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  #1  
Alt 03.03.2002, 22:25
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Standard Mutter - Gehirnmetastasen - dringende Frage

Hi, ich bin ziemlich verzweifelt und suche jemanden, der
uns evtl. Mut machen kann. Es geht um meine Mutter. Ihr wurde
1998 die rechte Brust abgenommen mit 13 befallenen Lymphknoten.
Nach Chemo hatten wir bis Sommer 2000 Ruhe. Dann wurden Lungen-
metastasen diagnostiziert - wieder Chemo ( Cisplatin und Taxotere) und zusätzlich seit dem einmal pro Woche Herceptin.
Das Leben wurde für einige Zeit wieder lebenswert ( abgesehen von einer durch die Chemo verursachten irreperablen sehr schmerzhaften Nervenlähmung der rechten Hand).Vor zwei Wochen
wurden nun Metastasen im Kleinhirn festgestellt. Diese werden jetzt behandelt mit
1. Chemo (Navelbine)
2. ab nächster Woche eine Ganzhirnbestrahlung.

Ich fühle mich nicht wirklich von den Ärzten aufgeklärt und habe die ganz dringende Frage:

Hat jemand Erfahrung mit dieser Art Bestrahlung ( die Dosis soll insgesamt 46 Gray werden - verteilt auf 23 Bestrahlungen )?
Wie wird es meiner Mutter während und vorallem nach der Bestrahlung gehen? Werden die Haare wieder wachsen? Wird das Leben lebenswert bleiben? Sind realistisch beurteilt bleibende Schäden z. B. Gehör, Sehnerv, Gedächtnis zu erwarten?
Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand Erfahrungen mitteilen könnte und die übergroße Sorge etwas nehmen könnte. Vielen Dank.
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  #2  
Alt 03.03.2002, 23:07
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Standard Mutter - Gehirnmetastasen - dringende Frage

Hi anschy, soweit ich weiß wirkt Chemo nur bis unter den Kopf. Dort gibt es so etwas wie eine Schrenke, die nicht jeden Stoff durchläßt. Mein Mann hat auch Metastasen im Gehirn und wurde bestrahlt. Derzeit ist die Bestrahlung ausgesetzt, da sie sehr an der Kondition des Patienten zehrt. Er war nach jeder Behandlung auch völlig fertig, aber der Druck aufs Hirn hat nachgelassen. Da nicht zu viele Bestrahlungen gemacht wurden hat er bisher keine Narben, aber die gibt es auf jeden Fall bei Bestrahlung. Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen. Gruß Ines
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  #3  
Alt 06.10.2002, 18:50
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Standard Mutter - Gehirnmetastasen - dringende Frage

hi meine mutter hat das selbe und ich weiß auch noch nicht so ganz weiter kannst dich ja mal meden katharinakersten@web.de
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  #4  
Alt 17.10.2002, 18:06
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Standard Mutter - Gehirnmetastasen - dringende Frage

Hallo Allerseits,

bei meiner Mutter (48 jahre) wurde ´91 Brustkrebs diagnostiziert, mit OP und Bestrahlung behandelt, ´93 hatte sie dann befallene Lymphknoten, was mit einer Chemotherapie behandelt wurde. Sie erholte sich hundertprozentig und nach ein paar Jahren dachte keiner von uns dass das Schicksal uns wieder einholen würde.

