CT's oder MRT Nachsorge ?

[Snoopy0815]

Hallo an Euch,

Ja mich hat's auch Anfang des Jahres erwischt.
Am 10.01.11 bin ich zum Urologen. Nach dem Ultraschall und dem Abtasten war sofort klar das was nicht stimmt. Mir wurde sofort Blut für die Tumormaker abgenommen und erklärt ich muss sofort den rechten Hoden entfernen lassen. Mann kann nur soviel sagen das er raus muss und dann kann man genau bestimmen was los ist !
Dienstag 11.01.11 Narkosegespräch usw. Auch mit dem Urologen besprochen das man eine Hodenprothes einsetzen kann. Der Urologe meinte in meinem Alter macht das Sinn. ( 35 Jahre). Kann jederzeit auch wieder entfernt werden.
Mittwoch 12.01.11 OP -Tag. Alles ging gut. Keine Schmerzen usw.
Donnerstag 13.01.11 wurde auf meinen Wunsch sofort ein CT gemacht. - Zum Glück keine Befunde - alles o. K.
Freitag der Befund der Pathologen
3,7 cm Seminom
PT1 - pL0 - pV0 - pR0
d. H. Reines Seminom ohne jeglicher Streuung

Am Montag bin ich aus dem Krankenhaus entlassen worden.

Zur Nachsorge wurden mir drei Behandlungsarteb vorgeschlagen:
1.
Nichts machen -Nur beobachten. ( waite and see)
Aber wenn dann doch noch was nachkommt, macht man sich doch Vorwürfe. Hat man dann Zeit verloren ?

2. Standard Bestrahlung
Was ist mit den Spätfolgen ? Bin doch erst 35 Jahre

3. Adjuvante Chemotherapie mit 1 Zyklus Carboplating
Oh, jee eine Chemotherapie dachte ich

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Ich habe mich dann für Variante 3. entschieden.
Diese Entscheidung muss man leider selber entscheiden.

Ich habe die Chemotherapie dann am 16.02 auf den 17.02. In der Universitätsklinik Ulm gemacht.
Leute habt keine Angst die Chemotherapie zu machen. War mit 1 Zyklus ein Kinderspiel.
Hatt nur am 3. Tag eine Art Erkältung. Nach zwei Tage alles vorbei, und ein gutes Gefühl den Krebs zu bekämpfen.

Die Uni gab wir noch mit auf den weg folgend Nachuntersuchungen strickt einzuhalten.

Klinische Untersuchung 4x/Jahr in den ersten 2 Jahr dann 2x/Jahr bis zum 5 Jahr
Ultraschall Abdomen Monat 6-18-36-48 und 60 danach Jährlich
Röntgen Thorax Monat 6-12-18-24-36-48-60 danach Jährlich
CT oder MRT Abdomen Monat 6-12 und 24

Jetzt zu meinen Bedenken.
Ich habe am 18.09.09 am 13.01.11 und am 21.06.11 schon CT's bekommen nun soll ich noch zwei innerhalb einem Jahr bekommen.
Was ist mit der hohen Strahlenbelastung aus diesen Untersuchungen. Den Hodenkrebs besiegt und dann in 10 Jahren an einen noch schlimmeren Krebs zu erkranken ??
Ich bin mir wirklich nicht sicher wie ich's machen soll ?
Mein Radiologe meinte er könnte es auch mit einem MRT hinkriegen, jedoch sind die Bilder die er aus dieser Untersuchung bekommt nicht so gut wie die aus dem CT. MRT ist nicht so geeignet zur Tumorsuche. Mann sollte dann auch bei einer Untersuchungsart bleiben, da der Radiologe immer Vergleichsbilder braucht.
Hat jemand im Club sich auch schon solche Gedanken gemacht ?
Bzw. wie habt ihr euch entschieden ?

Zu bedenken ist auch, das man vielleicht im Alter nochmal CT's braucht ?
Was dann ?

Bitte um Infos ?

Danke an Euch und allen gute Besserung und alles Gute.
Zitat von meinem Urologen "Genießen Sie ihr leben"

[juergenmuc]

Hallo Snoopy...

