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  #1  
Alt 26.11.2012, 11:03
Emisophie Emisophie ist offline
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Standard Unwissenheit-Ich halte es nicht aus

Hallo, ich hab lange überlegt ob ich mich einfach mal in einem Forum anmelde oder nicht. Letztendlich weiß ich nicht mehr weiter und auch gar nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich fange einfach mal von vorn an. Am 9. November bekam ich abends von meiner Mutter einen Anruf. Sie teilte mir mit, dass mein Vater in der Nacht so starke schmerzen hatte, sodass er ins Krankenhaus musste. Er hat schon seid einigen Jahren immer zu Durchfall und andere gesundheitliche Probleme. Ich hab ihm oft gesagt er solle zum Arzt gehen, aber er wollte nicht. Erst vor ein paar Monaten ging er nach bitten und betteln. Ich hatte da schon die Vermutung das er Darmkrebs hat, aber er kam vom Arzt und es sei alles in Ordnung nur sei seine Darmflora entzündet. Nichts schlimmes, soll mir keine sorgen machen. Jedenfalls ist er mit ach und krach ins Krankenhaus gebracht worden und durch eine Notoperation überhaupt noch am Leben. Er ist 5 Stunden operiert worden. Es hieß, Darmdurchbruch. Wieder meine Frage: Krebs??? NEIN, die Ärzte sagen kein Krebs. Er ist nun stolzer Besitzer eines Stormas! ( Sorry, aber so wurde mir das mitgeteilt) er lag dann bis zum 12.November auf der Intensiv Station, allerdings diese ist nur für frisch operierte Patienten gewesen. Somit wurde er am 12.November auf eine "normale Intensiv" verlegt. Ich habe jeden Tag mit meiner Mutter telefoniert. Jeden Tag eine andere Information bekommen. Allerdings war es nieeeeeee Krebs. Am 14.11 habe ich morgens mit meiner Mutter telefoniert. Sie sagte mir, dass er kaum noch ansprechbar sei, wenn er mal wach ist verwirrt. So das sie glaubt (in unsere Familie geht man nie vom negativen aus- immer ist alles gut, egal wie schlimm es ist) dass er sterben würde. Ich rief verzweifelt meinem Mann an, er solle bitte so früh wie es geht von der Arbeit kommen, ich wollte nur noch ins Krankenhaus. Ich habe nur noch geweint. Meine Kinder kamen von der Schule und bekammen leider alles mit. Mittags ging wieder das Telefon, meine Mutter. Ich dachte schon: Zuspät, ich seh ihn nie wieder. Nein, sowar es nicht. Sie wollte mir nur mitteilen, dass er auf einer normalen Station verlegt wird. Sorry, hab ich richtig gehört???? Wie??? Ich wusste nicht, sollte ich lachen oder weinen... Nur eins wusste ich: Ich muss dort hin! Meine Mutter scheint durch die ganze Sache selbst sehr verwirrt zu sein. Mein Mann und mein großer Sohn wollte unbedingt mitkommen. Der große hängt sehr an seinem Opa. Als wir da waren, war aber kaum noch etwas von dem starken, gestanden Mann über. Es tat weh in so zu sehen. Ich musste zwischen durch das Zimmer verlassen.Jedenfalls schien er wieder gesund zu werden. Wir wollten Freitags wieder dort hin. Mein großer, hatte aber einen Schnupfen und ich hielt es für besser in zu Hause zu lassen. Meine Schwiegereltern passten auf die Kids auf. Wir kamen dort an, ins Zimmer meine Mutter nahm mich in den Arm und sagte nur: Er hat doch Krebs, aber psst. Ich setzte mich neben ihm und er sagte: "Hast du schon die Neuigkeit gehört? Ich hab Darmkrebs, aber die Ärzte sagen es ist alles raus und keine Metastasen!" Und dann wurde ganz normal weiter geredet. Mein Mann war genau wie ich total geschockt. Ich wusste es doch! Also warum dieses ganze hin und her?????????? Ein Tag so, ein Tag so..Montags wollten wir wieder ins Krankenhaus, bis meine Mutter anrief: Er wird heute entlassen! Wie bitte??? Er ist seid der OP nicht einmal gelaufen! Sein Kreislauf ist total am Ende, bis gestern per Sonde ernährt worden! WARUM, wird er entlassen??? Mir blieb nur noch eine Vermutung, zum sterben. Sie können nichts mehr für ihn tun. Er wird im Dezember 77 Jahre. Er hat keine Kraft mehr. Die nächsten Tage reif ich immer wieder an, teilweise 2 mal am Tag um zu fragen, wie es ihm geht. Er schläft viel.Freitag sollte er per Brief mitgeteilt bekommen, ob eine Chemo oder Strahlentherapie erfolgt. Ich habe Mittags angerufen und meine Mutter teilte mir folgendes mit. Wir waren den ganzen Vormittag im Krankenhaus. Es sind viele Untersuchungen gemacht worden. Sein Herz ist in Ordnung, sein Kreislauf total im Keller (? Wie kann sein Herz in Ordnung sein?) Am Montag fangen sie an ihn zu bestrahlen. Wir wollten gestern zu ihm. Nun rief meine Mutter an und sagte uns ab. Er kann nicht mehr laufen, sich nicht mehr alleine Waschen und generell ist er kaum ansprechbar. Ich habe so oft gefragt ob sie mir bitte das Staging nennen könnte. Ob ich mit einem Arzt reden kann. Oder ob sie mir den Bericht zeigen kann. Das wollte sie gestern eigentlich machen. Aber am Telefon sagte mir sie, nachdem ich wieder die Frage stellte, sie hätte die Unterlagen nicht zu Hause, sondern im Geschäft. Ich habe nun meine eigene Vermutung. Und zwar nach dem was ich raus hören konnte, gehe ich die ganze Zeit von T3 (da er ein Stoma aufgrund des Tumors hat) N1 ( er sagte das sie ihm einige Lymphknoten entfernt haben) M0 ( oder doch 1?) Ich weiß es nicht. Das macht mich Wahnsinnig. Also ich gehe von Stadium 3 aus. Aber wie gesagt es ist eine Vermutung. Ich kann kaum klar denken und ich kann nciht nachvollziehen, warum man mir nicht einfach sagt. Wie es ist. Ich bin eine Erwachsene Frau, klar momentan ziemlich durcheinander, aber einfach weil man mir nichts sagt. Das was an einem Tag gesagt wurde, heißt nicht das es am nächsten Tag noch so ist. Ist das normal? Kann man das vielleicht garnicht richtig sagen? Ich weiß das mein Text sehr lang geworden ist, sicherlich auch ziemlich wirr, bitte verzeiht mir das. Ich schreibe gerade ganz schnell, da meine Tochter gerade schläft. Sie müsste gleich wach werden. Ich habe meine Gedanken auch noch nie so mitgeteilt. Aber es tat mal gut alles loszuwerden. Vielleicht könnt ihr mir ja sagen wie es bei euch bei der Diagnose gewesen ist. Gab es dort auch so ein hin und her? Vielleicht mache ich mich auch selbst etwas verrückt, denn ich glaube immer mehr das er sterben wird. Und wie es dann weiter gehen soll, weiß ich nicht. Owei...Danke fürs durchlesen und auch für eure Antworten. Lg
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  #2  
Alt 26.11.2012, 12:31
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wildcat2505 wildcat2505 ist offline
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Standard AW: Unwissenheit-Ich halte es nicht aus

