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  #1  
Alt 22.11.2008, 12:31
Zitronengras Zitronengras ist offline
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Unglücklich Schock! 35 und BK! Wollte noch Kinder

Hallo,
ich bin ganz neu hier, habe meine Diagnose erst seit dem 12.11.

Ich hatte im September eine Fehlgeburt und danach taten meine Brüste etwas weh, habe dem aber weiter keine Aufmerksamkeit geschenkt. Dann war es nur noch die linke Brust, dann bin ich zum Arzt, Röntgen, unklarer Befunde, dann Stanzbiopsie und jetzt ist es klar: Mammakarzinom.

Ich bin erst 35 Jahre alt und mein Freund und ich waren gerade in die Kinderplanung eingestiegen. Wir hatten uns erst recht spät gefunden und jetzt waren alle äußeren und inneren Rahmenbedingungen perfekt für ein Kinde. Ich bin einfach so von heute auf morgen vollkommen aus dem Leben katapulitiert worden und habe das Gefühl, mein ganzes Dasein wird nun vom Krebs bestimmt.

Was den Tumor angeht: hormonrezeptornegativ, HER2/neu-negativ, G3. Am Mittwoch wurde mir der Wächterlymphknoten entfernt, Ergebnis: ohne Befall. Tumor ist recht groß, 3,5 cm ca. Habe Staging-Untersuchungen hinter mir, auch ohne Befund. MRT zeigt, dass er zwar sehr groß, aber auf 1 Herd beschränkt ist.

Ich soll nun am 01.12. meinen Port bekommen und dann erstmal 3 Zyklen Chemo, um zu sehen, ob der Tumor darauf anspringt. Wenn nicht, wird dann operiert oder was anderes probiert. Davor habe ich RIESENANGST!

Es wird wahrscheinlich trotz der Größe brusterhaltend operiert werden können. Ich habe aber nur noch Angst, Angst, Angst. Davor, dass es nicht anschlägt, vor der Chemo, davor, dass es zurückkommt immer wieder vielleicht, ach, ich weiß auch nicht. Meine größte Angst ist aber, und das klingt vielleicht blöd, weil ich ja froh sein kann, wenn ich nicht sterbe, dass ich wg. der Chemo keine Kinder mehr bekommen kann. Das war unser Traum, der im September ja schon zu greifen nah war!

Freundinnen, Kolleginnen, Bekannte bekommen Kinder, ich bekomme Krebs
Das kann doch alles überhaupt nicht wahr sein.

Bevor wir mit der Chemo starten, wird noch eine Schnellstimulation meiner Eierstöcke vorgenommen und es werden Eizellen entnommen und befruchtet tiefgefroren. Das geht ja, weil er keine Hormonrezeptoren hat. Kleine Chance...

Außerdem werde ich medikamentös in die Wechseljahre katapultiert, um die Eierstöcke in Winterschlaf zu versetzen. Dann gibts ne 50/50-Chance, dass die es überleben.

Mein Freund steht zu mir, mir werden demnächst heiraten. Er spricht mir immer Mut zu und versucht mich aufzumuntern, aber im Moment fällt es mir sehr sehr schwer, Schönes im Leben zu sehen. Ich würde mir nichts sehnlicher wünschen, als Montag einfach ganz normal zur Arbeit gehen zu können... das kennt ihr alle sicher auch.

