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  #16  
Alt 27.10.2006, 13:39
Benutzerbild von marjana
marjana marjana ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Zitat:
Zitat von maus
Traurig sind wir das die meisten Ärzte von der Alternativmedizin nichts hören wollen.

Bei dem Wort fängt das Problem schon an ! Alternativ zu was ? Gibt es Alternativen zu einer Chemotherapie ? Ja - eine andere Chemotherapie mit anderen Produkten ! Oder eine OP vielleicht, eine Strahlentherapie !

Sicher mag es Fälle geben, wo jemand durch Spontanheilung geheilt wurde. Die sind aber höchst selten. Wer wollte sich schon drauf verlassen.

Alles andere: Kräuter, Vitamine, Minerale, Homöopathie, Akupunktur und so weiter, das sind unterstützende, begleitende Therapieformen. Sie können eine Chemo nicht ersetzen, sind also nicht alternativ !

Klar, wir haben alle ein wenig Schiß vor der Chemotherapie. Ist ja auch keine Schande Angst zu haben, aber man muß sie halt überwinden. Ob jemand an den Folgen der Chemotherapie gestorben ist, wie in einem der Beiträge behauptet, ist sehr fraglich. Im seltenen Einzelfall mag das möglich sein.

Leider sind viele Ärzte wegen des Misbrauchs des Wortes "Alternativ" schon elektrisch, wenn sie nur überhaupt was von Pflanzen etc. hören, daß sie dann alles ablehnen. Das ist traurig.

Zum Glück habe ich einen Onkologen, der mich zwar nicht darin berät, aber bisher alles gut geheißen hat, wenn ich davon erzählt habe und mich ermitigt hat, weiterhin meine Begleittherapien mit Pflanzen, Vitaminen und Mineralen zu machen. Er ist ein hochqualifizierter Spezialist und dennoch nicht gegen die Anwendung von Phyto- oder Vitamintherapien u.ä. gegen die Auswirkungen der Chemo auf den Körper.

Liebe Grüße

Marjana
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  #17  
Alt 27.10.2006, 23:43
Melikre Melikre ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

mhmmm stimmt schon, dass ich nicht wirklich sicher sagen kann, ob das Mädchen an den Nebenwirkungen gestorben ist. Wie gesagt ich weiß nicht welche Art von Krebs sie hatte oder in wieweit fortgeschritten. Für mich als 17-jährige, kam es jedenfalls so rüber durch nen Haufen Erzählungen usw.

Ich wollte meine Meinung noch zu den Ärzten abgeben, weil hin und wieder das Argument fiel- mit der Geldgier der Pharmaindustrie usw.

Ich komme aus Österreich und werde in Linz behandelt. Meine Ärzte sind der Wahnsinn. Ich fühle mich sehr gut aufgehoben (was Therapie und das Psychische betrifft) und bin von der absoluten Kompetenz der Verantwortlichen überzeugt.
Aber auch dies Ärzte sehen etwaige "Unterstützende Maßnhamen" zur Chemo nicht gerne.
Die Begründung war, dass man bei so vielen einfach nicht weiß, wie sie mit der Chemo reagieren. (Hoffe das ist verständlich ausgedrückt)
Was mir persönlich auch einleuchtet oder?
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  #18  
Alt 08.11.2006, 21:15
thomue thomue ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Liebe Madcat,

natürlich wird an pharmazeutischen Produkten Geld verdient. Ganz klar.

Das es Ärzte oder ganze Instanzen des Gesundheitswesens gibt, die an einer Gewinnmaximierung interessiert sind, mag ich ebenfalls nicht abstreiten. Dazu ist die Beweislast einfach zu erdrückend, taumelt die Pharmaindustrie seit Lipobay, einem Lipidsenker (Stichwort Cholesterin), doch von einem Skandal zum nächsten.

Und dennoch: Chemotherapien retten Leben, schenken wertvolle Lebensjahre und lindern Beschwerden. Nicht immer, nicht zu jeder Zeit, nicht in jedem einzelnen Fall. Trotzdem stellen sie zum aktuellen Zeitpunkt, nicht selten das einzige Therapieangebot dar.

Es ist sicherlich falsch Chemotherapien blind zu glorifizieren und als Mittel der Glückseligkeit zu preisen. Aber es ist ebenso falsch den Eindruck zu erwecken, dass Krebspatienten grundsätzlich und aus reiner Profitgier ausgebeutet werden.

