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  #1  
Alt 15.08.2005, 11:22
Tine3006 Tine3006 ist offline
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Beiträge: 5
Standard Immer Chemo bei BK?

Hallo ihr Lieben,
kenne den KK schon seit 5 Jahren, damals war mein Mann an einem malignen Melanom erkrankt. Jetzt geht es um meine Schwester. Sie ist 45 Jahre alt und hatte vor ca. 14 Tagen einen Knoten in der Brust getastet. Letzte Wo. Mittwoch dann Mammographie. Der Radiologe sagte sofort, der Knoten sei mit hoher Wahrscheinlichkeit bösartig und müsste schnellstens raus. Am Samstag waren wir dann im Brustzentrum der Städtischen Kliniken Dortmund, dort hat die Oberärztin dann eine Sono gemacht und eine Stanzbiopsie. Auch sie meinte sofort, der Knoten wäre bösartig, ca. 1,5 cm. Das Ergebnis der Stanze von Samstag liegt noch nicht vor. Der OP-Termin ist schon übermorgen. Jetzt meine Fragen:
- Ist bei BK immer eine Chemo angezeigt, egal wie groß der Tumor ist, welche Differenzierung usw???
- Hat jemand Erfahrungen mit Brustkrebs und den Städtischen Kliniken in Dortmund?

Vielen Dank für Eure Antworten
Christine
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  #2  
Alt 15.08.2005, 12:21
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Standard AW: Immer Chemo bei BK?

Hallo Tine,
tut mir sehr leid, dass es eure Familie zum 2. Mal getroffen hat und drücke deiner Schwester natürlich alle Daumen, dass sie OP und weitergehende Therapie gut übersteht.
Ob eine Chemo angezeigt ist, hängt vom Tumorgrading ab und natürlich davon, ob der Tumor bereits in das Lymphsystem gestreut hat sprich bereits Lymphknoten befallen sind. In Frage kommen auch eine Antihormontherapie, Strahlentherapie und/oder Antikörpertherapie. Ist aber alles von der Histologie des Tumors abhängig, also solltet ihr da wirklich erst einmal abwarten, was dabei herauskommt.
Liebe Grüße
__________________
Birgit64

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  #3  
Alt 15.08.2005, 13:28
Benutzerbild von kocki
kocki kocki ist offline
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Standard AW: Immer Chemo bei BK?

Hallo Tine
Chemo giebt es bei Brust erhaltenden Op`s meist immer, und bei einem Tumor in der Größe wird wohl erhaltend operiert.
Aber auch die Chemos sind von Fall zu Fall anders da kann man im Vorfeld so nichts sagen.
Zu Den Städtischen Kliniken in Dortmund kann ich sagen, das die da die Op mit dem Wächterlymphen machen und auch ansonsten wohl ganz gut sind.
Ich habe vor 2 Wochen eine Patientin von dort in der AHB kennengelernt, die war sehr zufrieden.
Ich wünsche dir und deiner Schwester alles Gute...Gruß Ilona
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  #4  
Alt 15.08.2005, 13:59
Goldmaus Goldmaus ist offline
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Daumen hoch AW: Immer Chemo bei BK?

Hallo Tine,

nein, Chemo gibt es nicht immer.
Ich hab z.b. keine gekriegt.
Wurde mir zwar angeboten, aber war "nicht unbedingt erforderlich", weil Tumore alle klein und Lymphknoten ok.
Es kommt darauf an, ob Lymphknoten befallen sind und wie groß der Tumor ist und auf das Grading.
Da gibt es klare Empfehlungen von der Genfer Konsensus-Koferenz.
http://www.brustkrebs-muenchen.de/do...llen_final.pdf

Ich wollte mir diesen Hammer lieber aufheben, falls wieder was kommt.
Allerdings hab ich Ablatio.

Heute sagen mir viele Ärzte. Gut, dass Sie keine Chemo gemacht haben.
Das soll einer mal verstehen.
Mein Bauchgefühl war dagegen - darauf kann ich mich meistens verlassen

Meine Mutter hatte zwei Tumore, auch so etwa 1,5 cm jeder, und bekam auch keine Chemo, hatte aber auch eine komplette Ablatio.