Ich weiß, dass mein Leben nun nicht vorbei ist, aber ich stehe am Anfang eines so langen harten Weges und es erscheint einfach alles so ungewiss und dunkel
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  #2  
Alt 22.11.2008, 14:16
Didla Didla ist offline
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Standard AW: Schock! 35 und BK! Wollte noch Kinder

Hallo Zitronengras,

ich bin auch noch ziemlich neu in diesem Forum und kann nicht unbedingt mich fachlichen Wissen glänzen.
Ich kann dir das nachempfinden, dass es schwer ist wenn der Kinderwunsch da ist und zur Zeit nicht erfüllt werden kann. Ich habe leider keine Kinder bekommen, obwohl ich sehr gern welche gehabt hätte. Ich bin 44 Jahre alt.
Meine Diagnose habe ich seid dem 13.10.08.
Ich persönlich fand es schon sehr positiv das dein Tumor hormonrezeptornegativ, HER2/neu-negativ ist.
Ich habe hier in dem Forum schon unter diesem Thema Kinderwunsch von einigen gelesen die nach Abschluß ihrer Therapie Kinder bekommen haben. Eine sogar Zwilllinge.
Diese Themen bauen mich auch sehr auf, weil mir dadurch klar wird das mit der Krebsdiagnose das Leben nicht vorbei ist. Sondern nur im Moment auf einer anderen Schiene läuft. Und du bist mit deinen 35 Jahren noch jung, die meisten Frauen heutzutage fangen erst in diesem Alter mit Familienplanung an.
Bestimmt werden dir noch einige andere guten Trost spenden, besonders auch durch ihre Fachkenntnisse von denen ich auch schon sehr profitiert habe.

Ich wünsche dir alles Gute und Liebe!!!
Tina
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  #3  
Alt 22.11.2008, 14:19
alex7 alex7 ist offline
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Standard AW: Schock! 35 und BK! Wollte noch Kinder

Hallo Zitronengras!

Schön, daß Du diese Seite gefunden hast! Hier findest Du immer liebevolle Unterstützung und sei es "nur" zum zuhören! Auch kannst Du hier viele Frauen in Deinem Alter treffen!
Deine Diagnose ist noch ganz neu und das Du große Angst hast, können hier alles verstehen.
Ich war bei meiner Diagnose 30 und gehöre mit Abstand nicht zu den Jüngsten!
Aber es hat mir sehr geholfen mich mit Mitbetroffenen auszutauschen!
Ich wünsche Dir viel Kraft für die anstehende Therapie!
Ganz lieben Gruß aus Hamburg
Alex
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  #4  
Alt 22.11.2008, 15:13
Zitronengras Zitronengras ist offline
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Standard AW: Schock! 35 und BK! Wollte noch Kinder

Danke ihr beiden!
Zuspruch kann ich mehr als alles andere im Moment gebrauchen! Im Moment ist das so ein Gefühl, als sei ich nur eine halbe Frau oder vielleicht auch garkeine mehr. Ich fühle mich so unweiblich, so nutzlos irgendwie.

Auch in der Vergangenheit hatte ich nicht so ein wirklich leichtes Leben, habe lange Jahre mit Depressionen verbracht, war sehr lange Single und stand ein, zweimal schon psychisch vor einem Abgrund. Dann habe ich mich so langsam wieder gefangen, habe auch einen Job gefunden und vor ein paar Jahren doch wirklich den Mann meines Lebens, das hatte ich mir jahrelang so sehr gwünscht.

Und jetzt ist so, als ob der Krebs mir das alles kaputt macht, obwohl mein Freund doch total zu mir steht. Wir hatten andere Pläne und ich dachte immer, okay, BK bekommen ältere Frauen, ich doch nicht. Tja...

Ich hatte hier im Forum auch das Thema von den Frauen gelesen, die noch Kinder bekommen haben, das hat mir auch ein bisschen Mut gemacht.

Und auch, wenn ich gelesen habe, dass die hormonrezeptornegativen Tumore eine etwas schlechtere Prognose haben, so muss ich nach Beendigung der ganzen Behandlungen keine Hormonunterdrücker nehmen.

Ich habe einen tollen Arzt/Operateur, der hat mir auch viel Mut gemacht und meinte, ich stünde nun eben vor einer dunklen Höhle, in die ich hineinwill und sie würde mir helfen, in der Höhle das Licht anzuknipsen

Naja, ich bin halt von Natur aus nicht gerade mit Geduld gesegnet...