Liebe Grüße,

thomue.

Geändert von gitti2002 (10.04.2014 um 13:08 Uhr) Grund: Vollzitat entfernt
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  #19  
Alt 08.11.2006, 23:33
Sammy21 Sammy21 ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Hallo,...

Kenne jemanden,... sie bekommt alle 14 Tage (freitags) Chemo,...
dann haben sie es einmal auf Mittwoch verlegt,...
Kann der Patient das selber entscheiden ???

Ich dachte man sollte den Rhytmus beibehalten ???

Sammy21
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  #20  
Alt 09.11.2006, 07:36
Nicola Nicola ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Hallo Sammy.

Ich habe mir diese Geschichte von diesem Mädel durchgelesen.
Finde ich sehr suspekt. Klar kann man einen Chemotermin verschieben. Warum nicht? Habe selbst eine ambulante Chemo gemacht und der zweite Zyklus wurde um zwei Tage verschoben, weil ein Feiertag dazwischen lag. Aber ich glaube, nach allem was du so schreibst, dass das Mädel doch wohl eher ein anderes Problem hat. (Aber nur weil ihr die Haare nicht ausfallen und sie nicht viel über ihre eigene Therapie weiß, heißt das nicht, dass sie euch etwas vorspielt.) Auch wenn ihr ihr inzwischen keinen Glauben mehr schenkt, was die Krebserkrankung angeht, würde ich doch ebenso verständnisvoll mit ihr umgehen, wie bei einer vorhandenen Erkrankung. Ich denke, dass jemand der einen solchen Weg in Lügen wählt, eine schwere psychische Störung hat. Und auch die braucht viel Verständnis und ist eine Erkrankung die ernstgenommen werden muss. Und wenn das so sein sollte und diese Dame noch sehr jung ist, dann würde ich nicht vorschnell aburteilen. SIe weiß nicht was es bedeutet Krebs zu haben(evtl.) und macht das sicher nicht in dem Bewusstsein Krebskranke zu verhöhnen. Ein ehrliches Gespräch, ohne Vorurteile und vor allem Anschuldigugen wäre meiner Meinung nach angebrachter, als hinter ihrem Rücken Spekulationen zu formen. Damit würdest du ihr sicherlich besser helfen.
Vielleicht informierst du dich mal über das Krankheitsbild der Borderliner o.ä!

Alles Gute und viel Fingerspitzengefühl
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  #21  
Alt 09.11.2006, 11:36
Sammy21 Sammy21 ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Hallo Nicola !!!
Zuerst, vielen Dank für deine Antwort !!!

Nun, bei ihr war der Grund des verschiebens der Chemo, weil sie Freitag eine Feier hatte, deswegen wollte sie an einem anderen Tag die Chemo haben.

Sie ist 22 Jahre und lernt den Beruf der Altenpflege, nebenbei arbeitet sie noch in der Gärtnerei,...(beides Berufe, die körperlich nicht ganz so leicht sind)

Wenn ich mir keine Gedanken machen würde, ob sie nun krank ist oder nicht, dann würde ich nicht so viele Frage darüber stellen.
Wie oft denke ich darüber nach, ob ich unrecht tue. Seit Monaten beschäftige ich mich mir ihr,... aber es wird immer suspekter,...
Treffe mich mit ihr, wenn sie mich braucht.

Ich veruteile sie nicht,...
und obwohl ich mittlerweile etwas zweifle, heißt es nicht, das ich zur Zeit nicht für sie da bin. Bzw. da sein möchte.

Sie schreibt mir, helf mir,... ich kann nicht mehr,.... ich werde mein Leben ein Ende setzen,.. Ich will helfen, springe in mein Auto will zu ihr,... dann meint sie widerrum,.. nein das brauch icht nicht, ich soll nicht kommen.
Es ist doch nicht so schlimm,...

Sie trinkt, sie raucht, sie nimmt Drogen,...
(Ich kann es nicht fassen)

Keiner darf sie zum Krankenhaus begleiten, sie verbietet es uns regelrecht,... wir dürfen noch nicht einmal vor dem Krankenhaus warten.
Nach der Chemo fährt sie zwar mit dem Zug nach Hause, aber dann fährt sie sofort wieder mit dem Auto bzw. Motorrad,... meint aber das sie sich kaum auf den Beinen halten kann und gar nicht Auto fahren dürfte.

