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  #1  
Alt 21.01.2005, 18:55
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Standard Dem Leben vertrauen

...vor einem halben Jahr wurde bei mir ein seltener Brusttumor diagnostiziert...SCHOCK - MEINE WELT BRACH ZUSAMMEN
Danach: OP - Brust wurde mir abgenommen - 6 1/2 Wochen Bestrahlung - 10% Rezidivgefahr


....und alles mit 21...WHY????????????? ..darf man sich nicht fragen, sonst wird man noch wahnsinnig...

2 Monate nach OP: ...kann nicht nur zu Hause herumsitzen...sonst machen mich meine Gedanken noch wahnsinnig: brauche Ablenkung..."schmeisse" mich wieder in den Alltag...setzt mein Studium fort...schaue nach vorne und versuche positiv zu denken...erkenne mich kaum wieder...hätte nie gedacht, dass ich so viel Kraft und Energie habe...

Ein halbes Jahr danach:...Es gibt Tage, da fühle ich mich gut, an manchen Tagen habe ich richtige Weinkrämpfe...Angst, dass es wieder kommen könnte...meine Gefühle fahren Achterbahn...alles ist so kompliziert...möchte kein Mitleid...ich analysiere alles..jedes Wort, jede Gestik und Mimik meines Umfeldes...merke, wie unterschiedlich die Leute auf meine Krankheit reagieren...einige wenden sich von mir ab...einige kommen immer wieder auf mich zu und fragen mich, wie es mir geht...ERKENNE JETZT WER MEINE WIRKLICHEN FREUNDE SIND

ALLES HAT SICH VERÄNDERT - DIE KRANKHEIT HAT MEIN LEBEN VERÄNDERT...

...Heute fühle ich mich wieder einmal total einsam und anderst...als käme ich von einem fremden Planeten...fühle mich unverstanden...bemitleide mich selber...bin wütend und traurig auf alles und jeden...

...versuche trotz allem weiter zu gehen und die Hoffung nicht zu verlieren...

Einen Satz, den ich mir in solchen Momenten immer wieder sage:

WENN ICH JA ZUM LEBEN SAGE, SAGT DAS LEBEN JA ZU MIR!


GEBT NICHT AUF!

Lillie
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  #2  
Alt 21.01.2005, 22:05
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Standard Dem Leben vertrauen

Hallo Lillie,
was Du gerade durchmachst, das erlebt wohl jeder, dem die Diagnose Krebs, egal in welcher Form, gestellt wurde. Ich kann Dir nur raten, Dich auf der einen Seite um professionelle Hilfe in Form einer Psychotherapie zu bemühen, und auf der anderen Seite Dich einer Selbsthilfegruppe (SHG) an zu schließen oder eine neue SHG zu gründen.
Scheue Dich nicht davor, eine Psychotherapie zu machen, es heißt ja nicht gleich, daß Du nicht ganz richtig im Kopf bist, Du bist einfach nur traumatisiert und das mußt Du, und Dein Umfeld, akzeptieren!
Ich weiß nicht, ob Du auf dem Land oder in einer größeren Stadt lebst, ich lebe in Berlin und habe kein Problem gehabt, einen Therapieplatz zu finden. Und weil es für mich keine entsprechende SHG gab, habe ich mit Hilfe eines hiesigen Selbsthilfezentrums eine neue SHG gegründet.
Ach so, noch kurz zu mir: Nierenkrebs-OP am 30.10.2002, 1987 Mutter verloren, 1996 Vater verloren, beide an Krebs.
Ich wünsche Dir unendlich viel Kraft, kämpfe weiter!
Alles Gute
Jens
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  #3  
Alt 26.01.2005, 23:34
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Standard @Lillie und SurvivorJens

