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  #1  
Alt 17.07.2009, 12:01
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RebeccaG RebeccaG ist offline
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Standard Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Hallo zusammen,

und wieder einmal schreibe ich um das ganze in den letzten Wochen erlebte irgendwie ein bisschen zu verarbeiten.

Wie schon in den vorherigen Themen geschrieben, erkrankte meine Mutter vor 2 jahren erstmals an einem Glioblastom WHO Grad IV.
Bis Mai diesen Jahres, war alles gut. Nach der Op im Rücken und dem vom November erneuten Rezidiv im Kopf, dachten wir, wir haben es endlich geschafft.
Und jetzt, liegt sie nur noch im Bett, spricht kaum und wenn doch, dann nur verwirrte Dinge. Es geht ihr einfach nur schlecht. Sie will andauernd unsere Hand halten. Ich habe solche Angst. Die Chemo, die sie bekommt, (Avastin) ist ihre letzte Chance, der Arzt sagte mir allerdings auch, dass man da abwägen sollte, ob es nicht besser wäre ihr die verbleibende Zeit so schön wie möglich zu machen. Aber meine Mutter wollte diese Chemo. Und deswegen haben wir uns auch dafür entschieden.
Sie ist so tapfer kämpft jeden Tag, doch habe ich Angst, dass sie den Kampf nicht mehr lange durchstehen wird. Sie kommt mir so schwach vor. Meine Mama, die für mich immer eine Art "superwoman" war. Nie krank, nie wehleidig nix.. Liegt nun im Bett.
Im moment überlegen wir, ob es noch Sinn macht, die Chemo weiterzuführen. Weil von Erfolg ist nicht das kleinste zu sehen und unnötig quälen wollen wir sie ja auch nicht. Es tut alles so weh das mit anzusehen. Ich kann nichteinmal mehr weinen. Es ist so, als ob ich einfach nur noch funktioniere.
Ich kann dinge tun, von denen ich niemals gedacht hätte, das ich dies kann. Ich kann und will einfach die Dinge, die uns jetzt bevorstehen nicht realisieren.

Gruß Beccy
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  #2  
Alt 18.07.2009, 08:02
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RebeccaG RebeccaG ist offline
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Standard AW: Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Gestern ist Mama ins krankenhaus gekommen. (V.a darmverschluss).

Nach der Ankunft im Krankenhaus ging es rapide Berg ab. Jetzt liegt sie nur noch im bett, mit rasselndem atem.
Gestern abend, hat sie noch einmal auf ein mama von mir reagiert und mir einen kuss gegeben, als ich ihr bis gleich sagte.
Ich weiß es nicht, aber ich denke, auf diesem weg wollte sie von mir abschied nehmen.
Außerdem habe ich ihr gesagt, wie sehr ich sie liebe, das ich ihr für alles was sie für mich getan hat dankbar bin.. Und sie gehen kann und keine angst haben muss vor dem was kommt.
ich kann das alles nicht realisieren. vor tagen noch ging es ihr gut. und nun so rapide berg ab? Diese krankheit ist wirklich der teufel..
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  #3  
Alt 18.07.2009, 11:00
*Anoli* *Anoli* ist offline
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Standard AW: Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Zitat:
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Außerdem habe ich ihr gesagt, wie sehr ich sie liebe, das ich ihr für alles was sie für mich getan hat dankbar bin.. Und sie gehen kann und keine angst haben muss vor dem was kommt.
Hallo Beccy,

habe gerade deinen Beitrag gelesen und wollte dir einfach nur mal ein dickes Kraftpaket schicken.

Was du deiner Mama gesagt hast ist das allerbeste, was du jetzt für sie tun konntest, genau das Gleiche habe ich auch meiner besten Freundin immer wieder gesagt um sie nicht unnötig aufzuhalten.... Deiner Mama wird das auch sehr helfen.
Wieviel einem ein Mensch bedeutet und wie sehr wir jemanden lieben wird einem wohl immer erst bewußt, wenn man dann wirklich 'loslassen' muß, so wird uns eben bewußt was für einen besonderen Platz jemand in unserem Herzen hat. Und dieses Gefühl ist eine ganz besonders innige Verbindung zu dem geliebten Menschen, das wird dir immer erhalten bleiben.


