Kinder bekommen nach Chemo

[Ahauser]

Hallo,

ich lese hier immer mal wieder Themen nach, die mich beschäftigt haben auf meiner Krebsreise, aber wollte jetzt doch mal mit einer persönlichen Frage Rat suchen. Ich erzähl am besten erstmal ein bisschen was zu mir. Ich bin letztes Jahr 30 geworden und wurde dann einen Monat später mit Brustkrebs diagnostiziert. Meiner war triple nagativ und ausgelöst, weil ich Genträger bin von BRCA1. Ich hab dann im Dezember mit der Chemo angefangen, erst EC und dann Taxol und Carboplatin. Ich bin seit 9. Mai fertig damit. Im Juni hatte ich die OP und mir gleich beide Brüste abnehmen lassen und wiederaufbauen, damit ich den Scheiß nie nie nie nie wieder bekommen kann. Jetzt war ich vor 2 Wochen bei meiner Frauenärztin und hab meine Hormone checken lassen. Wärend der Chemo hab ich Zoladex gespritzt, damit mein noch übriger einzelner Eierstock (der andere wurde wegen einer Zyste entfernt) geschützt ist. Meine Gebährmutter und Eierstock sind im Moment komplett inaktiv, ich hab auch meine Tage noch nicht wieder. Meine Hormone sind sehr niedrig, also Östrogen und Anti-Müller. Jetzt meine Frage, ich bin ja erst 30 und ich hätte echt gerne noch Kinder, eigentlich wollten wir dieses Jahr eins "machen", aber das ging ja leider nicht. Wie lange hat es bei euch gedauert bis ihr eure Tage wieder hattet? Musste jemand zur Kinderwunschklinik gehen (bei mir meinten sie heute, so wie's jetzt aussieht gibt es nichts, was sie machen können, wenn ich meine Tage nicht wieder bekomme)?

Ich bin mir sicher, dass ich noch sehr früh dran bin seit die Chemo vorbei ist und sich das ja alles erst erholen muss, aber ich brauch grad Aufbau, Erfolgsgeschichten oder irgendwas, damit ich nicht so sehr das Gefühl habe, dass der Krebs mir nicht nur fast 1 Jahr meines Lebens gestohlen hat, sondern auch meine Chance auf eine Familie.

[Dinana]

Hallo,
meine Diagnose bekam ich im März 2011, TN, BRCA 1 positiv.... Im September 2011 war ich mit meiner Chemo (TAC) durch, danach folgten OP und Bestrahlungen bis Weihnachten 2011. Ende Januar war ich in der AHB und bekam meine Periode, ab dann sogar wieder regelmäßig. Aber ich entschied mich dann für eine Mastektomie und eine Ovarektomie. Ich denke jedoch, dass eine Schwangerschaft möglich gewesen wäre.

LG
Dinana

[Ahauser]

Also ungefähr vier Monate? Dann wär's nicht mehr so weit weg

[juli 11]

Hallo Ahauser,
schön,das du die Therapien geschafft hast... Gib deinem Körper die Ruhe die es braucht und dann wird sich das alles ergeben...war mit 16 an Lymphdrüsenkrebs erkrankt und damals machte man mir wenig Hoffnung auf Kinder... Hat aber doch geklappt... Was sagen deine Ärzte??? 2009 bin ich an Brustkrebs erkrankt, hatte Chemo und Aht.... Nach fünf Jahren wurden die Spritzen abgesetzt und ein Jahr später bekam ich meine Periode wieder... Da mein Tumor hormonempfindlich war, wurden mir später noch die Eierstöcke, und Gebärmutter entfernt... Denke die Zeit wird es bringen, wünsche dir alles Gute und viel Erfolg

[Juule]

Hey mir geht es wie dir... Auch ich möchte noch Kinder..
Ich war super froh als meine Tage wieder kamen. Ca 3 Monate nach der letzten Chemo.
Mir wurde gesagt dass in unserem Alter die Eierstöcke sehr sehr wahrscheinlich wieder anfangen zu arbeiten.
Das werden sie auch bei dir.
Ich drück dir die Daumen!!!!

[BiancaVae]

Also schwanger werden wollen würde ich erst dann, wenn die Ärzt sagen, dass dies nun bedenkenlos möglich ist. Also ein Risiko eingehen würde ich nie.

[Nadine2802]

Hallo,

vielleicht kann ich Dir mit meiner Geschichte etwas Mut und Hoffnung machen. Mai 2012 wurde bei mir mit 32 Jahren Brustkrebs diagnostiziert (in unserer Familie vorher noch nicht vorgekommen). Habe mir die Brust abnehmen lassen. Chemo bis Ende August 2012. Die Ärzte haben auch zu mir gesagt, dass es 50/50 steht, danach nochmal Kinder zu bekommen. Wir hatten zu dem Zeitpunkt bereits einen kleinen Sohn, doch der Wunsch für ein Geschwisterchen war noch da. Im Januar 2013 hat dann mein Zyklus wieder eingesetzt. Habe mich dann noch auf BRCA testen lassen, da ich so jung erkrankt bin. Leider bin ich BRCA1 Trägerin. Darauf hin habe ich mir vorsoglich auch die andere Brust abnehmen lassen und beide dann aufbauen lassen. Dann im Januar 2014 habe ich erfahren, dass ich schwanger bin. Ende September kam dann unser kleiner Sohn auf die Welt. Und ich würde mich immer wieder so entscheiden!

