Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > andere Krebsarten > Krebs im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 25.07.2011, 16:49
Coraaa Coraaa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.07.2011
Ort: Frankfurt / Main
Beiträge: 77
Standard Plattenepithelkarzinom am weichen Gaumen

Hallo ihr Lieben,

ich bin seit heute registriert, habe mich aber schon ziemlich fleißig durch
einige Threads gelesen. Und auch ne Menge erfahren, aber natürlich
bleiben viele Fragen offen.

Also: Bei meinem Lebensgefährten (43 und bis gestern starker Raucher)
wurde vor ein paar Tagen ein Plattenepithelkarzinom am weichen
Gaumen diagnostiziert. Aus dem Befund hab ich mir gemerkt: mäßig
differenziert, teils oberflächlich, teils plump invasiv, G2.

Er hatte heute einen Termin bei einer HNO Ärztin im Markus KH / Frankfurt
am Main. Sie hat sich die Ausdehnung noch mal etwas genauer angesehen,
spricht von "Anfangsstadium" und rät ihm zur OP: "Sie sind ja noch recht
jung, und bei einer OP kann man gegebenenfalls spontan mehr entfernen.
Das geht bei einer Strahlentherapie nicht, weil da vorher das zu
bestrahlende Feld festgelegt wird."

Sie hat ihn aber auch bereits an ein anderes KH verwiesen, um eine zweite
Meinung einzuholen.


Meine wichtigsten Fragen sind jetzt:

1. Ist OP bei diesem Krebs immer erste Wahl?
Oder gibt es Umstände, unter denen wir uns vielleicht dagegen entscheiden sollten?
Sollten wir eine dritte Meinung z.B. in einer Uniklinik einholen?

2. Inwieweit kann man selbst entscheiden, in welches KH / welche Klinik man möchte?
Und welche sind empfehlenswert (im Unterforum mit den Kliniken bin ich da irgendwie nicht so richtig fündig geworden)?

3. Was müssen wir sonst beachten?
Wir haben beide bisher überhaupt keine Erfahrung mit KH Aufenthalten.
Gibt es z.B. Dinge, die man aktiv bei der Krankenkasse beantragen muss?

Und wie kann ich ihn am besten unterstützen? Er ist einer von der Sorte,
die Krankheit am liebsten verdrängt. Bisher hat ers niemandem außer mir
und seinem Vater erzählt. Ich darfs auch nicht weiter erzählen, und wenn
er wüsste, dass ich hier gerade einen Thread aufmache, würde er
versuchen, mich davon abzuhalten
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 26.07.2011, 00:16
Coraaa Coraaa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.07.2011
Ort: Frankfurt / Main
Beiträge: 77
Standard AW: Plattenepithelkarzinom am weichen Gaumen

Hm ... ich will ja nicht paranoid wirken, aber über 90 Hits und keine Antwort beunruhigen mich irgendwie. Sieht die Diagnose so schlimm aus?
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 26.07.2011, 01:34
Dreizahn Dreizahn ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 23.07.2011
Ort: Sanssouci
Beiträge: 468
Standard AW: Plattenepithelkarzinom am weichen Gaumen

Liebe Coraaa,

hatte ein Zungengrund-CA, also nicht das selbe, aber in der Nachbarschaft.

Du bist bestimmt noch völlig geschockt und gewöhnst Dich erst langsam an alles. Immer schön bleiben. Ich finde, Anfangsstadium klingt gar nicht schlecht. "mäßig differenziert" ist dafür nicht so toll.

Zu Deinen Fragen:
1. Wenn Erst- und Zweitmeinung zur OP raten, würde ichs machen lassen. Nur Bestrahlung und/oder Chemo hat das Risiko, dass die Zellen im Körper verbleiben und vielleicht nicht alle sterben. Bei einer OP sind sie raus. Ich persönlich bin eh der Meinung, dass man sich den Tumor auf Wunsch im Formaldehydbad im Glas mit nach Hause nehmen können sollte. Aber ich vermute, nicht viele haben meine Art Humor
Allerdings bin ich überfragt, was die spezifischen Nachteile/Folgeschäden dieser OP angeht. Vielleicht findet sich ja noch jemand mit der gleichen Diagnose, der die OP schon hinter sich hat.

2. Kann man sich aussuchen, ja. Bei "welche sollten wir nehmen?" bin ich leider überfragt. Haben die Ärzte dazu was gesagt? Habt ihr auch einen niedergelassenen HNO? Vielleicht kann der euch zu einer Klinik raten.

3. Zuzahlungsbefreiung könnt ihr bestimmt bald beantragen. Um eine Reha/Kur/AHB muss man sich auch rechtzeitig kümmern. Weiß ja nicht, wie der Zeitrahmen der Behandlung so wird. Einfach mal im KKH mit den Sozialarbeitern reden, die haben da Erfahrung.

Sei einfach so gut es geht für ihn da. Vor allem, wenn er jetzt alles verdrängt, kommt dann irgendwann alles auf einmal hoch.
Ich finde es völlig legitim, wenn Du Dir Hilfe/Unterstützung für Dich suchst, z.B. hier im Forum. Es weiß ja keiner, wer Du wirklich bist und wer er ist.

LG, Dreizahn
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 26.07.2011, 09:45
Coraaa Coraaa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.07.2011
Ort: Frankfurt / Main
Beiträge: 77
Standard AW: Plattenepithelkarzinom am weichen Gaumen

Hallo dreizahn, vielen Dank für deine nette Antwort :-)


Zitat:
Zitat von Dreizahn Beitrag anzeigen
Ich finde, Anfangsstadium klingt gar nicht schlecht. "mäßig differenziert" ist dafür nicht so toll.
Tja und nu frage ich mich, wie das alles überhaupt zusammen passt?
Das Ding ist mäßig differenziert, teils plump invasiv und hat wohl auch
schon ne Speicheldrüse erwischt (so les ichs aus dem Befund). Lässt
sich das tatsächlich mit "Anfangsstadium" vereinbaren?