Hallo Lillie,
Ich kann dich total gut verstehen wie du dich fühlst. Bei mir wurde '98 ein Tumor im Kniegelenk gefunden. Habe damals auch sehr schmerzhaft feststellen müssen wer meine wahren Freunde waren. (Und glaub mir es sind nicht sehr viele übrig geblieben) Letztes Jahr im Mai wurden dann Metastasen in der Wirbelsäule, in der Lunge und in der Rückenmuskulatur festgestellt nach fast 5 Jahren ohne Beschwerden. Ein totaler Schock für mich nochmals aus dem Leben gerissen zu werden. Musste meinen Job aufgeben, bin wieder bei meinen Eltern, habe mich von meinem Freund getrennt und die Freunde die damals zu mir hielten haben bei der zweiten Erkrankung auch nicht mehr zu mir gehalten. Bin jetzt fertig mit der Therapie habe aber durch die ganzen OPs noch enorme Schmerzen die ich versuche mit Medikamenten in den Griff zu bekommen. Jetzt versuche ich auch wieder ins "normale" Leben zu finden ist aber total schwierig für mich. Nochmal ganz von vorne anfangen. Neue Freunde finden (die in schlechten Zeiten eh nicht zu mir halten) muss natürlich nicht so sein aber ich hab es jetzt zum 2. Mal durchgemacht. Es tut einfach weh gerade wenn man jemanden braucht keiner da ist. Außerdem habe ich auch das Problem das ich auf alles achte was gesagt, getan, gemacht wird wenn ich dabei bin und auch sehr schnell genervt bin weil ich mir denke "Mein Gott, ihr habt Probleme" Ich mag mich so überhaupt nicht weiss aber auch nicht wie ich es ändern soll weil im Unterbewußtsein denke warum nochmal alles von vorne neu aufbauen wenn der Scheiß Krebs noch ein drittes Mal wiederkommen sollte.(Hatte nie gedacht das er ein zweites Mal kommt.
Also falls du jemanden zum reden brauchst


Hallo SurvivorJens,
Ich habe auch versucht eine Gesprächsterapie zu machen aber mir wurde gesagt das hätte keinen Sinn da ich kein Problem habe. Es fällt mir sehr schwer über meine Krankheit und meine Gefühle zu reden da ich sehr schnell anfange zu weinen aber selbst da hat man mich heimgeschickt. Mir wurde gesagt ich soll mir ein Buch über Ernährung bei Krebs kaufen und dann würde es mir besser gehen wenn ich mich dran halte. So ein Schwachsinn und wer hilft mir wieder ins normale Leben zu finden. Ich bin noch nicht soweit aufzugeben aber alleine weiss ich auch nicht weiter.

Ich wollte dich jetzt nicht angreifen ich denke auch man muß professionelle Hilfe in anspruch nehmen mußte nur mal Luft ablassen da mir das ganze erst heute passiert ist.

Alles Gute Miri
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  #4  
Alt 27.01.2005, 18:43
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Hallo Miri,
ich fühle mich nicht angegriffen von Dir!
Ich denke, wenn Du Luft ablassen willst, ist das Forum genau die richtige Adresse.
Es tut mir Leid, was Dir gestern passiert ist, aber ich rate Dir, such Dir einen Einzeltherapieplatz bei einer guten Psychotherapeutin, scheue Dich nicht!
Alles Gute,
kämpfe weiter, geb niemals auf!
Jens
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  #5  
Alt 28.01.2005, 16:56
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Standard Dem Leben vertrauen

Hallo SurvivorJens, hallo Miri !

Vielen Dank für eure Rückmeldungen!

