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  #16  
Alt 14.07.2009, 22:25
Tanja1968 Tanja1968 ist offline
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Standard AW: Chemo und gleichzeitig arbeiten

Hallo Beate,

Cortison wird auch zum Schutz vor allergischen Reaktionen verabreicht. Das soll damit verhindert werden.

Meine Ärztin riet mir übrigens davon ab, arbeiten zu gehen (ich wollte das auch gerne). Sie meint, man braucht die Ruhe, um sich mental mit der Erkrankung auseinander zu setzen. Stress sei außerdem Gift für die Nebenwirkungen.....
Ganz ehrlich, ich konnte mir nicht vorstellen, vorübergehend aufzuhören, aber jetzt genieße ich diese Zeit, teile mir meinen Tag selbst ein und weiß, dass man auch in meinem Job nicht nur wenig arbeiten kann. Entweder man ist da und gibt alles oder man lässt es. Ich mache es so, dass ich so oft ich kann bei meinen Kollegen vorbei schaue. Dann bin ich nicht ganz so isoliert und informiere mich über den neuesten Stand der Dinge.
Grüße
Tanja
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  #17  
Alt 15.07.2009, 00:08
Benutzerbild von cebulon
cebulon cebulon ist offline
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Standard AW: Chemo und gleichzeitig arbeiten

Liebe Beate,
aus der Vielzahl an Beiträgen zu diesem Thema lese ich, dass durchaus Frauen während der Chemo arbeiten und dass natürlich die Chemo bei jeder anders wirkt.

Zu meiner Chemo:
Ich bekomme, wie Du, 4x EC (alle 2 Wochen) und 4X DOC (alle 3 Wochen) und nach bis jetzt drei Zyklen habe ich mir jeweils nur eine Krankschreibung für 4 Arbeitstage geben lassen. Und die waren auch nötig!

Zum Zeitablauf:
Ich mache die Chemo am Freitag, dann habe ich das Wochenende und Montag+Dienstag zur Regeneration. In dieser Zeit habe ich mir ein absolutes Jobhandy- und E-Mailverbot auferlegt. Das akzeptieren meine Mitarbeiter, Chef und Kollegen auch. Am Mittwoch logge ich mich dann vorsichtig von zuhause aus ein und fahre langsam mein "System hoch". Durch die Chemo wird aber alles etwas langsamer, sowohl Körper als auch Geist. Frau muss sich mehr Zeit für alle Vorgänge nehmen und muss stärker wichtiges von unwichtigem differenzieren:
Frau muss während der Chemo ganz einfach lernen, nicht alle Probleme zu den eigenen Problemen zu machen.
Andererseits ist es gut, eine gewisse geistige Herausforderung zu haben und den Alltag soweit wie möglich beizubehalten! Frau darf sich von diesem bescheuerten Krebs nicht unterkriegen lassen.

Zum Job:
Sicherlich hängt es auch von Deiner Tätigkeit und Deinem beruflichen Umfeld ab, ob Du arbeiten kannst/willst. Ich habe ein recht gutes Umfeld und relativ wenig firmenexternen Kontak und spreche auch relativ offen über den Krebs. Sie sollen alle informiert sein, denn nichts ist übler als eine Gerüchteküche. Bis jetzt kamen weder blöde Kommentare noch übertriebene Besorgnis. Anwesend sollte ich schon einige Tage pro Woche sein, aber viel kann ich auch von zuhause aus erledigen.
Das ist nicht in jedem Job so!
Wenn ich ein Ar***ch als Chef hätte, würde ich mich sofort bis Jahresende komplett krankschreiben lassen, auch wenn das finanziell nicht so toll ist, ich bin ja noch Tagegeldmäßig wie zur Berufsanfangszeit versichert. Aber was gibt frau schon groß an Geld aus während einer Krebserkrankung? Karrieremäßig ist das natürlich auch nicht so toll, denn wo wird frau dann "geparkt", wenn frau nach einem halben Jahr zurückkommt?
Also wenn es auf die Karriere ankommen sollte (was nach dieser Erkrankung allerdings nicht mehr so die Priorität hat), sollte frau "Biß" zeigen, das kommt in einer recht männerdominierten Welt nicht schlecht an!

Aber: Gesundheit geht definitiv vor!!! Es ist extrem wichtig, ganz genau auf den eigenen Körper zu hören und ihm die Ruhe zu geben, die er braucht!

