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  #1  
Alt 23.05.2002, 16:39
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Standard gemischt kleinzellig/grosszelliges Bronchial CA

Hallo,
nachdem ich vor einigen Tagen auf den Kompass gestossen bin und einiges gelesen habe, wollte ich nun auch meine Geschichte beitragen, zumal ich keine Hinweise auf das Thema "gemischtzellig" gefunden habe.
Ich Juli 2001 wurde meine Mutter in ein kleines Kreiskrankenhaus eingewiesen aufgrund dicker Knoten im Halsbereich. Relativ schnell stellte sich heraus, das es sich bei diesen Knoten bereits um Metastasen eines Bronchial-CA's handelte. Man wollte iene Biopsie durchführen, zu der ich mein Einverständniss verweigert habe, daraufhin wurden diese Metastasen gänzlich entfernt und die histologische Untersuchung bestätigte die Diagnose. Nun verfiel sie täglich immer mehr und sollte entweder nach Karlsruhe oder Ludwigshafen verlegt werden. Nachdem aber ein Patient mit dieser Diagnose nicht als Notfall eingestuft wird, zumal mittlerweile ein Metastasenbefall der Halslymphen und des Mediastinums hinzu kam, mussten wir 3 Wochen auf ein Bett warten, sie wär mir beinah unter den Händen weggestorben. Bei der Verlegung war sie bereits nicht mehr ansprechbar. Karlsruhe hat dann innerhalb kurzer Zeit wahre Wunder vollbracht. Nach 3 Tagen war sie wieder klar und nach 10 Tagen so weit, das man eine reduzierte Chemo einleiten konnte. Ein Verdacht auf Knochenkarzinose hatte sich nicht bestätigt. Wir haben sie dann zu uns genommen und nach der zweiten Chemo in Karlsruhe habe ich einen Termin im Frankfurter Nordwestkrankenhaus ausgemacht, das laut Internetrecherche einen guten Ruf zu dem Thema hat. Dort wurden weitere 4 Chemozyklen durchgeführt, mit allen aufs und abs. Im Januar 2002 waren diese Abgeschlossen und nun gehts alle 2 Monate zur Kontrolle.
Allerdings heisst es im KH immer, alles bestens usw, es sagt mir aber keiner, wie erfolgreich die Therapie war. Karlsruhe hatte ihr bei erfolgreicher Chemo eine Lebenserwartung von 6 - 18 Monaten gegeben.
Im Moment ist ihr Zustand ganz gut, sie kann wieder viel alleine machen, aber sie nimmt weder an Gewicht zu ( 48 KG, obwohl sie dank des Hormonpräparates MEGASTAT wieder Appetit bekommen hat)noch wird außer palliative Schmerztherapie weiteres unternommen, wie gesagt, im KH immer alles eitel Sonnenschein.
Kann mir jemand Erfahrungen zu dieser Gemischtzelligkeit bzw. zu dem Krankenhaus (Nordwest in Frankfurt) mitteilen?
Sie ist furchtbar launisch und manchmal habe ich das Gefühl, das sie richtige Aussetzer hat, obwohl bisher keine Hirnmetastasen nachgewiesen wurden.
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  #2  
Alt 26.05.2002, 23:26
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Standard gemischt kleinzellig/grosszelliges Bronchial CA

Hallo Michael,

das gemichtzellige BC ist sehr selten, das ist wohl der Grund, weshalb du bisher noch keine Antwort erhalten hast. Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass es behandelt wird, wie das nichtkleinzellige, bin mir da aber nicht sicher.

Hm - palliative Schmerztherapie einerseits und eitel Sonnenschein andererseits widerspricht sich irgendwie. Habt ihr denn keine Krankenberichte, aus denen ihr zum Beispiel eine Stadieneinteilung vor und nach der Therapie ersehen könntet? Oder CTs, die ihr vergleichen könntet?

Bei wem ist deine Mutter denn in Behandlung? Mein Vater (im März verstorben) war auf der onkolog. Station von Prof. van Kampen und recht "zufrieden" (soweit man das so überhaupt sagen kann). Ich habe nur wenige Male direkt mit ihm gesprochen, hatte aber einen recht guten Eindruck. Wenn du Fragen hierzu hast, melde dich doch nochmal!

Dir und deiner Mutter alles Gute,
Janka
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  #3  
Alt 27.05.2002, 09:11
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Standard gemischt kleinzellig/grosszelliges Bronchial CA

