Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Lungenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 22.01.2009, 20:03
heikon heikon ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 22.01.2009
Ort: Rheinland
Beiträge: 2
Unglücklich Diagnose Lungenkrebs bei meiner Mutter

Hallo,

heute hat man meiner Mutter, meinem Vater und mir die Diagnose bei meiner Mutter, 77 Jahre alt starker Raucher, auf Lungenkrebs eröffnet. Der Krebs ist weit fortgeschritten hat die ca. Hälfte eines Lungenflügels befallen und strahlt auf das Herz aus. Lymphdrüsen sind anscheinend auch befallen. Es handelt sich wohl um einen schnellwachsenden, kleinzelligen, aggresiven Lungenkrebs. Endgültige Diagnose wird morgen erwartet. Man hat uns jedoch empfohlen Kontakt mit dem Seelsorger aufzunehmen da mein Vater sehr darunter leidet. Das war ein Schlag!

Der Befund, bedeutet nicht zu operieren, ggfls. "Verlängerung/Linderung" durch Chemotherapie.

Ich bin realistisch und habe einiges gelesen, so dass ich um die Chancen und die verbeleibende Zeit weiß. Ich gehe auch offen mit dem Thema Tod um und habe mich immer wieder mit der Situation beschäftigt, da ich ja wusste das es irgendwann einmal so sein wird. Das hilft mir jetzt um "besser" damit klar zu kommen, auch wenn der Schmerz groß ist und noch größer sein wird.

Wir wollen sehen, dass wir noch letzte "schöne" und hoffentlich nicht quallvolle Stunden haben können. Beschwerden liegen z.Z. keine vor, ich hoffe es bleibt so.

Dennoch werden wir kämpfen, bei ihr sein und sie ermutigen und Hoffnung geben. Ich hoffe das es der richtige Weg ist.

Was mich jedoch erschreckt:
Meine Mutter hat seid ca. 5 Monaten starke Gewichtsabnahme (12kg) und starken Husten gehabt und leidet unter Schlaflosigkeit. Der Hausarzt, dessen Praxis nicht gut besucht ist, aber seid eh her der Hausarzt meiner Eltern ist, hat dies nicht Ernst genommen und eine Überweisung nicht eingeleitet diese sogar ausgeredet. Dies hat dann eine Hals Nase Ohren Ärztin erzwungen bei der meine Mutter wegen anderer beschwerden war. Ich möchte keinen Stab über den Arzt brechen, aber ich bin <ohne Worte> und ich frage mich was einen Arzt dazu veranlasst so unaufmerksam und fahrlässig zu sein. Ich hatte mal eine ähnliche Situation mit einem Tumor in der Ohrspeicheldrüse, aber das ist gut gegangen dank meiner aufmerksamen Frau - soll aber nicht das Thema sein.

Über mich ärgere ich mich, da man via Google und den genannten Symptomen schon etwas "erahnen" kann. Hätte ich dies mal gemacht - nein ich mache mir keinen Vorwurf - ich ärgere mich nur über meine Unaufmerksamkeit und Vertrauen in den Arzt.

Wir werden sehen wie es weiter geht, mit meiner Mutter, mit meinem Vater (75, der auch einiges hinter sich hat Nierentransplantation, Brustkrebs, Hautkrebs und vor 2 Monaten OP am Halswirbel mit Lähmung von 3 Fingern). Ich schreibe das, weil es deutlich macht wieviel Kraft mein Vater haben muß und hat.

Zumindest habe ich das Gefühl, dass meine Mutter aktuell im Krankenhaus bei den Ärzten und Pflegepersonal gut aufgehoben ist. Sowohl medizinisch als auch menschlich. !Respekt!

ich drücke allen hier die Daumen und Kraft!!!
Heiko

P.S. Das Schreiben hat Gut getan!
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 22.01.2009, 23:13
BerndB BerndB ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.01.2009
Ort: Neuss
Beiträge: 35
Standard AW: Diagnose Lungenkrebs bei meiner Mutter

Hallo Heiko,

das mit deiner Mutter tut mir leid.

Auf den ersten Teil deines Textes brauche ich nicht eingehen. Du hast wahrscheinlich das gleiche "Wissen" wie ich. Internet, tausend verschiedene Seiten etc. Hat mir aber viel gebracht.

Zum zweiten: der Hausarzt. Wenn man in einer Situation ist, wie wir (meine Frau ist betroffen) sieht man so etwas etwas strenger. Im Falle des Hausarztes deiner Mutter grenzt das an "Arbeitsverweigerung". Ich habe das Gefühl, da ich so etwas schon öfter, auch bei anderen späteren Diagnosen, gehört habe, die Ärzte haben Angst, "Kunden" zu verlieren. Im Falle meiner Frau war es zum Glück anders.

Zum dritten: Mach dir wirklich keine Vorwürfe. Mir geht es im nachhinein ähnlich. Vielleicht wollen wir in dem Moment das "Wissen" nicht haben. Meine Frau (kleinzelliger BC; 7 Zyklen Chemo, 20 Bestrahlungen...jetzt Metas im Kopf;...wollte ich wohl nicht dran denken...) hatte Schüttelfrost. Nach der Diagnose der Metas im Kopf denke ich, daß es Anzeichen epil. Anfälle waren. Beim Kribbeln in der rechten Seite "bin ich davon ausgegangen", daß es daran lag, weil sie nur auf dem Sofa lag und Nintendo spielte oder fern sah. "War wohl irgend etwas eingeklemmt". Von wegen, jetzt Vorstufe einer Lähmung durch Meta. Kopfschmerzen habe ich ebenfalls auf das spielen zurück geführt. HÄTTE ICH BESSER ANDERS REAGIERT. Beim nächsten mal ist man schlauer, heißt es so schön....hoffentlich gibt es kein nächstes Mal.

