Rezidiv nach 4 Jahren

[molly68]

Ich kann gar nicht glauben das ich hier wieder schreibe denn eigentlich dachte ich das Thema wäre für mich abgeschlossen.
Jetzt habe ich den Salat - rezidiv am Scheiden-ende.
Op ist für Mittwoch geplant und danach Bestrahlung.

Es gibt hier nicht viel zu lesen über rezidive am Scheidenende und wie vorgegangen wurde - wer hat Erfahrungen?

Liebe Grüße
Molly

[nikita1]

Liebe Molly
so ein Mist aber auch... nach 4 Jahren sollte man eigentlich Ruhe haben...
Ich erinnere mich gut an die Geschichte von blueblue, die ist damals extra nach Leipzig zu Prof. H. gefahren, der ihr Rezidiv dann bestrahlen liess. Ich gehe mal davon aus, dass sie seitdem als geheilt gilt. Operiert wurde sie nicht, das weiss ich noch genau, aber die Vorgehensweise legt der Arzt von Fall zu Fall fest.
Halte die Ohren steif !!

[manju]

liebe molly

es tut mir sehr leid das zu lesen....

ich hatte auch ein rezidiv am scheidenende....nach fast 20 jahren, als krebs für mich schon lange kein thema mehr war...
es wurde operiert und ich bekam anschliessend radiochemo.
das war 2010 und seitdem schlafe ich nicht mehr wirklich gut....das damoklesschwert schwebt über mir und ich versuche mit aller kraft, die angst nicht übermächtig werden zu lassen, auch wenn im moment alles o.k. ist.

ich wünsche dir alles erdenklich gute für deine op und die anschliessende bestrahlung

liebe grüsse
manju

[molly68]

Liebe Nikita,

Besonders freue ich mich das Du Nikita geantwortet hast. Der einzige Grund weshalb ich in den letzten drei Jahren hier mal rein geschaut habe war um zu sehen wie es Dir und Tiffany so geht.
Es hat mir sehr Leid getan das es auch Dich wieder erwischt hat - aber Du schaffst es immer wieder und bist ein tolles Beispiel für alle hier - Hut ab.
Du bist eine Bereicherung für das Forum und eine große Stütze für viele.

Liebe Manju,

nach zwanzig Jahren das ist wirklich der Hammer. Ich war mir schon fast sicher das da nichts mehr kommt. Hattest Du Probleme mit oder nach der Bestrahlung?
Die Angst steht bei mir jetzt auch im Vordergrund, ich habe drei kleine Kinder und noch so viel vor.

Liebe Grüße
Molly

[molly68]

Ja so war es, bei meiner letzten Nachsorge hatte ich einen Pap 4A. Es wurde ein MRT gemacht das Auffälligkeiten am Scheidenende zeigte.

Ich hatte genau das gleiche schon mal 2008 und da war es mit einer Resektion am Scheiden-ende erledigt.

Letzte Woche hatte ich dann nochmals eine Resektion am Scheiden-ende. Der Rand ins Bauchinnere war nicht frei und es blieb nicht beim Pap 4a.

Am Mittwoch wird jetzt nochmal Operiert und wenn das Gewebe verheilt ist soll die Bestrahlung von innen erfolgen. Ich hoffe so sehr das die nichts weiter finden und mir eine Chemo erspart bleibt. Das hört sich zwar jetzt echt doof an aber ich will ende Juni in Urlaub fahren und habe keine Zeit krank zu sein.#

Liebe Grüße
Molly

[molly68]

Melde mich wieder mal. Die Op habe ich gut überstanden und durfte nach zwei Tagen wieder Heim.

Eigentlich sollte ich Morgen zur Befundbesprechung kommen aber die haben es auf Dienstag verschoben, weil der Chefarzt nicht da ist diese Woche und er es mit mir Besprechen möchte. Das hört sich also nicht gut an.

Ich mache mir total die Sorgen weil ich drei Kinder 6,9 und11 habe, so ein Mist.
Da ich davon ausgehe das das Ergebnis nicht gut ist werde ich mir eine zweit Meinung holen.

Liebe Grüße
Molly

[Hope 63]

Hallo Molly,
ich kann deine Sorgen mehr als gut nachempfinden!
Als Mutter trägt man nicht nur die Sorge um die eigene Person.Nein die Sorgen kriegen,wenn man Kinder hat,vor allem wenn man noch so junge Kinder hat,eine ganz andere Tragweite.

Liebe Molly ich wünsche dir alles,alles Gute und ganz viel Kraft für dich und deiner Familie.Ich bin im Gedanken bei dir und drücke die Daumen das alles gut wird.