Hallo,
puhhhh, das ist ja mal ein ganz schönes hin und her bei deinem Vater und ich glaube zu wissen, dass es dich nicht tröstet, wenn ich dir sage, dass es bei den meisten hier zu Beginn nicht anders war.
Dieses Warten, Hoffen, Bangen, Angst...das sind alles Gefühle, die jeder hier absolut verstehen und nachvollziehen kann.
Und... du musst dich nicht entschuldigen, dass dein Text zu lang ist oder wie du sagst "wirr"... unklare Gefühle haben einfach auch manchmal Worte, die durcheinander rutschen - also vollkommen normal.
Jeder hier (auch ich) musste erst einmal die Diagnose "ankommen" lassen.
Nur, es hilft dir wirklich nicht weiter, wenn du dich mit Mutmaßungen verrückt machst - eher im Gegenteil, dir geht der Blick für die Realitäten verloren. Ich weiss, wovon ich spreche.
Kannst du dich nicht mit deiner Mutter mal an einen Tisch setzen und ihr euch die Unterlagen, Ärzteberichte etc. gemeinsam anschaut? Könnte, so denke ich, vielleicht auch dem ständigen "Gutreden" entgegenwirken. Dieses Verleugnen oder Verdrängen (trifft es wohl eher) ist auch nicht unnormal. Aber am Ende muss man sich damit auseinandersetzen. Wenn ihr deinem Vater helfen wollt, dann müsst ihr an einem Strang ziehen, einen gemeinsamen Weg finden.
Wie alt ist denn dein Sohn? Unser Sohn ist 9 und er weiss über die Krankheit seines Vaters bescheid...in seinem Alter entsprechenden Worten haben wir mit ihm geredet. Der Schrecken dieser Krankheit kommt auch bei den Kindern an und an uns ist es, ihnen diesen Schrecken so gut wie möglich zu erklären...mein kleiner sagt dazu "Gedankengeister".
Hier kannst du loswerden, was dir auf dem Herzen liegt, Trost und Anteilnahme findest du hier auf jeden Fall. Ärztlichen Rat kannst du hier leider nicht erwarten.
Mir gibt oft ein Gedanke Kraft... es gibt immer jemanden, dem geht es wesentlich schlechter, also darf ich mich noch glücklich schätzen, dass es z.Zt. so ist, wie es ist
__________________
GlG Rika
mein Mann: Hautkrebs pT3aN1aM1c Klinisches Stadium IV, CL 4 *16.09.1963 - 26.1.13
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  #3  
Alt 26.11.2012, 13:03
Emisophie Emisophie ist offline
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Standard AW: Unwissenheit-Ich halte es nicht aus

