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  #1  
Alt 27.12.2003, 06:48
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Beiträge: n/a
Standard Kraft

Hallo,
entschuldigt wenn ich euch voll labere aber im Moment habe ich sonst niemanden.Mein mann hat hodenkrebs, was eigentlich glück ist(weil gut heilbar) aber trotzdem merke ich nun nach einem viertel Jahr meine seelischen kräfte schwinden. Ich bin nun schon seit fünf uhr wach und kann nicht schlafen.aufgrund einer erkältung mussten wir die chemotherapie meines mannes um zwei wochen verschieben.um ihn ja nicht anzustecken bzw. überhaupt etwas zu bekommen nehme ich seit einigen wochenpflanzliche tropfen für die abwehrkrafte.solangsam merke ich aber bekomme ich angst,angst was ist wenn ich doch was bekomme und ihn anstecke,die angst ihn zu verlieren wird immer größer. Ich möchte mal wieder ich sein.tun können was ich möchte. Gemütlich einkaufen und nicht immer nur nur das nötigste und dann schnell heim da mein mann schon so lange alleine ist.ich weis er braucht mich aber manchmal könnte ich schreien. Ich möchte mich fallenlassen einfach hängen lassen und schwach sein. Andererseits könnte ich mich ohrfeigen für diesen gedanken. er braucht mich und ich ihn.aber ich brauche auch kraft.Das Jahr 2003 war vorher schon hart(haben gebaut und einiges ging schief, Gerichtsverhandlung, beide bei der Arbeit viele Probleme und und und)solangsam ist es gut da es zu ende geht und hoffentlich all die sorgen mit ihm.
nochmal sorry ,aber ich wusste nicht wohin.
Tanja-Nicole
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  #2  
Alt 27.12.2003, 08:26
Benutzerbild von Dagi
Dagi Dagi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.12.2002
Beiträge: 1.287
Standard Kraft

Liebe Nicole,

Ich kenne dieses gefühl sehr gut! mein Mann ist seit 3 Jahren Hirntumorpatient und seitdem fällt auch mir öfters die Decke auf den Kopf!
Seit ca. eineem jahr ist es schlimmer geworden,habe mich an die Hospiz gewendet.
Jetzt kommen wöchentlich "ganz liebe personen lösen mich für 1-2 Stunden ab! Ich kann endlich auch mal in Ruhe was tun,entweder fürs Gemüt... sprich Bummeln,spazieren,Freundin im Cafe treffen ,Therapie machen(Seidenmalen) oder fürs Leben,sprich Bank,Post,Einkaufen.
Du sagts du könntest manchmal schreien,dann tus doch ,geh in den Wald brülle dir die Seele aus dem Leib weine nach Herzenslust,das befreit und tut irre gut,probiere es einfach mal aus. Oder mache dir ein angenehmes Bad!
Da kommt auch viel Kraft zurück.
Ich bin auch oft am Limit gewesen,und bin es noch,doch mir wurde hier immer wieder auch von lieben Menschen moralisch auf die Beine geholfen,indem sie mir gut zugeredet haben. Auch du wirst es schaffen,glaube mir!
Nie im Leben hätte ich es mir je vorstellen können,das alles zu packen,aber es geht!!!
Auch ich konnte nicht schlafen,denn bei meinem Mann ist es zur Zeit auch ganz schwierig,er will nicht mehr! Ich umarme dich in Gedanken, Dagi
Ps: die Geschichte meines Mannes kannst du im Hirntumor unter wie gehts weiter lesen,wenn du möchtest.
Wir können aber auch so in Verbindung bleiben ,wenn du möchtest.
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  #3  
Alt 27.12.2003, 09:54
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Liebe Nicole
Kann dir so gut nachfühlen. Stehe seit 5 Jahren den Kampf mit meinem Mann durch. Auch ich hatte schon die Gedanken - wenns nur schon vorbei wäre!
Aber wir geniessen so gut es geht jeden Tag zusammen.
Seit Sommer bin ich in Behandlung bei einem Psycho-Onkologen, dort kann ich meine schlimmen Gedanken deponieren. Er rät mir auch immer, wieder meinen Brunnen aufzufüllen, d.h. mir etwas zu gönnen, wo ich wieder Kraft tanken kann. Seit ich diesen Rat befolge, geht es mir wesentlich besser! Ich gehe oft in die Natur und freue mich an Kleinigkeiten, seien es zur Zeit eingefrorene Aestchen, kleine Schneeskulpturen, die die Natur gebaut hat.
Was mich zusätzlich aufbaut, sind die vielen lieben Menschen im Chat, die es schaffen, mich jeden Abend vor dem Schlafengehen aufzubauen, sodass ich wenigstens ruhig schlafen kann.
Weinen tu ich auch, wenns mir drum ist, ich habe 4 Jahre die starke Frau an der Seite meines Mannes markiert, seit ich zu meinen Schwächen stehen kann, geht es mir viel besser! Ich glaube, du hast mit deinem Schreiben den ersten Schritt gemacht, indem du deine Sorgen niedergeschrieben hast. Steh zu deiner Schwäche, sprich darüber!
In diesem Sinne wünsche ich euch zwei alles, Liebe, Mut zum weitermachen!
Su
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  #4  
Alt 30.12.2003, 10:05
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Danke, Dag und su !
Es ist soweit. die Chemo läuft.Mal sehn wie er sie verträgt. es bleibt uns nicht anderes übrig als gemeinsam da durch zu gehen. Natürlich muß Micha direkt durch und ich kann ihn nur begleiten aber ich spüre er braucht mich und er sagt es auch das es ihm "besser" geht wenn ich da bin.Das schreiben hier tut mir unheimlich gut. Ich kann es aber nur wenn mein Mann nicht in der nähe ist bzw. dabei. er möchte sich nicht so intensiv damit auseinander setzen. Kann es auch verstehen und reiche im angelesene Infos daher immer häppchenweis. So sind wir gut gelaufen und werden es auch weiter tun. Ich brauche die Informationen als stütze um zu wissen was kommt.Und so arbeiten wir Hand in Hand an der Genesung.Hoffentlich.
Bis dann Tanja
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  #5  
Alt 14.01.2004, 10:39
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Hallo,