Letztes Jahr im Oktober dann war ihr oft schwindelig und nachdem sie einmal umkippte unterzog sie sich den entsprechenden Untersuchungen. Diagnose: Gehirnmetastasen!
3 Stück an nicht operierbaren Stellen des Gehirns. Die erste Behandlung war eine Ganzhirnbestrahlung, nach welcher es ihr sehr schlecht ging und die auch nicht viel brachte. Der geistige Zustand verschlimmerte sich immer mehr, was ihre Warnehmungsfähigkeit, und Persönlichkeit betrifft. Sie konnte nicht mehr lesen, keine laute Akustik mehr ertragen und mir erscheint es dass sie sich damals ins Bett legte um zu ruhen und bis heute nicht mehr aufgestanden ist...dann folgten das erste mal Krampfanfälle. Daraufhin wurde sie mit einer sehr hohen Dosis Kortison behandelt, was die Lebensqualität nicht verbesserte sondern nur dafür sorgte, dass die Anfälle wegblieben. Dann entschied man sich für stereoaktische Bestrahlung der einzelnen Metastasen, das war vor ungefähr fünf Monaten. Nachdem das Kortison abgesetzt werden konnte war langsam aber sicher Besserung in Sicht. Sie wurde im ganzen etwas aktiver, war wieder zur Kommunikation bereit, konnte wieder ab und zu lesen, auch wenn die Augen schlechter geworden waren, die Bewegungsmotorik hatte sie wieder einigermassen unter Kontrolle. Doch drei Monate später war die Leiste (Lymphknoten) und der Unterleib befallen und alles wurde operativ entfernt. Eine Chemotherapie wurde angeordnet. Nach Beginn dieser Chemo ging es ihr im Hinblick auf das vergangene Jahr richtig gut. Die OP-Wunden verheilten relativ gut, obwohl sie Diabetikerin durch die Kortisonbehandlung geworden war und sie vertrug die Chemo sehr gut. Es ging ihr sogar vor einem Monat so gut, dass sie an manchen Tagen einen richtigen Spaziergang durchhielt und wieder mal ab und zu rausging...Jetzt vor einer Woche hatte sie wieder mehrere Krampfanfälle in kurzen Abständen. Die Untersuchung ergab: Die Metastasen im Gehirn sind minimal gewachsen und es haben sich wieder Ödeme gebildet. Sie bekommt noch die Chemo für den Unterleib und die Lymphe und fürs Gehirn wird sie jetzt noch eine zusätzlich bekommen.

Sie ist innerhalb eines Jahres ein anderer Mensch geworden, von der starken beschützenden Mutter (die selbst ihr Leben lang Altenpflegerin war) zu einem fast bettlegerischen, leidenden, sehr kranken Menschen, der nicht mehr alleine sein kann.

Die Chemotherapie die sie nun zusätzliche gegen die Gehirnmetastasen bekommt, ist ihre letzte Chance für den Kopf sagen die Ärzte. Trotzdem ich das ganze jetzt seit einem Jahr mitmache und meine Mutter seitdem mehr im Krankenhaus ist als zu Hause, kann ich nicht glauben, dass sie bald schon sterben kann...

Wer von euch hat ähnliche Erfahrungen, befindet sich in ähnlicher Situation?
Kann mir irgendjemand sagen w-i-e ein Mensch an den Folgen der Gehirnmetastasen sterben wird? innerhalb eines Krampfanfalles, hört das Herz auf zu schlagen? fällt man ins Koma? ich habe keine Vorstellung davon....

Vielen Dank
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  #5  
Alt 19.10.2002, 21:55
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Standard Mutter - Gehirnmetastasen - dringende Frage

