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  #16  
Alt 28.11.2002, 20:43
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Standard Thema Brustkrebs nervt meine Freundinnen!

Ihr Lieben,
beim Tod meines Mannes haben meine Freunde jämmerlichst versagt. Es sind alles Paare und sie haben mich dann einfach geschickt oder auch ungeschickt ausgeklammert. Als ich dann aber auch noch vier Monate später plötzlich Brustkrebs hatte, da waren meine Freundinnen noch mehr überfordert. Sie kamen mich nur in Begleitung ihrer Männer besuchen. Hätte ich da erzählen können: "mein Arm tut so weh, die Narbe schmerzt so schrecklich. Ich zerfliesse vor Schweissausbrüchen. Ich kann nicht schlafen."
So eine schlimme Zeit!!!Ich konnte die Hand meines geliebten Mannes nicht mehr halten. Ich wusste überhaupt nicht, was eigentlich schlimmer war.
Ich hatte heute einfach das Verlangen hier einmal von meinem Kummer zu erzählen.
Seid lieb gegrüsst
Donna
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  #17  
Alt 28.11.2002, 21:50
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Standard Thema Brustkrebs nervt meine Freundinnen!

Hallo, liebe Donna! Trauer wie Krankheit sind Prüfsteine für die lieben Freunde, nicht jeder kann wirklich damit umgehen. Es sei denn, er/sie war mal selbst davon betroffen, dann fällt es wohl leichter. Ich kann dir gut nachfühlen, wie alleine du dich gefühlt hast und wohl auch noch fühlst. Während der Visualisierung mit der Therapeutin im Krankenhaus brach es ganz zum Schluß aus mir heraus: ich hab so Angst, ich bin ganz alleine, niemand hilft mir! Geweint hab ich wie ein Schlosshund, ich fühlte mich wie das allerletzte Würstchen auf der Welt. In der Stunde der Entscheidung ist jeder alleine, das ist meine Erkenntnis aus dieser Situation! Aber: allein da durch zu müssen, die Krankheit zu bewältigen, die Chemo mit allen ihren Neben- und Nachwirkungen durchzustehen, das macht unheimlich stark. Ich stehe immer noch mit dem Rücken zur Wand und muss mich gegen vieles verteidigen, auch gegen Freundinnen, die mich verrückt nennen. Aber ich bin sooo stark dadurch geworden, daß ich endlich, endlich mein Leben umkrempeln konnte. Das schwelte schon lange in mir, ich hab´s nur nie wahrhaben wollen. Jetzt nehme ich es wahr und setze es um. Liebe Donna, deine/meine/unsere Krankheit macht dich stark, vielleicht weißt du das jetzt noch nicht, aber das kommt noch, da bin ich ganz sicher. Und du solltest deinen "angeblichen Freundinnen" ruhig sagen, daß du sie ohne ihre Männer sprechen möchtest. Wenn sie dann nicht kommen, weißt du auch woran du bist, nicht wahr? Und die, die dann kommen, haben wahrscheinlich ein bißchen Angst zunächst, über das Thema Krebs mit dir zu reden. Ich nehm da als Beispiel mal meinen Vater, mit dem ich über zig Jahre nie ein gutes Verhältnis hatte. Aber kaum lag ich im Krankenhaus kam er mit seinem Roller angeflitzt, trotz seiner 67 Jahre, jeden 2. Tag. Ich konnte die Uhr danach stellen, immer hatte er eine Kleinigkeit für mich mitgebracht. Ich war zu Tränen gerührt. Da er mit meiner Krankheit überhaupt nichts anzufangen wußte, hab ich ihm eben alles haarklein - wie einem kleinen Schuljungen - erklärt, was mit mir passiert. Z.b. was eine Chemo ist, was die Amputation bedeutet, oder der Aufbau. Mein Vater hat zugehört und daraus gelernt. Jetzt drei Jahre danach, haben wir immer noch und ein noch besseres Verhältnis, während ich mich während meiner Erkrankung von meiner Mutter getrennt habe, sie hörte nicht mir zu, sie war nur mit sich beschäftigt! Tja , so kann´s gehen. Aus allem Übel entsteht manchmal oder gar oft viel Gutes. Haben sich denn deine Schmerzen, Schweißausbrüche und Schlafstörungen mittlerweile etwas gebessert? Nimmst du irgendwas dagegen? Bei mir war´s einfach so, daß ich das Tamoxifen nicht vertragen haben, nach Wechsel auf Femara ging es mir deutlich besser. Natürlich kannst du deinen Arzt auch nach einem anderen Aromatasehemmer fragen, mittlerweile gelten diese als Mittel der 1. Wahl. Versuch doch da mal ein vertrauensvolles Gespräch mit deinem Arzt anzukurbeln, du mußt doch wirklich nicht auch noch körperlich und seelisch leiden. Du siehst, hier im Forum findest du - wenn du ihn brauchst - Trost und auch Rat, dazu sind wir - glaube ich - gegenseitig für einander da. Alles Liebe von Monika und ich wünsche dir viel Kraft und Stärke :=))
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  #18  
Alt 28.11.2002, 22:10
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Standard Thema Brustkrebs nervt meine Freundinnen!