Lieben Gruß
(Du kannst mich gerne auch privat anschreiben)

[mmaajjaa]

Hallo,
habe schon lange nicht mehr hier geschrieben, meine Krankheitsgeschichte kannst Du in meinem Profil nachlesen. Wollte Dir aber Mut machen: ich bin zum ersten Mal mit 2004 mit 31 Jahren erkrankt. Nach Chemo und Bestrahlung hat es 2 Jahre gedauert bis meine Periode wieder kam, 5 Jahre bis ich schwanger wurde! War eine lange Zeit und natürlich passierte es erst als wir es eigentlich aufgegeben haben zu hoffen. 2010 wurde meine kleine Tochter geboren!
Also: nicht den Kopf hängen lassen!
2013 erkrankte ich erneut an der zweiten Brust, heute geht es mir blendend und meiner kleiner auch.
Ich mache mir durchaus Gedanken um ihre Zukunft, denn ich bin BRCA1 Trägerin. Allerdings lebe ich ein sehr glückliches Leben trotz 2 x Krebs. Es ist also kein Grund jemanden das Recht zum Leben abzusprechen. Ich bin froh, dass es mich gibt:-)
Grüße an Alle
Maja

[hierfalsch]

Zitat von Nadine2802

Chemo bis Ende August 2012...
Dann im Januar 2014 habe ich erfahren, dass ich schwanger bin.

Ach... DAS ist ja toll!

Erstmal herzlichen Glückwunsch!!! Darf ich fragen, was die Ärzte gesagt haben? (Ich hatte es so verstanden, dass die ersten zwei Jahre nach Chemo Ende ein absolutes Tabu sind. - Ich stelle gerade fest, dass ich wohl unterbewusst irgendwelche fürchterlichen Missbildungen erwartet hatte. Und das anscheinend Quatsch ist.)

Danke für diese tolle Geschichte. Die mir tatsächlich viel Mut macht und das Gefühl gibt bald gesund und nicht ewig "Krebs auf zwei Beinen" zu sein!!!

Was die BRCA Gene angeht, erwarte ich in der Genforschung der nächsten 15 Jahre eine Menge. Der "Ausgangspunkt" der nächsten Generation wird nochmal deutlich besser sein als unserer.
Und - ohne schwarzmalen zu wollen-. Ich habe meine Mutter früh verloren. Es war schlimm. Aber ich bin trotzdem froh, dass es mich gibt.

Meine Meinung: Natürlich sollte man nicht leichtfertig ein Kind in die Welt setzen. Aber sollte man leichtfertig darauf verzichten? Das Leben selbst ist ein Geschenk. Und sowieso kein Ponyhof. Mit oder ohne Krebs in der Familie.

[Nadine2802]

Ich habe mir das OK von 3 verschiedenen Ärtzen geholt, dass die Kinderplanung starten kann. Von meiner behandelnden Onkologin, von meinem behandelenden Professor (der wirklich Ahnung hat und Vorträge in der ganzen Welt über das besagte K Thema hält) und von dem familären Brustzentrum in Berlin, wo ich mich auch habe Testen lassen. Die Aussage aller Ärzte: 1 Jahr sollte man nach der Chemo warten. Und alle haben mir dazu geraten, mir das Drüsengewebe von der anderen Brust entfernen zu lassen, was ich auch getan habe.

Die körperliche und seelische Verfassung spielt dabei aber auch eine große Rolle. Erst wenn man das alles verarbeitet hat und mit dem K Thema abgeschlossen hat, ist der Körper auch bereit dazu.

Alles Gute und nie vergessen, immer Positiv denken. Man wächst weit über sich hinaus und ich muss für mich sagen, ich bin noch willenstärker geworden und habe gelernt auch mal NEIN zu sagen. Und die Dinge so zu nehmen wie sie kommen und das Beste draus zu machen.

Und ich denke auch, dass die Forschung in 10-15 Jahren schon viel weiter ist als heute und sich da noch einiges tun wird.

Meine Kinder sind so wundervoll und ich bin so froh sie zu haben


Lieben Gruß

[Marsella]

Hallo Hallo,

auch noch beschäftigt dieses Thema da ich mit 30 Bk hatte.Letzte Woche unterhielt ich mich mit einer Kollegin und nebenbei erwähnte sie da sie 2003 mit 26Jahren Bk hatte und 2007 ein gesundes Mädchen geboren hat!Das macht mir immt Mut!Ich habe zum Glück eine gesunde Tochter und daher ist sie mein ganzer Stolz aber hätte ich
Sie nicht würde ich noch ein Kind bekommen.Auch ich bin Gentragerin und trotzdem ein ganz normaler Mensch.Es wäre doch zu schade hätte meine Mutter mich nicht bekommen weil sie Gentragerin ist.Und ich hoffe und bete zum lieben Gott da sie gesund bleibt!Entscheide für dich und immer positiv bleiben.

Lg