Hallo Jasmini
Auch mein Vater ist schwerkrank. Erist 67 Jahre alt. Er war sehr sportlich, hat nie geraucht oder Alkohol getrunken und sich sehr gesund ernährt. Vor zwei Jahren sollte er einen gutartigen Knoten an der Schilddrüse entfernt bekommen. Während der OP stellte sich aber heraus, daß er Krebs hat. Die Ärzte entfernten zusätzlich auch Lymphknoten. Danach folgte eine Radiojodbehandlung. Genau ein halbes Jahr später, wieder Schilddrüsenkarzinom OP Radiojodbestrahlung.Wieder ein halbes Jahr später klagte er über Schluckbeschwerden. Dann die schreckliche Nachricht: Kehlkopfkrebs. Eine Welt brach für uns alle zusammen. Die OP hat 9 Stunden gedauert und ich erkannte meinen Vater auf der Intensivstation nicht. Es war sehr Schlimm. Nach vier Wochen wurde aus der Klinik entlassen danach folgten wieder Bestrahlungen und er versuchte verzweifelt sprechen zu lernen. Wir verständigten uns fast ein halbes Jahr nur schriftlich, oder versuchten ihm alles von den Lippen abzulesen. Dieses Jahr im Juli war er dann zur Reha in Aulendorf. Die Logopäthen dort haben ihn total umgerüstet,und er kam nach Hause und überraschte uns damit daß er super sprechen konnte. Kaum war er eine Woche zu Hause mußte er aber nocheinmal eine Radiojodbehadlung über sich ergehen lassen. Danach ging es im super gut. Er ging wieder viel Rauß unter Leute, weil er ja jetzt endlich wieder sprechen konnte. Anfang Oktober hatte er plötzlich Kopfschmerzen, so 2- 3 Tage und über das Wochenende verschlechterte sich sein Zustand so sehr, daß wir ihn schließlich schweren Herzens ins Krankenhaus bringen mußten.Nach ein paar tagen stellte sich die Diagnose heraus: Gehirnmetastasen. Er ist rechtsseitig gelähmt, zeitweise zumindest, zum sprechen ist er zu schwach, schreiben kann er auch nicht mehr, und zu guter letzt hat sein ganzes Wesen sich innerhalb einer Woche so verändert, daß ich bald ausflippe. Er ist manchmal sehr agressiv, redet mit sich selber, also eigentlich geht reden ja nicht, läßt mich keine Minute sitzen läßt mich ständig irgentetwas holen hinlegen öffnen schließen usw. Manchmal schläft er auch währen einer Bewegung ein und ist sehr träge. Er putzt z. b. eine halbe Stunde Zähne oder rasiert sich so lange. Wenn er Bieseln muß läßt er sich nicht die Flasche abnehmen, obwohl er sie schon zwanzig Minuten hält usw. Also kurz und bündig ich erkenne meinen Vater nicht wieder. Hat er nicht schon genug mitgemacht, seine Sprache verloren, kann nicht mehr gehen oder stehen, muß er jetzt auch noch seinen Verstand verlieren?Die Ärtzt wollen wahrscheinlich wieder Bestrahlen Abschlußuntersuchungen stehen noch aus. Hat das überhaupt noch Sinn? Ist das Leben so noch lebenswert? Bin ganz verzweifet. Würde mich über Resonanz von irgenjemanden sehr freun. Scheiß Spiel
Grüße Manuela
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  #6  
Alt 19.10.2002, 22:19
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Standard Mutter - Gehirnmetastasen - dringende Frage

Hallo alle !!!!

Ich habe eure Berichte gelesen und bitte euch mich umgehend anzumailen. Ich kann euch einen seriösen Tipp geben wo Ihr einen fachlichen Rat oder eine gute seriöse Behandlung erfahrt.

Mail Addy: costa01@firemail.de oder gksbhh@gmx.de

Viele Grüße

Günter Offermann
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  #7  
Alt 21.10.2002, 17:24
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Standard Mutter - Gehirnmetastasen - dringende Frage

Hallo Manuela,

wie ist die Prognose für deinen Vater?, dass die aktiven Metastasen daran Schuld sind, dass die Erkrankten nicht mehr "normal" sind, sich nicht mehr normal verhalten können ist klar, dass ist bei meiner Mutter genauso. Hatte er schonmal einen Krampfanfall?
Aber seid ihr euch darüber bewusst, wie es weitergeht, dass es keine grossen Heilungschancen gibt, was sagen die Ärzte zu euch???

Liebe Grüsse

J
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  #8  
Alt 22.10.2002, 20:57
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Standard Mutter - Gehirnmetastasen - dringende Frage

Hallo Jassmini

Hab mich sehr über deine Antwort gefreut. Also die Ärzte haben sich bis jetzt nicht groß dazu geäußert. Morgen soll er noch mal in der nuklearmedizin vorgestellt werden. Ich hoffe, daß wir dann endlich mal ausführlich informiert werden wie es weiter geht. Im Moment geht es ihm etwas besser die Lähmung auf der rechten Seite hat etwas nachgelassen, daß er wieder etwas schreiben kann. Er übt auch täglich etwas zu laufen. Ansonsten ist er einfach sehr sehr müde, träge seine Bewegungen sind sehr langsam, auch seine Gedanken kann er schwer ordnen, hat er mir gesagt. Er denkt, daß er zum Wochenende nach Hause kommen kann. Wir haben uns jetzt mit der Sozialstation in Verbindung gesetzt um abzuklären wie die Pflege zu Hause gestaltet werden kann. Eigentlich weiß ich nicht wie alles weitergeht, wie sein Zustand in Zukunft sein wird usw. Seit ungefähr drei Tagen verkrampft sich seine rechte Hand und er hat mir gesagt, daß es immer öfter vorkommt. Ich habe so eine Angst um ihn. Würde mich über eine Antwort sehr freueen.