Hallo, liebe "krasse" Brigitte! Ich find´s immer wieder schön, wenn du das Wort "krass" vor deinen Namen stellst, weil mir dann auch ab und an bewußt wird, daß ich mit so manchem Wort, welches ich zu meiner "verlorenen" Freundin gesagt habe, sicher auch oft krass war. Z.b. hab ich nach der Brustkrebserkrankung ihrer älteren Schwester zur ihr gesagt, willkommen im Club, jetzt gehörst du also auch zu den Risikopatientinnen und bekommst deine Vorsorge auf Krankenschein! Jetzt im nachhinein glaube ich, hat sie mir das wohl doch übelgenommen, denn tief in ihrem Inneren hat sie unheimliche Angst. Sie tut aber mutig und will´s vor mir wahrscheinlich nicht zugeben. Stattdessen sagt sie lieber: das Thema nervt! Es sollte viel mehr spezialisierte Selbsthilfegruppen geben, sowohl für Betroffene wie auch für die Angehörigen, die oft zu kurz kommen. Gerade habe ich in der Ärzte-Zeitung dazu einen Artikel gelesen, wonach in einem süddeutschen Krankenhaus die Therapeutin über jede neu betroffene Frau informiert wird, diese dann ansprechen kann und ihr ein Gespräch über eine Doppelstunde anbietet. Und so nach und nach sollen dann die Angehörigen mit einbezogen werden. Diese Methode soll dann in Zukunft in allen Krankenhäusern zur Regel werden, weil festgestellt wurde, daß die Frauen, die keine psychologische Beratung direkt im Moment der Akutphase bekommen, später oft mit Depression, Angstzuständen und noch vielen anderen Problemen zu kämpfen haben (da kann ich ja ein Liedchen von singen). Der Artikel ist ganz frisch vom 28.11.02 unter www.aerztezeitung.de - Stichwort Brustkrebs. Aber, und mit der Idee hab ich auch schon sympathisiert, weil ich so unzufrieden mit den diversen Gruppen war: warum überlegst du dir nicht mal die Gründung einer eigenen Gruppe! All die Selbsthilfegruppen, die da so existieren, sind überwiegend von betroffenen Frauen gegründet worden, selten von Ärzten oder sonstigem "Fachpersonal". Wär doch eine Möglichkeit, sich zu engagieren, oder? Und apropos Homepage, würdest du mir dein www mal zumailen unter: morelleum@aol.com. Wäre sehr daran interessiert, deine Seite mal kennen zu lernen! Ich hoffe, das Echo kommt in der Schweiz ohne zeitliche Verzögerung an und grüße dich ganz herzlich - Monika :=))
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  #19  
Alt 28.11.2002, 22:30
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Standard Thema Brustkrebs nervt meine Freundinnen!

