Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Hodenkrebs

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 11.06.2005, 18:28
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard OP oder Chemo bei Nicht-Seminom ohne Metastasten

Hallo,

bei mir wurde der rechte Hoden entfernt - ein Kombinationstumor aus malignem Teratom, Anteilen eines embryonalem Carcinoms und eines Dottersacktumors mit fokaler Blutgefäßinvasion - pT2, Nx, Mx, R0, G3.
Die folgenden CT- und Blutuntersuchungen waren sehr erfreulich: Keine Metastasen oder vergroesserte Lymphknoten zu erkennen, Tumormarker im Blut sinken. Werde von zwei Ärzten beraten, da OP und CT-Untersuchungen in unterschiedlichen Krankenhäusern stattfanden. Beide Ärzte sind sich relativ einig, dass bei mir -aufgrund des Mischtumors und der Blutgefäßinvasion - eine Wait&See Methode zu riskant wäre. Beide sagen, dass mir zwei Möglichkeiten blieben, die bei mir durchgeführt werden könnten, und die beide zum Ziel führen:
Entweder eine OP zur Entfernung der Lymphknoten oder eine Chemo (wobei ein arzt drei, der andere zwei Zyklen vorschlägt). Entscheiden muss ich selber, das weiss ich auch, und ein Arzt meint, dass es eben auf den Typ Mensch ankommt, ob man eine OP will oder nicht. Von daher möchte ich hier auch nicht die Frage stellen, was Ihr tun würdet, sondern ob ich in meinen Überlegungen ein Argument vergessen habe, bzw. was ihr für Argumente hattet, falls Ihr diesselbe Entscheidung fällen musstet
OP: Pro: die relativ kurze Dauer der Aktion im Vergleich zu chemo, bei gutem Verlauf (d.h. kein Befall der Lymphknoten)
Kontra: -falls doch Lymphknoten befallen sind (was auf dem CT nicht darstellbar war), kommt ohnehin eine Chemo, also warum nicht direkt die chemo und sich die OP ersparen - und vor allem auch die negative nachricht, dass eine solche kommt nach erfolgter OP, was bei mir ein ein ziemlich psychischer Hammer sein könnte ? Zudem besteht die geringe gefahr, dass sich Fernmetastasen bilden koennen auch wenn Lymphknoten nicht befallen sind - auch hier käme noch eine chemo im nachhinein auf mich zu.
-Gefahr der Infertiliät durch retrograde Ejakulation
-bei mir grosse psychische Angst vor diesem grossen Bauchschnitt und den Tagen danach, wenn man noch nicht wieder gehen kann und hilflos im Bett liegt.
-Grundsätzliche Risiken einer OP (mortalitätsrate aufgrund dieser OP liege bei 1 %)

Chemo
Pro: -relativ sichere Methode, dass ich nachher geheilt bin und nichts mehr nachkommt -also nur ein schrecken, und nicht OP UND Chemo.
-chance, dass zweiter Hoden später auch noch befallen wird, sinkt durch chemo.
-bauchraum wird nicht aufgeschnitten (bei mir vor allem auch ein psychisches problem).
Contra:
-relativ lange Dauer (im vergleich zur OP bei gutem Verlauf)
-Drohende Infertilität wohl höher als bei OP (wobei meine potentiellen nachkommen bereits eingefroren sind)
-Nebenwirkungen wie Anfälligkeit für Infekte, Übelkeit etc., deren Ausmaß vorher nicht wirklich absehbar ist.
-Öffentlichwerden der Krankheit durch langanhaltenden Haarausfall
-Folge"schäden" wie etwa leicht erhöhtes Risiko für Leukämie

Die Ärzte betonen zwar immer wieder, wie gut es aussieht, und wie gut es sei, dass ich selber entscheiden könne, aber ich fühle mich in etwa so, wie bei der Frage, ob es "angenehmer" ist zu verhungern oder zu verdursten...
Ich weiss, dass ich der einzige bin, der diese Entscheidung treffen kann und muss. Daher ganz klar nicht meine Frage, wofür Ihr Euch entscheiden würdet, sondern ob ich irgendein Argument übersehe/vergesse/falsch gewichte.

Danke für Eure Hilfe, speziell auch an diejenigen, die mir im chat schon geholfen haben.

fabian
Mit Zitat antworten
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 04:07 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55