@ALex: wann hast Du denn Deine Diagnose bekommen? Ist "Kinder bekommen" ein Thema für Dich?

Geändert von Zitronengras (22.11.2008 um 15:15 Uhr)
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  #5  
Alt 22.11.2008, 15:49
Nov06 Nov06 ist offline
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Standard AW: Schock! 35 und BK! Wollte noch Kinder

Hallo Zitronengras,

bei vielen jungen Frauen funktionieren die Ovarien nach der Chemo wieder!
Ich war während / nach Chemo 1,5 Jahre in der Menopause...aber dann bekam ich meine Regel wieder...und sie kommt auch so einigermaßen regelmäßig...Hormontest ergab, Ovarien funktionieren wieder...
Ich bin fast 42!
Okay..in meinem Fall wäre eine bleibende Menopause besser gewesen, da ich hormonrezeptor positiv bin...

Du schaffst das auch!
Und...Du wirst dann bestimmt in 2-3 Jahren Kinder haben können!
Lieben Gruß

Kirsten
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  #6  
Alt 22.11.2008, 17:05
Anwi Anwi ist offline
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Standard AW: Schock! 35 und BK! Wollte noch Kinder

Hallo Zitronengras,

die Schilderung von Depressionen und psychischen Abgründen hat mich sehr berührt, denn mir ging es früher mal ähnlich...ich bin fest davon überzeugt, dass Schicksalsschläge und ungünstige äußere Rahmenbedingungen, die zu Depressionen führen, ein krebsfördernder, wenn nicht gar krebsauslösender Faktor sein können.

Im Internet hab ich dazu den folgenden Link gefunden:

http://www.psychotherapie-prof-bauer...krebsframe.htm

Es ist daher enorm wichtig, dass man nach der Diagnose möglichst frühzeitig wieder zu einem seelischen Gleichgewicht findet.

Die Aussage, dass Du nach langem Single-Dasein schließlich doch noch den riichtigen Mann gefunden hast, wirkt auf mich fast ein wenig so, als würdest Du Dein Selbstbewussstsein stark darüber definieren, den richtigen Mann gefunden zu haben. Vielleicht ist das aber auch nur mein subjektiver Eindruck (das ist nicht als Kritik gemeint, nur ich hatte kurz diesen Eindruck beim Lesen, vielleicht ist der Eindruck aber auch völlig falsch).

Ich dachte mir beim Lesen nur flüchtig, dass unser seelisches Wohlbefinden doch nicht einzig und allein davon abhängen sollte, schließlich den richtigen Mann zu finden - oder eben lange Zeit nicht gefunden zu haben.

Es gibt doch außer Partnerschaften auch noch wesentliche andere Lebensinhalte. Aber wir sind als Frauen wohl von klein auf von der Erziehung / Gesellschaft geradezu dazu prädestiniert, den richtigen Mann finden zu "müssen" - und lange Zeit unglücklich zu sein, wenn wir ihn nicht finden.

Ich habe selbst Kinder und ich hatte mir diese auch gewünscht, der dazugehörige Vater erwies sich im Nachhinein jedoch nicht als der "Richtige". Heute denk ich mir oft, dass es eigentlich schade ist, dass ich meine Weiblichkeit viele Jahre lang über das Vorhandensein einer Ehe definiert habe.

Eine gute Partnerschaft ist was Schönes und Kinder sind garantiert ein sehr wichtiger Lebensinhalt.

Je älter ich werde, desto mehr wird mir jedoch bewusst, dass es darüber hinaus auch noch andere wichtige Lebensinhalte - z.B. beruflicher, sozialer oder religiöser Natur gibt.

Ich wünsche Dir natürlich, dass Du noch Mutter wirst- und die Chancen dafür stehen ja wirklich zurzeit recht gut. Ich denke nur, man sollte nicht sein ganzes Glück / Unglück einzig und allein davon abhängig machen, ob man noch die Chance hat, Mutter zu werden oder nicht.