Liebe Monika (so heisse ich auch),
hast du dir für mich viel Zeit genommen! Danke.Nein, es geht mir nun schon viel besser. Aber die Erfahrungen, die ich gemacht habe, stehen manchmal ganz gross wieder vor mir. So habe ich heute der Versuchung nachgegeben und hier geschrieben.
Ich habe gestern meine letzte Tamoxifen genommen. Ich habe in der Küche gestanden und laut gejubelt. Nun kann doch alles nur besser werden. Vielleicht werde ich nicht mehr so schwitzen, vielleicht werde ich wieder mein Gewicht bekommen, vielleicht, vielleicht. Aber, dann tauchen da auch andere Gedanken auf. Geht es wirklich ohne Tamoxifen? Kommt dann wieder etwas?
Ich glaube, ich sollte aufhören zu jammern. Ich bin heute einfach zu traurig und habe das heulende Elend.
Gute Nacht und nochmals vielen Dank
Donna
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  #20  
Alt 28.11.2002, 22:47
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Standard Thema Brustkrebs nervt meine Freundinnen!

Hallo, liebe Donna (Monika)! Donnerwetter, das war aber eine schnelle Reaktion! Wieso nimmst du deine letzte Tamoxifentablette, sind die 5 Jahre Heilbewährung um, oder weswegen? Hoffentlich darf ich dich so neugierig fragen? Und wer hat gesagt, daß du nichts weiteres mehr nehmen sollst? Apropos Gewicht, ich hab durch die frühzeitig eingesetzten Wechseljahre (mit 43 J. bei Krankheitsbeginn) erstmal 10 Kilo zugenommen und die sind immer noch drauf! Sorry, ich glaub, das mußt du dir abschminken, weil unser Hormonhaushalt nunmal total durcheinander ist. Ich hab´s schon mit Obst- und Gemüsekur versucht, da hab ich in drei Wochen 3 Kilo abgenommen, dann fuhr ich zur Kur und schwupps, war alles wieder drauf und das trotz der ganzen Anwendungen und der vielen Bewegung. Beim Schwitzen hab ich mittlerweile für mich einen Weg gefunden: 1. nehme ich Femara, das ist besser verträglich als Tamoxifen, dann 2. vermeide ich beruflichen Stress, wie auch privaten! 3. heize ich nur dezent und schlafe nachts nur mit einer leichten Sommerdecke und in einem gut gekühlten Schlafraum. 4. Trinke ich ausreichend und davon auch ne Menge grünen Tee, der ja sehr gesund ist. Also mittlerweile, nach endlich 3 Jahren (bin also jetzt 46), hab ich meine Hitzewellen auf 1-2 am Tag reduziert von anfangs alle Viertelstunde unter Tamoxifen! Also damit kann ich leben! Und Jammern kannst du hier so viel du willst, ich hör dir ja zu - wie du siehst! Zeit hab ich genug - ich hab nämlich Urlaub bis zum Ende des Jahres! Wenn´s aber hilft, dann wein dich heut nacht ruhig aus, morgen sieht die Welt dann schon wieder anders aus. Und nichts zu danken - gern geschehen - schlaf trotzdem gut, liebe Grüße von Monika :=))
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  #21  
Alt 29.11.2002, 08:53
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Standard Thema Brustkrebs nervt meine Freundinnen!

Mörgelchen Ihr Lieben,
Liebe Donna, uh ja, das kommt mir auch sehr bekannt vor, diese "Wechselzeit" der Medikamente! Das Ganze hat ein bisschen was Unheimliches an sich, denn einerseits freut man sich wahnsinnig, mit dem Zeug endlich aufhören zu können, aber andererseits macht es auch schreckliche Sorgen, OB das denn nun auch richtig ist, OB das denn den Körper nicht wieder völlig umkrempeln kann, OB das nicht vielleicht wieder ... waah!
Naja, in solchen Momenten sage ich mir dann immer, dass das Aufhören oder der Wechsel zu einem anderen Medikament ja nur POSITIV für mich sein kann. Ich muntere mich dann selber mit positivem Denken auf, - obwohl ich eigentlich sonst nicht so ein Fan von "immer positiv Denken" bin -, aber hier nützt es wahrscheinlich schon ein bisschen was.