Ganz liebe Grüße Sabine

[nikita1]

Liebe Molly,
deine Zeilen klingen so verzweifelt, ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst. Bedenke aber, dass man die Angst irgendwie eindämmen muss, sei es mit dem Gedanken, dass der Arzt mit dir persönlich sprechen will, da er dich operiert hat. So eine Aufgabe weist man keinem anderen zu. Bestimmt wird er dir erklären, welche weiteren Therapien nun anstehen. Ein Ende der "Fahnenstange" ist nicht in Sicht und ich bin überzeugt, dass es nun wieder aufwärts geht.
Als ich damals die Rezidivnachricht erhielt, sah ich schon die Metastasen mir die Aorta abdrücken, das Loch, in das ich fiel, war sehr sehr tief.... Doch als dann die Bestrahlungen begannen, schöpfte ich wieder neuen Mut. Das wünsche ich dir auch von ganzem ganzem Herzen.

[molly68]

Hallo ihr Lieben,

Ich melde mich wieder mal um zu Berichten. Ich wurde nun ein drittes mal operiert, da es auch bei der zweiten OP nicht sicher gestellt werden konnte das alles entfernt wurde.

Eine zweite Meinung habe ich mir in Heidelberg geholt. Die empfehlen mir eine Bestrahlung in Kombi mit einer Chemo. Als ich letzte Woche mich dort vorgestellt habe sagte eine Ärztin zu mir das sie denkt es sollte eine Entfernung der Scheide erfolgen
Heute hat auch mein Krankenhaus angerufen dort habe ich morgen eine Besprechung und vorher soll ich nochmal zum CT. Es scheint als sind diese der Meinung das eine Bestrahlung ausreicht.

Jetzt bin ich erst recht durcheinander - was mach ich? Chemo und Bestrahlung oder nur Bestrahlung, wünsche mir ich hätte mir gar keine zweite Meinung eingeholt.

Ansonsten geht es mir soweit eigentlich ganz gut, ich versuche mir nicht so viel Stress zu machen und bin eigentlich zuversichtlich. Trotzdem überkommt mich ab und an eine tiefe Traurigkeit - wegen meiner Familie.

Liebe Grüße
Molly

[Hope 63]

Hallo Molly,
ich schließe mich Kerstin an,auch mir wurde damals gesagt,dass die Chemo die Bestrahlung verstärkt.
Ich wurde mit dem Tomotherapie -System bestrahlt und nicht wie die meisten mit der "Kanone".Das Tomo-System ist ein moderneres Bestrahlungs- System,soll entsprechend präziser sein.Dieses Gerät kann auch CT's machen.Bei mir wurde vor jeder Bestrahlung ein "kurzes" CT gemacht,zwecks exakter Lage,obwohl bei mir auch vorher ein Planungs CT gemacht wurde und 2x die Woche ein längeres CT um das Becken wärend der Bestrahlungszeit zu kontrollieren.
Ich kann dir dieses System empfehlen,kannst ja mal nach googlen und deine Ärzte danach fragen,ob diese Bestrahlungstherapie an deiner Klinik möglich ist.

Ich wünsche dir alles,alles Gute Sabine

[molly68]

Hallo ihr Lieben,

Morgen stelle ich mir in der Strahlenklinik vor, bin gespannt was jetzt auf mich zukommt. Ich möchte das jetzt so schnell wie möglich hinter mich bringen.

Die Tumorkonferenz meiner Klinik hat mir Afterloading empfohlen ohne Chemo. Ich hatte auch nochmal angesprochen weshalb keine Chemo da Heidelberg mir dies empfohlen hatte. Laut Aussage vom Chefarzt muss mann Nebenwirkungen und nutzen abwegen und die Tumorkonferenz hat dagegen entschieden.

Da ich mich dort gut aufgehoben fühle mache ich das jetzt auch so. Ein Risiko bleibt ja so oder so.

Habe schon jetzt im Forum etwas geschaut über Treads zum Afterloading es scheint als stecken es manche ohne Probleme wegen und andere gar nicht gut.

Drückt mit die Daumen für Morgen!

Liebe Grüße
Molly

[molly68]

Hallo ihr lieben,

die Nachrichten für mich werden immer schlimmer. Ich hatte mich da dafür entschieden die Afterloading sowie von meiner Klinik empfohlen zu machen. Da meine Klinik so ein Gerät nicht hat bekam ich eine Überweisung in die Uni Klinik nach Frankfurt um dort bestrahlt zu werden.
So weit so gut hätte auch noch alles vor meinem Urlaub geklappt.

Letzte Woche bin ich dann nach Frankfurt zur Erstbesprechung. Die Ärztin sagte mir das es so nichts für mich bringt und das die das so nicht machen!