Viele Grüße
Manuela
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  #9  
Alt 22.10.2002, 21:34
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Hallo Jasmini

Irgendwie ist mir gerade bewußt geworden, daß ich nur immer von mir und meinem Vater geschrieben habe. Entschuldigung.
Natürlich möchte ich gerne auch mehr über euch wissen. Ist deine Mutter, wenn Sie mal nicht im Krankenhaus ist zu Hause? Wer kümmert sich um Sie? Hast Du auch das Gefühl, daß Du täglich bei Ihr sein mußt? Hast Du auch so Angst wie ich, daß deine Mutter stirbt und Du kannst sie dabei nicht begleiten? Wie gehst Du damit um, wenn deine Mutter verwirrt ist ? Zeitweise ging es meinem Vater im Krankenhaus so schlecht, daß es unmöglich gewesen wäre Ihn daheim zu betreuen.Ist eine Pflege zu Hause möglich? Fragen über Fragen. Komme einfach nicht zur Ruhe.Kann mich nicht so um Ihn kümmern, wie ich möchte, da ich 50 km von zu Hause entfernt wohne und zwei kleine Kinder habe. Ich habe immer das Gefühl ich gebe zu wenig, obwohl ich täglich im Krankenhaus bin. Geht es Dir genauso?

Viele Grüße
Manuela
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  #10  
Alt 24.10.2002, 14:02
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Hi Manuela,

wenn meine mutter zu hause ist, dann kümmert sich die komplette familie um sie. wir haben es bis jetzt geschafft, dass immer jemand bei ihr sein kann und sie nie alleine ist, so dass mein vater ganz normal weiter arbeiten gehen kann, habe noch einen bruder (14 j) und eine schwester (18 j), ansonsten gibt es noch tanten, meine oma, halt verwandtschaft, und eine nachbarin, die sozusagen unsere haushälterin geworden ist...das schlimme ist, dass meine mutter keine fremde person um sich ertragen kann, also auch niemanden von einem pflegedienst. sie wehrt sich sehr dagegen, und bekommt sofort panikzustände wenn es darum geht..ich selbst wohne seit einem halben jahr nicht mehr zu hause, habe also den schritt gemacht, mit meinem freund zusammenzuziehen (ich bin übrigens 24 j, und habe noch zu hause gelebt) trotz dieser situation zu hause. im endefekt war dies eine gute entscheidung, denn man darf die eigene lebensentwicklung nicht schleifen lassen, egal wie schlimm alles ist. jetzt habe ich wieder einen gewissen "abstand" zu der ganzen situation und habe eine plattform um kraft für meine mutter zu sammeln. (jemand der lacht und stark ist, wenn er sie besucht, nutzt ihr mehr, als ein trauerkloss, der nicht weiss wie er mit ihr umgehen soll. ich kümmere mich so gut ich kann um sie und bin sehr froh dass wir so eine grosse familie sind, es ist also immer jemand um sie, der ihr am herzen liegt....leider wohne ich auch ca 30 km entfernt und arbeite den ganzen tag, so dass ich nicht jeden tag bei ihr sein kann...bewusst sehe ich der ganzen sache sehr nüchtern entgegen..weil es ja jetzt schon seit einem jahr so geht, und innerhalb dieses jahres eben diese rasante entwicklung....von einer starken persönlichkeit(die ihr leben lang selbst Menschen gepflegt hat) zum schwerkranken pflegefall.jetzt nach fast 12 monaten lasse ich die emotionen bewusst nicht mehr so aufkommen, weil ich mich sonst auf gar nichts mehr im leben konzentrieren könnte. natürlich ist das ganze nicht spurlos an mir vorbeigegangen; ich leide seit einigen monaten Angstzuständen und wache manchmal nachts auf und hyperventiliere (herzrasen, atemnot,...)ich war, bis dass mit meiner mutter anfing ein vollkommen gesunder mensch. psychisch sowie pysisch. jetzt habe ich einen hohen blutdruck, bin anfälliger für krankheiten, habe konzentrationsschwierigkeiten und ab und zu mal sowas wie ne depressive phase...