Ja, ich gebe Monika da recht, wenn sie Dir rät, den Freundinnen zu sagen, sie sollen doch bitte ohne ihr Männer kommen. - Ich selber würde Dir jetzt sogar raten: Ignoriere in solchen Situationen die anwesende "Männlichkeit" und sag TROTZDEM alles, was Du willst, auch wenn es weibliche Sorgen sind. Die Männer sind ja mitgekommen, also sollen sie sich dann halt auch diese sogenannten "weiblichen" Sorgen anhören, ... gell?
Tja-ha! Genau in solchen Momenten komme ICH dann eben oftmals "krass" an, aber eigentlich - ehrlich gesagt - ist es mir dann egal.
An diesem Punkt kommen wir nämlich wieder auf diese "Rücksicht" zurück, und wir können uns fragen, weshalb wir Betroffene da jetzt wieder Rücksicht auf gewisse Menschen nehmen, bloss weil sie Männer sind!
Manchmal ist dieses Rücksichtnehmen so sehr in uns selber festgehakt, (besonders in uns Frauen), so dass wir selber gar nicht mehr merken, dass wir uns damit eigentlich selber völlig einengen.
Klar, es braucht vielleicht manchmal ein bisschen Mut, über den eigenen Schatten zu springen, es ist ja eine gewisse Hemmschwelle da, wenn wir bei Männern über die Sorgen und Probleme des weiblichen Brustkrebses sprechen wollen. Aber wenn man es genau betrachtet, (und man heute ja eigentlich immer wieder so von der berühmten "Offenheit" spricht), so ist das ja eigentlich gar nicht so schlimm. Oder?
Wäre es umgekehrt, und wir Frauen haben mit Männern zu tun, die z.B. an Hodenkrebs leiden, ... wären wir Frauen dann nicht auch offen?
Vielleicht aber die Männer nicht?
Aber wäre das so schlimm, wenn sie offen wären?
Wie sollen wir Frauen und Männer uns gegenseitig verstehen, wenn wir uns weiterhin immer darin unterstützen, für ewig das berühmte "andere geheimnisvolle Geschlecht" zu sein? (Grins!)

Okay, schlussendlich können wir wählen, ob wir mit dem anderen Geschlecht darüber sprechen wollen. Ich persönlich finde daran jetzt nichts Schlimmes (ich finde nämlich, Männer dürfen sich bei uns ruhig mit dieser Sache auseinandersetzen), aber wenn mir NICHT danach wäre, so wäre ich offen und würde sagen, dass es mir unangenehm ist, vor Männern über meine weibliche Krankheitssorgen zu reden. Dieser Satz alleine kann nämlich schon zu weiterer Offenheit führen, denn vielleicht sagen die Männer dann, es ist schon okay, wenn ich darüber rede, oder aber sie geben zu, dass es ihnen selber auch unangenehm ist und ziehen sich dann zurück, während ich lieber mit ihren Frauen darüber spreche.

Versuche es mal, Donna. Wenn wieder mal ein Päärchen bei Dir ist, versuch mal völlig offen über deine weiblichen Krankheitssorgen zu sprechen. Guck Dir dann die Reaktion des Mannes an. (Schätze mal, er wird dann ganz still werden.) Oder andersrum, versuche mal, einer Deiner Freundinnen zu sagen, dass Du gerne alleine mit ihr sprechen möchtest, weil es Dir unangenehm ist in der Anwesenheit ihres Mannes. Bestimmt wird man auf Deinen Wunsch verständnisvoll eingehen. - Wenn nicht, dann ist sie auch keine wirklich verständnisvolle Freundin.

Sind hier einfach meine Gedanken zum Thema, liebe Donna. Diese sogenannte Offenheit eben.
Ist aber nicht so schlimm krass, oder?