Danke für deine Antwort. Ich habe leider schon mehrfach gefragt, ob ich den Bericht lesen kann. Damit ich sehen kann wie schlimm es ist, oder ob noch Hoffnung besteht. Aber selbst das wird mir Momentan aus irgendwelchen Gründen nicht gestattet. Es ist ja so das ich das einfach wissen möchte um darauf Vorbereitet zu sein, es einfach besser einschätzen zu können. Meiner Mutter somit besser zur Seite stehen kann, aber ich hab einfach den Eindruck, dass Sie das nicht will Doch, doch es hilft mir gerade sehr zu hören, dass es bei anderen auch ein hin und her gab. Ich dachte schon das meine Mutter es gar nicht wahrhaben will und einfach immer was sagt. Mein großer Sohn ist 13 Jahre alt und verbrachte sein 2 Lebensjahr solange ich arbeiten war, bei meinen Eltern. Bis er in den Kindergarten kam. Auch bis vor kurzem hat er in den Ferien z.B. eine Woche "Urlaub" bei Opa gemacht. Mein mittlerer Sohn (7) hat nicht so die Bindung zu meinen Eltern. Da sind es ehr die anderen Großeltern ganz nah. Aber er versteht es auch so noch nicht. Er weiß das Opa krank ist, aber glaubt das er wieder gesund wird. Ich hab es versucht im zu erklären, finde aber nicht die richtigen Worte. Zumal ich ja selber nicht weiß, ob er Überlebungschancen hat oder nicht... Einen medizinischen Rat, wäre hilfreich, ist aber nicht das was ich hier erwarte. Ich war mir einfach nicht sicher ob das Verhalten meiner Mutter, sowie das "rum drücksen" vor dem Staging normal ist. Es sind einfach zu viele Sachen die ich nicht richtig einschätzen kann. Und einfach hoffe das es anderen auch so geht. Auch kann ich das Krankenhaus nicht verstehen. Er hat ja nach der Op nicht ein einziges mal das Bett verlassen. Vielleicht wollen sie es nicht wahr haben, oder mich beschützen. Ich weiß es grad nicht.