Ich hab mit ihr auch schon offen darüber gesprochen, aber so richtig erklärt hat sie nichts. Warum zeigt sie mir nicht irgendwelche Unterlagen oder Tabletten oder was weiß ich denn ???

Ich will für sie da sein,... ob Krebs oder eine andere Krankheit,... aber ausnutzen lasse ich mich nicht.
Kenne die Krankheit Borderline,... Sie könnte auch unter ADS leiden (Aufmerksamkeits-Defezit-Syndrom)
Denn wenn man nicht sofort antwortet oder ein Tag keine Zeit hat, dann ist sie direkt der Meinung das wir abweisend zu ihr sind.
Man darf ihr nichts sagen, danach ist sie oft sofort eingeschnappt !!
,,Komischerweise,, als ich sie über meine Zweifel aufklärte, im Bezug auf ihre Ehrlichkeit mit dem Krebs,... zeigte sie gar keine Regung und dankte mir auch noch für meine Ehrlichkeit.

Bitte,.. was soll ich davon halten ?!?!?

Ihr müsst mir glauben, ich will wirklich helfen, aber es ist gar nicht so leicht !

Sammy21
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  #22  
Alt 09.11.2006, 14:12
Nicola Nicola ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Hallo Sammy.

Vorweg: mit dem Aburteilen oder vorschnell aburteilen habe ich weniger dich gemeint, als Diejenigen, die teilweise geantwortet haben. (War ein bisschen blöd ausgedrückt)

Das sie Drogen nimmt, Alkohol konsumiert und auch über Suizid redet, deutet doch wirklich sehr auf ein Borderlin hin. Sie hat ja schon extrem selbstzerstörende Züge. FÜr solche Menschen gilt aber grundsätzlich, für eine Therapie, also Hilfe müssen sie selbst erstmal einsehen, dass sie Hilfe brauchen. Sehr schwierig.
Auf Dauer wird dieses Mädchen dich aussaugen. Ich kann dich sehr gut verstehen, aber Helfen, denke ich, kann man nur, wenn es angenommen und gewünscht wird. Leider!!


Nicola
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  #23  
Alt 10.11.2006, 00:40
elisabeth_s elisabeth_s ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

lieber sammy,
über die problematik der co-abhängigkeit bist du informiert oder?
so wie du dieses mädel beschreibst, glaube ich, dass sie nicht nur selber krank ist, sondern darüber hinaus ihre umgebung auch krank macht. ich fürchte, du hast jetzt auch ein problem und brauchst selber hilfe im umgang mit ihr.
such mal bei google nach codependent oder coda, wenn du magst.
lieben gruss,
elisabeth
__________________
I'm going to beat this cancer or die trying.
Michael Landon, 1991
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  #24  
Alt 10.11.2006, 22:22
Sammy21 Sammy21 ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Hallo elisabeth

Tatsächlich wird es langsam aber sicher auch zu meinem Problem !!

Ich werde mich mal darüber schlau machen,...
Danke für den Anstoß,...

Gruß, Sammy21
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  #25  
Alt 11.11.2006, 12:09
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marjana marjana ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Zitat von Melikre "...starb eine Klassenkameradin an den Nebenwirkungen einer Chemo. ..."

Liebe Melikre,
diese Aussage halte ich für sehr fraglich. Es ist eher wahrscheinlich, daß die Freundin t r o t z der Chemo gestorben ist, obwohl ich die Möglichkeit nicht zu 100 % ausschließen möchte. In jedem Fall wäre es eine Ausnahme.


Hallo Madcat,

kann mich dem Beitrag von Thomue nur im Wesentlichen anschließen. Zur Chemotherapie gibt es bei vielen Kranken keine Alternative. Ich sage bei vielen, weil sie manchmal nicht eingesetzt wird, wenn der Krebs noch nicht in die Lymphbahnen eingedrungen ist oder nicht mehr eingesetzt wird, weil die Patientin, der Patient nicht mehr zu retten ist bzw. schon zu schwach ist.