Hi, Monika, ja, das ist schon eine grosse "Lücke", diese fehlende Betreuung von Krebspatienten. Eigentlich ist es ja erwiesen, dass bei Krebspatienten auch die Psyche eine mächtige Belastung abbekommt, aber so richtig "medizinisch danach gehandelt" wird eigentlich gar nicht. Auch für die Angehörigen fehlt es da an jeder Ecke.
Toll, dass es da das eine oder andere Krankenhaus gibt, welches dies erkannt hat. - Aber ehrlich gesagt, ich denke, das dauert noch ein paar Jäährchen, bis das mal in allen Krankenhäusern so gehandhabt wird. Aber ich will da jetzt lieber wieder positiv denken und hoffe mal, dass es ein bisschen schneller geht.
Der Staat könnte sich so manchen Invalidenfall (wegen der Psyche) ersparen, und zudem würde viel mehr Leid, Sorgen und Ängste vermindert.
Auch bei den Angehörigen. Da hätte bestimmt mancher Arbeitgeber eine Riesenfreude, wenn seine Angestellten, die Angehörige eines Krebspatienten sind, nicht auch noch selber krank werden und damit schlussendlich ja Geld kosten!
Man könnte wirklich sehr viel damit verhindern, aber auch erreichen. Genau!

Ich selber mag eigentlich nicht eine eigene Selbsthilfegruppe gründen, weisst Du. Die Idee kam mir zwar auch schon, aber ich glaube nicht, dass ich mich für längere Zeit dafür engagieren könnte. Ich bin nun mal so, dass WENN ich was mache, dann will ich es richtig machen und auch ganz durchziehen. Aber ich habe wohl selber nicht die Kraft dafür. Jedenfalls im Moment nicht.
Ich schreibe lieber hier im Forum mit Euch allen zusammen. Das ist ja auch so was ähnliches wie eine Selbsthilfegruppe, gell?
Zudem habe auch ganz andere "Pläne", die kannst Du natürlich gerne auf meiner Page nachlesen:
www.krebsgeschichte.ch
Die Webadresse habe ich hier im Forum jetzt schon ein paarmal angegeben, aber macht ja nichts.

Bis dann, Ihr Lieben. Ich muss los, habe noch was zu erledigen heute!
Liebe Grüsse von
der "krassen" Brigitte
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  #22  
Alt 29.11.2002, 16:47
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Standard Thema Brustkrebs nervt meine Freundinnen!

