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Alt 13.03.2012, 14:48
Benutzerbild von Lacrima1978
Lacrima1978 Lacrima1978 ist offline
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Unglücklich Vorsorge - Konisation - Wertheim - Reha ... und nun???

Hallo zusammen,

ich habe mich lang dagegen gewehrt, mich in einem Forum wie diesem anzumelden, jedoch plagen mich Gedanken, Ängste, Fragen und ich denke, dass ich unter Betroffenen doch besser aufgehoben bin und vielleicht ein paar Ängste abschwächen kann.

Im Juli 2011 bekam ich nach einer Vorsorgeuntersuchung die Diagnose Pap IV - eine Konisation folgte. Die Laborwerte ergaben die Diagnose Gebärmutterhalskrebs. Die Wertheim OP folgte - Eierstöcke wurden aufgrund meines Alters nicht mit entnommen.
Der Chefarzt lehnte auch eine RadioChemo oder ähnliches ab.
Entlassen wurde ich im August mit Blasenkatheter (Cystofix), da meine Blase kein bisschen mehr reagierte.
Ende August ging es für mich in die Anschlussheilbehandlung - nicht sehr hilfreich, denn mit dem Cystofix konnte ich kaum Behandlungen / Anwendungen mitmachen. Außerdem waren die Narben noch so frisch, dass jede Anstrengung schmerzte. Psychisch merkte ich, dass ich immer mehr abrutschte.
Im November hatte ich dann die nächste OP - ein Blasenschrittmacher wurde mir implantiert - in der Hoffnung meiner Blase einen Schubs zu geben. Es klappte ... im Januar wurde das Ding wieder re-implantiert. Hätte es so oder so gemusst, da mein Körper Abstoßungserscheinungen zeigte.
Meine Blase funktioniert nun wieder - noch nicht 100% wie vor dem Ganzen, aber es wird besser ... Immerhin.

Was mir Sorgen macht - Im Krankenhaus, wo die Wertheim gemacht wurde, wurden weitere Behandlungen abgelehnt (also Radio / Chemo)
In der Anschlußheilbehandlung waren die Ärzte ganz verdutzt, dass dieses eben nicht vorgesehen war. Mein Gynäkologe ist auch der Meinung, dass es nicht notwendig ist.
Dann lese ich hier, dass anscheinend viele ein CT / MRT hatten vor und nach der OP ... ich nicht ... das einzige was gemacht wurde, war ein normales Röntgen.

Psychisch bin ich in therapeutischer Behandlung - allerdings schon vor der Diagnose - ich kann natürlich auch das Thema Krebs thematisieren, meine Therapeutin ist sehr einfühlsam und wirklich toll. Allerdings habe ich das Gefühl, dass es nur bedingt hilft.
Seit Samstag habe ich Antragsformulare für eine psychosomatische Reha vorliegen ... aber auch davor hab ich Angst ... Angst, dass es nicht die richtige Klinik sein wird. Was brauche ich überhaupt zur Stabilisierung?

Körperlich fühle ich mich oft wahnsinnig erschöpft, bin müde, kann nicht schlafen... mich überrennt jede kleine Erkältung, so dass ich eigentlich dauerhaft verschnupft bin und Husten habe.
Meine Ernährung ist gesund ... ich esse viel Obst und Gemüse, Vollkorn, ich koche nur noch frisch (auch zur Freude meiner Familie) ... ich bin viel an der frischen Luft ....

Meine Ängste nehmen mein Leben ein ...
Haben die Ärzte alles getan?
Was ist, wenn etwas übersehen wurde?
Wie geht es jetzt weiter?
Ich habe Angst vor einem Rezidiv. Wahnsinnige Angst ...
Ich hab Angst vor Schlimmeren ...

Ich wohne am Bodensee und aus ärztlicher Sicht ist man hier vor Ort ziemlich allein, was diese Diagnose angeht ...

Ich finde es schlimm, das alles gerade zu lesen ... es klingt so jämmerlich und ich hoffe, es ist zu viel für Euch
Es scheint, dass ich doch nicht so stark bin, wie ich mir selbst erhofft hatte ....


Einen schönen Tag
Nicole
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  #2  
Alt 13.03.2012, 16:30
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Hope 63 Hope 63 ist offline
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Standard AW: Vorsorge - Konisation - Wertheim - Reha ... und nun???

Hallo Nicole,
herzlich willkommen,auch wenn der Anlass...na du weißt schon.
Ob eine Radiochemo nach der Wertheim OP erforderlich wird hängt von dem histologischen Befund ab.In der Regel wird eine Radiochemo empfohlen,wenn der Tumor größer als 4cm war oder Lymphknoten befallen waren.

Deine Ängste vor einem Rezidiv sind ganz normal.Mir und vielen anderen Frauen geht es hier nicht anders.
Es ist gut das du therapeutische Hilfe durch eine Psychologin erhältst.

Bei mir wurde damals auch versäumt ein CT zu machen.Erst die Strahlenklinik forderte das von den Gynäkologen versäumte CT ein.Das war auch gut so,denn durch dieses CT wurde ein IIIgradiger Nierenstau entdeckt und ich bekam eine versenkte Harnleiterschiene( DJ-Katheter)implantiert.Mein rechter Harnleiter hatte sich durch Narbengewebe auf Grund der Wertheim OP verengt.Hätte die Strahlenklinik nicht auf dieses CT bestanden und der Nierenstau wäre nicht erkannt worden,wäre es zum Nierenversagen gekommen und ich hätte sehr wahrscheinlich meine
Niere verloren.

Ich würde an deiner Stelle auf ein CT oder MRT bestehen.