In jedem Fall kann sie uns Kranken viel Lebenszeit schenken. Hier stellt sich dann gelegentlich die Frage: um welchen Preis ? Oft wird sie noch eingesetzt, wo man es nur noch als Quälerei ansieht. Das ist jedoch eine sehr schwer zu beantwortende Frage, ob man noch Chemo machen sollte oder nicht. Wer kann es einem Arzt, einer Ärztin übel nehmen, wenn sie Leben zu retten oder zumindest zu verlängern suchen. Schließlich hat er oder sie diesen Beruf gewählt, um Menschen zu helfen, um Leben zu retten. Dahinter die Lobbyisten der Pharmaindustrie und deren Profitgier zu wittern, halte ich für völlig überzogene Ängste. Diese Medikamente sind teuer, weil ein ungeheurer Forschungsaufwand für ihre Entwicklung nötig ist. Ob manche Medikamente dennoch zu teuer sind, das wäre ein anderes Faß, was ich jetzt nicht öffnen will.

Oder kann man es den Angehörigen verdenken, wenn sie partout und verzweifelt noch einen Versuch machen wollen, um den geliebten Menschen nicht zu verlieren.

Letztlich sollte der Patient, die Patientin die Entscheidung treffen, denn es geht um sein Leben. Das kann er oder sie aber nur bei einer guten, verantwortungsvollen Aufklärung durch die Ärzte, wenn nicht falsche Hoffnungen geweckt werden.

In der Tat kann die chemische Keule nicht zwischen gesunden Zellen und kranken Zellen unterscheiden. So kommt es teilweise zu sehr massiven Nebenwirkungen, die für den Patienten sehr schlimm sein können. Hier lassen einen die Onkologen schon ziemlich allein, wie ich es selbst erfahren habe und wie ja auch aus den vielen Beiträgen in diesem Forum hervorgeht. Es scheint schon verallgemeinerbar, daß auf die Frage, wie den PatientInnen die Auswirkungen der Chemotherapie erleichtert werden können, von den Schulmedizinern zu wenig Augenmerk gelegt wird.

Das Immunsystem muß sich nach jedem Zyklus einer Chemo wieder aufbauen können und dazu braucht es Hilfe. Einerseits gibt es in Spritzenform Präparate, die das weiße und das rote Blutbild wieder aufbauen können. Diese werden offensichtlich nicht immer verschrieben, weil sie sehr teuer sind. Mir hat man in einer Klinik sogar mal vorgelogen, daß es die gar nicht gäbe. Ich nehme derzeit ein Präparat, das noch nicht auf dem Markt ist, das aber weit weniger Nebenwirkungen hat.

Mit einem inzwischen ausgeklügelten System von Vitaminen, Mineralen und Pflanzen baue ich meinen Körper immer wieder auf, denn die Chemotherapie und der Krebs selber klauen dem Körper viel. So viel, wie mein Körper offensichtlich braucht, kann ich mit einer noch so ausgefuchsten Ernährung gar nicht zu mir nehmen.
Von Anfang an hatte ich auch ein leberstützendes Präparat, die Mariendistel, regelmäßig eingenommen. Das war auf die lange Dauer, die ich jetzt schon Chemo habe, leider zu wenig. Jetzt nehme ich in jedem Zyklus noch weitere pflanzliche Präparate, so daß die Leber und Galle bis zum nächsten Mal wieder einigermaßen beruhigt ist. Dasselbe gilt für die Nieren, die inzwischen heftig leiden.

Mein jetziger Onkologe berät mich zwar nicht dabei, aber er hört sich an, was ich da alles mache und ermutigt mich diese Begleittherapie weiter zu machen. Das ist schon viel, wenn ich so zurückdenke, was ich schon an saublöden Sprüchen von ÄrztInnen über diese „Natur“-Medizin gehört und gelesen habe. Ich kenne auch eine Ärztin, die mich sehr viel beraten hat, aber den größten Teil mußte ich mir selber erarbeiten, zum Teil nach der Methode „try-and-error“. Immerhin habe ich so 2 Jahre lang Chemotherapie relativ gut vertragen, das heißt, mit wenig negativen Nebenwirkungen. Wenn ich mit solchen konfrontiert war, habe ich sie recht schnell mit meinen Vitaminen, Mineralen oder Pflanzen in den Griff bekommen. Das ist selbstverständlich auch alles sehr teuer und irgendjemand verdient daran, aber ich kann und will auch nicht, zumindest was die Pflanzenpräparate angeht, selber in Mutter-Naturs Garten die Kräuter einsammeln, trocknen usw. Also muß ich diese Arbeit, die andere machen auch bezahlen. Und habe dadurch Produkte, die einen gleichbleibenden Standard haben.