LIEBE Monika,
wenn ich dir auf deine liebe Mail noch nicht geantwortet habe, dann nur, weil es hier heute soviel Hektik gibt. Ich danke dir sehr und werde dir ausführlich schreiben. Ich habe schon lange den Eindruck, dass es in diesem Forum nur tolle Menschen gibt. Einen schönen Abend wünscht dir
Donna
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  #23  
Alt 29.11.2002, 16:57
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Liebes Känguruh,
danke für die so liebe und ausführliche Mail. Ich habe mich sehr gefreut. Leider kann ich heute nicht länger darauf eingehen.Ich hole das nach.
Einen schönen Abend
Donna
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  #24  
Alt 30.11.2002, 16:40
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Liebe Monika, nun will ich dir aber doch noch auf deine so nette Mail antworten.
Ja, ich habe 5 Jahre Tamoxifen rum! Ich finde das ganz toll, denn diese kleine Tablette hat mich mit ihren Nebenwirkungen schon sehr geqüält. Mal sehen, ob jetzt irgendetwas besser wird?!Beruflichen Stress habe ich nicht mehr, aber privater Stress hält mich schon auf 180.
Auch stosse ich immer nur an Grenzen, Grenzen, die ich vorher nie kannte. Mittags bin ich so kaputt, dass ich nur noch unter den Esstisch rutschen und liegen bleiben möchte. Schönes Bild?
Zum Perfektionismus neigende Leute haben es schwer, mal alle Viere gerade sein zu lassen. Aber ich übe!
Du hast Urlaub bis zum Jahresende? Das ist ja wunderbar. Da kannst du dann endlich mal etwas für dich tun!???
Ich wünsche dir einen schönen 1. Advent. Schade, dass das Wetter so schlecht ist, da mag man garnicht draussen rumlaufen.
Liebe Grüsse
Donna
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  #25  
Alt 30.11.2002, 17:01
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Liebe Brigitte,deine Page habe ich mir eben angesehen. Seeeehr vielversprechend.
Alles, was du über meine Freundinnen gesagt hast, stimmt total. Ich weiss nur, dass mich das die ganze Zeit sehr belastet hat. Ich hoffe, dass das etwas besser wird, weil ich es erzählt habe.
Ich mache mich sehr rar und komme damit gut klar.
Aber die Wut tobt dann doch wieder in mir und ich möchte herausschreien, was alles so weh tat.
Ihr seid hier ein tolles Team. Ich war schon oft bei euch und habe gelesen und gelesen. z.B. die Gedichte. Aber da gibt es so viele, die einen so sehr berühren, dass es schon fast nicht mehr gut ist. Mir gehen sie schon wirklich sehr nahe.
Nun wünsche ich dir ein ganz schönes Wochenende und allen, die hier lesen auch.
Liebe Grüsse
Donna
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  #26  
Alt 01.12.2002, 08:18
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Hallo,
bisher hatte ich ja mit meinen Freundinnen und deren Männer keine Probleme. Ich konnte zu diesem Beitrag wenig sagen, aber seit gestern kann ich mitreden. Mein Schwager hat mich angerufen, und gesagt, na wenn du nun bald nicht mehr unter us bist, sollten wir vielleicht in der Zeit, die dir noch bleibt, mal etwas näher zusammenrücken.Wir hatten die letzten 3 Jahre keinerlei Kontakt, er hatte ein Alkoholproblem und immer mal wieder neue Frauen kennengelernt, sodass für Familie kein Platz war. Aber nun wo ich bald sterbe rücken wir zusammen. Hiiiiiiiiiilfe!!!!!!!!
Ich habe das Gespräch irgendwann abgebrochen und gesagt, ich rufe mal an wegen eines Besuchtermins mit deiner neuen Partnerin und deren Kind.
Also nun gehöre ich zu euch, willkommen im Club.
Sensibilität, was ist das? Mal hören wie es dem anderen wirklich geht, was ist das. Wir überfordern die anderen, weil wir Krebs haben. Ergo, sind wir selbst schuld.
In diesem Sinne, einen schönen ersten Advent.
Brigitte
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  #27  
Alt 01.12.2002, 10:29
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Ach, du liebe Brigitte!!!
Solch einem Menschen würde ich ja zu gerne mal, nein, das darf ich nicht schreiben, aber ich tus doch, den Hals umdrehen. Und ich hätte es, wenn ich du gewesen wäre auch nicht getan. Ich hätte alles geschluckt, in mich hinein gefressen und GELITTEN.
Man kann es einfach nicht für möglich halten!!!
Konntest du es schon ein wenig verarbeiten? Bestimmt nicht so doll, denn ich werde es,als Aussenstehende, den ganzen Tag mit mir rumschleppen.
Ich drücke dich einmal ganz doll!!
Ich wünsche dir einen schönen 1. Advent.
Liebe Grüsse
Donna
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  #28  
Alt 01.12.2002, 17:15
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Hallo Donna,
ich habe gleich bei meinem Mann, ist ja sein Bruder, abgeladen. Aber ich konnte ihm nicht widersprechen, er hat mich ständig unterbrochen. Eigentlich wollte er auch nicht wissen, wie es mir wirklich geht, sondern wahrscheinlich seinen Frust loswerden.
Ich ziehe mich schon seit 4 Monaten ganz zurück, wenig Besuch, wenig Telefon, das gestrige Telefonat hat bestätigt, dass man sich mit so wenig Idio......wie möglich auseinandersetzen soll.
Viele Grüsse
Brigitte K
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  #29  
Alt 01.12.2002, 19:05
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Hallo, liebe Brigitte K.!
Du liebe Güte, sag dem Scheißkerl (und wenn er dreimal dein Schwager ist) er soll sich verpissen, sorry, aber das muß mal deutlich gesagt werden. Ich habe selbst meine eigene Mutter auf diese Weise abgesägt, die mir nicht zuhören konnte und schon darüber sprach, wie denn mein Erbe an die 3 Nichten zu verteilen sei. Kannst du dir sowas vorstellen. Ich bin dann sofort enterbt worden während des Telefonats, weil ich den lieben Kleinen (5,8 und 10 Jahre alt) nicht gleich mein ganzes Hab und Gut überschreiben wollte. Mein Bruder, auch so ein habgieriger Mensch, weil er im wahren Leben ein armer Schlucker ist, meinte dann, ich solle doch alles an bedürftige Menschen geben. Auf die Frage, wen er damit meint, sagte er dann: na, an ihn natürlich. Daraufhin habe ich gleich meine Verfügungen getroffen. Er und seine ganze Sippschaft kriegen nix, alles geht an SOS-Kinderdörfer, Deutsche Krebshilfe etc., die sind bedürftiger als er. Booh, hatte ich da eine Wut, das brauchte eine ganze Weile, bis ich das weggesteckt hatte. Heute kann ich drüber lachen, komme, mit dem was ich habe, gut klar und brauche meine Sippschaft nicht! Gott sei Dank! Also, abnabeln kann eine sehr gesunde Sache sein! In dem Sinne, liebe Brigitte, such dir die Freunde, die wirklich zu dir stehen und dir auch zuhören. Liebe Grüße von Monika :=))
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  #30  
Alt 01.12.2002, 20:49
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Standard Thema Brustkrebs nervt meine Freundinnen!