Alles Liebe für dich und deine Familie für diese besondere Zeit,
Ilona
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  #4  
Alt 18.07.2009, 12:53
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RebeccaG RebeccaG ist offline
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Standard AW: Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Hallo Ilona,

danke für die Lieben Worte. Mir ist das nicht leicht gefallen ihr zu sagen, aber es war eine Sache, die ich tun musste. Sie hat ganz ruhig angefangen zu atmen als ich ihr all die dinge gesagt habe.
Ich hätte es mir nie erträumen lassen, dass ich mir einmal für meine mutter wünsche zu sterben. Diese Qualen, sind nicht mit anzusehen. Ich hab die ganze nacht neben ihrem Bett verbracht, Ihre hand gehalten und ihr immer wieder gesagt, sie soll keine angst haben und einfach loslassen.
Ich bin jetzt 21 Jahre alt, habe soetwas vorher noch nie mitmachen müssen (bewusst einen geliebten Menschen gehen lassen) und weiß daher wirklich wenig. Schmerzen hat sie gott sei dank keine, da sie im Krankenhaus gut mit Morphin versorgt wird.
Man sitzt nur da und mit jedem röchelnden Atemzug wünscht man sich das die Qual für sie nun endlich ein Ende hat. Ich liebe meine Mutter mehr als jeden anderen Menschen und sie wird auch immer meine Nr. 1 bleiben aber irgendwann, denkt sich doch jeder der gescheit im Kopf ist, das die Erlösung für sie das beste wäre jetzt.
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  #5  
Alt 18.07.2009, 22:14
attila7 attila7 ist offline
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Standard AW: Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Hallo Rebecca,

ich schick dir auch von hier ein dickes Kraftpacket !!!

Das gleiche wie du jetzt habe ich vor ziemlich genau 10 Jahren durchgemacht, ich war damals 24, hatte einen 1jährigen Sohn und das alles gar nicht realisiert. Die Ärzte haben uns überhaupt nicht aufgeklärt und Internet hatten wir damals noch keins.

Als meine Mam dieses röchelnden Atmen hatte, ging es ganz schnell (für mich zu schnell, ich wusste damals noch nicht, was es bedeutete..) und sie war innerhalb 24 Stunden tot.

Ich weiß gar nicht was ich dir wünschen soll. Dass alles schnell vorbei ist ?!?
Ich denke, dieses Leiden länger zu ertragen, ist irre schlimm. Meine Mam hat trotz allem, sie war da nicht mehr ansprechbar, alles irgendwie mitbekommen, denn als ich sagte, ich kümmere mich um meinen Vater, hat sie mir ganz feste die Hand gedrückt. Das war das letzte Mal als ich sie gesehen habe...

Mit den Gedanken bei Euch..
auch wenn ich dich nicht kenne

liebe und mitfühlende Grüße Christine

P.S. Entschuldige, wenn ich ein bisschen konfus geschrieben habe, aber es kommt immer noch alles wieder hoch !
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  #6  
Alt 18.07.2009, 23:14
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RebeccaG RebeccaG ist offline
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Standard AW: Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Es tut einfach ungemein weh.
Ich bin grade aus dem Krankenhaus zurück. Mein Vater bleibt diese nacht da. Mama hat mir sogar einen gute Nacht kuss gegeben. Ich werde einfach mal versuchen ein wenig zu schlafen. Ihr atem ist ruhiger geworden. Das rasselnde atmen nicht mehr so intensiv. Ich hoffe für sie, dass sie es diese nacht schafft. Es ist so schlimm sie in diesem Zustand dort zu sehen. Sie bekommt Morphium gegen die schmerzen. Es gibt mir zumindest die erleichterung, dass sie schmerzlos und in Frieden gehen kann.
Ich kann ihr nur immer wieder sagen keine Angst zu haben. Und los zu lassen. So weh es auch tut. So langsam holt mich die Realität ein. Die letzten Wochen, waren sehr anstrengend und das zeigt sich nun.
Vorwürfe, brauche ich mir keine zu machen. Ich war immer für sie da und habe ihr auch all die Dinge gesagt, die ich ihr sagen wollte. Das denke ich hat sowohl mir, als auch ihr sehr geholfen.
Es tut nur so weh, wie ich immer wieder sehe, wie Familien auseinander gerissen werden durch eine solche Krankheit. Dieser Scheiss krebs, macht vor niemandem halt.
__________________
2 Jahre und 6 Monate hast du tapfer gekämpft. Auch wenn wir den Weg von nun an nicht mehr zusammen gehen können, bist du trotzdem immer bei mir. In meinem Herzen.
Mama Ich Liebe Dich !!