Ich denke auch, dass es sehr wichtig ist, dass man sich professionelle Hilfe sucht...vor allem, dass man mit einer neutralen Person reden kann...ich gehe alle 3 Wochen zu einer Kinesiologin...in der Kinesiologie arbeitet man ganzheitlich, d.h. nicht nur Gespräche, sondern man sucht mit Hilfe des Muskeltests Energieblockaden im Körper, um diese zu lösen. Vielleicht wäre das auch etwas für dich Miri, da es nicht nur ein "Gespräch" ist...ich verstehe dich sehr gut, dass du schnell anfängst zu weinen, wenn du über deine Krankheit und deine Gefühle sprechen musst...bei mir ist es genau gleich...aber ich merke, dass je mehr Zeit vergeht, ich immer besser darüber reden kann...es heisst ja, Zeit heilt Wunden...man muss Geduld haben mit sich selber und Gefühle, wie sie halt kommen, zulassen...und weinen ist ein Zeichen, dass man nichts verdrängt, was wichtig ist...ja, wieder ins "normale Leben" zu finden ist sehr, sehr schwierig...schlussendlich kann einem da niemand wirklich helfen, man kann nur immer wieder versuchen sich selber zu helfen...am Anfang musste ich mich auch für alles überwinden (zum Beispiel alleine aus dem Haus zu gehen, in den Zug steigen, erster Tag wieder in der Fachhochschule und und und...)...immer wieder ins kalte Wasser springen....aber wenn man den ersten Sprung gewagt hat, werden die weiteren "Sprünge" immer einfacher...einfach immer versuchen weiter gerade aus zu gehen und nach vorne zu schauen, auch wenn es unmöglich scheint und man oft enttäuscht wird und man durch irgendetwas wieder zurückgeschleudert wird (ein kleines Kind könnte auch nie laufen lernen, wenn es schon beim ersten Sturz aufgeben würde!)...frage nicht, was morgen sein könnte, weil es sinnlos ist, da es niemand weiss...ja, mich nerven auch oft Menschen die ohne Grund jammern...aber für jeden Menschen sind halt die eigenen Probleme die schlimmsten....wenn ich wirklich wütend bin, schlage ich solchen Personen gedanklich eine Ohrfeige ins Gesicht :-)...das hilft!...was mir auch hilft ist: positive Gedanken auf ein Kärtchen schreiben (also zum Beispiel: ich vertraue dem Leben und alles wird sich zum besten Wenden) und dieser Satz dann immer vor dem Einschlafen und vor dem Aufstehen ein paar mal sagen (kennst du Louise L.Hay? ihre Bücher geben einem auch Kraft)..so, jetzt habe ich aber viel geschrieben...falls du auch jemanden zu reden brauchst...

Jens, mich würde interessieren: wie gehst du mit deinen Schicksalsschlägen um ??

Alles Gute und nie die Hoffnung verlieren!

Lillie
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  #6  
Alt 31.01.2005, 22:15
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Hallo Lillie,
ich bin 46 Jahre alt und hab in meinem Leben schon `ne Menge Sch.... gefressen und sehe meine Krebserkrankung als eine logische Schlußfolgerung dessen an.
Ich will nicht meckern und erst recht nicht in Selbstmitleid vergehen, im Gegenteil, Selbstmitleid kenne ich nicht.
Aber glaub mir, ich hab, und hatte, auch glückliche Momente in meinem Leben!
Trotzdem, Deine Frage kann ich Dir nicht beantworten, die konnte ich nicht mal meiner Psychotherapeutin beantworten.
Irgendwie geht es immer weiter, irgendwie kämpfe ich mich immer wieder durch. Ich hab nur Angst davor, daß die Kraft zum Kämpfen mal zu Ende geht, aber ich denke, das wird noch einiges dauern.....
Lillie, alles Gute für Dich,
kämpfe weiter, geb niemals auf!
Jens
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  #7  
Alt 24.02.2005, 14:07
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Hallo Lillie,

auch bei mir hat das Schicksal mit 21 Jahren zugeschlagen! Ich hatte Gebährmutterhalskrebs und wurden Gebährmutter und Lymphknoten entfernt. Ich kann fast jeden Satz von Dir unterschreiben, auch mein Freundeskreis hat sich sehr ausgesiebt, auch kann ich zur Zeit keinen Mann an mich ranlassen, habe immer das Gefühl ich müsste jeden darüber aufklären, was ich hatte...
Ich bin auch bei einer Psycho-Onkologin, was mir sehr gut tut. Und ohne meine richtigen Freunde wäre ich so manches Mal richtig aufgeschmissen gewesen. Mein OP ist jetzt ein 3/4 Jahr her und ständig wird man wieder dran erinnert, alleine schon durch die riesen Narbe!