Nicht dass ich die Aussage der Ärztin anzweifle, aber vielleicht hat er
da was missverstanden

Und gleichzeitig ist mir klar, dass Rumspekulieren jetzt nichts bringt.
Trotzdem schwer, es zu lassen.


Zitat:
Zu Deinen Fragen:
1. Wenn Erst- und Zweitmeinung zur OP raten, würde ichs machen lassen. Nur Bestrahlung und/oder Chemo hat das Risiko, dass die Zellen im Körper verbleiben und vielleicht nicht alle sterben. Bei einer OP sind sie raus. Ich persönlich bin eh der Meinung, dass man sich den Tumor auf Wunsch im Formaldehydbad im Glas mit nach Hause nehmen können sollte. Aber ich vermute, nicht viele haben meine Art Humor
Du, wenn das Ding bei ihm raus ist und es ihm besser geht, haben
wir beide einen sehr ähnlichen Humor. Ist auch gut so, nimmt den
Dingen den Schrecken. Funktioniert nur jetzt grad nicht so richtig
*seufz*


Zitat:
Allerdings bin ich überfragt, was die spezifischen Nachteile/Folgeschäden dieser OP angeht. Vielleicht findet sich ja noch jemand mit der gleichen Diagnose, der die OP schon hinter sich hat.
Hab dazu hier schon einiges gelesen, das meiste ist wohl ähnlich
wie beim Zungengrund. Wie siehts denn bei dir aus mit
Einschränkungen? Welche gibts, und wie lebst du mit ihnen?


Zitat:
2. Kann man sich aussuchen, ja. Bei "welche sollten wir nehmen?" bin ich leider überfragt. Haben die Ärzte dazu was gesagt? Habt ihr auch einen niedergelassenen HNO? Vielleicht kann der euch zu einer Klinik raten.
Nee, HNO ham wir keinen. Ärzte tendieren wohl zum Marienhospital
Frankfurt, aber (da bin ich mir ziemlich sicher) bestimmt nicht, weil es
dafür so spezialisiert ist. Sondern weils am unkompliziertesten o.ä. ist.
Nach welchen Kriterien hast du dich damals für eine Klinik entschieden?
Chirurgie im Gesichtsbereich ist ja nu schon ne etwas kompliziertere
Angelegenheit.


Zitat:
3. Zuzahlungsbefreiung könnt ihr bestimmt bald beantragen. Um eine Reha/Kur/AHB muss man sich auch rechtzeitig kümmern. Weiß ja nicht, wie der Zeitrahmen der Behandlung so wird. Einfach mal im KKH mit den Sozialarbeitern reden, die haben da Erfahrung.
Ok, dann werd ich die mal ansprechen. Argh furchtbar, derzeit brech
ich sofort in Tränen aus, wenn ich das Thema anschneide. Hab das
leider nicht im Griff ... nie gehabt. Heulen kommt bei mir wie Niesen


Zitat:
Sei einfach so gut es geht für ihn da. Vor allem, wenn er jetzt alles verdrängt, kommt dann irgendwann alles auf einmal hoch.
Ich finde es völlig legitim, wenn Du Dir Hilfe/Unterstützung für Dich suchst, z.B. hier im Forum. Es weiß ja keiner, wer Du wirklich bist und wer er ist.
Stimmt. Er hat auch gestern gemeint, wenn er erstmal im KH ist, kann
ich anderen Bescheid sagen. Er will bloß seine Ruhe und höchstwahrscheinlich
nicht mit dem Entsetzen von Freunden und Familie konfrontiert werden. Und
das kann ich echt gut verstehen.


DANKESCHÖN für deine Tipps
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 26.07.2011, 16:09
Dreizahn Dreizahn ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 23.07.2011
Ort: Sanssouci
Beiträge: 468
Standard AW: Plattenepithelkarzinom am weichen Gaumen

Hallo Coraaa,

schön, wenn ich Dir ein bissl weiterhelfen konnte

Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Nicht dass ich die Aussage der Ärztin anzweifle, aber vielleicht hat er
da was missverstanden
Das kann natürlich sein. Bzw. manchmal hört man - bewusst oder unbewusst - auch Sachen falsch oder unvollständig. Ist mir auch schon passiert. Deswegen auch am Besten Sachen schriftlich geben lassen. An das Ärztedeutsch gewöhnt man sich.
Habt ihr die Tumorformel? Die lässt sich mit Hilfe von Wikipedia bzw. anderen Seiten ganz gut entziffern.


Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Du, wenn das Ding bei ihm raus ist und es ihm besser geht, haben
wir beide einen sehr ähnlichen Humor. Ist auch gut so, nimmt den
Dingen den Schrecken. Funktioniert nur jetzt grad nicht so richtig
*seufz*
Ohne meinen Humor könnte ich das gar nicht, glaube ich. Den sollte man auf jeden Fall bewahren. Ich hab teilweise Krebswitze/-sprüche gemacht, da wussten meine Freunde nicht, ob sie lachen dürfen


Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Hab dazu hier schon einiges gelesen, das meiste ist wohl ähnlich
wie beim Zungengrund. Wie siehts denn bei dir aus mit
Einschränkungen? Welche gibts, und wie lebst du mit ihnen?
Oh je, auf die Frage könnte ich einen Roman antworten. Vielleicht sollte ich echt ein Buch schreiben; schlägt zumindest ein guter Freund immer wieder vor. Zumal es eh zu wenig Bücher über HNO-Krebs gibt.
Aber zu Deiner eigentlichen Frage:
Bei mir wurde der Tumor unter der Zunge entfernt und die Lymphknoten an der rechten Halsseite (wegen Metastasen). An der Zunge wurde nochmal nachgelasert. Mir fehlt insgesamt etwa 1/3 der Zunge. Was bei mir nicht gemacht wurde, ist, dass Teile ersetzt wurden. Das kannte ich gar nicht, habe es erst hier im Forum gelesen, dass Teile aus dem Arm oder so angenäht wurden, um entferntes Gewebe zu ersetzen. Dazu kann ich Dir also auch nichts sagen. Aber in anderen Threads findest Du sicher Details.
Das Fehlen eines Zungenteils schränkt beim Essen und beim Sprechen ein. Außerdem bin ich auch mit 60Gy auf den Bereich bestrahlt worden (Brachytherapie). Das war das Schlimmste, was ich je erlebt habe. Als Folge davon habe ich Mundtrockenheit, wenn auch glücklicherweise nicht völlig, weil meine Ohrspeicheldrüsen sich teilweise geweigert haben, zu sterben (Gott sei Dank, auch wenn das mittelfristig wieder eigene Probleme nach sich zieht).

Wie lebe ich damit? Das meiste ist Gewohnheitssache.
Die Schäden/Einschränkungen durch das Rezidiv sind schlimmer. Eigentlich ging es mir ziemlich gut, nachdem die Behandlung vorbei war und alles abgeheilt war und so. Das dauert seine Zeit.


Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Nee, HNO ham wir keinen. Ärzte tendieren wohl zum Marienhospital
Frankfurt, aber (da bin ich mir ziemlich sicher) bestimmt nicht, weil es
dafür so spezialisiert ist. Sondern weils am unkompliziertesten o.ä. ist.
Nach welchen Kriterien hast du dich damals für eine Klinik entschieden?
Chirurgie im Gesichtsbereich ist ja nu schon ne etwas kompliziertere
Angelegenheit.
Ich lebe in Potsdam und wurde/werde im hiesigen Ernst-von-Bergmann-Klinikum behandelt. Das ist die einzige HNO-Station im Land Brandenburg, so viel Auswahl hatte ich also nicht . Ok, ich hätte nach Berlin gehen können, aber ich hab mich auf der HNO hier sehr gut aufgehoben gefühlt. Und der CA ist auch sehr gut.


Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Ok, dann werd ich die mal ansprechen. Argh furchtbar, derzeit brech
ich sofort in Tränen aus, wenn ich das Thema anschneide. Hab das
leider nicht im Griff ... nie gehabt. Heulen kommt bei mir wie Niesen
Oh, das macht/e meine Mutter auch. Und ich hab es gehasst. Bzw. hasse es noch immer.
Was mich unglaublich genervt hat, war/ist wenn Leute der Meinung sind, dass ICH SIE trösten muss, weil ICH Krebs habe. Oder die von mir Mitleid erwarten, weil ich krank bin und sie mit dieser schlechten Neuigkeit nun leider leben müssen. Da könnte ich Anfälle kriegen...


Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Stimmt. Er hat auch gestern gemeint, wenn er erstmal im KH ist, kann
ich anderen Bescheid sagen. Er will bloß seine Ruhe und höchstwahrscheinlich
nicht mit dem Entsetzen von Freunden und Familie konfrontiert werden. Und
das kann ich echt gut verstehen.
Und die werden entsetzt sein, das ist sicher. Du kannst ihnen ja sagen, dass er nicht so darüber reden will. Dann reden sie beim Besuch halt über was anderes; oder spielen Karten, oder gehen spazieren, oder, oder, oder....
Ich hatte manchmal den Eindruck, dass Leute denken, man könne/wolle sich nur noch über das eine Thema unterhalten, wenn sie einen besuchen kommen. Dabei stimmt das gar nicht! Ich hab mich gefreut, wenn meine Freunde mir von ihren mündlichen Prüfungen erzählt haben oder über Profs geschimpft haben (war damals 25 und im 9. Semester) oder die Schwangere mir die neuesten Bilder mitgebracht hat. Ganz normale Sachen eben.


Als kurzfristigen Rat kann ich Deinem Mann noch geben, so viel wie möglich zuzunehmen vor der Behandlung. Er wird Gewicht verlieren, eventuell sehr viel. Da kann es nicht schaden, sich vorher noch was auf die Rippen zu futtern, solange er noch keine Probleme damit hat.

LG, Dreizahn
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 26.07.2011, 18:02
Coraaa Coraaa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.07.2011
Ort: Frankfurt / Main
Beiträge: 77
Standard AW: Plattenepithelkarzinom am weichen Gaumen

Zitat:
Zitat von Dreizahn Beitrag anzeigen
Habt ihr die Tumorformel? Die lässt sich mit Hilfe von Wikipedia bzw. anderen Seiten ganz gut entziffern.
Hallo Dreizahn & wieder danke fürs zügige Antworten
Es scheint bisher keine Tumorformel zu geben
Nur die Bemerkungen, die ich im Eingangspost geschrieben hab.

Zweitmeinung vom anderen KH war heute, das könne man wohl
lasern und eventuell auf die anschließende Bestrahlung (+ Chemo)
VERZICHTEN?? Und anscheinend hat das die Ärztin gestern auch
so gesagt. Das wundert mich jetzt total, denn zweimal wird ers
nicht missverstanden haben ... fragt ja immer explizit nach zu allen
3 Therapien.

Jedenfalls solls jetzt am Fr. ne Biopsie geben (bisher gabs nur ne PE)
und ne Woche später ... dann wahrscheinlich die Tumorformel?


Zitat:
Außerdem bin ich auch mit 60Gy auf den Bereich bestrahlt worden (Brachytherapie). Das war das Schlimmste, was ich je erlebt habe.
Ja, das hab ich hier jetzt mehrfach gelesen. Das scheint dann
teilweise auch nachträglich noch sehr auf die Psyche zu schlagen,
weil die Erfahrung so furchtbar sein "kann" (?). Einige haben da
wohl auch Glück und kommen einigermaßen durch. Und
Mundtrockenheit ist ja wohl allgemein das Symptom, das auf alle
Fälle bleibt.