Am wichtigsten finde ich es, darauf zu achten, dass man sich seelisch einigermaßen wohl fühlt - und falls nicht, auch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Kraft zum Umgang mit der Krankheit aus sich selbst schöpfen zu können.

Viele Grüße
Anwi
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  #7  
Alt 22.11.2008, 17:52
Zitronengras Zitronengras ist offline
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Standard AW: Schock! 35 und BK! Wollte noch Kinder

Hallo Anwi,

also, ich definiere mich nicht allein darüber, "den" Mann gefunden zu haben. Es ist vielmehr so, dass ich es als Geschenk des Himmels erachte, eine sehr erfüllte Partnerschaft zu haben. Ich habe früher immer geglaubt, dass es niemanden gibt, der zu mir passt, der mich ergänzt und dem ich auch so einiges geben kann.

Genauso ist es aber nun, und es ist so schön, zu lieben und geliebt zu werden. Gehalten und unterstützt zu werden. Diese Beziehung kam in dem Augenblick, als ich mein Leben das erste Mal eigenständig unter Kontrolle hatte, als ich sehr zufrieden war, Studium abgeschlossen, der erste Job. Vorher war alles immer so krampfi, dann nicht mehr. Danach habe ich erst meinen Freund kennen gelernt. Also, eine Bereicherung. Er hat mich nicht "geheilt", sondern bereichert einfach mein Leben und ich seins.

Und natürlich wünschen wir uns beide, noch Eltern zu werden und diese Erfahrung machen zu dürfen. Aber für uns beide ist es das Wichtigste, uns zu haben. Wenn es nicht klappt, werden wir sicher beide traurig sein, aber auch damit werden wir dann lernen zu leben.

Nur mit dem Krebs, das schaffe ich im Moment so garnicht... aber vielleicht ist das auch zu viel verlangt grad... ich weiß es nicht...
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  #8  
Alt 22.11.2008, 17:55
knöpfchen59 knöpfchen59 ist offline
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Standard AW: Schock! 35 und BK! Wollte noch Kinder

Hallo Zitronengras,
mich traf die Diagnose auch wie ein Hammer. Wen nicht. Vielleicht baut Dich Folgendes ein bisschen auf: Meine Diagn.: hormonrezeptornegativ, HER2/neu-negativ, G3. Therapie: 6 x TAC alle 3 Wochen.Neoadjuvante Therapie. Der Tumor hatte eine Größe von 2,4 cm. Ich sage extra HATTE!!!
Schon nach der 1. Chemo ca. 14 Tage später konnte ich den Tumor nicht mehr so richtig tasten ( mit diesem Tastbefund hätte ich meinen Gyn. niemals so schnell aufgesucht). Nach der 2. Chemo mußte ich zur Zwischenuntersuchung zwecks Ultraschall. Was soll ich sagen: 1,2 cm Größe !!!. Es geht weiter: nach dem 4. Coctail: 0,9 cm. Jetzt habe ich schon 5 Coctails geschafft und meinen OP Termin am 18.12.08.Ich bin mir sicher, der Arzt holt nur noch die restl. Fragmente heraus und der Tumor hat so eins vor den Bug bekommen durch die chem. Keule,dass er nix mehr machen kann. Außerdem werde ich bei dieser OP meinen Port los. Dieser ist bei der 1. OP zwecks Wächterlymphknotenenfernung (negatives Ergebnis) gelegt worden. Ich bin einerseits froh das ich ihn habe aber auch froh, wenn alles, was nicht zu mir gehört wieder aus meinem Körper verschwindet.
Wenn Du hier ein bisschen stöberst, wirst Du lesen, dass hier ganz schön viele starke Frauen unterwegs sind. Und Du schaffst das auch.
Alles Andere... bringt die Zukunft.
Liebe Grüße
knöpfchen59
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  #9  
Alt 22.11.2008, 18:45
Lara78 Lara78 ist offline
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Standard AW: Schock! 35 und BK! Wollte noch Kinder