Um ein Resümee zu ziehen. Chemotherapie ist sinnvoll und wichtig. Die Forschung ist aber noch längst nicht so weit, daß jeder Krebs in jedem Stadium heilbar wäre. In der Forschung werden täglich Fortschritte gemacht, und man kann nur hoffen, daß der eigene Onkologe sich auch ständig weiterbildet und die neuesten Forschungsergebnisse auch anwendet. Bei der Vielzahl der Produkte, der Vielzahl der Krebsarten und dann noch der Verschiedenheit der einzelnen PatientInnen und deren Stadium der Krankheit werden Fehlentscheidungen, selbst bei sehr guten Onkologen nie auszuschließen sein.

Wenn ich hier eine Lanze für die ÄrztInnen breche, dann heißt das nicht, daß ich gläubig alles hinnähme, was Ärzte, selbst Spezialisten mit mir machen. Ich will informiert sein und dann selber entscheiden. Das ist Ärzten leider oft lästig, weil es Zeit kostet und sie uns die Kompetenz nicht zutrauen und deshalb akzeptieren sie oft nicht, daß der Patient (vielleicht nicht alle) über sein Wohl und Wehe selbst entscheiden möchte.

Ouhff, das ist ziemlich lang geworden und dabei sind so viele Aspekte nicht einmal angerissen.

Ich wünsche Euch als, ob selber PatientIn oder ob Angehörige viel Kraft.

Marjana
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  #26  
Alt 12.11.2006, 09:10
Nicola Nicola ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Hallo Marjana!

Das hast du sehr schön geschrieben und zusammengefasst.
Und auch sehr sensibel formuliert!
Generell ist das ein umfangreiches Thema mit tausenden von Varianten und Jeder hat seine spezielle Meinung dazu. Das ist auch gut so, denn Individualität ist etwas schönes. An vielen Ecken fehlt es nur leider an der nötigen Toleranz für Andere und deren Denkensweise
Aber wie du schon geschrieben hast.......EIgenverantwortung sollte jeder Patient, der dazu in der Lage ist tragen. Ich denke das damit, egal in welche Richtung die Therapie auch geht, bereits für den Patienten ein guter Weg gefunden wurde. Leider fällt mir immer wieder auf, dass viele Patienten aus Angst, oder anderen Gründen, diese Verantwortung gerne abgeben. Und in den allermeisten Fällen, sind das auch die Menschen, die oft mit unzufriedenheit gequält sind. Was ich damit sagen will ist: Ich kann zu den Konsequenzen einer Entscheidung besser stehen, wenn ich sie selbst getroffen, oder mitgetroffen habe. Wenn ich sie anderen überantworte und es läuft nicht zur Zufriedenheit, fällt man schnell in eine Opferrolle (nach dem Motto: so wollte ich das nicht!)

Oh je, jetzt hab ich auch schon wieder einen halben Roman geschrieben

Ich wünsche jedenfalls allen Betroffenen die nötige Kraft!
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  #27  
Alt 13.11.2006, 14:18
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marjana marjana ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Zitat:
Zitat von Nicola
An vielen Ecken fehlt es nur leider an der nötigen Toleranz für Andere und deren Denkensweise
EIgenverantwortung sollte jeder Patient, der dazu in der Lage ist tragen. Ich denke das damit, egal in welche Richtung die Therapie auch geht, bereits für den Patienten ein guter Weg gefunden wurde. Leider fällt mir immer wieder auf, dass viele Patienten aus Angst, oder anderen Gründen, diese Verantwortung gerne abgeben.
Hallo Nicola,

danke für Dein Lob.

Zur Frage der Toleranz schreibe ich diesmal nichts, da kann ich Dir nur Recht geben. Sie fehlt so oft. (Habe unter dem Thema 10 Regeln/Andere Therapien etwas dazu geschrieben)

Du hast Recht, daß es oft Ängste sind, die PatientInnen davon abhalten nachzufragen. Und ich muß eingestehen, es ist wirklich nicht einfach, Ärzte dazu zu kriegen, in verständlicher Weise die medizinischen Zusammenhänge zu erklären. Auch ist es ja tatsächlich so, daß die ÄrztInnen aufgrund ihrer Ausbildung richtige Diagnosen stellen können sollten sowie die angebrachten Therapien richtig auswählen können sollten. Leider, leider ist das nicht immer der Fall. Einerseits sind sie aufgrund der vielen PatientInnen oft tatsächlich überlastet, andererseits können sie schlichtweg nicht alles wissen, auch wenn es ihr Fachgebiet ist.