Bestrahlung wär bei meinem Freund so oder so furchtbar ... er hat
ne irre schlechte Haut-Wundheilung. Kleine Pickel und Insekten-
Stiche hinterlassen sofort Narben Das ist jedenfalls etwas, das
ich im Falle dessen beim Doc unbedingt ansprechen muss.



Zitat:
Wie lebe ich damit? Das meiste ist Gewohnheitssache.
Die Schäden/Einschränkungen durch das Rezidiv sind schlimmer. Eigentlich ging es mir ziemlich gut, nachdem die Behandlung vorbei war und alles abgeheilt war und so. Das dauert seine Zeit.
Durchs Rezidiv gehts dir scheints aber nicht mehr so gut? Das tut
mir leid Wird denn da weiterhin etwas unternommen?


Zitat:
Ich lebe in Potsdam und wurde/werde im hiesigen Ernst-von-Bergmann-Klinikum behandelt. Das ist die einzige HNO-Station im Land Brandenburg, so viel Auswahl hatte ich also nicht . Ok, ich hätte nach Berlin gehen können, aber ich hab mich auf der HNO hier sehr gut aufgehoben gefühlt. Und der CA ist auch sehr gut.
Hmm scheint oft so zu sein, dass man "einfach" ins nächstgelegene geht.
Manche wohl auch, obwohl sie sich da nicht gut aufgehoben fühlen. Und
wieder andere werden durch die halbe BRD geschickt ... so ganz check
ich das noch nicht, nach welche Kriterien da teilweise überwiesen wird.


Zitat:
Oh, das macht/e meine Mutter auch. Und ich hab es gehasst. Bzw. hasse es noch immer.
Ganz ehrlich, ich würds AUCH hassen, wenn ichs umgekehrt erleben würde!
Aber ich krieg das zumindest phasenweise nicht abgestellt Und ganz
schlimm find ich dann, wenn mir unterstellt wird, ich wollte damit irgendwas
erreichen, denn es ist einfach nur nicht unterdrückbar.



Zitat:
Was mich unglaublich genervt hat, war/ist wenn Leute der Meinung sind, dass ICH SIE trösten muss, weil ICH Krebs habe. Oder die von mir Mitleid erwarten, weil ich krank bin und sie mit dieser schlechten Neuigkeit nun leider leben müssen. Da könnte ich Anfälle kriegen...
Versteh ich Solche Leute gibts ernsthaft? Mir ist schon noch bewusst,
dass der Krebspatient schlimmer dran ist als ich. Aber ich hab irrsinnige
Probleme damit, wenn ich sehe, dass er leidet.



Zitat:
Und die werden entsetzt sein, das ist sicher. Du kannst ihnen ja sagen, dass er nicht so darüber reden will. Dann reden sie beim Besuch halt über was anderes; oder spielen Karten, oder gehen spazieren, oder, oder, oder....
Ich hatte manchmal den Eindruck, dass Leute denken, man könne/wolle sich nur noch über das eine Thema unterhalten, wenn sie einen besuchen kommen. Dabei stimmt das gar nicht! Ich hab mich gefreut, wenn meine Freunde mir von ihren mündlichen Prüfungen erzählt haben oder über Profs geschimpft haben (war damals 25 und im 9. Semester) oder die Schwangere mir die neuesten Bilder mitgebracht hat. Ganz normale Sachen eben.
Jepp, das versuche bzw. mache ich seit Tagen auch. Ganz normale
Alltagsunterhaltungen zwischendurch. Und natürlich Pläne für "danach"
Das tut uns beiden auch ganz gut.
Anfangs wird natürlich jeder Besuch wissen wollen, "wie es denn jetzt geht"
und was weiter unternommen wird. Und wie ich meinen Kerl kenne, wird
er sich allein deshalb den meisten Besuch einfach verbitten.



Zitat:
Als kurzfristigen Rat kann ich Deinem Mann noch geben, so viel wie möglich zuzunehmen vor der Behandlung. Er wird Gewicht verlieren, eventuell sehr viel. Da kann es nicht schaden, sich vorher noch was auf die Rippen zu futtern, solange er noch keine Probleme damit hat.
Danke für den Tipp! Blöderweise hat er seit der PE schon extreme Schmerzen
beim Essen, das wird also leider nicht so richtig funzen *seufz*
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 27.07.2011, 18:34
Dreizahn Dreizahn ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 23.07.2011
Ort: Sanssouci
Beiträge: 468
Standard AW: Plattenepithelkarzinom am weichen Gaumen

Hallo Coraaa!

Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Es scheint bisher keine Tumorformel zu geben Nur die Bemerkungen, die ich im Eingangspost geschrieben hab. Zweitmeinung vom anderen KH war heute, das könne man wohl lasern und eventuell auf die anschließende Bestrahlung (+ Chemo) VERZICHTEN?? Und anscheinend hat das die Ärztin gestern auch so gesagt. Das wundert mich jetzt total, denn zweimal wird ers nicht missverstanden haben ... fragt ja immer explizit nach zu allen 3 Therapien.
Ach so. Schätze mal, dass ihr dann mehr Infos kriegt, wenn die Histo da ist.
Nur ne OP wäre ja prinzipiell nicht schlecht, hab auch schon davon gelesen, dass das bei manchen reicht.


Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Ja, das hab ich hier jetzt mehrfach gelesen. Das scheint dann teilweise auch nachträglich noch sehr auf die Psyche zu schlagen, weil die Erfahrung so furchtbar sein "kann" (?). Einige haben da wohl auch Glück und kommen einigermaßen durch. Und Mundtrockenheit ist ja wohl allgemein das Symptom, das auf alle Fälle bleibt.
Allerdings. Ich hab bis heute Probleme, den Gang zur Strahlentherapiestation entlang zu laufen. Und wenn ich vorbei gehe und da wird gerade jemand über Lautsprecher aufgerufen....*grusel*
Stimmt, die Mundtrockenheit ist leider so ziemlich üblich. Die Wasserflasche wird zum ständigen Begleiter....ist Gewohnheitssache, mal nervt es mehr, mal weniger. Wie Du vielleicht schon gelesen hast, kommen die Betroffenen auch sehr unterschiedlich damit klar.


Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Bestrahlung wär bei meinem Freund so oder so furchtbar ... er hat ne irre schlechte Haut-Wundheilung. Kleine Pickel und Insekten-Stiche hinterlassen sofort Narben Das ist jedenfalls etwas, das ich im Falle dessen beim Doc unbedingt ansprechen muss.
Mach das auf jeden Fall. Ich hatte im bestrahlten Bereich lange hinterher keine Pickel, die wurden wohl alle rausgebrannt


Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Durchs Rezidiv gehts dir scheints aber nicht mehr so gut? Das tut mir leid Wird denn da weiterhin etwas unternommen?
Das Rezidiv ist im Hals. Habe gerade 6 Monate Chemo vorbei, aber es ist immer noch was da. Kann sogar sein, dass es etwas gewachsen ist, weil ich Lähmungserscheinungen im Gesicht habe und mich ein furchtbarer Reizhusten quält. Manchmal will ich einfach nur Dazu kommen noch Sprechprobleme.


Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Versteh ich Solche Leute gibts ernsthaft? Mir ist schon noch bewusst, dass der Krebspatient schlimmer dran ist als ich. Aber ich hab irrsinnige Probleme damit, wenn ich sehe, dass er leidet.
Ja, das gibts. Und nein, wir sind nicht mehr befreundet. Nach 10-20 Jahren Freundschaft wäre es wohl zu viel gewesen, wenn man sich um eine krebskranke Freundin kümmert. Oder sich zumindest nach ihr erkundigt.
Dass Du ihn nicht gerne leiden siehst, ist nur menschlich und verständlich. Patentrezept gibts da leider keines, es ist auch jeder Patient anders. Ich habe da - aufgrund schlechter Erfahrungen - wohl auch relativ "radikale" Ansichten.


Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Blöderweise hat er seit der PE schon extreme Schmerzen beim Essen, das wird also leider nicht so richtig funzen *seufz*
Oh je, jetzt schon!? Mist. Aber vielleicht kann er etwas darauf achten, dass er Zeug mit vielen Kalorien isst.
Ich muss selber gerade zunehmen und frage mich allmählich echt, wer so einen Schwachsinn wie kalorienreduzierte Lebensmittel erfunden hat

LG, Dreizahn
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 28.07.2011, 18:39
Coraaa Coraaa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.07.2011
Ort: Frankfurt / Main
Beiträge: 77
Standard AW: Plattenepithelkarzinom am weichen Gaumen

Zitat:
Zitat von Dreizahn Beitrag anzeigen
Hallo Coraaa!


Ach so. Schätze mal, dass ihr dann mehr Infos kriegt, wenn die Histo da ist.
Nur ne OP wäre ja prinzipiell nicht schlecht, hab auch schon davon gelesen, dass das bei manchen reicht.
Hallo Dreizahn, danke für die weiteren Antworten :-) Ja, 2 Ärzte haben unabhängig voneinander gesagt, dassvielleicht nicht bestrahlt werden muss - kann natürlich erst nach der OP entschieden werden. OP am weichen Gaumen stelle ich persönlich mir etwas weniger problematisch vor als an der Zunge ... zumindest was die späteren Folgen angeht. Aber ich hab natürlich nicht wirklich Ahnung.



Zitat:
Ich hab bis heute Probleme, den Gang zur Strahlentherapiestation entlang zu laufen. Und wenn ich vorbei gehe und da wird gerade jemand über Lautsprecher aufgerufen....*grusel*
Kann ich mir lebhaft vorstellen. Man ist wohl einfach traumatisiert ... und wie soll man das verarbeiten, wenn man sich regelmäßig in ähnliche Situationen begeben muss



Zitat:
Das Rezidiv ist im Hals. Habe gerade 6 Monate Chemo vorbei, aber es ist immer noch was da. Kann sogar sein, dass es etwas gewachsen ist, weil ich Lähmungserscheinungen im Gesicht habe und mich ein furchtbarer Reizhusten quält. Manchmal will ich einfach nur Dazu kommen noch Sprechprobleme.
Puh das tut mir echt leid für dich. Klingt nicht so gut. Scheißsituation. Wie gehts es bei dir weiter? Wenn du dich da nicht drüber auslassen willst, dann stoß mir Bescheid, könnt ich gut verstehen.



Zitat:
Ja, das gibts. Und nein, wir sind nicht mehr befreundet. Nach 10-20 Jahren Freundschaft wäre es wohl zu viel gewesen, wenn man sich um eine krebskranke Freundin kümmert. Oder sich zumindest nach ihr erkundigt.
Oh Mann. Ich denke, die meisten kriegen ihre eigene Angst vor Krankheit und Tod einfach nicht in den Griff und ergreifen dann die Flucht. Das kann ich als Impuls zwar nachvollziehen, aber als menschliches Individuum hab ich doch den Willen UND die Pflicht, anders zu reagieren


Zitat:
Dass Du ihn nicht gerne leiden siehst, ist nur menschlich und verständlich. Patentrezept gibts da leider keines, es ist auch jeder Patient anders. Ich habe da - aufgrund schlechter Erfahrungen - wohl auch relativ "radikale" Ansichten.
Wahrscheinlich muss man die dann auch haben, um sich selbst zu schützen. Du willst dich ja nicht zusätzlich mit deiner Krankheit auch noch mit den verqueren Reaktionen anderer auseinandersetzen müssen.