Ich kann es eigentlich immer noch nicht glauben, was mit meiner mutter passiert und werde diesen schock niemals richtig verarbeiten. Oft bin ich immer noch ratlos, verstricke mich in gedanken, "warum das ganze, wieso grade meine mutter..."....noch schlimmer wenn sie mich in ihrer verzweifelung ähnliches fragt...aber irgendwie geht alles weiter...

grüsse

J
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  #11  
Alt 24.10.2002, 18:12
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hallo jasmin !
ich habe gerade einen sehr lieben menschen verloren. sie hatte zum schluss auch metastasen im gehirn.
wenn du die kraft hast, kannst du dich gerne mit mir austauschen.
gruss aquamarin200@aol.com
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  #12  
Alt 24.10.2002, 22:06
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Hallo Jasmini
Hab mich über deine Antwort sehr gefreut. Es ist einfach ein schönes Gefühl jemanden zu haben, der in der selben Situation ist und mit dem man sich austauschen kann. Heute hatten wir im Krankenhaus eine besprechung mit den Ärzten von der Bestrahlungsklinik.Die haben uns voll Mut gemacht und meinten es sei eine Ganzkopfbestrahlung nötig und zwar 15 Stück, ansonsten hat mein Vater keine Chance zu überleben. Sie meinten die Bestrahlung schlägt gut an und bla, bla bla bla........Ich kanns einfach nicht mehr hören ich weiß nicht was ich darüber denken soll, die machen immer weiter immmer weiter.....Wann ist endlich Schluß mit der Quälerei? Na ja jedenfalls hat mein Vater sich dazu entschlossen da mitzumachen, er will ja nicht sterben. Heute wurde auch gleich die erste Bestrahlung durchgeführt. Er klärte uns auch über die ganzen Nebenwirkungen auf. Übelkeit, Müdigkeit, Kater (der meinte er wird sich fühlen wie nach einem Suff, ich sagte zu ihm leider weiß mein Vater nicht wie das ist, da er nie Alkohol getrunken hat)Haarausfall. Ich sagte zu meinem Vater, wir schauen doch nicht zu wie dir die Haare raußgehen und haben beschlossen, daß ich morgen mein Werkzeug mitnehme und ihm die Haare abrasieren werde. Ich dachte gleich daran, wie du geschrieben hast: Meine Mutter hat sich hingelegt um auszuruhen und ist seitdem nicht mehr aufgestanden...........
Na ja einfach auf sich zukommen lassen. Wir haben uns jetzt mit der Sozialstation in Verbindung gesetzt, daß die häusliche Pflege daheim gesichert ist wenn er nach Hause kommt. Erstmal muß er ja noch 3 Wochen im Krankenhaus bleiben. Er hatte auch nach Hause gekonnt, aber da hätte er jeden Tag mit dem Sani 25 km ins Krankenhaus fahren müssen da hat er ja auch nur Streß. Er wollte zwar heim, aber ich hab ihn dann doch überzeugen können, daß er im Moment einfach besser im Krankenhaus aufgehoben ist. Da muß ich dann auch nur 20 km hinfahren.
Für eure Familie ist das echt noch schlimmer finde ich. Ihr seid noch so jung (die Kinder), mein Vater ist schon 9 Jahre Rentner und er hatte eine schöne Zeit, aber deine Mutter ist noch so jung. Ich bin ganz deiner Meinung, es ist gut für dich etwas Abstand von zu Hause zu haben und es hilft deiner Mutter echt mehr, wenn du nicht immer nur traurig bist.Ich bin auch oft einfach abgelenkt, weil ich mich um meine Kinder 2,5 + 5 Jahre, kümmern muß.Wenn mein Vater gut drauf ist nehm ich manchmal auch die Kinder mit und da freut er sich ganz besonders und kann vielleicht für kurze Zeit auch mal vergessen.
Wünscht du dir auch manchmal einfach ein Ende herbei? Scghluß mit Quälerei und dem ganzen Scheiß? Wenn Du willst kannst Du mir auch mal privat mailen:thschneider.de@vr-web.de


