieder eine neue Belastung für chr.kranke

Hallo und einen schönen Tag,

puh bin ich erst einmal froh darüber, dass dieses "Medi-Gesetz im Bundesrat erst einmal gestoppt wurde. Wir können alle nur hoffen, dass im Vermittlungs-
ausschuss dieses nahezu "unmenschliche" Gesetzt entschärft wird.
Ich werde am 24.März bei der Demo sein und hoffe auch sehr das viele Patienten auch kommen. Sollte ich mich nicht fühlen an diesen Tag, dann borge ich mir den Rollstuhl von meinen Sohn der dann von meiner Frau geschoben wird.
Euch allen einen schönen Tag und alles Gute.


Peter
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  #7  
Alt 11.03.2006, 15:01
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Cool Gesetz ausgebremst?

Hallo Peter,

schön, dass du es schon berichtet hast .

Hallo @all,

wie Peter schon schrieb, es gibt verhaltenen grund zur Freude! Der deutsche Bundesrat hat gestern das Gesetz zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der Arzneimittelversorgung (Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz, kurz AVWG) an den Vermittlungsausschuss verwiesen... (*dideldumdei* *hüpf* *spring* *freu*.... )

Hier die Pressemitteilung direkt von der Seite des Bundesrates:

Bundesrat ruft Vermittlungsausschuss
zum Arzneimittelgesetz an


Der Bundesrat hat heute den Vermittlungsausschuss zum Gesetz zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der Arzneimittelversorgung angerufen. Zum Einen verlangt er die Streichung der so genannten (Bonus-)Malus-Regelung. Die Einführung einer solchen Regelung führe zu zusätzlichen Belastungen für die Ärzte, die sich nachteilig auf die Patientenversorgung auswirken könne. Zudem gebe es bereits heute verschiedene Steuerungsinstrumente, die am Verordnungsverhalten der niedergelassenen Ärzte ansetzen. Außerdem fordert der Bundesrat, dass die Festbeträge, die die Krankenkassen maximal für ein Medikament erstatten dürfen, nicht zu stark herabgesetzt werden. Die starke Absenkung kann nach Ansicht des Bundesrates dazu führen, dass die Versicherten die Differenz zwischen Preis und Festbetrag zahlen müssen, da nicht gewährleistet ist, ob Rabattverträge zwischen Krankenkassen und Herstellern diese Differenz auffangen.

Gesetz zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der Arzneimittelversorgung

Drucksache 113/06 (Beschluss)

LG chaosbarthi
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