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Alt 25.11.2009, 19:43
Benutzerbild von Uli60
Uli60 Uli60 ist offline
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Registriert seit: 29.09.2009
Ort: NRW
Beiträge: 140
Standard Meine Geschichte...

Hallo zusammen,

meine bisherige Geschichte:

angefangen hat alles mit Rückenschmerzen im oberen LWS-Bereich, die
im Mai 2008 begonnen haben. Eigentlich habe ich ja nichts gemacht,
was solche Schmerzen verursachen könnten. Ich achte immer darauf, die
richtige Körperhaltung beim Heben zu haben oder wenn ich im Garten
arbeite, deshalb war es für mich unverständlich, dass mein Hausarzt
einen gereizten Ischias behandelt hat. Die Schmerzen traten auch dann
auf, wenn ich tagelang nichts Schweres getragen habe oder im Garten
nichts zu tun hatte. Lidocain und Kortison (IV) habe ich bekommen,
was auch zu einem kurzen Erfolg geführt hat. die abstände, in denen
ich meinen Hausarzt aufgesucht habe, wurden immer kürzer. Die Behandlung
war immer die gleiche. Als letzes wurde die BWS/LWS geröntgt mit negativem
Befund. Ich kann mich mit meinen 49 Jahren noch als relativ fit bezeichnen.

Am 06.09.2009 war bei uns in einem Stadtteil ein Fest, wo ein Kranken-
haus ein Zelt aufgebaut hat und dort diverse Untersuchungen kostenlos
angeboten hat. Da auch ein sono des Bauchraumes angeboten wurde, nutzte
ich die Gelegenheit und habe meinen Bauch schallen lassen. Festgestellt
wurden zwei kleinere Zysten an der linken Niere sowie eine grosse Zyste
von ca. 6cm an der rechten Niere. bisher wusste ich von den Zysten der
linken Niere (seit meh als 15 Jahren) und von einer 3cm Zyste an der
rechten Niere (gleicher Zeitraum).

Nach einem unruhigem Wochenende bin ich dann zu meinem Hausarzt -ich hatte
ja wieder Rückenschmerzen und wollte an diesem Tag sowieso hin-. Dieser
hatte Urlaub, also ab zur Vertretung. Nachdem ich mit meinen Ausführungen
fertig war, insbesondere der Rückenschmerzen, hat er mich nach einigen
Untersuchungen und dem satz: "Ich glaube nicht, dass Sie etwas an der
wirbelsäule haben!" zum Urologen überwiesen. Am gleichen Tag war ich dann
auch dort, der mir dann den Bauchraum schallte. Da ist etwas konkretes,
vermutlich ein Hypernephrom, sagte er und hat mich zum CT überwiesen.

Am nächsten Morgen hatte ich dann das CT. Der Befund des CT (mit KM)
sagte nichts klares aus. Einige kleinere Zysten in der linken Niere
(vermutlich komplizierte Zysten) und eine eher normale Zyste an der
rechten Niere. Ich sagte ihm dann, dass mein Urologe da ganz anderer
Ansicht ist und es sich um ein Karzinom handelt. Daraufhin hat er
zusätzlich meinen Bauch geschallt und noch eine andere Ärztin dazugeholt,
denn das Sono zeigte eindeutig ein Karzinom, während das CT unauffällig
war.

Mit diesem Befund bin ich dann knapp einen Woche später operiert worden.
Entfernt wurde an der rechten Niere ein papilläres Nierenzellkarzinom
T1 M0 N0 G1 mit einer Grösse von rund 6cm. Die Op wurde laparoskoisch
durchgeführt. 2/3 der Niere konnten erhalten werden.

Nach 6 Wochen hatte ich dann ein Kontroll-CT, diemal in einer anderen
Praxis, da in der ersten Praxis kurzfristig leider keine Termine mehr
frei waren. Befund: Die rechte Niere ist für den Zustand nach OP ok.
An der linken Niere sah auch dieser Arzt lediglich zwei kleinere Zysten,
die eher unauffällig waren. Vielleicht eingeblutet, aber da keine
KM-Aufnahme vorhanden ist...

Seine Aussage: "Und das soll operiert werden?"

Ich bin auf Anraten meinen Urologen ein weiteres Mal ins Krankenhaus
und habe 7 Wochen nach der ersten OP meine linke Niere teilresektionieren
lassen. Entfernt wurden hier eine grosse Zyste sowie ein papilläres
Nierenzellkarzinom von 3cm und eines von 1cm Grösse. Beide T1 M0 N0 G1.

Nun bin ich froh, dass beide OP's erfolgreich waren und ich mich auf dem
Weg der Genesung befinde. Momentan sehr schlapp mit Rückenschmerzen, da
sich die Niere "zum Rücken hin beschwert". Dies war nach der ersten OP
auch und ist nach ca. 5 Wochen verschwunden. Ich hatte bis zum Termin
zur 2.OP einen absolut schmerzfreien Rücken.

Ich komme ganz gut damit zurecht, dass ich Krebs habe. Mein Vater
hat mit 55 Jahren die rechte Niere verloren und auch "Zysten" an der
linken Niere. Damals hat keiner von Krebs gesprochen, dieses Thema war
in meiner elterlichen Familie ein Tabuthema. Er ist 82 Jahre alt geworden
und nicht an Nierenkrebs verstorben.

Da ich von meinen Zysten an den Nieren schon sehr lange wusste, hatte
ich schon eine Vorahnung, dass da etwas auf mich zukommen könnte.

Meine Famiie unterstützt mich, wo es nur geht und das hilft schon eine Menge.

Ich will jetzt nicht sagen, dass alle Zysten Karzinome sind wegen des
unklaren CT-Befundes, aber nur durch meinen Urologen konnten die Nieren
erhalten werden und die Tumore im "Anfangsstadium" entfernt werden.
Zudem der Zufall mit dem Sono im Zelt auf dem Fest...

Zwischendurch kommen nun die üblichen Gedanken. Die Frage nach dem wieso,
weshalb, warum ich, warum jetzt, das ist unfair... und das ist sehr nervig.

Ich lebe und das ist auch gut so und soll auch noch lange so bleiben.
Die Krankheit habe ich, da kann ich nichts mehr dran ändern, ausser das
ich vielleicht einige meiner Lebensgewohnheiten umstelle, immer regelmässig
zur Untersuchung gehe und hier im Forum stöber.

Gibt es eigentlich Selbsthilfegruppen zum Nierenkrebs in Deutschland?
Wäre schön, wenn ich mich mal mit anderen Betroffenen darüber unterhalten
könnte.

Gruss
Uli
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Stichworte
nierenkrebs, nierenzellkarzinom, papillär, pt1b cn0 cm0 cr0 gx


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