Geändert von cebulon (15.07.2009 um 00:34 Uhr)
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  #18  
Alt 16.07.2009, 17:21
Tilia Tilia ist offline
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Beiträge: 13
Standard AW: Chemo und gleichzeitig arbeiten

Hallo Stadi,
ich bin auch im Außendienst tätig und habe jetzt 5 Monate ausgesetzt, Kollegen haben mich vertreten.
Seit Montag habe ich wieder angefangen zu arbeiten und festgestellt, daß mich meine Kunden schon vermißt haben, aber es sind weder Kontakte zu Schaden gekommen, noch ist meinen Kunden irgendetwas "Schlimmes" passiert.
Natürlich hat sich herumgesprochen, daß mehr war als ein Schnupfen, aber auch damit sind meine Kunden bisher prima umgegangen, viel besser als ich befürchtet habe und besser als mancher Verwandter oder "Freund".

Also, "nur" wegen der Kunden brauchst Du Dich nicht zum Arbeiten zu quälen, versuche besser, eine gute Vertretung mit Deinem AG zusammen zu organisieren. Ich hatte während der ganzen Zeit Kontakt zu meiner Vertretung und konnte von zu Hause aus helfen.

Obwohl ich nur Bestrahlung hatte, war ich während der Bestrahlungszeit nicht fähig, ein Kundengespräch zu führen (Matsche im Kopf), geschweige denn mit dem Auto zu einem Kunden hin zu fahren. Und plötzlich mit Würgegeräuschen auf das nächste Klo verschwinden, macht sich bei einem Kundenbesuch auch nicht sonderlich gut.

Also bitte, überleg Dir das nochmal gut, Du weißt doch, im AD muß man 100% fit und für den Kunden da sein, und die Zeit, die Du arbeitest, wird ganz wesentlich nicht von Dir, sondern von den Kunden bestimmt.

Ich konnte es mir zu Beginn der Therapie auch nicht vorstellen, daß man seine Kunden mal eine zeitlang einem Kollegen überlassen kann, aber es geht durchaus und ist für alle Beteiligten die bessere Lösung.

liebe Grüße
Tilia
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  #19  
Alt 17.07.2009, 01:04
Jafe Jafe ist offline
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Beiträge: 489
Standard AW: Chemo und gleichzeitig arbeiten

Hallo Beate,
habe mir die ganzen Beiträge durchgelesen. Es wird wirklich von jedem anders empfunden. Bekomme alle 3 Wochen Freitags meine FEC und gehe dann Montags wieder arbeiten. Montag bis Mittwoch läuft es sehr schleppend und ab Donnerstag bin ich wieder relativ fit.Denke aber, es kommt wirklich auf die Arbeit an. Wenn Du im Außendienst arbeitest und weite Strecken mit dem Auto hinter Dich bringen musst, würde ich es mir glaub ich überlegen. Körperlich stark anstrengede Arbeiten (meine Freundin z.B. ist Schauwerbegestalter und muss viel tragen und aufbauen), das würde ich mir auch überlegen. Die Konzentration unter der Chemo lässt arg nach. Man muss das Gedächtnis echt schulen. (Ist auch nicht bei jedem so). Habe meine Kunden von meiner Krankheit unterrichtet. Bin locker damit umgegangen, sie haben sich getraut mir viele Fragen zu stellen und hatten sehr viel Verständnis, wenn ihre Sachen mal nicht termingerecht geliefert wurden. Abgeschreckt hat sich glaub ich keiner gefühlt.
Seelisch betrachtet, tut mir die Arbeit gut. Allerdings leidet mein Haushalt unter der Arbeit, weil doppelt gemoppelt geht nicht gut. Wenn ich nach Hause komme, manchmal nach 8 oder 9 Stunden, bin ich platt. Früher habe ich den Haushalt dann noch locker nebenbei erledigt. Das geht nicht. Selbst nach 5 Stunden Arbeit fällt es mir schwer. Man sollte da schon abwägen, was einem wichtiger ist. Meine Kinder bekommen jetzt auch mal des öfteren eine Pizza. Ist warscheinlich nicht das gesündeste. Hoffe, Du triffst für Dich die richtige Entscheidung.
Liebe Grüße
Petra
__________________
Wenn Du einen Rosenstrauch willst, pflanze keinen Tomatensamen. Wenn Du Freundlichkeit willst, pflanze keine Gleichgültigkeit. (Adolph Kolping)
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