Hallo Ihr Lieben,
hi, liebe BrigitteK. (Danke Dir, für Deinen Eintrag in meinem Gästebuch, gell?)
Ja, das ist ganz schön krass, was Dein Schwager da gesagt hatte! Mein lieber Schwan!

Hmpf, ich erinnere mich da gerade an einen Kollegen, welcher mir letzthin, als wir wieder mal auswärts Essen gingen, mit völlig ernster Miene ins Gesicht sagte:
"Hey, habe gerade kürzlich gelesen, dass die Sterberate bei Frauen mit Brustkrebs ziemlich hoch ist! Hast Du gewusst, dass jede zweite Frau daran stirbt?"
Also einen Moment lang war ich ja echt sprachlos und starrte ihn nur an. Ich meine, nicht nur, dass er diese Rücksichtslosigkeit besass, mir das so an den Kopf zu knallen, sondern auch, weil der gute Junge ja schliesslich schon meine Diagnose damals voll mitbekam und während diesen zwei Jahren sich öfters mal meine Sorgen angehört hatte! Ja, und DAZU gehörten natürlich auch meine Ängste und "Sterbesorgen"! - Aber wie's ja so ist, solche Leute nehmen das dann gar nicht ernst (WOLLEN es nicht ernst nehmen) und antworten dann schnell mal: "Nee, Du STIRBST doch nicht!"

Ich sagte ihm also: "Hey, finde ich ja toll, dass Du Dich mit dem Thema ein bisschen beschäftigst - mir zuliebe - aber ... hast Du mir in diesen ganzen zwei Jahren eigentlich ein einziges mal ZUGEHORT?"
Ich weiss echt auch nicht, wo die Leute manchmal ihren Kopf haben! - Sie HABEN doch einen, oder?
Jedenfalls hat er dann ein bisschen rumgedruckst und dann natürlich behauptet, er würde mir immer zuhören! Jaja!
"MUSST Du mir das mit der Sterberate jetzt so nett ins Gesicht sagen?" fragte ich ihn, und er antwortete:
"Darüber kann man doch sprechen, oder? Und Dir geht's doch gut, Du brauchst ja keine Angst zu haben!"
Nö, der Gute hat überhaupt nie zugehört!