Ich mache mir auch keine Vorwürfe, da wir zweimal im KH waren. Hier wurde nichts festgestellt (es wurde aber kein CT oder MRT gemacht). Aber ich denke darüber nach. Die Ärzte sollten die Symptome von Kopfmetas eigentlich kennen(oder sich im Internet schlau machen)

Heiko, alles Gute für dich und deine Familie

Gruß Bernd
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 23.01.2009, 00:29
Anastra Anastra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.12.2008
Beiträge: 76
Standard AW: Diagnose Lungenkrebs bei meiner Mutter

Hallo Heiko

Und auch wenn der Anlass nicht sehr erfreulich ist - Herzlich willkommen.

Ja das mit dem "erahnen" kenne ich auch. Mein Vater hatte Schmerzen im Bauchraum. Starke Schmerzen. Ein Ultraschall beim Hausarzt zeigte eine "kreisrunde Raumforderung ungeklärter Ursache" an der Leber. Aber der Hausarzt hielt es auch nicht für notwendig ein Blutbild zu machen. Statt dessen schrieb er eine Überweisung wegen eines Bandscheibenvorfalls ans Krankenhaus. Allerdings Orthopädie. Da könnte man dann ja auch mal nach der Leber schauen..... Die Orthopädie war voll belegt und man schickte meinen Vater wieder heim. 3 Wochen später der Termin und dann wußten wir es. Die Leber saß zu mit Metastasen. Mir war nach dem Ultraschall eigentlich klar was es ist. Nur hätte ich nie mit einem solchen Ausmaß gerechnet. Niemals. Ich habe mich auch oft gefragt, warum ich nicht darauf bestanden habe, dass mein Vater ins Krankenhaus geht. Sich einweisen lässt auf die Innere. Warum er weiterhin diesem Arzt vertraut. Aber Eltern können manchmal auch stur sein Es ist zu mühsam das nun aufzurollen. Das Warum und Weshalb klären zu wollen. Wir können es nicht klären. Und dieses Ärgern über uns bringen uns nicht weiter. Sondern es hindert uns letztendlich daran uns auf den Weg den wir nun zu gehen haben zu konzentrieren. Richte deinen Blick darauf was nun ist und was nun kommen wird. Da wirst du noch oft genug gebraucht werden.

Schön ist, dass ihr wohl nun die "richtigen" Ärzte gefunden habt. Ich selber merke wie wichtig es bei einer so schwerwiegenden Erkrankung ist. Unsere behandelnden Ärzte haben immer Zeit und es tut einfach gut zu wissen dass man mit jeder noch so kleinen Frage ankommen kann. Dass man ernst genommen wird. Und dass alles Menschenmögliche getan wird um zu helfen. Medizinisch sowie als auch menschlich wie du schon sagst.

Auch hier im Forum fühle ich mich gut aufgehoben. Manchmal hilft es sich einfach alles von der Seele zu schreiben. Mir zumindest.

Ich wünsche dir viel Kraft und noch viel Zeit die dir mit deiner Mutter bleibt.

Liebe Grüße Anastra
__________________
Mein Daddy: endgültige Diagnose am 24.12.2008 kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Metas in Leber, Knochen, Lunge und Lymphknoten.
12.08.2009 - Jetzt hat der Himmel einen Engel mehr
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 29.01.2009, 15:28
heikon heikon ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 22.01.2009
Ort: Rheinland
Beiträge: 2
Standard AW: Diagnose Lungenkrebs bei meiner Mutter

Hallo,

Vorbesprechung zur Chemo ist gestern gewesen. Der Arzt machte meiner Mutter unheimlich viel Mut. Er sagte alles kein Thema kriegen wir hin, da kleinzellig und das ist über Chemo gut in den Griff zu bekommen.

1. Klasse Arzt der soviel Mut macht, war der erste der das tat, sehr menschlich. Wir haben viel lachen müssen.

2. Ist es wirklich alles so positiv, die Frage stellt sich natürlich. Aber es hilft nicht wir greifen also den Mut auf und kämpfen.
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 11.02.2009, 23:22
chrisi21 chrisi21 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 11.02.2009
Beiträge: 1
Standard AW: Diagnose Lungenkrebs bei meiner Mutter

Hallo Heiko!
Am 09.01.habe ich meine Oma mit starken Rückenschmerzen ins Krankenhaus bringen lassen.Auf dem Röntgenbild neben einem gebrochenen Wirbel auch Lungenkrebs erkennbar.Monatelanger Husten,Lungenentzündung,Schwäche blieben durch den Hausarzt unerkannt bzw.unbehandelt.ein Schock für uns.Inzwischen wissen wir,daß es kleinzellig ist und seit gestern bekommt sie Chemo.Bis jetzt gut vertragen.oma ist 80,raucht seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. Morgen Treffen mit der behandelnden Ärztin.
dir viel Kraft und liebe Grüße
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:23 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55