Ich glaube es ist sehr, sehr schwer mit so einer Diagnose umzugehen, aber ich denke immer: Gemeinsam kann man alles bewältigen. Das man gerade in Schlechten Zeiten zusammen hält und für einen da ist. Das ist gerade einfach nicht der Fall, egal was ich angeboten habe, es wurde nichts angenommen. Vielleicht können sie es z.Z. auch garnicht. Aber ich glaube genau das ist es was mich so verzweifeln lässt. ICH KANN NICHT HELFEN. ;( Ich weiß auch nicht genau wie ich mich weiter verhalten soll. Auf die Wahrheit bestehen? Oder Ihnen noch Zeit geben um sich selbst damit auseinanderzusetzen?? Doch ist es dann vielleicht nicht schon zu spät????

Ich danke dir für deine Worte. Und wünsche deinem Mann und deiner Familie ganz viel Kraft.
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  #4  
Alt 26.11.2012, 16:09
Emisophie Emisophie ist offline
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Standard AW: Unwissenheit-Ich halte es nicht aus

Neuer Stand. Heute bekam er doch keine Bestrahlung. Sondern jede Menge Untersuchungen. Blutabnahme war kaum möglich. 15 min. für ein Röhrchen..(ich gehe mal von Blutarmut aus). Am 29.11 wird ein CT gemacht und ab dem 6.Dezember soll er ins Krhs zur Chemo. Aber warum und wieso, die Bezeichnung konnte/wollte meine Mutter mir immer noch nicht sagen. Ich habe wieder gebeten, mir das doch einfach mal vorzulesen. Aber nun hieß es sie hat darüber noch gar keine Unterlagen. Ich glaube ehrlich gesagt meine Mutter ist maßlos überfordert, will sich aber pertu nicht helfen lassen. Ich hab mich Angeboten einzuspringen und bei ihm zu bleiben. Nein, möchte Sie nicht. Ich kann sie nicht zwingen, aber es ist schwer nicht helfen zu dürfen. Ich würde ihr so gern helfen, aber sie scheint nicht nur mich so wegzudrängen. Habe es von meinem Geschwistern auch so erzählt bekommen. Sie will es einfach allein mit ihm durchstehen. Ich hoffe das sie sich nicht überschätzt und bald daran zerbricht. Wir werden jedenfalls da sein. Vielleicht kann sie grad auch einfach nicht anders. Sie erzählte mir heute, mein Vater hat ihr gesagt, sie solle gehen. ;( Er will ihr es nicht antun. Das ist schon harter Tobak. Aber ich kann es auch verstehen. Er war schließlich immer der "Fels" der Starke. Ich hab sie soweit es mir möglich war versucht aufzubauen. Ich denke die Gedanken Gänge sind sicherlich schrecklich und ich stelle es mir sehr schwer vor, so eine Diagnose raubt einen den Verstand. Für mich unvorstellbar was die Person selber durchmacht. Ich denke da wird alles dabei sein. Wut, Schmerz, Hilflosigkeit alles auf einmal. Ich hoffe nur so sehr das es schnell geht und er nicht länger leiden muss. Ich würde ihn auch gern sehen, aber das scheint er und meine Mutter auch nicht zu wollen. Ich weiß nicht, ob ich in seiner Situation auch so regieren würde. Vielleicht ist es ja erst einmal "normal" bis man es ein bisschen verstanden hat...Kann das?
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  #5  
Alt 29.11.2012, 22:56
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wildcat2505 wildcat2505 ist offline
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Standard AW: Unwissenheit-Ich halte es nicht aus

