Raumforderung Pinealisregion

[Amestra]

Hallo, ich (w, 27) hab ein etwas kompliziertes Problem. Vor einem Jahr hab ich eine MRT machen lassen, da ich so einen merkwürdigen Schwindelanfall hatte. Dabei ist eine Raumforderung in der Pinealisregion herausgekommen. Genaueres konnte der Radiologe auch nicht sagen, bis ich erwähnte dass ich 6 Jahre zuvor mal eine CT hab machen lassen. Das fand er zwecks Vergleich interessant und meinte, es könnte sein, dass ich sowas schon seit der Kindheit haben könnte und wenn das "Ding" nicht gewachsen ist könnte man es eher vernachlässigen. Das war wohl auch der Fall (das Gebilde erscheint konstant) und der Hausarzt hat es dann für mich als "harmlos" übersetzt. Vor ca. 2 Wochen hab ich dann so seltsame Taubheits/Kribbelgefühle in beiden Armen gekriegt, weswegen ich dann bei Verdacht auf Rückenmarksentzündung einige Tage ins Krankenhaus gekommen bin. Die haben bzgl der Entzündung oder MS nichts gefunden, aber auch nochmal eine MRT des Kopfes gemacht und meinten, dieses Gebilde würde solide erscheinen. Sie haben sich die Aufnahmen von letztem Jahr dann auch angeschaut und meinten, es wäre letztes Jahr auch schon solide gewesen. Die Ärzte würden ein Pinealozytom (gutartiger, aber wachsender Tumor) vermuten, würden aber noch Tumormarker im vorher entnommenen Nervenwasser entnehmen. Die Ergebnisse kommen am 24.10.
Ich werde hier langsam noch wahnsinnig und bin total verunsichert, da man mir ja letztes Jahr gesagt hat es wäre harmlos und nun heisst es "gutartiger" Tumor. Übrigens hab ich mir jetzt doch mal den Bericht von letztem Jahr kommen lassen und da stand auch schon "Verdacht auf Pinealozytom". Aber wie kann man mir das denn als harmlos verkaufen? Hab jetzt total Angst dass dann bei der Besprechung kommt: Ach übrigens wir haben uns vertan, sie haben doch einen bösartigen Tumor.
Außerdem findet man im Internet so wenig Infos. Was sind denn die typischen Symptome von einem Pineoblastom (bösartigen Tumor in der Pinealisregion)? Hab eigentlich nicht so starke Symptome (die letzten Monate hatte ich öfter leichten Schwindel, dann kam in den letzten Wochen ein wenig Druck auf den Ohren dazu, und kurzfristig diese Taubheits/Kribbelgefühle, die aber jetzt schon wieder viel besser sind). Außerdem war ich etwas tollpatschig. Das alles ist aber auch mit stress zu erklären, da ich einen neuen stressigen Job angenommen hab.
Das Gebilde/Tumor ist übrigens 1cm mal 1,4cm groß.
Wie ihr schon von meinem Schreiben merkt bin ich einfach total verwirrt und verunsichert. Kann man denn einfach so ein solides (!) Gebilde seit der Kindheit haben, das sich nicht verändert und wo man außer beobachten nichts machen muss? Oder kann es im schlimmsten Fall ein ganz anderer Tumor sein, der vielleicht bösartig ist? Und wie wäre die Symptome dann? Ich weiss ihr seid ja keine (oder zumindest nicht alle von euch :-)) Radiologen/Hellseher, aber vielleicht könntet ihr mir aufgrund eurer Erfahrungen ein wenig weiterhelfen. Da wäre ich sehr dankbar für.

[Akita]

Mist, hatte schonmal geschrieben Text leider weg......

Erstmal ein von mir....

Ich hab mal die Fakten zusammengetragen:

Pinealistumor[Epiphysentumor]: WHO-Grad II [Pinealozytom][Pinealom]

Symptome des Krankheitsbildes

Tumor
gutartig [benigne]
abgekapselt
hochdifferenziert
verdrängend wachsend
Konjugierte Blicklähmung
Lähmungsschielen [Strabismus paralyticus], Parese des N. oculomotorius [III. Hirnnerv]
Nystagmus
Ptosis des Augenlides
Mydriasis
Vorzeitige Pubertät [Pubertas praecox]
Schmerzen
Affektive Störungen
Verlangsamung
Elektroenzephalographie[EEG] -Veränderungen
unspezifische Allgemeinveränderungen

So, du siehst auch dieser harmlose Kollege kann dir richtig auf den Geist gehen. Oft ist es, wie dein Arzt sagt, ein Mitbringsel aus der Kindheit.