Blasenprobleme hatte und habe ich auch.Die ersten 15 Tage nach der OP konnte ich auch keinen Harnabsetzen,absoluter Harnverhalt.Danach wurde es pö a pö, Gott sei Dank ,besser.Nach 28 Tagen wurde bei mir der Subrapubischen(Bauchblasenkatheter)gezogen und ich wurde mit einem Restharn von 80ml aus der Klinik entlassen ,mit der Empfehlung mich morgens und abends selbst zu katheresieren.Das wollte ich so gar nicht und habe meine Tricks gefunden,meine Blase nahe zu Restharnfrei zu entleeren. Nach wie vor fühle ich meine Blase nicht,nicht das geringste Füllegefühl.Am Tage gehe ich nach einen neu erlernten Instinkt zur Toilette,wenn ich das Haus verlasse nach der Uhrzeit(wäre mein Instinkt mir zu unsicher) und Nachts stelle ich mir einen Wecker.Wenn mich mein Instinkt im Stich läßt oder ich Nachts nicht den Wecker stelle,würde meine Blase ab einen gewissen Pegel überlaufen.Das bin ich klar bestrebt zu vermeiden,was mir auch zum Glück gelingt.

Ich wünsche dir alles Gute,glg Sabine
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  #3  
Alt 13.03.2012, 23:11
Titsche Titsche ist offline
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Standard AW: Vorsorge - Konisation - Wertheim - Reha ... und nun???

Hallo Nicol,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier, auch wenn ich selbst noch neu bin

Ich hatte im Februar 2012 eine Wertheim OP...mit Eierstöcke entfernung.

Aufgrund des Befundes, bekomme ich auch keine Chemo u/o Radio....
und ganz Ehrlich? Ich bin verdammt froh darüber

Ich hatte weder vor - noch nach OP ein CT oder MRT.
Aber alle relevanten Körperregionen, wurden sorgfälig Sonographiert.

Inclusive Recto und Cystoskopie.

Die Blasenentleerungs - störungen hatte ich auch, hat sich aber jetzt, 4 wochen nach op, wieder normalisiert....wobei ich wohl glück habe.
Bei vielen Frauen dauert es dann doch länger.

Aber, liebe Nicole, wenn du solche Ängste hast, dann bestehe bitte auf weitere Untersuchungen....nerv die weiskittel so lange, bis du ein MRT/CT
bekommst.

Und NEIN..es klingt überhaupt nicht jämmerlich..mach dir deswegen bloß keinen Kopf!

Ich wünsche dir Kraft und alles gute

Lg Monika
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  #4  
Alt 14.03.2012, 00:08
snoopy39 snoopy39 ist offline
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Beiträge: 489
Standard AW: Vorsorge - Konisation - Wertheim - Reha ... und nun???

Hallo Nicole,

Deine Ängste kann ich gut verstehn, vermutlich jede hier im Forum.

Ich hatte vor der Wertheim ein MRT und jetzt- ein Jahr danach- wieder eines.
Da meine entnommenen 45 Lymphknoten nicht befallen waren, bekam ich auch weder Chemo noch Bestrahlung. Allerdings muß ich wie die anderen Mädels auch, sehr engmaschig zur Kontrolle.

Meine Blase hat auch lange gebraucht bis sie wieder die "alte" war. Ich habs am Anfang auch nicht gespürt und bin alle 2 Std auf Toilette. Zwischenzeitlich ist alles wieder wie vorher, manchmal fühlt sich die Blase allerdings "anders" an. Kanns irgendwie nicht erklären. Ich mußte auch in der nacht bis zu 4 mal raus aufs Clo. Auch jetzt noch hab ich manchmal ganz extrem Harndrang und erwisch dann immer grad noch so die Toilette.

Ich wünsch Dir alles Gute, snoopy
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  #5  
Alt 14.03.2012, 13:12
Benutzerbild von Lacrima1978
Lacrima1978 Lacrima1978 ist offline
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Standard AW: Vorsorge - Konisation - Wertheim - Reha ... und nun???

Hallo ,

lieben Dank für Eure Worte und das Mutmachen.
Laut Aussage meines Gynäkologen Ende Januar waren die Nachsorge Untersuchungen *alle im grünen Bereich* ... Ja nur was heisst das genau?
Das weiß ich leider bis heute nicht.
Ich hatte schon in der AHB und auch ihn gefragt, wieso solch unterschiedliche Untersuchungsmethoden bei selber Diagnose und sogar selben Befunden angewandt werden. *Es sei von Arzt zu Arzt und Klinik zu Klinik unterschiedlich* - das sehe ich ja ... nicht gerade beruhigend für Betroffene.

Das mit der Blase ist ja nun zum Glück wieder in Gang. Es war eine schreckliche Erfahrung - ein absoluter Harnverhalt von Juli bis Dezember ... und seit August mit Bauchdeckenkatheter.
Ich bin froh, dass dieser Anstoß durch den Blasenschrittmacher geholfen hat und ich nun seit Januar komplett Schlauch- bzw. Drahtfrei bin.

Psychisch wird es noch ein steiniger Weg... ich fühl mich nicht mehr vollständig, nicht mehr Frau und die ganzen Narben erinnern mich täglich dran.
Ich habe das Gefühl erst jetzt so langsam zu realisieren und das ganze Ausmaß für mich zu erfassen.

Ich hoffe, schnellstmöglich einen neuen Termin bei meinem Gyn zu bekommen um auch mit ihm meine Ängste zu bereden, in der Hoffnung, dass ich Untersuchungen genehmigt bekomme, die mich ein wenig beruhigen.

Liebe Grüße Nicole
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