Es kommt auch sehr auf die Hormonrezeptoren an.
Man sagt, dass bei hohen Hormonrezeptoren eine endokrine Therapie mit Tamoxifen bzw. Aromatasehemmern plus ggf. Zoladex (oder Ovarektonie) falls Frau noch vor den Wechseljahren ist, genauso gut hilft in der adjuvanten Situation wie eine Chemo.
Da gibt es Studien dazu, z.B. http://www.mammakarzinom-info.de/fra...o_adjuvanz.asp

Alles Gute für Deine Schwester und viele Grüße, die Diagnose ist scheußlich, aber wir alle hier haben es geschafft!!!

Goldmaus
__________________

Man kann sich den ganzen Tag ärgern - aber man ist nicht verpflichtet dazu
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  #5  
Alt 15.08.2005, 16:17
Elfe Elfe ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 525
Standard AW: Immer Chemo bei BK?

Liebe Tine
Nein, Chemo wird nicht immer gegeben, Goldmaus hat es schon erklärt und einen sehr guten Link hereingestellt .
Wenn Deine Schwester z.B. "brusterhaltend" operiert wird, bekommt sie aber sowohl Chemo als auch Bestrahlung.
Alles Liebe für Deine Schwester
Liebe Grüße Elfe
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  #6  
Alt 16.08.2005, 16:06
Benutzerbild von blinky44
blinky44 blinky44 ist offline
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Ort: Düsseldorf
Beiträge: 186
Daumen hoch AW: Immer Chemo bei BK?

Liebe Tine
Ich hab nen Knoten von 3 cm gehabt,daher kriege ich insgesamt 6mal Chemo vor OP,der Grund: er musste schrumpfen vor OP damit er nicht streuen kann.
Nehme an das du erst operiert wirst bzw.nur,weil deiner so klein is
toi toi toi für die bevorstehende OP.
daumendrückende Uta
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  #7  
Alt 17.08.2005, 10:55
Tine3006 Tine3006 ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 5
Standard AW: Immer Chemo bei BK?

Vielen Dank für Eure Antworten. Kann leider den empfohlenen Link von Goldmaus nicht öffnen, irgendwie spinnt mein PC und will PDF-Dateien nicht öffnen. Habe ich das jetzt richtig verstanden, bei "brustererhaltender" OP immer Chemo?? Meine Schwester ist jetzt übrigens seit gestern im Krankenhaus, ich war noch eine Weile da und war bei dem "Porcedere" für den Sentinel dabei. Gegen Abend kam dann das Ergebnis der Stanze, Krebsdiagnose hat sich bestätigt. Leider konnte sich meine Schwester keine genaueren Daten merken. Gerade gegen 10.30 Uhr rief sie noch mal an, ist total nervös, weil sie darauf wartet für die OP abgeholt zu werden. Arme Steffie.

Den Sinn der Stanze verstehe ich auch nicht ganz: Sowohl der Radiologie bei der Mammo als auch die Oberärztin bei der Sono und nach Ansicht der Bilder waren davon überzeugt, dass der Tumor bösartig ist. OP-Termin ist heute, bis gestern abend lag das ERgebnis der Stanze noch nicht vor. Operiert worden wäre sie auch ohne dieses. Die Oberärztin ging sogar davon aus, dass es möglicherweise erst nach der OP einging (weil Stanze Samstag, Absendung an Pathologie also erst Montag).

Na ja, jetzt drück ich meiner Schwester erst mal fest die Daumen und schau heute nachmittag mal vorbei. Schön, dass ich mich an Euch wenden kann.

Christine
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  #8  
Alt 17.08.2005, 11:09
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Beiträge: 4.112
Standard AW: Immer Chemo bei BK?