Viele Grüße

Manuela
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  #13  
Alt 22.04.2003, 12:28
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Hallo Manuela, Hallo Allerseits,

lange habe ich mich nicht melden können, da es privat drunter und drüber ging....Im Oktober/November hatte meine Mutter nochmal eine "Hoch"-Zeit was das befinden angeht. Sie war zuhause, wenn auch leicht bettlegerisch, aber man konnte sich mit ihr unterhalten, sie konnte essen, und mit Hilfe auf Toilette...Noch vor Weihnachten kam sie wieder ins Krankenhaus und ihr Zustand verschlechterte sich. Im Februar dann war sie wieder soweit "fit" dass sie nach Hause konnte. Ich bin am 12. Februar zwei Wochen in den Urlaub gefahren und habe mich von ihr verabschiedet. Ich hatte damals im Gefühl, dass irgendwas anders sein wird wenn ich wieder da bin. Am 26. Februar bin ich zurückgekommen. Meine Mutter war zwei Tage zuvor in der Küche gestürtzt, hatte sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen und lag auf der Intensivstation. Sie wurde operiert. Der Zustand nach der Narkose ging natlos über in einen Geisteszustand von jemanden der nicht mehr sprechen kann, nicht mehr essen, sich absolut nicht mehr mitteilen kann. Einen Monat vegetierte sie dahin und braucht Rund um die Uhr pflege. Die letzte Woche dann haben wir sie in ein Hospiz geben müssen, weil eine Pflege zu Hause nicht in Frage kam und das Krankenhaus auf Umverlegung drängte, da ihr nicht mehr zu helfen sei und sie nur noch ein Pflegefall sei.

In der Nacht des 01. April hat meine Mutter uns dann verlassen, für immer. Ich habe diese Nacht im Hospiz verbracht und war bei ihr. Das Atmen wurde über Stunden für sie immer schwerer und die Atempausen immer länger. Gegen 01.00 Uhr hat sie dann einfach aufgehört zu atmen.

Ich werde dieses Bild niemals vergessen und bin doch froh, dabei gewesen zu sein.

Ich wünsche allen Betroffenen auf diesen Seiten weiterhin Alles Gute und die Kraft kommendes durchzustehen und denen die es hinter sich haben sagen sie sind nicht alleine.

Damit möchte ich mich aus dem Krebs-Forum verabschieden.

