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  #1  
Alt 17.06.2015, 23:13
anche anche ist offline
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Registriert seit: 17.06.2015
Beiträge: 1
Unglücklich Lungenkrebs im Endstadium

Hallo zusammen,

ich muss mir einfach mal mein Frust von der Seele schreiben und hoffe auf Tipps oder sonstiges damit fertig zu werden.

Meine Oma leidet unter Lungenkrebs. Im November 2014 wurde es entdeckt.
Sie hat schon seit über einem Jahr husten gehabt ist aber nie zum Arzt gegangen. Erst wo es ganricht mehr ging. Da war es leider schon zu spät.
Meine Oma ist 63 Jahre alt und wird leider nicht meh älter. Ich muss dazu sagen, dass meine Oma so was wie meine 2. Mama ist, da sie mich großgezogen hat und immer für mich da war.
Nach der Diagnose ging alles sehr schnell. Zu der Zeit war ich noch schwanger (et 23.04.15) und Oma wollte meine kleine Maus unbedingt noch kennen lernen. Sie bekam sehr viele chemos. Nach dem MRT wurde dann festgestellt, dass der Lungenkrebs zurück gegangen ist. Wir haben uns alle sehr gefreut. Aber Oma ging es leider immer noch nicht besser. Dann der Schock. Sie Leber Sitz voll mit Krebs. Darauf hin hat sie dann eine sehr starke Chemotherapie bekommen, wo ihr alle haare ausgefallen sind.
Meine tochter ist Ende April geboren und seit dem geht es ihr nur noch schlechter. Sie kam ein Tag nach ihrem Geburtstag ins Krankenhaus. Hatte einen bakteriellen Pilz im Mund und konnte nicht mehr essen. Lag mit einer älteren Dame auf dem Zimmer die sehr erkältet war. Und wie es passieren musste hat Oma sich angesteckt. Die Chemotherapie könnte sie dann nicht mehr bekommen, weil sie krank geworden ist. Wieso haben die Oma nur in das Zimmer mit der Kranken Frau gesteckt. Oma war doch sowie so anfällig wegen der chemo.
Ab den Zeitpunkt wurde es jeden Tag schlimmer und Oma wurde immer schlapper bis sie irgendwann gar nicht mehr laufen konnte. Die Ärztin hat uns gesagt, dass sie keine chemo mehr bekommt, da sie zu schlapp ist und die chemo nur noch alles schlimmer machen würde. Eine Tage später wurde Oma dann auf eine palliativstation verlegt. Da ist sie nun seit 3 Wochen. Am Anfang hat sie nur geschlafen. Eine Woche später ging es ihr so gut, dass sie getanzt hat im bett und wieder gegessen hat. Sie konnte wieder mit uns reden und uns zum lachen bringen. Dieses ist nun seit letzten Donnerstag wieder vorbei. Oma geht es wieder schlechter. Sie sollte morgen in ein Hospiz kommen, aber das passiert nun nicht mehr, da das transportieren zu gefährlich ist. Wieso zu gefährlich? Heißt es sie bleibt für immer da? Heißt es das sie bald sterben muss?
Vorgestern hat sie meinem Onkel auf einmal nachts eine sms geschrieben (das kann sie eigentlich seit Wochen nicht mehr) mit "kommt schnell sie wollen mich hier töten"
Mein Opa schläft nun die dritte Nacht bei Oma, weil sie panische Angst hat. Heute morgen war ich bei ihr und sie hat mich weggeschickt und gesagt "geh schnell, pass auf dein baby auf. Sie tun mir was böses. Ruf schnell die Polizei"
Keine Schwester oder Ärztin darf ihr Kern zu nahe kommen, weil sie sagt, dass sie umgebracht wird bzw dass die die umbringen wollen und eine Niere klauen wollen. Es ist so gruselig. Gestern Nacht hat sie Leute im Fernseh gesehen (der war aus).
Immer muss jeman bei ihr sein. Sie möchte nicht mehr alleine sein. Die Ärzte haben schon vorgeschlagen, dass die Dosis der Medizin erhöht wird und sie dann nur noch schläft. Sie sitzt wohl im ganzen Körper voll mit Krebs oder?
Oma hat jetzt in ihrem Haus alles so schön und kann es nicht mal genießen. Das tut mir so verdammt weh. Sie kann nicht mal ihre urenkelin aufwachsen sehen. Wieso meine Oma und nicht meine uroma die schon 95 ist und nur im bett liegt und nichts mehr kann.
Wieso passiert es alles so schnell. Wieso hat Oma diese warnvostellungen ? Die können ja nicht von dem morpihum kommen, dass bekommt sie ja schon seit 3 Wochen. Und wieso bekommt sie keine Bestrahlung, damit der Krebs nicht noch weiter streut?
Kann mir einer sagen, wie lange meine Oma (eventuell aus Erfahrungen) noch hat?
Ich muss am Wochenende auf hochzeit von meiner schwägerin und bin das ganze Wochenende da. Ich trau mich gar nicht da hin, weil ich Angst habe, dass Oma dann was passiert und ich nicht da bin.
Liebe Grüße Anna
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  #2  
Alt 17.06.2015, 23:39
djkprinz djkprinz ist offline
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Registriert seit: 29.03.2014
Beiträge: 119
Blinzeln AW: Lungenkrebs im Endstadium