Ich bin vom Typ her jemand, der andere relativ "in Ruhe lässt" ... also ich kümmer / frage / mach in so einer Situation eigentlich nur, wenn ich deutlich das Gefühl habe, der andere möchte das so. Problem: ER tut natürlich so, als bräuchte er GAR NIX. Puuh da isses schwierig, rauszufinden wieviel wann gut kommt .... und wann er überfordert ist.



Zitat:
Oh je, jetzt schon!? Mist. Aber vielleicht kann er etwas darauf achten, dass er Zeug mit vielen Kalorien isst.
Ich muss selber gerade zunehmen und frage mich allmählich echt, wer so einen Schwachsinn wie kalorienreduzierte Lebensmittel erfunden hat
Die sind (noch) alle für mich Ja ich schlag ihm jeden Tag massenhaft Zeug vor, das er runterkriegen müsste. Eier im Glas mit ungetoastetem Toastbrot. Spaghetti Napoli. Pürierte Linsensuppe. Ich würds ihm auch alles kochen! Davon mal abgesehen, dass er das selber besser kann

... und was macht er? Futtert 3 Pflaumen und wundert sich, dass es brennt *argh*
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 29.07.2011, 13:52
Dreizahn Dreizahn ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 23.07.2011
Ort: Sanssouci
Beiträge: 468
Standard AW: Plattenepithelkarzinom am weichen Gaumen

Hallo Coraaa,

Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Ja, 2 Ärzte haben unabhängig voneinander gesagt, dassvielleicht nicht bestrahlt werden muss - kann natürlich erst nach der OP entschieden werden.
Das wäre doch toll! *Daumendrück*


Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Man ist wohl einfach traumatisiert ... und wie soll man das verarbeiten, wenn man sich regelmäßig in ähnliche Situationen begeben muss
Brachytherapie habe ich nicht mehr. Aber ich muss halt oft da vorbeilaufen und schon dabei gruselt es mir.
Die Schwestern da sind total nett und alles, aber ich verbinde das mit einer so schlimmen Zeit, dass ich z.B. froh bin, wenn ich denen nicht irgendwo auf dem Flur begegne (im Gegensatz z.B. zu meinen HNO-Schwestern).
Das erste, was ich nach meinen letzten 2 Gy gemacht habe, war, mich in eine Ecke zu setzen und zu heulen. Danach gings mir besser.


Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Puh das tut mir echt leid für dich. Klingt nicht so gut. Scheißsituation. Wie gehts es bei dir weiter? Wenn du dich da nicht drüber auslassen willst, dann stoß mir Bescheid, könnt ich gut verstehen.
Ne, ist OK. Ich werde eh demnächst entweder mein eigenes Thema anfangen oder mich am großen Zungengrundthema beteiligen. Brauche auch ein paar Tipps....
Der Husten ist halt absolut zum . Ohne den ginge es mir wesentlich besser.
Jetzt habe ich erstmal Pause. Ab nächster Woche dann wieder Antikörperinfusionen, die ich fast nebenwirkungslos vertrage; erstmal bis Ende September, weil ich dann für zwei Wochen in die USA fliege. Und danach wohl Diagnostik, um zu sehen, wie es weitergeht.


Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Ich denke, die meisten kriegen ihre eigene Angst vor Krankheit und Tod einfach nicht in den Griff und ergreifen dann die Flucht. Das kann ich als Impuls zwar nachvollziehen, aber als menschliches Individuum hab ich doch den Willen UND die Pflicht, anders zu reagieren
Da hast Du recht. Mit beiden Aussagen. Ich hab lange gebraucht, um überhaupt zu merken, dass mich die beiden nach jahrzehnten Freundschaft einfach so hängen lassen. Was ich mich seitdem immer wieder frage, ist, was solche Leute dann eigentlich machen, wenn es sie selber erwischt (was keinesfalls so unwahrscheinlich ist). Gleich aufgeben?


Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Problem: ER tut natürlich so, als bräuchte er GAR NIX. Puuh da isses schwierig, rauszufinden wieviel wann gut kommt .... und wann er überfordert ist.
Kenn ich. Von mir selber und von anderen. Momentan kann er das auch noch, aber nach der OP z.B. wird er einiges an Hilfe brauchen.
Wenn Du in die Richtung noch Hilfe oder Tipps brauchst, frag doch mal im KKH nach den Onkopsychologen oder dem Sozialdienst. Nein, nicht für ihn, das würde er bestimmt nicht annehmen, aber die sehen sowas nicht zum ersten Mal und haben vielleicht noch den ein oder anderen guten Rat.


Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
... und was macht er? Futtert 3 Pflaumen und wundert sich, dass es brennt *argh*
Dazu fällt mir spontan nur ein Kommentar ein: "MÄNNER!"
Aber im Ernst....wenn er schon Obst essen muss, könnte er wenigstens Schlagsahne oben drauf packen. Hat Kalorien UND hilft gegen das Brennen von der Fruchtsäure.

Heute war die Biopsie, oder? Wie ist es denn gelaufen? Schon einen Termin wegen der Ergebnisse?

LG, Dreizahn
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 29.07.2011, 18:44
Coraaa Coraaa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.07.2011
Ort: Frankfurt / Main
Beiträge: 77
Standard AW: Plattenepithelkarzinom am weichen Gaumen

Zitat:
Zitat von Dreizahn Beitrag anzeigen
Heute war die Biopsie, oder? Wie ist es denn gelaufen? Schon einen Termin wegen der Ergebnisse?
Huhu du, ich muss leider gleich offline, drum nur kurz hierauf (und später wieder mehr ) ... ich hab ihn missverstanden, der Termin ist NÄCHSTEN Freitag Ist das normal, dass man sich damit so viel Zeit lässt?
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 29.07.2011, 21:02
Dreizahn Dreizahn ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 23.07.2011
Ort: Sanssouci
Beiträge: 468
Standard AW: Plattenepithelkarzinom am weichen Gaumen

Hallo Coraaa,

ach so, hatte verstanden, diesen Freitag. Ob das so normal ist, weiß ich nicht wirklich. Ich lag 10 Tage nach dem ersten Hausarztbesuch schon das erste Mal bei den HNOs unterm Messer.