Viele Grüsse

Jasmini
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  #14  
Alt 22.04.2003, 20:52
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Hallo Jasmini
Ich weiß gar nicht was ich sagen soll! Es tut mir so leid......
Mein Vater ist am 30.11. gestorben. Die ersten Ganzkopfbestrahlungen wurden noch in krankenh. durchgeführt. Mein Vater hatte nur noch einen Wunsch: er wollte unbedingt nach Hause.Wir holten ihn schließlich heim. die ersten zwei Wochen gingen noch so la la. Dann begannen seine lezten zwei Wochen voller Leid. Er konnte sich nicht mehr äußern, keine Kraft. Wir mußten ihn füttern und rund um die Uhr zusammen mit der Sozialstation pflegen.Jeden Tag ein bißchen mehr Abschied nehmen. Es war schrecklich, zu wissen die Tage sind gezählt. An einem Freitag war der Pfarrer bei ihm und sprach mit ihm. Das war das letzte, was er bewußt erlebte....der erste Abend, den wir ihn ins Bett tragen mußten. An diesem Tag hatte meine Mutter ein Erlebniss...Unser Funkwecker sprang auf den 30.11., obwohl erst der 23.11. war.Wir glaubten fest daran, daß Papa an diesem Tag sterben würde. Sonst hätten wir die lezte Woche nicht mehr geschafft, alles war so schrecklich es war nicht mehr mein Vater dieser Mensch er war nur noch ein Hauch seiner.Ich war täglich da und habe meiner Mutter so gut es ging beigestanden und war so froh Abens nach Hause fahren zu können. Am Todestag rief ich früh an und sagte zu Mama: Ich komme erst am Abend und bleibe dann bis nach der Beerdigung da. Ich war mir so sicher, daß er heute erlöst werden würde....Ich rief ein paarmal untertags an und alles war unverändert, er lag im Komma. Als ich soweit alles gerichtet hatte, habe ich -Mama angerufen um Ihr zu sagen, daß ich jetzt losfahre. Sie war so komisch und ich merkte etwas ist nicht o.k. Sie wollte es mir nicht am Telefon sagen,sagen was ich doch spürte...Als ich anrief vielleicht 2 Minuten vorher hat er das letzte mal Luft geholt. Ich spürte es einfach. Ich machte mich auf den Weg. Na ja jedenfalls überredete mich meine Mutter noch mal am nächsten Tag Papa anzuschauen. Ich hatte solche Angst davor, er sah so schlimm aus , als er noch lebte.Ich war so überwältigt. Das in dem Sarg war wieder mein Papa, nichts erinnerte mehr an die schreckliche Krankheit er sah so erlöst und friedlich aus. Ich war so glücklich. Es half mir sehr die Anfangszeit damit umzugehen, weil ich nicht immer nur dads gequälte Bild vor mir hatte, sondern die Erlösung. Das waren die Anfangsmonate so. Mitlerweile wache ich nicht mehr aus diesem Alptraum auf und alles läuft immer wieder vor mir ab. Ich vermisse ihn täglich mehr.....Im Juni gehe ich erst mal auf Kur mit der Hoffnung besser damit umgehen zu können.
Ich wünsche Dir von Herzen viel Kraft alles Liebe für die Zeit danach!
Manuela
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  #15  
Alt 24.04.2003, 10:09
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Standard Mutter - Gehirnmetastasen - dringende Frage

Guten Morgen, Ihr Lieben,

es ist schlimm, was ihr erlebt habt. Beim Lesen kamen mir schon die Tränen. Ich war auch beim Sterben meines Vaters am 15.02.2002 dabei. Er hatte Lungenkrebs und hat auch einfach aufgehört zu atmen. Sah nach dem Tod auch erlöst aus.
Jetzt habe ich Angst um meine Mutter. Sie hatte 2000 Bruskrebs, OP - Brustamputation, Chemo. Dann wurde ein Hirntumor festgestellt, womöglich gutartig. Er wächst seit 2000 nicht, wurde regelmäßig kontrolliert. Seit Weihnachten hat sie strarke Rückenschmerzen, der Kopf tut ihr weh, sie bekam ein Röhrchen hinten am Hals/Kopf eingesetzt, damit die ansammelnde Flüssigkeit ablaufen kann. Am 14.04. wurden die Knochen untersucht und man stellte fest, dass sie vom Hals bis ins Becken voller Metastasen sitzt. Gestern wurde ein Eiterherd am Röhrchen im Kopf festgestellt, es wird z.Zt. untersucht, ob dort auch Metastasen sind. Ich bin nur noch verzweifelt und leer!
Was hat Eiter im Kopf zu sagen? Hat sie überhaupt noch eine Chance, wenn die Metastasen so weit fortgeschritten sind? Ist es wirklich so wie der Arzt sagte, dass es in einem halben Jahr vorbei sein kann (oder früher??), es könnte aber auch bis zu drei Jahren dauern, was ich nicht glaube. Wie seht ihr das? ich bin auf diesem Gebiet Anfänger. Lungenkrebs bei meinem Vater im letzten Jahr, da war ich dann im Thema. Hier fange ich erst an.

Ich würde mich freuen, von Euch etwas Aufklärung zu erfahren!

Euch allen wünsche ich ganz viel Kraft und dass die Sonne bald wieder scheint!!!

Ganz herzliche Grüße
Monika
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