Liebe Anna,

herzlich willkommen hier im Forum.Es tut mir sehr leid, dass es deiner Oma so schlecht geht.

Meiner Meinung nach sind die vielen Lebermetastasen verantwortlich, dass es deiner Oma immer schlechter geht. Die Leber arbeitet nicht mehr richtig, der Kôrper wid immer mehr vergiftet.Daher kommen auch die Halluzinationen. Die Verfärbung des Urins kann auch damit zusammenhängen. Eine Chemo macht in diesem Stadium dann keinen Sinn mehr.

Bei meinem Mann haben wir1 Woche vor seinem Tod auch noch ein Aufbäumen festfestellt. Danach ging es rapide bergab.

Ich hoffe, ihr werdet unterstützt (palliatives Netzwerk)?

Ich wúnsche euch viel Kraft fúr die kommende Zeit.

LG Heike
I
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  #3  
Alt 18.06.2015, 08:47
Dirk_Berlin Dirk_Berlin ist offline
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Registriert seit: 14.11.2014
Ort: Berlin
Beiträge: 147
Standard AW: Lungenkrebs im Endstadium

Liebe Anna,
es tut mir sehr leid mit Deiner Oma. Ich kann Dich verstehen und mitfühlen. Es ist schwer für alle. Sei stark für Deine Oma. Ich wünsche Dir viel Kraft.

LG Dirk
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  #4  
Alt 18.06.2015, 09:44
Chari Chari ist offline
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Registriert seit: 20.11.2013
Beiträge: 164
Standard AW: Lungenkrebs im Endstadium

Hallo Anna

Kannst du denn mit keinem auf der Palliativstation reden? Als meine Mama dort im Sterben lag, waren die Ärzte dort sehr gesprächsbereit. Vorher wollte keiner über Schätzwerte zum Sterben reden, immer nur sehr wage gehalten. Vielleicht können sie dir auch sagen ob es gut ist das Wochenende weg zu sein oder lieber bei deiner Oma zu sein. Wie sieht es mit Flüssigkeit und Nahrung aus? Bekommt sie künstliche Ernährung oder hat man alle lebensverlängernden Maßnahmen schon abgesetzt? Der Arzt hat uns gesagt ohne Nahrung = 3-4 Wochen, ohne Flüssigkeit 3-5 Tage, wobei sie dann durch das ganze Wasser im Bauch und den Beinen fast eine Woche gelebt hat.

Nicht da zu sein war auch immer meine schlimmste Angst, zu spät zu kommen nachdem die Ärzte schon sagten dass sie das Wochenende wohl nicht schaffen wird.

Deine Erzählungen lassen leider darauf schließen dass es nicht mehr lange dauern kann, besonders wenn die Ärzte schon den Transport ins Hospiz nicht mehr machen wollen und zu Medikamente zum "hinüberschlafen" raten. Kann ich aber auch verstehen wenn deine Oma durch so schlimme Wahnvorstellungen geplagt wird dass man ihr da etwas Leid nehmen will.

Ich wünsche deine Oma dass sie keine Schmerzen hat. Such dir Hilfe für die Zeit danach, halt dir deine Lieben nahe.
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Stichworte
angst, endstadium, lungenkrebs, tod, warnvorstellung


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