Vielleicht schaust Du ja noch mal hier rein, auch wenn es schon nen Monat her ist, eventuell können wir uns ja ein bischen ausstauschen!

Das mit dem Kinesiologen werde ich mir auch mal überlegen.

Bis dann Krissy
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  #8  
Alt 27.02.2005, 19:29
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Hallo Krissy!

Ich würde mich sehr gerne ein bisschen mit dir austauschen...obwohl meine Familie und meine Freunde immer für mich da sind, gibt es trotzdem Momente, indenen ich mich ziemlich einsam fühle und ich mir eine Person, die Ähnliches erlebt hat und auch etwa gleich alt ist, wünsche um einfach ein wenig zu reden...dir geht es sicher genau so...
...heute ist so ein düsterer Tag...man könnte nur im Bett liegen...genau an solchen Tagen kreisen die Gedanken ununterbrochen und ich fühle mich wiedereinmal so einsam...psychisch geht es mir aber schon besser...am Anfang hatte ich jeden Tag eine Krise...ich lasse dann meinen Gefühlen freien Lauf(dann heule ich nur noch)...danach geht es mir besser...mit der Zeit werden die Abstände immer grösser...Wie ist es bei dir? Wie gehst du mit dem Schicksalsschlag um, d.h. wie hast du oder findest du zurück in den Alltag ? Was gibt dir Kraft ?
...und hast du auch so Tage, an denen es dir scheint, als wäre gar nichts passiert?? Ich habe dann oft ein neutrales Gefühl: weder traurig noch glücklich...kann dann weder weinen noch lachen...
Ja, die Narben erinnern einem immer wieder daran...man sieht sie jeden Tag...man kann es nicht ändern...man muss es irgendwie akzeptieren lernen...

Hoffe etwas von dir zu hören, würde mich sehr freuen !

es grüsst dich herzlich

Lillie
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  #9  
Alt 27.02.2005, 23:03
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Hallo Lillie,
habe heute erst gelesen, was du in den letzten Wochen so geschrieben hast und es hat mich sehr berührt. Ich kann mir auch gut vorstellen, wie du dich fühlst. Ich habe vor 2 Jahren die Diagnose BK bekommen, auch Brust ab, danach Chemo usw. und obwohl ich knapp 20 Jahre älter bin als du, hat's mich auch erst aus dem Gleichgewicht gebracht. Sicherlich sind 20 Jahre ein ganz schöner Unterschied, aber dennoch, hatte ich mit 40 eigentlich auch noch eine ganze Menge vor, war gerade 1/2 Jahr frisch verliebt und hatte sowohl berufliche als auch private Pläne. So eine Diagnose holt einen immer mitten aus dem Leben und es ist sicherlich sehr schwer, den Weg dahin zurückzufinden und auch seine Ängste irgendwie in dieses 'neue' Leben zu integrieren. Als ich damals die Diagnose bekam, habe ich wieder angefangen Tagebuch zu schreiben, weil ich befürchtete, dass vieles, was ich fühle oder erfahre, irgendwann in Vergessenheit gerät. Ich habe in den ersten Monaten auch sehr viel über meine Angst geschrieben, aber auch nun vor kurzem festgestellt, dass diese seltener wird und sich verändert hat. Heute ist sie wie ein ungebetener Besucher, der sich hin und wieder mal meldet.
Deine Voraussetzungen mit 10% Rezidiv-Gefahr sind doch eigentlich gar nicht so schlecht. Da du keine Chemo bekommen hast gehe ich mal davon aus, dass es keine Lymphknotenmetastasen gab, das ist doch auch schon sehr gut. Du hast dich für das Leben entschieden, nun mußt du das beste draus machen und ich bin ganz zuversichtlich, dass du das auch schaffen wirst. Vielleicht versuchtst du noch einmal einen Einzeltherapeuten oder Psychoonkologen zu finden, der dir zuhört und Lösungsansätze bietet, wie du dein Leben wieder besser in den Griff bekommst.
Grundsätzlich glaube ich auch nicht, dass diese Ängste eine Frage des Alters sind. Egal, ob uns die Krankheit mit 20, 40 oder 55 erwischt, wir haben alle Angst, mal mehr, mal weniger. Die Kunst besteht darin, diese Angst in den Griff zu bekommen und in's Leben zu packen. Und manchmal müssen halt Außenstehende helfen, wie Therapeuten.
Wenn du magst, schau mal ins Brustkrebsforum, da sind Frauen jeden Alters, die auch viel privat miteinander kommunizieren.
Ich wünsche dir viel Glück und dass du einen Weg findest, dein Leben wieder zu lieben.
Liebe Grüße
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  #10  
Alt 28.02.2005, 13:29
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Hallo Lillie,

