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Alt 15.02.2009, 23:08
Amaya Amaya ist offline
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Registriert seit: 15.02.2009
Beiträge: 7
Standard Überfordert

Hallo ihr!

Ich bin 19 Jahre alt und bin hier, weil meine Mutter (41) an Brustkrebs erkrankt ist, der gestreut hat. Die Brustkrebsdiagnose hat sie im Mai gestellt bekommen, ist dann auch relativ schnell operiert wurden - ein Teil ihrer Brust wurde entfernt. Lymphknoten und alles wurde getestet und die waren alle in Ordnung, Mama also so gut wie geheilt. Nun, ein paar Wochen später bekam sie dann auf einmal furchtbare Rückenschmerzen und eine Auswölbung am Kopf, die man richtig fühlen konnte. Sie ist dann zum Arzt und der meinte, es sei ein gutartiger Weichteiltumor und hat sie erstmal nach Hause geschickt. Sie machte da noch Strahlentherapie und sie wollen warten, bis die vorbei war, um den Tumor rauszuholen dann. Wegen den Rückenschmerzen ist sie dann etwas später zum Röntgen und da haben sie gesehen, dass die Wirbelsäule, der linke Arm, teile des Schädels und des Halses voll sind mit Metasthasen. Das war jetzt vor gut zwei Monaten. Die Organe waren aber noch nicht befallen und sind es laut Ärzten immer noch nicht.
Mama hat dann direkt mit Strahlentherapie angefangen, eine Chemo kam erstmal nicht in Frage, da sie auch schwer herzkrank ist. Schon die Strahlentherapie in Kombination mit den Medis (Novalgin,Morphium) ist ihr nicht gut bekommen. Sie kann nicht mehr essen und trinken, bricht alles wieder aus.

Ich bin ziemlich überfordert. Sie liegt jetzt auf der Intensivstation und ist sehr verwirrt, wahrscheinlich auch wegen der Medikamente. Sie erkennt uns zwar noch, aber viel mehr auch nicht. Ihr Lebensgefährte ist im Moment keine große Hilfe, um den muss ich mich eigentlich auch kümmern und meine Schwester (15) nutzt die Situation zu ihrem Vorteil aus. Unsere Familie ist recht klein, sonst ist da auch keiner mehr. Zu meinem Vater habe ich kaum Kontakt und der wäre auch einer der letzten, die ich fragen würde.
Ich weiß nicht, was ich jetzt alles organisieren muss und vorallem, wie ich mit ihm umgehen soll. Ich fühle mich so hilflos. Und ich konnte in Gegenwart meiner Mutter noch nie besonders gut Gefühle zulassen, jetzt erst Recht nicht. Sie nimmt ihr Umgebung kaum noch wahr und ich kann irgendwie nicht mit ihr reden. Sie versteht mich kaum und kann nicht antworten. Das merkt sie allerdings und dann ist sie traurig. Im Moment ist mir danach, einfach vor allem wegzulaufen.

Sie sagt immer nur, wir sollen uns keine Sorgen machen. Sie wollte nie über alles reden wie Beerdigung und so und ich weiß jetzt gar nicht, was ich machen soll. Es gibt auch keine Patientenverfügung oder sowas. Geld auch nicht. Ich weiß, ich sollte irgendetwas tun, aber ich weiß nicht, was. Die Ärzte sagen mir nichts Konkretes, aber ich trau mich auch nicht direkt zu fragen, irgendwie. Wir wohnen im dritten Stock und selbst wenn sie nochmal nach Hause kommen dürfte, sie kommt die Treppe nicht mehr hoch.

Ich habe gedacht, ich muss mich erst in ein paar Jahren darauf gefasst machen. Jetzt geht das alles so schnell. Ich mach in zwei Monaten Abitur und ich hätte noch so gerne, dass sie das bewusst miterlebt. Und überhaupt könnte ich nur noch heulen. Ihren Haushalt zu machen krieg ich ja kaum hin, ich habe immer so lange Schule und gehe noch arbeiten und so weiter, außerdem bin ich auch wütend auf ihren Lebensgefährten, der doch gesagt hat, er wird sich um alles kümmern.

Ich weiß auch gar nicht, was ich jetzt erwarte. Nur hier in meiner Umgebung versteht mich keiner außer meinem Freund, aber den will ich auch nicht zu sehr belasten.

Danke fürs Lesen
Amaya
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