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  #1  
Alt 09.05.2010, 19:36
akinna akinna ist offline
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Registriert seit: 09.05.2010
Beiträge: 2
Unglücklich Wie würdet Ihr euch verhalten?

Hallo ich bin ein bisschen verzweifelt und suche deshalb den Austausch hier im Forum.

Letzte Woche wurde bei meinem Opi(73) Nasennebenhöhlenkrebs diagnostiziet. Die Ärztin wollte ihn sofort operieren lassen. Doch mein Opa hat die Behalndlung verweigert.

Uns, seiner Familie, teilte er mit, dass wir diese OP durchführen lassen könnten, wenn er dann tot sei.

Ich kann mit diesem leichtfertigen "Loslassen" vom Leben nicht umgehen, da ich denke, dass es ja durchaus noch Heilungschancen gibt. Leider scheint mein Opa furchtbar stur und uneinsichtig. Ist es egoistisch von mir, dass ich mir wünsche, dass er es zumindest einmal versucht? Wie würdet ihr mit ihm jetzt umgehen? Ich bin gerade überfordert....und kann meine Gefühle nicht so ganz in Worte fassen.....Angst, Wut, Traurigkeit, Unverständnis, Hilflosigkeit....
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  #2  
Alt 09.05.2010, 21:19
Flake Flake ist offline
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Registriert seit: 14.12.2008
Beiträge: 65
Standard AW: Wie würdet Ihr euch verhalten?

Hallo akinna,

ich kenne mich nicht mit der Erkrankung aus, jedoch habe ich schon dreimal gehört, dass manche im höheren Alter Krebsoperationen bzw. Therapien ablehnen.

z.B. meine Nachbarin ist 82 und an Nierenkrebs erkrankt. Sie ist erst nochmal mit ihrem Mann in den Urlaub gefahren und erst danach sich bei den Ärzten blicken lassen. Bisher ist sie immernoch zu Hause und ihr Mann sagte letzt: "Wir hatten ein schönes Leben und wollen es bis zum Ende auch haben - ohne Therapien, Krankenhausaufenthalte und Nebenwirkungen"

Dein Opi ist erst zwar jünger, jedoch wollte ich dir mal ein Beispiel dalassen.

Ich würde in der Situation genauso reagieren wie du und hoffe für dich, wenn es wirklich Heilungschanchen gibt, dass dein Opi sich doch für eine OP entscheiden wird. Für ihn ist diese Diagnose ein harter Schlag und seine Aussage würde ich eher auf Verzweiflung oder Ängste zurückführen. Versucht auf jeden Fall für ihn da zu sein .....

Ganz viel Kraft - Ich drücke die Daumen
Flake

Geändert von Flake (09.05.2010 um 21:22 Uhr)
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  #3  
Alt 10.05.2010, 00:48
Benutzerbild von IreenS
IreenS IreenS ist offline
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Registriert seit: 04.05.2008
Ort: Oberfranken
Beiträge: 448
Standard AW: Wie würdet Ihr euch verhalten?

Hallo Akinna,

Krebs im Alter geht oft eher langsam voran.

Die Entscheidung über sein Leben, das solltet ihr deinem Opa überlassen.

Jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Leichtfertiges Loslassen würde ich nicht sagen.
Dein Opa hat wohl für sich mit deiner Oma ein
erfülltes Leben gelebt.
Das ist und war ihm wichtig und das ist richtig.
Man kann ihm keine Entscheidungen aufzwingen, die er nicht möchte.

Es ist schwer - aber du/ihr solltet das respektieren
und ihm zur Seite stehen.

Warum sollte er (unter Umständen) ein Leiden auf sich nehmen,
dass er nicht möchte.
Das wäre womöglich für alle eine Qual.

Ich verstehe dich - aber auch deinen Opa.

Ich wünsche euch einen guten Weg

Ireen
__________________
http://www.myvideo.de/watch/4892460/...ume_leben_ewig


Wolfgang *03.04.1947 - +18.10.2008

Christel *17.05.1950 - +12.04.2011
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  #4  
Alt 10.05.2010, 06:06
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.321
Standard AW: Wie würdet Ihr euch verhalten?

Hallo Akinna,

du möchtest beistehen, sehen, dass es deinem Opa wieder gut geht.
Dein Opa bekam eine Diagnose die ihn zuerst mal ordentlich schockierte. Das alleine muß er zuerst einmal verkraften. Vielleicht war er nie wirklich krank in seinem Leben, und dann plötzlich Krebs, was für eine Keule.

Viele ältere Leute (Männer insbesondere) haben eine wahnsinnige Angst ins Krankenhaus zu gehen, Angst vor Operationen, obwohl sie wissen, dass ihnen geholfen werden könnte. Dabei keimt oft der Gedanke, da komme ich sowie so nicht mehr heraus. Das ist ein innerer Mechanismus, den man als junger Mensch garnicht nachvollziehen kann.

Es ist von keinem Angehörigen egoistisch, dass er die Behandlung eines lieben Verwandten wünscht. Es ist das Natürlichste der Welt. Doch in dieser Situation stoßen oft Welten von Ansichten gegeneinander, welche nur im behutsamen Austausch auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden können. Dein Drang auf Behandlung, sein Wunsch nichts zu machen. Gebe deinem Opa noch etwas Zeit seinen Schock zu verdauen. In seinem Kopf spielen sich garantiert ganz wilde Gedanken ab, wie alles sein würde. Sage ihm, egal wie er sich enstcheidet, du respektierst es.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #5  
Alt 10.05.2010, 10:37
akinna akinna ist offline
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Registriert seit: 09.05.2010
Beiträge: 2
Standard AW: Wie würdet Ihr euch verhalten?

Hallo ihr,

danke für eure Beiträge!!!!! Hätte nicht gedacht, dass ich gleich so schnell soviele Antworten bekomme.
Wirklich ist es so, dass er in den letzen Jahren nie beim Arzt war und wahrscheinlich jetzt furchtbare Angst hat. Das kann ich auch verstehen. Und ich hoffe trotzdem, dass er vielleicht doch noch einmal darüber nachdenkt. Ich weiß, dass Druck hier wahrscheinlich nicht funktioniert. Letzlich ist er sein eigener Chef, und wenn er wirklich nicht will, müssen wir damit umgehen lernen. Auch wenn es sehr sehr schwer fällt.

Ich weiß über das Krankheitsbild nur das, was ich im Netz lesen konnte, da Opa nicht viel drüber spricht. Beziehungsweise noch nicht einmal der Ärtzin richtig zugehört hat, laut Aussage meiner Omi. Und die Informationen im Netz lese ich wahrscheinlich mit der Brille einer Angehörigen, die will das alles wieder "gut" wird, aber meines Erachtens, könnten sofern er bald handelt die Chancen noch recht gut stehen. (Ich meine wenn die Chancen auf Heilung furchtbar gering wären, könnte ich mit seiner Entscheidung wahrscheinlich eher umgehen!... so wirkt es für mich eben eher doch leichtfertig)

Ich habe mir vorgenommen, mit ihm nochmal über die Erkrankung zu sprechen und will zunächst einmal versuchen ihm wirklich zu zuhören und seine Argumente anzuhören ohne ihm Wertungen, Einwände und ähnliches darzustellen. Ich hoffe aber ich schaffe das, denn leider kann ich manchmal recht schnell sehr sehr impulsiv reagieren.
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