Mir ist zum Thema Krankenhausauswahl noch was eingefallen....nehmt eines, in dem die Ärzte der unterschiedlichen Abteilungen auch miteinander reden. Bei mir im KKH gibt es z.B. ein sog. Tumorboard. Da kommen alle hin, die mit einem befasst sind (HNOs, Onkologen, Strahlenärzte, etc.) und besprechen sich und entscheiden dann gemeinsam, was für eine Behandlung sie empfehlen.
Man sollte meinen, sowas gäbe es überall - wie ich erst hinterher erfahren habe, ist dem aber nicht so.

LG, Dreizahn
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 31.07.2011, 22:06
Coraaa Coraaa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.07.2011
Ort: Frankfurt / Main
Beiträge: 77
Standard AW: Plattenepithelkarzinom am weichen Gaumen

Zitat:
Zitat von Dreizahn Beitrag anzeigen
Ne, ist OK. Ich werde eh demnächst entweder mein eigenes Thema anfangen oder mich am großen Zungengrundthema beteiligen. Brauche auch ein paar Tipps....
Der Husten ist halt absolut zum . Ohne den ginge es mir wesentlich besser.
Jetzt habe ich erstmal Pause. Ab nächster Woche dann wieder Antikörperinfusionen, die ich fast nebenwirkungslos vertrage; erstmal bis Ende September, weil ich dann für zwei Wochen in die USA fliege. Und danach wohl Diagnostik, um zu sehen, wie es weitergeht.
Der USA Flug ist aber nicht krankheitsbedingt? Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen, dass du da bald weiter kommst. Diagnostik, Tumorschrumpfung, Reizhusten mäßig



Zitat:
Ich hab lange gebraucht, um überhaupt zu merken, dass mich die beiden nach jahrzehnten Freundschaft einfach so hängen lassen. Was ich mich seitdem immer wieder frage, ist, was solche Leute dann eigentlich machen, wenn es sie selber erwischt (was keinesfalls so unwahrscheinlich ist). Gleich aufgeben?
Vielleicht. Vielleicht laufen manche auch dann zu ungeahnter Stärke auf. Ist schwer vorherzusagen. So ne Diagnose verändert letztlich doch den ganzen Menschen.


Zitat:
Kenn ich. Von mir selber und von anderen. Momentan kann er das auch noch, aber nach der OP z.B. wird er einiges an Hilfe brauchen.
Wenn Du in die Richtung noch Hilfe oder Tipps brauchst, frag doch mal im KKH nach den Onkopsychologen oder dem Sozialdienst. Nein, nicht für ihn, das würde er bestimmt nicht annehmen, aber die sehen sowas nicht zum ersten Mal und haben vielleicht noch den ein oder anderen guten Rat.
Werd ich machen. Mittlerweile haben wir ein bisschen geredet .... Mann o Mann, er tut mir sooooo leid, das kann ich gar nicht in Worte fassen Er hat wahnsinnige Angst (seine Mutter ist an Krebs gestorben) und schwankt zwischen "ich bin stärker als du denkst, ich schaff das schon" ... und "dann will ich lieber gleich sterben, bevor ich jemandem zur Last falle."

... ich versuche natürlich ihm klarzumachen, dass er so schnell niemandem zur Last fallen wird. Und ich hab ihm auch schon mehrfach sagen können, dass (ich ihn liebe und) ich für ihn da sein werde, ihn nicht allein lasse und in jeder Hinsicht unterstützen werde. Manchmal nimmt er das auch an, das ist schön ... aber manchmal natürlich auch nicht und dann hängt er so hoffnungslos in den Seilen .... Das ist irre schwer zu ertragen.

LG & danke für deinen Zuspruch
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 01.08.2011, 13:52
Dreizahn Dreizahn ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 23.07.2011
Ort: Sanssouci
Beiträge: 468
Standard AW: Plattenepithelkarzinom am weichen Gaumen

Hallo

Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Der USA Flug ist aber nicht krankheitsbedingt? Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen, dass du da bald weiter kommst. Diagnostik, Tumorschrumpfung, Reizhusten mäßig
Danke fürs Daumendrücken!
Nein, der USA-Flug ist nicht krankheits-, sondern studiumsbedingt. Ich darf zu einer Konferenz (Ich, nicht die anderen, die alle keinen Krebs haben. Ja, ich gebs zu, das war/ist ziemlich gut für mein angeschlagenes Ego). Wobei es mir wegen meiner Stimmprobleme vor dem Vortrag schon ein bissl gruselt. Wegen dem Husten ist es momentan mit den Stimmübungen halt schwer. Zum


Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Werd ich machen. Mittlerweile haben wir ein bisschen geredet .... Mann o Mann, er tut mir sooooo leid, das kann ich gar nicht in Worte fassen Er hat wahnsinnige Angst (seine Mutter ist an Krebs gestorben) und schwankt zwischen "ich bin stärker als du denkst, ich schaff das schon" ... und "dann will ich lieber gleich sterben, bevor ich jemandem zur Last falle."
... ich versuche natürlich ihm klarzumachen, dass er so schnell niemandem zur Last fallen wird. Und ich hab ihm auch schon mehrfach sagen können, dass (ich ihn liebe und) ich für ihn da sein werde, ihn nicht allein lasse und in jeder Hinsicht unterstützen werde. Manchmal nimmt er das auch an, das ist schön ... aber manchmal natürlich auch nicht und dann hängt er so hoffnungslos in den Seilen .... Das ist irre schwer zu ertragen.
Schön, das zu hören! Also dass ihr miteinander gesprochen habt, meine ich; die Ängste Deines Lebensgefährten sind zwar für mich verständlich, aber alles andere als schön. Ich hoffe, es bleibt dabei, dass er sich etwas mehr öffnet.