ich bin gerade auf das Stichwort Kraft gestoßen und merke, wie sie momentan bei mir schwindet.
Meine Mutter leidet seit etwa 2 Jahren an Eierstockkrebs und hat gerade ihre dritte Chemo beendet. Jetzt werden 5 Wochen gewartet bis eine neue Art von Therapie angesetzt wird. Und momentan halte ich die Situation nicht besonders gut aus. Da ich Prüfungen an der Uni habe, bin ich auch gefordert, aber eigentlich kann ich mich null konzentrieren und habe jeden Moment das Gefühl in Tränen auszubrechen. Wieder mal ist so ungewiss, wie sich der Tumor in der chemofreien Zeit entwickelt. Ich versuche mir selbst Trost zu spenden und mir Zeit zum Traurigsein zu nehmen, aber manchmal fühle ich mich eben ganz schön allein damit. Durch das uneffektive Arbeiten wird der Zeitdruck immer größer und meine Zweifel. Was aber wirklich schlimm ist, ist daß ich mich auch von meiner Mutter zurückziehe und nicht anrufe, weil ich sie nicht mit meinen Sorgen belasten will.
Es ist gut, daß man sich hier austauschen kann und liest, wie ähnlich es anderen geht und daß man eben doch nicht allein ist.
Bis bald
Katharina
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  #6  
Alt 14.01.2004, 14:37
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Hallo Katharina und Nicole,
ich kann nur sagen haltet durch. Man kann es schaffen. Versucht trotz alledem auch eine Verschnaufpause zu machen. Es nützt garnichts wenn ihr in ein paar Wochen, Monaten oder Jahren ein Wrack seit. Es ist nicht einfach, ich weiß. Mein Mann ist vor kurzem an ein Sarkom im Becken u. einer Metastase im Hirn gestorben. Ich habe es auch irgendwie geschafft. Es geht, aber es strengt unwahrscheinlich an.

Alles, alles Gute.

Genießt jede Stunde, selbst wenn Ihr Euch mal langweilt. Der geliebte Mensch ist noch da und das ist die Hauptsache. Auch weinen ist mal angesagt. Lasst es einfach raus - auch vor den Betroffenen.

Seid ganz lieb gedrückt
Nancy
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  #7  
Alt 14.01.2004, 18:07
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Hallo,
du brauchst dich nicht zu entschuldigen, ich kann es gut nachempfinden wie du dich fühlst. Mein Mann hat auch Krbs(malignes Melanon). Es ist ein auf und ab der Gefühle , wenn er leidet , leidet mann automatisch mit. Es ist wichtig ,dass du auch jemanden zum Austauschen hast . Alles nur in sich hineinfressen, macht dich nur noch agressiver und trauriger. Damit hilft man seinem Partner auchnicht.
Deine Angst selber Krank zu werden ,kann ich gut verstehen. zumal du deine Kraft ja auch brauchst. Hier ein Tipp von mir ,ich nehme schon länger(ca.ein Jahr) hoch dosierte Vitamin C tabletten (1000mg) und bislang habe ich nicht mal mehr einen Schnupfen gehabt.
Wenn dir zum Weinen ist dann weine ,dass hilft.

Alles,alles Gute
Anna
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  #8  
Alt 15.01.2004, 17:54
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Danke für euer Mitgefühl.
Katharina ich kann dich gut verstehen wieviel Kraft du brauchst. Bei uns ist es nochnicht so lange wie bei Euch um genau zu sagen sind es heute 3 Monate aber die kommen wir vor wie eine halbe ewigkeit.Aber wir müssen durchhalten .Ich drücke dir ganz fest die Daumen.

Hallo Anna. mein leichter reizhusten ist fast vorbei(zum glück). Leider kann ich vitamin c nicht nehmen da ich darauf allergisch bin bzw es nicht vertrage. deshalb nehme ich diese tropfen. und bis jetzt läuft es ganz gut.
ja es ist schwer wenn man seinen mann so leiden sieht.man kann ihnen nicht helfen nur beistehn mit rat und für sie da sein. .ich wünsche Euch alles gute.
tanja-Nicole
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