Hallo Zitronengras,
Das du den Wächterlymphknoten nicht befallen hast ist sehr sehr gut !
Und warum ist vor der Tumor-OP entfernt worden?
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  #10  
Alt 22.11.2008, 23:39
Sanne72 Sanne72 ist offline
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Standard AW: Schock! 35 und BK! Wollte noch Kinder

Hallo Zitronengras,

hab eben dein Posting gelesen... Du Arme, erst musst du die Fehlgeburt verkraften, jetzt das

ich bin eine von denen, die hier manchmal schreibt, die nach BK mit 32 noch Kinderwunsch hatte und bin jetzt in der 38. Woche schwanger - und blicke abwechselnd mit Euphorie und Panik auf die Zeit, die da wohl in knapp zwei Wochen anbrechen wird und kann es immer noch kaum glauben, dass ich tatsächlich 3 1/2 Jahre nach Diagnose ohne Probleme schwanger wurde.

Diagnose damals vor vier Jahren war ähnlich wie bei Dir: G3 Hormonnegativ, HER2neu negativ, keine LKs befallen, nur ein Herd, keine Fernmetas. Tumor war mit 2,9 cm auch nur etwas kleiner als bei Dir, konnte aber gerade noch so brusterhaltend operiert werden.

Was deine Fruchtbarkeit angeht - da gehst Du auf die Weise ja quasi doppelt sicher! Ich drück Dir die Daumen - bei mir scheint das Zoladex jedenfalls gewirkt zu haben.
Und ich glaube, ihr zwei habt die richtige Einstellung: klar wünscht man es sich sehr, dass es noch klappt, aber wenn nicht, wird man lernen, es zu akzeptieren.

Und wenn Du jetzt neoadjuvant Chemo bekommst, dann weißt Du immerhin auch, ob die Chemotortur in Deinem Fall was bringt *drück Dir auch da die Daumen*, ich weiß es durch die vorherige OP halt nicht, habe aber das Gefühl, dass es den Frauen, die die Chemo neoadjuvant kriegen schon was bringt vom "Sicherheitsgefühl".
Hatte selbst damals 4x EC 4x Taxol im drei wöchigen Abstand.

Ich wünsche Dir alles alles Gute für den Weg, der jetzt vor Dir liegt. Okay, triple negativ klingt erstmal doof - aber es erspart dir die AHT und ihr könnt eure Kinderpläne viel früher wieder in Angriff nehmen, wenn Du Dich fit genug fühlst!

Wünsche Dir alles, alles Gute, dass eure Partnerschaft aus diesem Ganzen umso stärker wird!

Liebe Grüße von Susanne

Geändert von Sanne72 (22.11.2008 um 23:57 Uhr) Grund: kann abends um diese Zeit auch nicht mehr richtig schreiben *ggg*
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  #11  
Alt 22.11.2008, 23:47
Wurmi Wurmi ist offline
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Standard AW: Schock! 35 und BK! Wollte noch Kinder

Hi,
ich war 35 als ich das Ding gefunden habe,... sehr klein. 3 Woche vor Geburt unserer Tochter. 9 Monate spæter kam es raus... mit 4,8 cm Grøsse.
Zwischendrin wurde 3 mal auf gutartig biopsiert und diverse Bilder davon gemacht. Er wurde auch als gutartig rausoperiert... Tja, jetzt sind beide "Seiten" weg und ich kann gut damit leben!
Es gibt mehrere Internetseiten in Amerika, die sich speziell mit uns trippel negativen beschæftigen. Da steht auch etwas zur Mastektomie,... vielleicht solltest Du Dir dieses einmal in Ruhe durchlesen.
Mehr Info bei Nachfrage gerne.
Ich hatte 4x FE100C und 4x Taxotere alle im 3 Wochen Abstand und danach 25 x Bestrahlung.
Kopf hoch! Leicht gesagt, aber gut gemeint, wir haben keine Wahl!

