Ich hab da mal eine Frage

[hexxer]

Hallo Ihr Lieben,
wir ziehen Anfang April um, nun stellt sich die Frage was ist für meinen Mann das Beste. Ich hatte erst überlegt ihn für die Zeit in Tagespflege zu geben, aber inzwischen sind mir doch massive bedenken gekommen. Wahrscheinlich würde er sich abgeschoben vorkommen und alles was er noch an Selbstständigkeit hat könnte verloren gehen. Ich bin etwas ratlos, vielleicht hat jemand von Euch schon einen Umzug mit krankem Partner hinter sich gebracht.
Hoffe Ihr könnt mir weiter helfen und sage schon mal Danke.
Liebe Grüße
Dagmar

[gwenda]

Hallo Dagmar,

ein Umzug ist sehr anstrengend, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Wenn Du Deinem Mann glaubhaft erklärst, dass er nur für kurze Zeit in eine Pflegeeinrichtung soll, wird er es auch verstehen. Beziehe ihn in die Planungen für den Umzug mit ein das kann vielleicht helfen.

Liebe Grüße

Sigrid

[hexxer]

Hallo Sigrid,

danke für deinen Rat. Ich wollte meinen Mann nur in die Tagespflege geben, habe ihn gefragt und ihm erklärt warum. Das Ergibnis ist das er in der Beziehung total dicht gemacht hat. Er ist im Moment nicht mal bereit Krankengymnastic zu machen. Es geht ihm den ganzen Tag gut und ca. 1 Std. bevor es losgehen soll geht es ihm so schlecht, das es keinen Sinn macht. Selbst der Therapeut sieht das so.
In die Umzugsplanung habe ich ihn mit einbezogen, er hat sogar Farben ausgesucht. Problem ist, das eine oder andere vergisst er durch die Meta im Kleinhirn wieder. Heute Abend hat er sich beschwert, das ich zu wenig Zeit für ihn habe und er sich langweilt. Ich verstehe ihm zwar, aber es geht leider nicht anders und auch nach der Äußerung wollte er nicht mal 1-2 Tage die Woche wo anders hin.
Es ist eben etwas schwierig, aber es wird auch wieder besser.

Ganz liebe Grüße
Dagmar

[gwenda]

Hallo Dagmar,

das kenne ich auch - dieses Himmelhochjauzend zutodebetrübt.
Nach dieser Chemo dachte ich, er ist diesesmal nicht aggressiv geworden - Klasse - Ich kann noch hoffen.

Vorgestern, also 2 Tage vor der nächsten Chemo, hat er alle Mitarbeiter zusamengerufen und alle nacheinander rund gemacht.
Als sie dann alle ihr Fett bekommen hatten, hat er mich vor Allen kritisiert und niederschmetternde Äußerungen über mich abgelassen.
Es wissen zwar alle, daß sowas aufgrund seiner Krankheit passieren kann, aber es bleibt mit Sicherheit was hängen und das muss ich dann wieder mühevoll abarbeiten. Zum Beispiel, dass ich allen heute einen halben Tag Urlaub gegeben habe.

Wir müssen da halt durch, obwohl wir das eigentlich nicht wollen.

Durchhalten

Liebe Grüße

Sigrid

[hexxer]

Hallo Sigrid,
uns bleibt nichts anderes übrig als durchzuhalten. Ich hatte gedacht als Betroffene und Angehörige habe ich es etwas einfacher, aber jeder hat wohl seine eigenen Probleme. Aber ich lass mich nicht unterkriegen.
Nachdem wir nun mal wieder alle Phasen durchhaben geht es meinem Mann etwas besser, er kann wieder selbst laufen, wenn auch nur kurze Wege. Gestern abend konnten wir endlich mal wieder vernünftig miteinander reden, haben jetzt alles besprochen. Er möchte nicht in die Tagespflege sondern so mit umziehen. Ich werde in der neuen Wohnung ein Eckchen für ihn fertig machen, so dass er alles was er braucht in Griefweite hat, wie er es gewohnt ist und dann sollte das auch klappen. Weil es so gut geklappt hat haben wir auch gleich über eine Versorgungsvollmacht gesprochen und jetzt kümmert sich sein Bruder darum. Nun bin ich erstmal zufrieden und hoffe das er noch eine Zeit lang so gut zu Wege ist.
Es ist nicht immer ganz einfach wenn man einen Betrieb "nebenbei" am laufen halten soll und auch noch ausgleichend auf alle einwirken muß.
Wünsche Dir und deinem Mann ein erholsames und ruhiges Osterfest
Liebe Grüße
Dagmar

[gwenda]

Hallo Dagmar,

ich wünsche Dir auch Frohe Ostern und vor allem ein bisschen Ruhe und Zeit für Dich.

Liebe Grüße

Sigrid