...und "Willkommen" im Club.
Bei mir war es im Nov 2010 soweit.
Befund: Teratom ohne Nachweis einer weiteren Differenzierung

Habe mich für Wait&See entschieden, da ich alles andere als übertrieben angesehen habe.
Hatte heute meine dritte Nachsorgeuntersuchung. Dabei wurde ich heute auch wieder zum MRT überwiesen.
Habe von Anfang an MRT bekommen, da nach Aussagen aller beteiligten Ärzte (inkl. den Spezialisten im Klinikum Großhadern in München) MRT genauso gut ist wie CT. Allerdings empfehlen sie (gerade bei jüngeren Patienten - bin 28) immer MRT wegen der nicht vorhandenen Strahlung.

Lt. den Infos die ich mir aus dem Netz gezogen habe, spiegelt diese Aussage sich auch mit anderen Ärzten wieder.
Siehe auch
http://www.krebsgesellschaft.de/db_h...stik,4189.html

"...Diese Kernspintomographie kann anstelle der CT eingesetzt werden und weist den Vorteil der fehlenden Strahlenbelastung auf. Auch sie ermöglicht es, den Körper schichtweise darzustellen. Das Verfahren arbeitet mit Magnetfeldern, Röntgenstrahlen kommen nicht zum Einsatz...."

Ich wünsch dir auf jeden Fall alles alles Gute für die Zukunft.

Grüße

Jürgen

[Jaymz]

Hallo,

bei mir wurden CTs von Thorax und Abdomen gemacht.
Ich bin dann im Rahmen meiner Nachsorge von CT Abdomen auf MRT Abdomen umgeschwenkt, um die Strahlendosis zu verringern. Ursprünglich gab es auch wegen der angeblich mangelnden Vergleichbarkeit der CT-/MRT-Bilder Widerstand. Jedoch ist dies kein Problem. MRT-/CT-Bilder sind nicht 1:1 zu vergleichen; sind sich aber ähnlich. Aber wenn du auf MRT gewechselt bist, können die darauffolgenden Bilder verglichen werden.
MRT Thorax ist nach meinem Wissenstand zu unsicher.

[juergenmuc]

Hallo Jaymz,

deine Aussage
"MRT Thorax ist nach meinem Wissenstand zu unsicher. " finde ich interessant.

Ich war auch immer auf dem Stand...wurde heute vom Klinikum Großhadern aber genau dazu überwiesen. MRT Abdomen und MRT Thorax.
Auch Nachfrage wegen Thorax: Ne, dass ist alles möglich.

Bin gespannt.....

Grüße

Jürgen

[Dirk1973]

Die unterschiedlichen Auffassungen hinsichtlich des MRT Thorax liegen in der Technik begraben.
Die älteren MRT kommen mit den Bewegungsartefakten im Thorax nicht zurecht, die neueren Geräte können das inzwischen sehr gut.
Und ich vermute mal ganz stark, dass in Großhadern ein aktuelles Gerät steht.

[juergenmuc]

Hallo Dirk,

danke für die Info.
Denke dann schon, dass Großhadern neue Geräte hat.
Das letzte Gerät war auf jeden Fall nicht alt und vorallem rießig gegen die ich bisher kannte. Da kann ich ja noch 100kg zunehmen und pass immer noch rein

[Andree]

Meine Urologin meint, als sie damals studiert hat, hat man bzgl CT noch nicht so viele Erkenntnisse und da hat man alle 3 Monate ein CT gemacht. Sie sagt diese Dauer-CT-Patienten erkranken heute vermehrt an Leukämie.

Ich hatte nur 1x nach der Op ein CT und seitdem nur noch MRT. Vielleicht ist das MRT ungenauer bei der Diagnostik, aber ob die Bauch-Lymphen auffällig sind, kann der Radiologe schon noch erkennen und dann kann man immer noch ein CT machen um das genauer abzuklären.

[Nachvornguckerin]

Hallo,

mein Mann war heute zur 2. Kontrolle nach der OP (diese war am 10.1.), wir haben uns damals für Wait&See entschieden. Es ist alles o.B.

Heute sagte der Urologe meinem Mann, daß auf dem letzten Kongreß als neueste Neuigkeit verkündet wurde, daß man bei Seminomen im Frühstadium (ohne Infiltration umliegenden Gewebes) kein prophylaktische Chemo/Strahlentherapie mehr macht. Surveillance ist angesagt, die Langzeitstudien ergaben, daß hier die Rückfallquote am geringsten ist. Wenn jemand Angst hat und unbedingt was machen will, dann Strahlentherapie.