Hach ja, das tut weh und verletzt. - Das sind auch solche Geschichten, die mich ein bisschen an der Idee mit dem Rundbrief zweifeln lassen. Ob SO jemand überhaupt noch jemals die Sache verstehen kann? Selbst mit einem Rundbrief?

Wenn solche Szenen geschehen, dann ziehe ich mich auch eher zurück. Rufe denjenigen gar nicht mehr an. Nicht, weil ich den Kontakt nicht mehr haben möchte, sondern weil ich nicht wieder erneut mit unüberlegten Verletzungen konfrontiert werden will. Ist ja verständlich.
Das geschah auch so bei diesem Kollegen. Drei Monate lang meldete ich mich nicht, er sich aber AUCH nicht bei mir. Bis ich dann eines Tages ein Email von ihm bekam, in welchem stand:
"Ich habe von Dir lange nichts mehr gehört...
Vermutlich bist Du mir Dir selbst oder mit anderen Dingen so sehr beschäftigt, (wer ist das nicht) dass Du mich ganz einfach vernachlässigst, oder es sei denn, Du willst von mir nichts mehr wissen.... was ich allerdingst nicht hoffe, schliesslich sind wir alte Freude. ALSO! LASS WIEDER EINMAL VON DIR ETWAS HÖREN!"
Na nett! Da kriegt man ja echte Schuldgefühle!

Noch schnell was anderes zum Thema:
Meistens fragen die Leute ja nach dem Befinden. Aber sie meinen immer das "körperliche" Befinden, wie ich jedesmal feststellen musste. Früher erzählte ich ihnen dann aber immer gleich alles, also auch noch gleich mein seelisches Befinden. Naja, warum auch nicht, wenn ich das Bedürfnis danach hatte? - Aber wahrscheinlich überforderte ich sie damit nur noch zusätzlich!
Dann kam mir eine Idee: Beim nächsten mal antwortete ich ihnen erst mal wie üblich auf die "körperliche" Frage, und fügte jedoch noch hinzu: "Aber das ist noch nicht alles! Da ist noch mein seelisches Befinden, wie ich mich dabei fühle! Willst Du es auch wissen? Das geht ein bisschen länger und kann nicht in drei Worten gesagt werden!"
Auf diese Frage können die Leute kaum NEIN sagen, aus reiner Höflichkeit eben. Trotzdem kann ich schon im vorneherein aus der Antwort der Leute, aus ihrem "Ja", heraus hören, OB sie auch wirklich gewillt sind, mir da AUCH zuzuhören.
Ein "Hmja!" klingt eben anders als ein: "Klar, erzähl nur, es interessiert mich wirklich, wie Du Dich fühlst!" - Und so kann ich ein bisschen abwägen, WEM ich mehr erzähle und wem nicht.

Mit der Zeit hat man so seine "Tricks" raus, wie man mit diesen Leuten umgehen kann, ... aber leider dient dies ja am Ende nur zum eigenen Selbstschutz, aus Angst vor neuen Verletzungen, und es ist mühsam, dass man überhaupt erst so weit "Rücksicht" auf andere nehmen muss.
Naja, immerhin hilft's ein bisschen.
Was meint Ihr so dazu?

Wenn's natürlich auch noch um "erbfreudige" Verwandte geht, liebe Monika, (das ist ja ECHT krass!), dann denke ich auch, hilft hier wirklich nur "abhaken" und "Rückzug"! - Pfff! Das ist ja fast wie der reinste Thriller!

Na, Ihr Lieben, lasst den Kopf nicht hängen (ich tu's auch nicht), es gibt ja - Gott sei dank - nicht NUR solche Menschen, sondern auch noch ganz liebe Engel! Halten wir uns an DIE, die sind's nämlich auch wert!
Bis dann, und einen schönen Wochenstart Euch allen, gell?
Liebe Grüsse von
der "krassen" Brigitte
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