das stimmt schon, jemanden in seinem Alter zu finden ist schon sehr schwierig, zumindestens mit unseren beiden Krebsarten. So oft kommt das denn ja doch nicht vor, wurde mir zumindestens gesagt. Deshalb würde ich auch in keine Gesprächsgruppe oder so passen. Auf der Kur war ich auch die Jüngste und wurde meistens garnicht als Patient wahrgenommen. Ich habe zum Glück eine sehr nette Frau kennen gelernt, mit der ich viel reden konnte und auch jetzt noch im Kontakt bin.

Im Moment fahre ich voll auf Verdrängungs- und Ablenkungstaktik, was auf Dauer allerdings auch nicht gut sein kann. Letztens hat mich das ganze allerdings wieder eingeholt und ich war total traurig und deprimiert, dann geht es mir total schlecht. Aber so richtig verdrängen kann man das alles auch einfach garnicht, es fängt bei mir ja schon damit an, dass ich nicht schweres mehr heben darf, was ne große Einschränkung ist. Und mein Kinderwunsch bleibt eben unerfüllt.

Leider haben aber nur wenige Verständnis dafür, dass man sich immer noch "krank" fühlt, immerhin hat man doch die OP schon seit über nem halben Jahr hinter sich. Toll, aber wir können jederzeit wieder krank werden?! Ich werde wohl meine 2. Kur auch nicht antreten, dass würde mich wohl wieder sehr zurückschmeißen. Mal gucken was das Leben noch so bringt. Zur Zeit vegetier ich einfach vor mich hin *g* Mache meine Arbeit und kümmer mich um meinen Hund, der mich -zum Glück- voll einspannt!

Soweit erstmal von mir.

Bis dann
Krissy
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  #11  
Alt 20.03.2005, 14:11
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Liebe Krissy, liebe Lillie,

ich kann eure gedanken und Ängste voll verstehen, mir gehts nicht anders und meine OP ist zum 1.April schon ein jahr her. Ich (29) bekam voriges jahr nach 3 monaten voller unerklärlicher Schmerzen und der glorreichen Idee meiner FÄ "vielleicht rede ich mir ja die schmerzen nur ein" im Krankenhaus die Diagnose Gebärmutterhalskrebs. Glücklicherweise habe ich schon eine kleine Tochter von 2 Jahren, aber trotzdem verändert diese Diagnose das Leben komplett und nichts ist mehr so wie vorher. Wenn es mal hier piekst und mal dort puckert immer diese Gedanken .... da ist er wieder, der Krebs.... Mein Freund sagte mir neulich mal, ich hätte mittlerweile schon fast jedes Körperteil beschuldigt vom krebs befallen zu seien...