Liebe Gruesse,
Wurmi

Geändert von Wurmi (22.11.2008 um 23:47 Uhr) Grund: Liebe Gruesse und Name vergessen, ups, wie peinlich, :-)..
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  #12  
Alt 23.11.2008, 07:55
NTH NTH ist offline
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Standard AW: Schock! 35 und BK! Wollte noch Kinder

Hallo Zitronengras,

schön, dass du deinen Weg hierhin gefunden hast.
Zu deiner Angst, keine Kinder mehr bekommen zu können, wirst du hier ganz viele tolle Frauen finden, die dem Krebs den "Stinkefinger" gezeigt haben und sich den Kinderwunsch erfüllen konnten oder gerade dabei sind...ich bin davon überzeugt, du wirst in deinem Beitrag in den nächsten Tagen einige Berichte finden....

Zur Diagnose an sich:
ich kann dich gut verstehen. Ich hatte auch ganz viele schlechte Jahre hinter mir und in dem Moment, als endlich alles "gut" ist und man denkt, von nun an ist man all die Altlasten los.....kommt so ein Mist.

Ich habe glaube ich die ersten zwei Wochen fast nur geweint. Ich hab immer wieder gefragt, warum ich nun denn auch noch Krebs bekomme - wo ich doch in diesem Leben schon mehr mitmachen musste, als die meisten anderen...

Und warum dieser Mist jetzt kommt, wo endlich alles gut ist...

Und warum ich Krebs bekomme, wo ich doch versuche, im Leben immer fair und gerecht zu sein und andere, die sich völlig fern von ethischen und moralischen Ansätzen durch´s Leben schlagen und nur darauf aus sind, anderen zu schaden (zum Beispiel die Ex Frau meines Partners, die uns jahrelang im Scheidungsverfahren zugesetzt hat ) kommen "ungeschoren" davon...

Ich weiß mittlerweile, dass mein Tumor schon seit Jahren da war ( das ist größentechnisch einfach sicher).
Und ich habe mir es mittlerweile so erklärt, dass das Schicksal mir die Diagnose in Zeiten, in denen ich es nicht verkraftet hätte, einfach aufgespart hat und erst dann "offenbart" hat, als ich in der Verfassung war, die Ärmel hochzukrämpeln und zu kämpfen.

Für viele von uns ist Krebs der Startschuß dafür gewesen, das Leben zu überprüfen, mit Altlasten endgültig abzuschließen, neue Verhaltensweisen zu suchen und zu üben.
Ich habe mal gelesen, Krebs bietet die Möglichkeit, sich das Leben zu holen, das man haben möchte...

Angst ist normal, aber pass auf, dass sie dich nicht daran hindert, mit aller Kraft zu kämpfen. Du hast ja schon einige Verweise auf die Psychoonkologie. Such dir Unterstützung, falls du möchtest.

Und denk dran, dass du einen Partner hast, der dich noch braucht .

Der Satz: "fang jetzt endlich an zu kämpfen, wir brauchen dich noch" hat mich damals aus der Lethargie geholt...

Du kannst brusterhalten operiert werden - das ist schonn mal ein großes Glück.
Ich habe damals Indizien dafür gesammelt, dass ich trotz Diagnose immer noch großes Glück habe,
um mir damit zu beweisen, dass alles für mich gut ausgehen soll.

Du findest hier sehr viele Frauen, die durch die Behandlung sehr gute Erfolge erzielt haben - vielleicht können sich noch ein paar Mitstreiterinnen hier verewigen, um dir Mut zu machen?

Kopf hoch und
werde der - der du bist..