Liebe Grüße Euch allen

die Nachvornguckerin

[Snoopy0815]

Hallo Nachvornguckerin,

ich drück euch alle Daumen das keine weitere Befund kommen. Immer nach vorne Kucken

Wer jedoch wie ich kein Wait and See machen will ( hab meine Gründe oben beschrieben) würde ich jedoch keine Strahlentherapie empfehlen. Der Chefarzt der Uni in Ulm hat mir gesagt das wenn es ihm passieren würde, würde er auch nur die Chemo machen. Mann reduziert das Rückfallrisko auf unter 2%. Mit der Strahlentherapie schädigt man zuviel gesundes Gewebe ! Ist für jüngere Patienten nicht optimal. Was ist mit den spätfolgen !
Bei wait and See braucht man auch mehr CT bzw. MRT (Strahlenbelastung) Will heißen engere Untersuchungsabstände. (Unbedingt bitte auch einhalten da die Rückfallrate dreimal höher als eine Behandlung mit Carboplatin sein soll)

Aber wie gesagt das sind alles nur Studien. Wicht ist für jeden einzelnen das er bei den 95 % ist !!!

Viele Grüße
Snoopy

[Schwabe66]

MRT Abdomen ist nach meiner Information problemlos möglich.

MRT Thorax soll unsicher sein. Alternativen:

CT - Thorax: + genau - Strahlenbelasung
Rö Thorax: +wenig Strahlenbelastung - lt. Aussage meines Urologen ungenau

Ist evtl. die Low-dose CT Thorax die Lösung ?

[oli]

Hi,

Ich hab dir schon in einem anderen Thread gesagt, dass bei CS1 Seminomen ein Thorax CT völlig überdimensioniert ist. Die WS, dass es direkt dorthin metastasiert ist extrem gering... Bei aller Sympathie, aber dein Urologe scheint nicht auf dem akt. stand zu sein.

Leute, holt Euch bitte eine Zweitmeinung ein, auch was die Nachsorge angeht. bei allen verständlichen Ängsten neigen viele dazu zu viel zu tun, dass dann ziemlich schaden kann... Auf Hodenkrebs.de findet man übrigens die aktuellen Nachsorgeleitlinien.

[Dusty]

Low Dose CT ist leider auch sehr ungenau. Ich habe mir eine Zweitmeinung bei Schrader eingeholt. Seine Meinung: MRT Abdomen (auf gar keinen Fall CT in der Nachsorge), Röntgen Thorax. Sonst schreib ihn doch auch mal kurz an, er schreibt meist schon innerhalb von ein paar Stunden zurück. CT ist natürlich genauer als Röntgen, aber die Strahlenbelastung ist deutlich höher. Da muss genau abgewogen werden.

[Pitchcontroller]

Zitat von Dusty

Low Dose CT ist leider auch sehr ungenau. Ich habe mir eine Zweitmeinung bei Schrader eingeholt. Seine Meinung: MRT Abdomen (auf gar keinen Fall CT in der Nachsorge), Röntgen Thorax. Sonst schreib ihn doch auch mal kurz an, er schreibt meist schon innerhalb von ein paar Stunden zurück. CT ist natürlich genauer als Röntgen, aber die Strahlenbelastung ist deutlich höher. Da muss genau abgewogen werden.

Hat Prof. Schrader das genau so geschrieben?
Denn hier sagt er etwas "anderes" -schließt das MRT aber natürlich deswegen nicht aus - er hat es hier nur nicht erwähnt

http://www.google.com.sg/url?sa=t&rc...,d.c2E&cad=rja

Viele Grüße

[heliosh]

Ich war heute wegen seit Jahren andauernden Rückenschmerzen beim MRT. Der Radiologe war sehr gesprächig und so habe ich ihn gleich zu seiner Meinung wegen der Nachsorge befragt.

Er hat gesagt die Auflösung vom MRT sei besser. Ich habe kurz meine Bilder gesehen, das ist ja fast beängstigend (Von einem 3T Gerät).
Aber es dauert halt sehr lange und sie hätten keine Zeit dafür

Wenn er ein Seminom I hätte, würde er nur die Marker machen und eventuell alle 2 Jahre ein CT. Die Grösse der Lymphknoten sei sowieso egal, das könne von allem Möglichen kommen.

Nuja. Drei Ärzte, drei Meinungen