Ich kann nur jedem Patienten gemäß dem alten Spruch raten:

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser !

Und wenn man nicht selbst in der Lage ist, die Kontrolle auszuüben, dann muß man eben eine zweite ärztliche Meinung hinzuziehen. Oft reicht das schon.

Wahrscheinlich geht es etwas zu weit, wenn man von Täter-Opfer-Relation spricht, ähnlich wie bei Sexualverbrechen, wo man davon ausgeht, daß die Angst des potentiellen Opfers den Täter womöglich erst zum Äußersten gehen läßt.

ÄrztInnen haben in über 90 % der Fälle eine positive Absicht gegenüber den PatientInnen, auch wenn sie nicht immer das Beste geben (ihr Bestes mag es vielleicht sein). Dennoch möchte ich nicht abstreiten, daß auch ein Arzt leichter einen Fehler übersehen wird, wenn die PatientInnen nicht nachfragen. Selbst das nutzt nicht immer. Mir hat man im vorigen Jahr einen geschönten Bericht einer CT vorgelegt. Alles im Grünen Bereich stand darunter ! Nur waren alle Metas gewachsen. Als ich elektrisiert nachfragte, hieß es bis zu 20 % Vergrößerung sei zu diesem Zeitpunkt der Chemo normal. Ich war trotzdem beunruhigt und auf einmal fiel mir auf, daß ja eine von 4,5 mm auf 6,5 mm gewachsen war. Das konnte ich sogar im Kopf ausrechnen, das war fast 50 %! Also hab ich alle anderen auch nachgerechnet … eine einzige war „nur“ 20 % gewachsen. Was mag in den Köpfen des Ärzteteams vorgegangen sein, daß sie mir eine solche Lüge auftischten ? Ich hab die Chemo sofort auf eigene Faust abgebrochen und trotz Ferienzeit (das in Frankreich !!!! großes Risiko !) eine neue Klinik gesucht.

Nur, seien wir mal ehrlich, wie viel Menschen können solche Berichte denn wirklich lesen und verstehen ???? Ich habe lange gebraucht, bis ich alle medizinischen Fachwörter verstehen konnte. Dazu braucht man aber gewisse Grundfähigkeiten, die nicht jede(r) in der Schul- und Berufsausbildung oder einfach durch das Leben vermittelt bekommt.

Und ehrlich gesagt, selbst ich, mit meinem inzwischen schon fast manischen Kontrollbedürfnis, wäre nicht auf die Idee gekommen, daß Ärzte mich so schamlos belügen könnten. Das auch noch schriftlich ! Obendrein war die Onkologin doch so sympathisch, schien sich so fürsorglich um mich zu kümmern … Jetzt bin ich in einer Klinik in Paris, sehr viel mehr Zeitaufwand für mich, dort läuft alles wie in einer Fabrik, aber dort belügt man mich nicht, und der Onkologe ist ein anerkannter Spezialist. Aber auch ihn kontrolliere ich.

Auch ich fände es schon toll, wenn man sich in die Hängematte des Vertrauens auf die Ärzte legen könnte. Schließlich haben sie Medizin studiert. Wie gern würde ich weniger Zeit mit dem Studium von Fachliteratur verbringen, weniger Zeit aufwenden um Berichte eingehend zu studieren und und und. Das fehlt mir an Lebenszeit, denn es ist nicht mein Beruf, den ich so nicht einmal mehr hobbymäßig ausüben kann, weil mir die Energie fehlt.

Wir kommen mit dieser Fragestellung vom Thema dieses Threads ab. Vielleicht wäre es ja sinnvoll einen neuen zu eröffnen mit einem Thema wie: „Wieviel Kontrolle ist nötig ?“ oder „Wie kann ich meine Behandlung aktiv beeinflussen?“ „Bin ich selbst schuld, wenn ich nicht ausreichend kontrolliert habe ?“ „Was kann ich als PatientIn zu meiner Behandlung beitragen ?“ „Wieviel Eigenverantwortung sollte ein Patient übernehmen ?“ .
Das hiesige Thema war mehr oder minder „Ist Chemo sinnvoll ?“

Das zeichnet das ganze Forum aus. Die Dinge sind alle so eng miteinander verknüpft, daß es offensichtlich allen, mir eingeschlossen, schwer fällt, sich an das jeweilige Thema zu halten.