Liebe Emisophie
ich bin zwar heute kein guter Gesprächspartner, aber trotdem möchte ich dir antworten. Ich weiss, dass es schwer ist, wenn man etwas lesen möchte, was einen bestätigt, stützt oder einfach nur ein wenig tröstet und nichts kommt.
Hätte dir wohl auch schon eher geantwortet, aber wie o.g., mir gehts grad selber auch nicht so gut
Heute war ja nun das CT, vielleicht hast du ja eine Chance, ein Ergebnis zu erfahren...obwohl ich das leider als nicht so optimistisch einschätze, so wie du deine Mama beschrieben hast.
Nimm es ihr nicht übel...es ist schwer, diese Diagnose und alle damit verbundenen Symptome, Ängste, Sorgen bei sich ankommen zu lassen. Es wird deinem Vater genauso gehen.
Manche Menschen gehen damit sehr offensiv um, reden, erklären, öffnen sich und andere wieder leugnen, schweigen und lehnen ab. Das heisst aber nicht, dass sie dich verletzen wollen. Ich denke, es ist einfach eine grosse Portion Unsicherheit, Angst vor der Zukunft und der natürliche Schutzmechanismus, der Eltern ihre Kinder beschützen lassen will.
Ich finde, du machst es genau richtig. Am Ball bleiben und immer wieder betonen, dass du da bist. Hilfe anbieten, auch wenn sie abgelehnt wird. Ich denke, dass wird irgendwann auch bei deiner Mama ankommen. Lass ihr einfach die Zeit, die sie braucht. Wenn sie mit der ganzen Situation nicht mehr umgehen kann, dann ist es doch schön, dass sie weiss, sie wird von dir/euch aufgefangen.
Code:
Ich hoffe nur so sehr das es schnell geht und er nicht länger leiden muss.
Ein frommer Wunsch, aber wir können es uns nicht aussuchen.
Ich hoffe für dich so sehr, dass du die Gelegenheit bekommst, mit deinen Eltern einen gemeinsamen Weg zu finden, einen Weg mit und durch die Krankheit.
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GlG Rika
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  #6  
Alt 30.11.2012, 07:41
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Unwissenheit-Ich halte es nicht aus

Guten Morgen Emisophie,

ich kann mich Rika nur anschließen. Mit all dem, was du jetzt durchlebst, bist du nicht allein! Ich denke, wir alle hier haben ähnlich empfunden oder erleben es gerade so wie du. Angst, Wut, Verzweiflung! Und das für uns alle wohl Schlimmste ist diese verdammte Hilflosigkeit. Für mich war es am schlimmsten, nichts tun zu können. Anfangs verfiel ich geradezu in einen blinden Aktionismus und habe damit meinen Vater sicherlich oft vor den Kopf gestoßen. Bei uns in der Familie war es so, dass mein Papa mit der Diagnose nach Haus kam und wir offen darüber sprachen. Das hat einiges erleichtert! Bei dir ist das nicht der Fall, doch ich könnte mir vorstellen, dass bei deinen Eltern auch eine Art "Schutzmechanismus" aktiviert war. Vielleicht haben sie aber auch selbst alles tröpfchenweise erfahren? Wie dem auch sei, wir alle sind unterschiedlich und gehen daher auch völlig anders mit Dingen um. Das ist auch gut so! Und ich denke wie Rika, dass du ganz großartig reagierst! Du bietet immer wieder deine Hilfe und Unterstützung an, du bist da. Mehr kannst du nicht tun. Vielleicht will deine Mutter tatsächlich derzeit alles allein bewältigen. Sie wird aber merken, dass dies über ihre Kräfte geht. Und dann ist es einfach schön zu wissen, dass jemand da ist, der einem den Rücken stärkt. Diese Krankheit stellt einfach das ganze Leben auf den Kopf, reißt uns den Boden unter den Füßen weg, entfacht Urängste und drückt uns an die Wand. Da brauchen wir als Angehörige bereits einige Zeit, um den Schock der Diagnose verkraften zu können. Wie muss es sich da erst für den Erkrankten anfühlen?
Ich wünsche dir auch, dass deine Eltern deine Nähe zulassen können und ihr einen gemeinsamen Weg gehen könnt!
Alles Liebe
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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