Das Pinealom könnte da also schon einige Jahre ruhen und fängt jetzt an Ärger zu machen. Ist zwar nicht schön, aber spricht doch für seine Harmlosigkeit.
Zweiter Fakt ist, dass keine grössere Veränderung, zumindestens im letzten Jahr festgestellt wurde. Ich bin sicher, bei einem Pineoblastom wäre ein größerer Wachstum zu verzeichnen.

Es tut mir sehr leid für dich, dass du jetzt bis zum 24.10 durchhalten musst.
Ganz schlimm ist diese Ungewissheit. Die Phantasie geht mit einem durch....

Anschließend mit dem Arzt beraten, was zu tun ist. Vielleicht kann man weiter beobachten. Hängt wahrscheinlich davon ab, welche Probleme künftig auftreten.

Hol dir in jedem Fall eine zweite ärztliche Meinung ein.

Ich bin sicher, es ist gutartig.

Halt die Ohren steif, ich denk an dich.....

Akita

PS: Nicht so viel im Forum rumlesen, auch nicht in anderen Foren zu dem
Thema. Das bringt dich nur aus der Bahn und regt unnötig das Kopfkino
an.......

[Amestra]

Liebe Akita,

VIELEN VIELEN Dank für die sehr informativen und lieben Worte!! Hat mich schon ein wenig aufgemuntert... und du hast recht, das Internet macht einen manchmal schon etwas dusselig im Kopf :-) Ein dicker Drücker zurück... ja genau, die Ungewissheit macht einen halt fast wahnsinnig....

[pino]

Hallo Amestra (Schöner Benutzername!),

ich habe Deinen Beitrag vom 19.10. gelesen und war daraufhin sehr gespannt, wie die Untersuchung am 24.10 verlaufen ist. Leider hattest Du dich später nicht mehr im Forum gemeldet.
ich interessiere mich deshalb dafür, da bei mir (w. 28) auch vor wenigen Wochen ein Pineozytom festgestellt wurde. Die Nachricht hat mich echt von den Socken gehauen, was ich Dir aber sicherlich nicht weiter ausführen muss. Auch meine Symptome waren dieselben wie bei Dir (Taubheit in der rechten Hand, Kribbelgefühl und zudem Sehstörungen).
Nachdem ich beim Neurochirurgen war, hatte dieser gemeint, dass das Pineazytom nichts mit diesen Symptomen zutun hätte. War es bei dir auch so?
Wie sind Deine Tumormarker-Ergebnisse am 24.10. ausgefallen.Was haben diese Tumormarkeruntersuchnungen überhaupt für einen Zweck? Sollen sie die eventuelle Bösartigkeit des Tumors feststellen (meine größte Angst!!!) oder ist das eine Art Wachstumsuntersuchnung?
Mir liegt viel daran so viel wie möglich von dir zu erfahren, da mich eine nächste Untersuchung, dh Kernspin, erst Ende Januar erwartet. Bis dahin versuche ich so viele Informationen zusammen zu bekommen wie möglich. Da Dein Fall meinem so ähnlich ist, wäre ich sehr dankbar vor Dir zu hören. Ich stehe Dir natürlich auch zu Verfügung, wenn ich nur irgendwie weiterhelfen kann.
So generell kann ich Dir nur berichten, dass ich immer noch Angstanfälle bekomme, obwohl ich eigentlich zu den rationalen Menschen gehöre, die nicht zu leicht in Panik verfallen. Aber diese Sache macht mir schon etwas Angst, v.a ist es die Unsicherheit darüber was es überhaupt ist und wie gefährlich es werden kann und wie sich das Leben deshalb langfristig gesehen entwickelt, die einen manchmal fertig macht!?
Ich wünsche Dir noch das Beste. Hoffe dass deine Untersuchnungsergebnisse nur gut sind!

LG S.