Meine geliebte Mama 19.11.1953 - 19.07.2009

Es gibt Menschen, die haben die Gabe überall Freunde zu finden und können diese loslassen, wenn sie gehen.
Ich bin traurig darüber, dass Mama gehen musste, aber auch dankbar, für die Zeit, die ich mit ihr verbringen durfte.
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  #7  
Alt 19.07.2009, 18:33
Sabine101979 Sabine101979 ist offline
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Standard AW: Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

Auch mein tiefstes Mitgefühl

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  #8  
Alt 20.07.2009, 02:16
Boxerhund1 Boxerhund1 ist offline
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Standard AW: Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

hallo Rebecca,

deine Mama hat es überstanden und hat jetzt ihren Frieden gefunden. Sie hat lange genug kämpfen müssen.

Fühl dich einfach mal ganz feste gedrückt!
Die nächsten Tage und Wochen werden noch schwer sein, ich wünsche dir viel Kraft dafür.
__________________
Liebe Grüße, Cori

Als Angehörige kam ich, als Hinterbliebene blieb ich.

Mama: 4.10.1924 - 29.6.2009
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  #9  
Alt 20.07.2009, 10:21
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RebeccaG RebeccaG ist offline
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Standard AW: Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

ich danke euch allen für die lieben worte. Es wird ab jetzt sehr hart werden. Die Beerdigung steht uns noch bevor, das wovor ich am meisten angst habe.
Gleich fahren wir nocheinmal zum Bestatter. Müssen noch die ganzen Dinge mit ihm absprechen usw..
gar nicht so leicht alles.
__________________
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Meine geliebte Mama 19.11.1953 - 19.07.2009

Es gibt Menschen, die haben die Gabe überall Freunde zu finden und können diese loslassen, wenn sie gehen.
Ich bin traurig darüber, dass Mama gehen musste, aber auch dankbar, für die Zeit, die ich mit ihr verbringen durfte.
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  #10  
Alt 21.07.2009, 09:15
Auntie Little Auntie Little ist offline
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Liebe Rebecka,

es tut mir sehr leid für Dich und Deine Familie !!

Fühl Dich einfach mal lieb

Bleib weiterhin so tapfer.

Traurige Grüße
Birgit
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  #11  
Alt 21.07.2009, 09:24
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RebeccaG RebeccaG ist offline
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Jetzt sind endlich alle Formalitäten erledigt. Nunja der Pastor kommt heute noch zu uns..
Mit meinem Vater verstehe ich mich nun so gut, wie bisher noch nie. Wir halten zusammen und sind füreinander da. Ich denke das wichtigste in solch einer Situation.
Im Moment sind noch so viele Dinge, um die man sich kümmern muss, da denkt man eigentlich recht wenig nach. Papa spannt mich in allen seinen Unternehmungen und in allen Dingen zu 100 % mit ein.

Ich möchte auch euch danken. Es ist nicht einfach einen geliebten menschen zu verlieren und schon gar nicht einen der wichtigsten im Leben. Jedoch ich halte mir vor Augen, dass es für sie so das beste war.

Noch im Mai hieß es alles ist in Ordnung. Und jetzt knapp 2 Monate später musste ich für immer von meiner Mama abschied nehmen. Es ist ungerecht, wie diese Krankheit täglich immer wieder Familien zerstört. Jedoch hilft alles gejammer nicht. Man muss stark sein und einfach alles überstehen. Und vor allem man soll sich niemals zurück ziehen. Man muss lernen, darüber zu sprechen. Egal wo, mit wem und wie. Man muss lernen, wieder zu weinen und offen seine Gefühle zu zeigen. Auch wenn es nicht leicht ist. So langsam kommen all diese Sachen bei mir zurück.
Freitag wird noch einmal ein schlimmer Tag für meinen Papa und mich. Aber wir schaffen das auch noch gemeinsam. Wir haben immer noch uns und wir sind füreinander da. Das ist im Moment das, was zählt. Außerdem haben wir eine ganz tolle Familie, die zu 100 % und in allen Situationen zu uns steht und uns unterstützt. Freunde und Familie, müssen einen in einer solchen Situation auffangen. Und das tun sie.

Lg Beccy
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