Hallo, Janka,

danke für deine Antwort, tut mir leid um deinen Vater, wie bist du denn damit zurecht gekommen?
Ich weiss nicht, wie es werden wird, denke im Moment nicht drüber nach, letzten Sommer, als der Tod schon ganz nah war, hatte ich eine Phase des Abschiednehmens, im Moment versuche ich, solche Gedanken nicht aufkommen zu lassen. Die CT's haben wir verglichen, auf den aktuellsten ist nahezu nichts mehr zu sehen. Ich selbst habe auch bei mir Kontrolluntersuchungen machen lassen, unter anderem ein Onko-CT hier in Frankfurt, da ich Privatpatient bin, wird das bezahlt, während ein Kassenpatient darauf keinen Anspruch hat. Der Radiologe hat mir erklärt, dies sei die einzige Form der Untersuchung, die Veränderungen kleiner 2mm zeigen würde, wäre bei einem normalen CT noch gar nicht sichtbar. Also heisst es relativ wenig, wenn auf einem Standard-CT fast nichts mehr zu sehen ist.
Wir sind mit der Klinik sehr zufrieden, zumal es ja bereits die dritte ist, die wie ausprobieren. Mein Hausarzt, der mit mir Klartext redet, sagt halt, die müssten auf eitel Sonnenschein machen, sonst könnten sie ihren täglichen Job selbst nicht mehr ertragen.
Hatte versucht, meine Mutter auch zusätzlich zu therapieren, Symbioselenkung, Kombucha und ähnliches. Aber sie glaubt nicht dran und verweigert es einfach, was soll man da machen. Überhaupt verdrängt sie nur - und ich ringe ewig mit mir selbst, ob es richtig ist, diese Verdrängung zuzulassen oder ob eine Auseinandersetzung mit der Krankheit nicht wichtig wäre. Ich selbst möchte in meinem Leben den Feind immer ganz genau kennen, gegen den ich kämpfe. Aber jeder Mensch ist eben anders.
Sorry, wenn ich manchmal solche Gedankensprünge mache, aber das scheint meine innere Zerissenheit zu sein. Ich weiss einfach nicht mehr, was richtig und was falsch ist.
Nachdem eine Operation von 3 Krankenhäusern als unmöglich abgelehnt wurde, muss ich das wohl glauben.
War am Samstag sogar seit langem mal wieder bei meiner Kartenlegerin, der ich sehr vertraue und die bei mir immer eine sehr hohe Trefferquote hatte. Was die gesagt hat, war auch nicht gerade sonderlich aufbauend.
So, jetzt muss ich wieder arbeiten, schön, das man sich so zwischendrin einfach mal auskotzen kann.
Wo kommst du denn her?
Viele Grüsse Michael
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  #4  
Alt 27.05.2002, 12:47
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Standard gemischt kleinzellig/grosszelliges Bronchial CA

Hallo Michael,
habe zufällig deinen Beitrag gelesen und möchte mich kurz melden, obwohl ich zu deinen speziellen Fragen zum KH Frankfurt etc. nichts sagen kann, sondern nur zum Thema allgemein.
Bei meinem Vater wurde im September 2000 - nach langem, sinnlosem Herumdoktorn durch den Hausarzt im Vorfeld - Darmkrebs diagnostiziert, leider bereits mit diversen Fernmetastasen. Die Ärzte haben ihm und uns nach mehreren Operationen auf sehr unschöne Art und Weise, sozusagen zwischen Tür und Angel, mitgeteilt, daß ihm auch bei Anschlagen der anschließenden Chemotherapie maximal 12 Monate blieben. Wir waren mit der Situation ziemlich überfordert, aber mein Vater war während der ganzen Zeit sehr gefaßt und hat es uns damit leichter gemacht.
Obwohl er um seine schlechten Chancen wußte, hat er nicht aufgegeben, sondern wollte kämpfen. Dabei hat er vielleicht auch vieles verdrängt; so hat er z.B. immer erzählt, daß die Metastasen in der Lunge nicht operiert werden müßten, weil sie noch klein und somit nicht so gefährlich seien.. Dabei wußte er natürlich, daß man nicht mehr operieren konnte, weil sie schon zu weit gestreut hatten. Aber ich denke, jeder Betroffene hat das Recht, auf seine Weise mit dieser schlimmen Krankheit umzugehen. Als Angehöriger muß man das wohl so akzeptieren.
Mein Vater ist - auf den Tag drei Monate nach der Diagnose - am 29.12.00 gestorben, und zwar nicht am Krebs, sondern an einem Herzinfarkt. Sein Tod kam für uns zu diesem Zeitpunkt völlig überraschend und wir hatten keine Möglichkeit, Abschied zu nehmen. Das war und ist schrecklich, aber zumindest blieb uns der Trost, daß er nicht lange leiden mußte und noch bis zum Schluß Hoffnung hatte.
Ich glaube nicht, daß man sich wirklich auf den Tod eines nahestehenden Menschen vorbereiten kann. Auch wenn vielleicht man ahnt, was auf einen zukommt, ist es doch alles nur Theorie. Mit der Wirklichkeit geht dann sicher jeder anders um und verarbeitet sie auf seine Weise.
Den einzigen Ratschlag, den ich mir erlauben möchte: Schiebe das, was du noch mit deiner Mutter besprochen oder ihr einfach nur sagen willt, nicht auf. Ich muß im nachhinein feststellen, daß es nichts Schlimmeres gibt als über ungesagte Dinge nachzugrübeln. Bei uns ging alles so furchtbar schnell und ich bereue es, mit meinem Vater nie über den Tod, seine Ängste etc. gesprochen zu haben. Ich dachte immer für solche Gespräche sei es noch zu früh, und dann war es plötzlich zu spät.. Aber wer weiß, vielleicht hätte er das auch gar nicht gewollt.
Ich wünsche dir, daß du mit deiner Mutter noch das eine oder andere Gespräch führen kannst und sie dir auch gelegentlich zeigt, daß sie sich über deine Unterstützung freut.
Alles Gute und viele Grüße,
Petra
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