Nicole
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  #13  
Alt 23.11.2008, 09:58
Benutzerbild von Eleve
Eleve Eleve ist offline
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Hallo Zitronengras,

erst einmal mein Beileid zum verlorenen Baby
Ich selbst hab eher das umgekehrte Problem. Ich bin zwar ganz wenig jünger als Du, habe aber schon viele Kinder. Vor einer Schwangerschaft habe ich große Angst. Ich habe Angst, dass eine Schwangerschaft Tumorzellen die Chance gibt, zu wachsen. Ich liebäugle sehr mit einer Entfernung der Eierstöcke, hab aber auch Angst vor den Folgen.
Du siehst schon, das einzige, was wir gemeinsam haben, ist Angst ;-)
Aber auch das: jung an einem agressiven Brustkrebs ohne Rezeptoren erkrankt zu sein. Auf Statistiken zu schielen tut uns gar nicht gut. Deshalb ist es sehr wichtig, auf das Gute zu sehen. Und das ist z.B. die Geschichte, die mir meine Frauenärztin gern erzählt: Von der Patientin, die auch jung erkrankt ist und ein knappes Jahr nach der Chemo schwanger wurde. Heute geht es ihr gut, ihr Sohn ist schon 10 Jahre alt
Das andere gute Beispiel bin ich selbst: Meine letzte Chemo (TAC) war im Februar und jetzt haben die Eierstöcke wieder ihre Arbeit aufgenommen.
Und zu guter Letzt: Du bist doch wirklich gut beraten worden und hast vorgesorgt. Ich las erst vor wenigen Tagen einen Artikel, dass manche Frauen ihre Eierstöcke herausoperieren ließen und wieder einsetzen ließen und dann schwanger wurden. Also Deine Methode klingt da doch sogar noch viel besser, oder?
Ich wünsche Dir viiiiel Erfolg für Deine Therapie!

Eleve
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  #14  
Alt 23.11.2008, 10:43
Anwi Anwi ist offline
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Liebe Patzi,

ich verusuchte keineswegs, jemandem etwas "einzureden", sondern hatte einfach wenige Zeilen in ihrem Beitrag "rein subjektiv" falsch gedeutet (wie ich durch ihre Antwort nun erkannt habe).

Zudem habe ich geschrieben, dass es sich um einen subjektiven Eindruck handelte, der auch falsch sein kann....
Wenn es dennoch als derbe bzw. "vernichtende" Kritik ankam, möchte ich mich bei Zitronengras - und zwar einzig und allein bei Zitronengras - dafür entschuldigen.
Ich halte es aufgrund eigener Lebenserfahrungen für enorm wichtig, sich als Frau nicht einzig und allein darüber zu definieren, ob man eine gut funktionierende Partnerschaft oder Ehe hat - oder eben diese nicht hat bzw. viele Jahre lang nicht hatte.

Ich habe im Bekanntenkreis schon von Frauen gehört, die sich von ihren Männern schlagen lassen und alles Mögliche ertragen, nur, um nicht alleine sein zu müssen. Eine äußerte mal mir gegenüber: Okay, mein Mann trinkt, aber ich ertrage das alles, denn ALLES ist besser, als überhaupt keinen Mann zu haben...

Ich finde so eine Einstellung fatal, habe jedoch nie behauptet, dass ich woanders die selbe Einstellung in dieser gerade geschilderten extremen Form vermute.

Ich finde nur, man sollte auf ALLE Eventualitäten des Lebens ein bisschen vorbereitet sein, war dies selbst jedoch wohl vor meiner Diagnose eher nicht (sondern hätte diese mich seelisch nicht derart erschüttert).

Ich bekam meine Diagnose, als ich gerade den Eindruck hatte, dass es wieder aufwärts ging, an einem Wendepunkt meines Lebens von einer negativen hin zu einer extrem positiven Entwicklung sozusagen (Ich hatte den Eindruck: "Jetzt wird endlich alles gut.", so, wie ich es mir immer gewünscht hatte. Und dann so eine schreckliche Diagnose, auf die ich einfach nicht vorbereitet war. So geht es wohl vielen Frauen.