Ich bin zu wenig Internetbegabt, um unsere angefangene Diskussion in einen neuen Thread zu legen. Magst Du das vielleicht machen ? Es scheint mir ein wichtiges Thema. Würde mich freuen und mich auch weiterhin darin einmischen.

Mit lieben Grüßen
und der Frage „Wer bist Du ?“ Wüsste gerne mehr über Dich, wenn Du das ausplaudern magst.

Marjana
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  #28  
Alt 13.11.2006, 15:52
Brigitte1965 Brigitte1965 ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Hallo madcat,

chemotherapie...nun ja ich hatte vor kurzem eine Gebärmutterentfernung. Soweit ist alles ok, sagr der eine Arzt, der andere meinte es bräuchte vorbeugend eine Radiochemo.
Nun hab ich mich etwas schlau gemacht und bin über die Nebenwirkungen die durchaus bleiben können ziemlich erschrocken, also Haarausfall ist da das kleinste übel, denn die wachsen wieder nach, aber Knochenmarkabbau, Darmentzündungen, Gewebeverhärtungen (die dann wieder operativ behoben werden müssen), bleibende Blasenschwäche uvm. da fängt man an darüber nachzudenken, ob man dem Körper nicht anders helfen kann. Kommt natürlich immer auf das Stadium an und ob man es operieren kann, vielleicht kann man ja auch alles rausschneiden und es braucht gar keine Nachbehandlung. Wer weiß...

Viele Grüße, Brigitte
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  #29  
Alt 19.11.2006, 11:05
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marjana marjana ist offline
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Zitat:
Zitat von Sammy21
Nun, bei ihr war der Grund des verschiebens der Chemo, weil sie Freitag eine Feier hatte, deswegen wollte sie an einem anderen Tag die Chemo haben.
Natürlich kann man eine Chemo verschieben ! Bei mir wurde sie viele Male verschoben, weil meine Blutwerte nicht in Ordnung waren - warum denn nicht auch mal, weil man es psychisch braucht ? Absprache mit dem Arzt wäre sinnvoll ! Hab ich auch schon gemacht. Der psychische Grund ist manchmal lebensnotwendiger als alles andere. NUR sollte man es wirklich mit dem Onkologen absprechen, der mehr über die Risiken sagen kann. Als meine Blutwerte schlecht waren ... da hatten sie keine Gewissensbisse ... dennoch kann nur der Onkologe was qualifiziertes sagen. Aber die Psyche spielt bei unserer Krankheit eine große Rolle ! da kann eine Verschiebung unter Umständen wichtiger sein !

Alles Liebe
Marjana

Geändert von gitti2002 (10.04.2014 um 13:09 Uhr) Grund: Vollzitat entfernt
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  #30  
Alt 20.11.2006, 01:50
Sammy21 Sammy21 ist offline
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Standard AW: Allgemeine Meinung zur Chemo

Hallo Marjana !!

Danke für deine Antwort,...

Ich denke, im großen und ganzen, nicht mehr weiter drüber nach.
Das Mädchen erwähnt den Krebs in keiner Silbe mehr,...
Sie hat wortwörtlich mir gesagt, dass sie einer Freundin ihre Wunderheilung vorspielen will (natürlich nur zum besten Besten der Freundin )

Ihr geht es, so wie ich es sehe, besser als jedem ,,gesunden Menschen,,.
Was sie geschafft hat, ist: Das wir alle uns um sie gekümmert haben, wir haben ihr die totale Aufmerksamkeit geschenkt.
Und teilweise bekommt sie sie immer noch,...
Und immer wieder merken wir, wenn es nicht so ist, dann läßt sie sich immer wieder was neues einfallen,...
Drogen, Vergewaltigung, Rede vom Selbstmord.
Es ist von allem etwas dabei,...

Ich fühle mich total verarscht,... Ich wollte einen Krebskranken Menschen helfen (wenn man von helfen überhaupt sprechen kann)

Ich danke euch trotzdem, das ihr mir meine Fragen beantwortet habt.
Und ich wünsche euch, dass es allen gut geht.
Schicke euch Kraft !!!

Ganz liebe Grüße, Sammy21
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