Chemo + Nebenwirkung

[carmella]

Hallo Leute,

habe viele Beiträge hier gelesen und möchte euch sagen, ich fühle mit euch mit! Besonders aber auch mit den "starken Töchtern"!!!

Im August wurde bei meiner Mutter ein gemischt kleinzelliges-großzelliges Bronchialkarzinom diagnostiziert. Nach vielen, vielen Untersuchungen wurde sie im Oktober operiert, rechter Mittellappen komplett entfernt und die naheliegenden Lymphknoten. Erstmal war das alles sehr schwierig und aufreibend weil meine Mutter vor einigen Jahren ihren Vater und ihre beste Freundin an Lungenkrebs verloren hat. Sie hat beide bis zum Ende begleitet.... jetzt hat Sie es selber :-(


Sie wollte anfangs keinerlei Therapie da sie, wie sie meinte, eh keine Chance hätte und zuviel negatives miterlebt hatte.
Nach langen Gesprächen usw. wollte sie dann doch in die Uniklinik und sich behandeln lassen :-) GOTT SEI DANK!

Die OP verlief gut und laut den letzten Untersuchungen sieht alles recht positiv aus. Sie bekommt jetzt aber dennoch eine Chemo-Therapie. Mit den Nebenwirkungen hat Sie sehr zu kämpfen. Wenn sie im KKH ist hilft man ihr natürlich, aber wenn sie dann zu Hause ist überkommt sie häufig Übelkeit und vor allem Schwindel und Ohnmachtsgefühle. Hat vielleicht jemand einen Tip was da helfen könnte?

Danke Euch.

Gruß
Carmella

[Gaby]

Hallo Carmella,

die Chemotherapie belastet den Kreislauf enorm. Falls deine Mutter für zu Hause noch kein Blutdruckmessgerät hat, solltet ihr schnell eins Besorgen...ein Handmessgerät reicht aus.
...uns sagte der Arzt, dass wir spätestens bei einem Wert von ca 90/ 60 den Notarzt rufen sollten, da der Kreislauf auch komplett zusammenbrechen könne und dann kreislaufstabilisierende Massnahmen umgehend notwendig sind.
Falls deine Mutter alleine lebt, solltet ihr zudem für die Zeit während der Chemo ein Hausnotrufsystem installieren lassen. Weitere Infos hierzu gibt es bei allen Rettungsdiensten und bei den Krankenkassen. Damit kann deine Mutter jederzeit mit Hilfe eines Senders, den sie um den Hals trägt, Hilfe herbeirufen. Lasst vom Arzt die medizinische Notwendigkeit bestätigen, damit die KK die Kosten übernimmt.
Um den Kreislauf etwas zu stabilisieren, sollte sie mit erhöhter Beinlage schlafen und auch tagsüber die Beine immer mal höher lagern.
Desweiteren haben wir sehr gute Erfahrungen damit gemacht, viel zu trinken....soviel wie geht...mindestens 3 Liter täglich. Dadurch wird die Chemo schneller ausgespült und die Nebenwirkungen halten nicht so lange an.
Diese Trinkerei bereitet vielen Schwierigkeiten, aber es ist sehr wichtig. Die Spülinfusionen, die im Krankenhaus nach der Chemo gegeben werden, reichen nicht aus.

Bzgl der Überkeit sprecht am besten mit dem Arzt. Da gibt es auch für zu Hause Mittel, die helfen.

Alles Gute für Deine Mutter, dass es ihr bald wieder besser geht.

[carmella]

Hallo Gaby,

vielen Dank für deine Antwort :-)
Das mit dem Blutdruckmessgerät werden wir so schnell wie möglich machen Und die anderen Tips werd ich ihr weiter geben.
Nochmal Danke und Dir und deinen Lieben alles Gute!!!!

LG
Carmen