Ich sollte eine Radio/Chemo machen und sollte mir falls Zweifel sind eine zweite Meinung in Heidelberg holten. Ich war erstmals völlig überfahren und die zweite Meinung hatte ich mir bereits ohne Wissen meiner Ärzte in Heidelberg geholt.
Nun die Sache ist klar, ich bin auch nicht Naiv und mache jetzt die Radio/Chemo.

Es wird eine Beckenbestrahlung über 6 Wochen geben. In der ersten Woche bin ich stationär für die Chemo und auch in der letzten Woche. Ich bekomme Cisplatin und 5FU.

Denkt ihr ich brauche eine Haushaltshilfe für die Wochen wo ich nicht statioär bin und nur Bestrahlung bekomme?

Ich hoffe ich überstehe das alles gut.

Liebe Grüße
Molly

[ellen11]

Hallo Molly,

ich hatte 2010 ein Adenokarzinom mit 7 von 46 befallenen Lymphknoten. Ich wurde operiert (Wertheim-Meigs) und bekam 3 mal Afterloading und - wies bei Dir auch geplant ist - 6 Wochen lang das Becken bestrahlt und in der 1. Woche des Zykluses Chemo mit Cisplatin und in der letzten Woche Chemo mit Cisplatin. Ich habe die Chemo ohne Probleme vertragen, genauso wie die Bestrahlungen. Mir war nicht übel, ich war nur schlapp. Die Haare gingen mir auch nicht aus.
Ich brauchte keine Haushaltshilfe.

Vielleicht konnte ich Dir mit meinen Schilderungen weiterhelfen.

Kopf hoch, das schaffst Du !!!!!! Ich wünsche Dir alles gute und schreib mal wie Du Dich fühlst.

LG, Ellen

[nikita1]

Hallo molly
ich hatte auch 6 Wochen Bestrahlung, diese jeden Tag (ausser dem Wochendende) und einmal pro Woche Cisplatinchemo.
Bei dir gibt es ja einen anderen Zeitplan, deshalb weiss ich nicht 100%-ig, wie es mit den Nebenwirkungen aussieht.

Ich brauchte absolut Hilfe, die damals mein Vater übernommen hat. Ich konnte sehr schlecht gehen, dahinwanken ist die treffende Bezeichnung.... und überhaupt sehr wenig tun. Da man bei dir mit der Chemo beginnt, nehme ich an, dass du gleich nach der ersten Woche ganz schön in den Seilen hängen wirst. Organisiere also am besten gleich alle mögliche Hilfe, was den Haushalt, einkaufen, kochen, die Wäsche usw. betrifft - von Beginn an.

[blueblue]

Hallo Molly,

nun war ich auch lange lange lange nicht mehr hier und dachte eben, ich muss mal rein schauen und nun lese ich das hier von dir. Das tut mir unsagbar leid und ich kann deine Ängste sehr gut verstehen, denn mir ging es ja ähnlich.

Also für die Zeit deiner Bestrahlung und Chemo solltest du ganz ruhig für Hilfe im Haushalt sorgen. Ich habe in der Zeit total in Sauer gelegen. Mich hat das Ganze derart geschlaucht, dass ich nur noch erinnere, dass ich total platt war.

Bei mir wurde ja nicht vorher operiert, weil mein Rezidiv zu groß gewesen ist. Ich hatte daher "nur" Radio-Chemo-Therapie. Die OP habe ich dann nach Absprache mit Uni Leipzig nicht gemacht. Damals war die Entscheidung meine und ist es auch geblieben. Bisher habe ich diese Entscheidung nicht bereut.

Allerdings habe ich bis heute unter den Folgen der Radio-Chemo-Therapie zu leiden. Meine Ärzte sind sich daran einig, dass mein Darm unter der Bestrahlung extrem gelitten hat. Ich habe seither chronischen Durchfall, der mich sehr oft ans Haus fesselt, weil ich im 20-Minuten-Takt zur Toilette muss. Damit habe ich schon eine echte Odyssee zurückgelegt auf der Suche nach einem Arzt, der vielleicht die zündende Idee für mich hat.

Meine nächste Nachsorge steht nun Anfang Juli an. Danach wird wieder ein MRT gefahren. Davor habe ich diesmal richtig Bammel, denn seit einigen Wochen habe ich immer wieder mal dickes Blut im Stuhl. Da es noch nicht so häufig ist, will ich aber mit dem MRT wirklich bis Juli warten, auch weil mir die Ärzte immer wieder sagen, dass sie im Narbengewebe nicht so leicht etwas finden können.

Na ja, ich denke, dass ich das auch noch schaffe, habe ich doch nun bereits seit 25 Jahren jedesmal gegen den blöden Krebs gewonnen.

Ich wünsche dir wirklich alle Gute und Halte die Daumen für dich gedrückt.

Liebe Grüße an alle

blueblue