Außerdem habe ich seit meinem Krankenhausaufenthalt eine unerklärliche Angst vor Berührungen und Intimitäten. Ich krieg dann sofort eine unheimlich Panik vor dem was da noch kommen könnte. Mein Freund schubs ich dann meist ganz panisch und zittrig von mir und innerlich drohe ich fast zu explodieren. Dieser Zustand hat sich auch von selber nicht gebessert, also bin ich Ende des Jahres endlich mal zu ner Psychologin gegangen, eigentlich zu spät wie sie mir mitteilte, da sich dieses Verhalten schon zu sehr in mir verankert hatte und wir jetzt ne doppelt so schwere Arbeit vor uns haben. Hmmmm... hab jetzt neulich was von Hypnose gelesen und bin gerade dabei, mehr darüber zu erfahren, um vielleicht dadurch meine Ängste in griff zu bekommen.

Liebe Grüße Lilly-jol
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  #12  
Alt 03.04.2005, 00:43
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Hallo Lilly-jol,
es gibt eine Info-Broschüre vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg,
Tel.: 06221 / 42-2854
Sie heißt:
Krebspatient und Sexualität
Vielleicht hilft sie Dir, ich wünsche es Dir!
Alles Gute,
kämpfe weiter, geb niemals auf !
LG
Jens
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  #13  
Alt 04.04.2005, 23:43
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Hallo Lilly-jol,
Du fragtest eben im Chat, hier meine Antwort:
ja, hab für mich und die Gruppe schon viel bei denen bestellt, die waren auch auf der Krebskonferenz in Berlin vertreten, absolut seriös............
kämpfe weiter, geb niemals auf!
LG
Jens
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  #14  
Alt 22.06.2005, 14:43
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Hallo ihr..
Ist schon n bisschen her dass ihr das hier alles geschrieben habt,habs leider erst jetzt gelesen.
Hat mich echt sehr verwundert,eigentlich alles was ihr geschrieben habt würde auch auf mich treffen.Ich bin nämlich auch erst 22 und wurde innerhalb des letzten Jahres 5 mal operiert.Zum Glück ist meine Krankheit nicht bösartig aber dafür kann man nicht dagegen machen dass sie wiederkommen kann.So kann es also sein dass ich jedes Jahr erneut op werden muss wenn der scheiss Tumor sich überlegt wiederzukommen.
Ich denke ihr könnt verstehen wie das ist,man kann mit keinem wirklich drüber sprechen,grade auch weil das bei mir an einer Stelle ist wo man dann doch nicht so gerne drüber spricht und als Ausrede n anderes Körperteil in der Nähe angibt.Oder manchmal wenn man denkt wieso andere n ganz normales Leben führen dürfen und man selber nicht einmal mehr im Bikini an den Strand kann obwohl man nie jemals irgendwem was getan hat.Oder diese Gedanken die man sich immer macht,welchen Leuten man vertrauen kann usw.Oder manche Leute die einen einfach nicht verstehen können und mit vielleicht 'gut gemeinten' Sätzen von allem abwinken.Und oft ist man einfach nur down weil man immer und überall daran erinnert wird und eingeschränkt ist in vielem was man tut.Dazu kommt dann auch noch dass ich n Freund habe mit dem ich n Jahr zusammen bin,der das zwar weiss aber es noch nie sehen durfte und wenss..naja..intimer wurde musste ich immer mitdenken sodass er eben dort nicht dran kommt.Das macht mich immer noch mehr fertig weil ich ihn ja mit einschränke und ich normal ganz anders wäre.Zwar sagt er dass ihm das nichts ausmacht aber was soll er schon sagen?
Bald bin ich zum ersten Mal bei einer Psychotherapeutin,ich freu mich schon drauf.Komischer Weise macht es mir weniger aus mit Ärzten drüber zu reden oder das zu zeigen als Menschen mit denen ich was zutun habe.Da könnte man mir noch soviel Geld bieten ich würds nie tun..
Würd mich freuen noch was von euch zu hören.
Ihr könnt meine Story auch nochmal unter "Weichteiltumoren" lesen.

Gruß
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