Hallo Tine3006,
normaler dauert es schon ein paar Tage, bis der endgültige pathologische Befund da ist. Sowohl der Radiologe als auch die Oberärztin haben sicherlich viel Erfahrung bei der Begutachtung der Brustaufnahmen, aber definitive Sicherheit, ob es sich um einen bösartigen oder gutartigen Knoten handelt, gibt immer erst eine Gewebeprobe. Der endgültige pathologische Befund gibt dann auch Aufschluß über die Art des BK (z. B. Hormonsensibilität, Her-2-neu-Rezpetoren usw.) und die weiteren Therapieoptionen.
Natürlich drücke ich deiner Schwester auch die Daumen, aber bin sicher, dass sie die OP gut übersteht. Kann gut verstehen, dass die Warterei auf die OP sie jetzt arg nervös macht, ging mir auch so, bin auch erst gegen 11.00 Uhr zur OP abgeholt worden.
Ansonsten kann ich, aus eigener Erfahrung, nur empfehlen, alles schön der Reihe nach und Schritt für Schritt angehen.
Liebe Grüße
__________________
Birgit64

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  #9  
Alt 18.08.2005, 09:12
Benutzerbild von Renate2
Renate2 Renate2 ist offline
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Standard AW: Immer Chemo bei BK?

Hallo Tina3006,
das Stanzergebnis ist meist sehr schnell da, bei mir waren es nicht einmal 24 Stunden. So können die Ärzte gleich reagieren, mit zusätzlichen Untersuchungen. Der entgültige Befund kommt ja meist erst wesentlich später, wenn der Tumur rausoperiert ist. Aufgrund des histologischen Befundes wird dann auch die über die Behandlung entschieden.
Ich wünsche Deiner Schwester alles erdenklich Gute.
Lieber Guß
Renate
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  #10  
Alt 20.08.2005, 10:02
Tine3006 Tine3006 ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 5
Böse AW: Immer Chemo bei BK?

Die Frage nach der Chemo ist in den letzten Tagen etwas in den Hintergrund getreten bzw. hat sich wohl erledigt. Meine Schwester hat die OP am Mittwoch gut überstanden, einmal kurz gekötzelt und dann ging es ihr schon wieder richtig gut. Heute (Samstag) wird sie schon wieder entlassen. Das war´s dann aber auch mit den guten Nachrichten: Mit der Stanze hat sich der Krebsbefund bestätigt (invasiv duktales Ca), genauere Angaben (Differenzierung etc.) konnte ich leider noch nicht in Erfahrung bringen. Der Sentinel war auch befallen, deshalb Ausräumung der LK´s und jetzt große (nervige) Warterei auf pathologischen Befund. Zu allem Unglück kommt noch eine unklarer Befund beim Knochenszinti dazu: Meine Schwester klagt über Schmerzen im Brustbein (schluck) und da zeigte sich im Szinti eine Stelle, die jetzt am Montag "nachgeröntgt" werden soll. Ich bekomme hier einen Adrenalinschock nach dem nächsten und weiß nicht wie ich es finden soll, dass meine Schwester selbst es gar nicht so genau wissen will. Befürchte jedenfalls das Schlimmste und die Frage ob Chemo oder nicht erscheint mir zum jetzigen Zeitpunkt geradezu als Luxus.

Christine
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  #11  
Alt 20.08.2005, 11:16
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Paloma Paloma ist offline
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Beiträge: 103
Standard AW: Immer Chemo bei BK?

Hallo Tine,

ich hatte auch einen invasiven, duktalen MammaCa, ohne Lymphknotenbefall G3, hatte Ablatio und Chemotherapie und bin jetzt im 9. Jahr nach Diagnose.

Wenn der Tumor z. B. in die Milchgänge verwachsen ist, oder mehrere kleine Tumore auftreten, dann wird fast immer die Brust abladiert. auch wenn der Defekt durch einen größeren Tumor bei BET nicht mehr im ästhetischen Verhältnis zur Restbrust steht, kann dies ein Grund für eine Ablatio sein.

Bei brusterhaltender OP gehört Chemo und Bestrahlung zum internationalen Standard.

Erst mal abwarten, was die Histologie ergibt. Hauptsache, der Befund am Brustbein ist nichts Gravierendes, was aber schon ein großes Glück wäre. Chemo ist aber m. E. fast unumgänglich.

Alles Gute für Euch
Gruß Paloma

www.brustwiederherstellung.de

Geändert von Paloma (20.08.2005 um 11:21 Uhr)
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