Ich formuliere vielleicht einiges manchmal zu direkt, meine es aber nicht böse oder abwertend. Möchte auch nicht "entmutigend" wirken....wollte einfach nur sagen, dass man die Energie, die man zum Umgang mit der Krankheit braucht, hauptsächlich in sich selbst suchen und bündeln muss. Und dass mir dieser Punkt extrem wichtig erscheint.


Viele Grüße
Anwi
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  #15  
Alt 23.11.2008, 11:22
Zitronengras Zitronengras ist offline
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Hallo und danke an Alle für die zahlreichen Antworten.

@anwi: nein, es kam nicht verletzend rüber, wirklich. Und ich bin auch mit Dir einer Meinung, dass es nicht Sinn und Zweck einer Beziehung sein kann, eben nur nicht allein zu sein. Für mich muss es seelisch einfach stimmen und das tut es bei mir glücklicherweise

@wurmi: wie kann das sein, dass die Biopsien 3mal (!!) gutartig ausfielen und es am Ende doch bösartig war???
Also, manchmal würde ich mir wünschen, dass mich das Krankenhaus anruft und mir sagt, Ja, Frau Zitronengras, der Pathologe hat die Proben vertauscht, sie haben doch nur ein Fibroadenom (oder so) Naja, klar, das wird wohl nicht passieren. Ich bin ja auch schon von oben bis unten durchleuchtet worden.

@sanne: toll, dass es bei Dir geklappt hat! Und schön, dass es bald soweit ist! Ist sicher sehr aufregend!
Ich habe neben der Angst vor der Chemo natürlich auch Angst vor dem medikamentösen Versetzen in die Wechseljahre. Bin sowieso so eine Memme die Auswirkungen sind sicher auch nicht von schlechten Eltern und dazu dann noch die Chemo-Nebenwirkungen
Ich mein, okay, wenns der Sache dient... aber.... naja....

@eleve: wenn Du schon viele Kinder hast, wäre vielleicht Sterilisation eine Lösung? Der Tumor kann ja durch SChwangerschaft nur wachsen, wenn er Hormonrezeptoren hat. Hat er die?
Es gibt bei Kinderwunsch in der Tat auch die Möglichkeit, sich Eierstockgewebe entfernen zu lassen, das tiefzufrieren und dann später wieder einzusetzen. Meine Ärztin meinte aber, dass man dann das Gewebe irgenwo einsetzt und es durch Hormonstimulation dazu bringt, Eizellen zu produzieren, um dann eine künstliche Befruchtung vorzunehmen. Da das sehr experimentell ist, wird es hier bei uns nicht gemacht.

Die Methode, befruchtete Eizellen einzufrieren, ist eine schon länger erprobte Methode. Nur sind Eizellen nunmal ziemlich empfindlich und ob sie das Auftauen unbeschadet überstehen, das weiß man nicht. Aber wir wollen eben alles versuchen. Ist eine kleine eingefrorene Hoffnung.

Ja, ich bin immer noch so total unter Schock. Fühle mich schon jetzt nicht mehr wie ich selbst und auch nur wie eine halbe Frau. Wie soll das erst werden, wenn diese ganze Chemie in mich reingepumpt wird?

Aber ich glaube, ich habe gute Ärzte gefunden. Den Onkologen habe ich noch nicht kennen gelernt, aber ich habe einen sehr guten Operateur. Wird ja alles vom zertifizierten Brustcentrum aus gemanaget. Der Operateur hat genau verstanden, was los ist, klar, er hat ja auch fast nur solche Patienten wie mich. Er meinte zu mir, es wird mir besser gehen, wenn ich mehr Informationen habe. Er sagte, es sei eben eine dunkle Höhle, ich die ich nun hineinwolle und sie würden mir alle helfen, dort Licht zu machen.

Ja, so ist es wirklich. Ich stehe vor dieser dunklen Höhle und mache mir in die Hosen vor Angst, dort reinzugehen...
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