LG, Dreizahn
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 01.08.2011, 19:01
Coraaa Coraaa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.07.2011
Ort: Frankfurt / Main
Beiträge: 77
Standard AW: Plattenepithelkarzinom am weichen Gaumen

Zitat:
Zitat von Dreizahn Beitrag anzeigen
Nein, der USA-Flug ist nicht krankheits-, sondern studiumsbedingt. Ich darf zu einer Konferenz (Ich, nicht die anderen, die alle keinen Krebs haben. Ja, ich gebs zu, das war/ist ziemlich gut für mein angeschlagenes Ego). Wobei es mir wegen meiner Stimmprobleme vor dem Vortrag schon ein bissl gruselt. Wegen dem Husten ist es momentan mit den Stimmübungen halt schwer. Zum
Das kann ich mal wieder nur zu gut verstehen. Ich selbst halte nie Vorträge und drück mich im Job schon um die kleinsten Präsentationen herum, auch ohne Stimmprobs oder Reizhusten. Aber letzten Endes nehmen die Zuhörer das meistens ja alles viel weniger wahr, als man selbst befürchtet.

Wie gehst du denn in entsprechenden Situationen mit deinen Problemen um - also sprichst du offen an, was du hast?

Dass dein Ego durch die Konferenz Auftrieb bekommt, ist sehr schön und vor allem eigentlich nur gerecht


Zitat:
Schön, das zu hören! Also dass ihr miteinander gesprochen habt, meine ich; die Ängste Deines Lebensgefährten sind zwar für mich verständlich, aber alles andere als schön. Ich hoffe, es bleibt dabei, dass er sich etwas mehr öffnet.
Ich glaube schon ... muss sehr aufpassen, ihn nicht zu überfordern. Aber so richtig dicht gemacht hat er nicht mehr

Neuste Entwicklung: Aufgrund eines Tipps hier aussm Forum hab ich mich an die MKG Abteilung der Frankfurter Uniklinik gewandt. Per Mail, und ich hatte nach 10 Minuten eine Antwort vom Herrn Prof. Dr. Dr. höchstpersönlich Hat mich ja schon umgehauen. Er findet eine erneute Gewebeentnahme KOMPLETT ÜBERFLÜSSIG - ich hatte ihm den bisherigen Befund gemailt, der reicht für ihn völlig aus. Ausmaß des Tumors müsse man mittels Kernspintomographie bestimmen, nicht per Biopsie.

Kommt mir auch logisch vor, wenn ich ehrlich bin!

Und das Beste: Wir können übermorgen spontan in seine Sprechstunde kommen! Bin grad fast ein bisschen überfordert von so viel Entgegenkommen, und das noch dazu von einem Arzt ... das kenn ich so gar nicht. Hoffe, der gute Eindruck bestätitgt sich dann am Mittwoch.
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 03.08.2011, 17:06
Dreizahn Dreizahn ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 23.07.2011
Ort: Sanssouci
Beiträge: 468
Standard AW: Plattenepithelkarzinom am weichen Gaumen

Hallo Coraaa,

Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Wie gehst du denn in entsprechenden Situationen mit deinen Problemen um - also sprichst du offen an, was du hast?
Ja und nein. Die Sprechprobleme hab ich erst seit Frühjahr 2010. Seitdem musste ich nur drei Referate halten. Beim ersten hat es sich nur so angehört wie eine Erkältung; allerdings war ich da noch Turbanträgerin und jeder konnte sich ausrechnen, was ich hab. Der Dozent kennt mich länger und wusste es eh.
Bei den anderen beiden - und so werde ich es vermutlich bei der Konferenz halten - habe ich gesagt, dass ich chronische HNO-Probleme habe und hier vorne mein Bestes tue und dass man mich gegebenenfalls einfach bitten soll, etwas zu wiederholen. Allerdings ist der Vortrag über das deutsche und US-Gesundheitssystem, so dass es schon sein kann, dass ich mich in der Diskussion dann "oute". Mein Prof weiß ungefähr Bescheid, musste ihn zB darum bitten, dass ich vormittags drankomme, dann ist die Stimme nämlich besser.

Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Neuste Entwicklung: Aufgrund eines Tipps hier aussm Forum hab ich mich an die MKG Abteilung der Frankfurter Uniklinik gewandt. Per Mail, und ich hatte nach 10 Minuten eine Antwort vom Herrn Prof. Dr. Dr. höchstpersönlich Hat mich ja schon umgehauen. Er findet eine erneute Gewebeentnahme KOMPLETT ÜBERFLÜSSIG - ich hatte ihm den bisherigen Befund gemailt, der reicht für ihn völlig aus. Ausmaß des Tumors müsse man mittels Kernspintomographie bestimmen, nicht per Biopsie. Kommt mir auch logisch vor, wenn ich ehrlich bin!
Hm, warum gibt es hier eigentlich keinen "Daumenhoch"-Smilie? Den musst Du Dir jetzt einfach hier denken

Zitat:
Zitat von Coraaa Beitrag anzeigen
Und das Beste: Wir können übermorgen spontan in seine Sprechstunde kommen! Bin grad fast ein bisschen überfordert von so viel Entgegenkommen, und das noch dazu von einem Arzt ... das kenn ich so gar nicht. Hoffe, der gute Eindruck bestätitgt sich dann am Mittwoch.
Und? Wie war es?

LG, Dreizahn
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 04:14 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55