Ab Montag TAC - Angst

[I.J.]

hallo zitronengras,

wollte nur kurz hallo schreiben. ich hoffe es geht Dir soweit gut?

liebe Grüße
I.J.

[Zitronengras]

Hallo, och, es geht so...

Bin einfach bleiern müde, blass mit roten Wangen, sieht komisch aus. Habe ewig lang wie ein Stein geschlafen und grade nochmal 4 Stunden. Schlecht ist mir nicht, habe auch Hunger und der Geschmack ist recht normal.

Die Tage vor der Chemo hat der Tumor oft gezwickt. Das ist jetzt nicht mehr so und so bilde ich mir ein, dass es schon wirkt.

Laune ist mittelmäßig, weil ich mich so schwach fühle. Aber ist schon okay. Ansonsten merke ich nichts. Muss aber schon echt heftig für den Körper sein, wenn ich mir vorstelle, was da so an Chemie in mich reingeschüttet wurde

Hände und Füße kribbeln etwas, aber nicht schlimm.

[I.J.]

Na, das klingt doch nicht soooo schlecht

alles Gute weiterhin

I.J.

[Zitronengras]

Dir auch. Wann ist Deine 1. Sitzung? Welches Schema bekommst Du?

[Zitronengras]

Sie sagten bei mir, beim 1. Mal würde es immer etwas länger dauern, weil sie es langsamer einlaufen lassen. Bei mir hat es ca. 5,5 Stunden gedauert. Ich habe beim Onkologen einen Patientenpass erhalten, wo genau die Abfolge der Medikamente notiert ist plus die Handy-Nr. des Arztes, wo ich im Notfall Tag und Nacht anrufen kann.

[I.J.]

Ach so, danke für die Information!

Und nun geh ins Bettchen

I.J.

[Zitronengras]

Habe heute Nacht so gut wie garnicht geschlafen. Stehe irgendwie völlig neben mir und weiß nix mit mir anzufangen. Können die SChlafprobleme vom Cortison kommen? Habe zu nichts Lust und weiß nicht, wie ich den Tag rumbringen soll. Ach menno

[Mary-Lou]

Zitronengras, denke mal die Schlafprobleme kommen vom Cortison. Hatte nach den Chemos immer auch dieses Problem und das Gefühl "an der Zimmerdecke zu kleben". Versuche einfach tagsüber etwas zu schlummern und das Cortison nimmst Du ja wohl doch nur maximal bis zum zweiten Tag nach der Chemo (so war es zumindest bei mir unter FEC und unter Taxotere ebenso). Wirst sehen, dann wird es schlagartig wieder besser, danach konnte ich immer schlafen wie ein Murmeltier. Bin sogar beim Fernsehen eingeschlafen und das ist mir nun wirklich in meinem ganzen Leben noch nie passiert.

Alles Gute für Dich.

[Elik]

Hallo Zitronengras,

die Schlafprobleme können vom Kortison stammen, dann müßten sie nach Absetzen wieder verschwinden. Sie können aber auch von der Chemo selbst kommen. Das war bei mir so, ich bin monatelang mit 2 Stunden Schlaf bzw. Ruhen ausgekommen. Nachts habe ich dann hauptsächlich am PC gehangen und mich über meine Krankheit informiert - fand ich ganz praktisch.

Bewegung an der frischen Luft tat mir gut. (Auch wenn's Wetter nicht dazu einlädt.) Dann klappt es wegen der körperlichen Ermüdung mit dem Schlafen besser.

Alles Gute

Elik

[Zitronengras]

Ja, das Cortsion nehme ich am 1.+2. Tag nach der Chemo. Nicht schlafen können ist schon scheiße! Ich hoffe wirklich, dass es mit dem Cortison zusammenhängt. Lorazepam habe ich auch immer mal wieder nach Bedarf genommen. Kann natürlich auch sein, dass es damit zusammenhängt. Mein Mann meint, ich solle die doch weiternehmen, aber das will ich nicht, bzw. will ich nur bei akuten Angstanfällen, aber nicht als Schlafmittel. Möchte zu all der Chemie nicht auch noch davon abhängig sein.

Geschmack war gestern noch ausreichend da, hat sich heute aber anscheinend auch verabschiedet. Es fällt mir natürlich auch schwer, viel zu trinken. Schaffe max. 2 Liter. Hauptsächlich Pfefferminztee.

[I.J.]

Hallo nochmal,

Ich würde Lorazepam nicht abrupt absetzen (falls Du es einige tage lang regelmäßig genommen haben solltest), sondern "ausschleichen", dann kommt der Körper besser damit klar. Dieses medikament kann wirklich schnell zu einer Abhängigkeit führen.

LG
I.J.

[Zitronengras]

Ausschleichen ist schwierig, da ich nur die 2,5 mg Tabletten habe, die lassen sich zwar in der Mitte brechen, aber auch das schon schwierig, meist gehen sie kaputt dabei. Sollte vielleicht auch meinen Onkologen darauf ansprechen, vielleicht kann er sie mir in der 1,0 mg Dosis verschreiben.

[I.J.]

Hmmm... 2,5 mg ist aber schon eine ziemlich große Größe.

Die Idee, Deinen Onkologen anzusprechen finde ich gut. Wir können hier ja nur Tips aus eigener Erfahrung und geben. Vielleicht ist diese Dosierung bei Dir ja aus ärztlicher Sicht beabsichtigt? Das kann ich nicht beurteilen.
Oder hast Du einen Psychiater/neurologen den Du kontaktieren kannst?

Zum Problem des Zerkrümelns, es gibt auch einen sogenannten Medikamententeiler, den gibt es in der Apotheke. Er schneidet die Tabletten ziemlich scharf durch.

Aber auf keinen Fall würde ich, falls nicht unbedingt notwendig, weiterhin 2,5 mg nehmen nur weil es eben die Größe hat. Die Abhängigkeitsgefahr ist bei Benzodiazepinen einfach zu groß.Und sie wirken dann im Notfall auch nicht mehr.

[Zitronengras]

Nein, ich habe auch die 2,5 mg immer nur halb genommen bei Bedarf.

[Zitronengras]

Au mann, wie habt ihr das alle bloß geschafft durch diese Chemozeit? Es kommt mir wie ein irre hoher Berg vor, auf den ich eigentlich garnicht rauf will. Körperlich ist das alles ja noch so einigermaßen auszuhalten, aber psychisch... Zumindest für mich im Moment die größte Baustellen. Hatte mich schon nach psychologischer Untertstützung umgeschaut, aber im Moment sind keine Termine frei.