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  #1  
Alt 28.09.2004, 23:42
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Extremitätenperfusion mit Hyperthermie

Mögliche Nebenwirkung einer solchen Therapie: schweres sogenanntes Kompartment-Syndrom.

Anlass für diesen Kurzbericht:
Meine Leidensgenossin vom letzten Jahr hatte im Juni Hautmetastasen am Bein bekommen. Da dies die einzigen Metas waren, wurde ihr in der Hautklinik die seit langem bewährte Extremitätenperfusion empfohlen (Chemo und Hyperthermie nur im Bein).
Ein Tag nach der Behandlung ist ihr Bein riesig angeschwollen und schmerzte fürchterlich. Die Ärzte diagnostizierten Kompartment-Syndrom: das mit Flüssigkeit prall gefüllte Gewebe übt so starken Druck auf die Muskulatur aus, dass die Muskeln absterben. Einzige Behandlungsmöglichkeit: das Bein auf ganzer Länge aufschlitzen und so lassen, damit die Muskeln nicht absterben. Sie war nahe vor einer Amputation, ist dann 10x operiert worden und ist psychisch total fertig. Irgendwann musste sogar noch ein zweiter Schlitz längs über das Bein gemacht werden. Wann diese Riesenschlitze mal geschlossen werden können, ist noch gar nicht abzusehen. Ich habe mit dem Google Bilder vom Compartment-Syndrom gesucht: das ist Gemetzel pur!
Der immense Flüssigkeitsstau kam wohl von der Erwärmung des Beins. Ist ja klar, im Fall von nicht mehr vorhandenen Lymphknoten soll man Hitze an der Extremität ja vermeiden.
Ich bin ziemlich geschockt, dass eine seit langen Jahren angewandte Standard-Therapie solche immensen Nebenwirkungen haben kann.
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  #2  
Alt 02.10.2004, 16:46
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Extremitätenperfusion mit Hyperthermie

Folgende Kliniken betreiben Studien mit Hyperthermie:
Weitere interessante Artikel über Hyperthermie bei
www.hyperthermie.org

Hautkrebs
bzw.
Maligne Melanome
Lokale Hyperthermie LHT:
Einsatz der lokalen Hyperthermie
mit Strahlentherapie beim
malignen Melanom

zur Studie
Charité Campus
Virchow-Klinikum
Klinik für Strahlenheilkunde
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin
Fax 030/450-557979
Bewerbung zur Studie:
peter.wust@charite.de

Universität Erlangen-Nürnberg
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie
Universitätsstr. 27
91054 Erlangen
Fax 09131/85-39335
Bewerbung zur Studie:
rolf.sauer@strahlen.imed.uni-erlangen

Universitätsklinikum Essen
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie
Hufelandstr. 55
45122 Essen
Fax 0201/723-5960
Bewerbung zur Studie:
martin.stuschke@uni-essen.de

Medizinische Universität
zu Lübeck
Klinik für Strahlentherapie
und Nuklearmedizin
Ratzeburger Allee 160
23538 Lübeck
Fax 0451/500-3324
Bewerbung zur Studie:
feyerab@stnuk.mu-luebeck.de

Universitätsklinik Tübingen
Radiologische Klinik
Abteilung für Strahlentherapie
Hoppe-Seyler-Str. 3
72076 Tübingen
Fax 07071/29-5894
Bewerbung zur Studie:
michael.bamberg@med.uni-tuebingen.de

Heinrich-Heine-Universität
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie
Moorenstr. 5,
40225 Düsseldorf,
Fax 0211/811-8051
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  #3  
Alt 28.10.2004, 22:09
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Extremitätenperfusion mit Hyperthermie

Leider hat meiner Mitpatientin als Folge des aufgetretenen Compartmentsyndroms das Bein amputiert werden müssen! Die Muskeln und Nerven waren durch den Gefäßdruck abgestorben, sodass sie das Bein nicht mehr hätte bewegen können. Da ist ihr eine Prothese lieber.
Ursache war nach letztem Stand wohl die Kombination der starken Chemo mit der Überwärmung. Psychisch macht sie einen den Umständen entsprechenden Eindruck.
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  #4  
Alt 30.10.2004, 12:36
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Extremitätenperfusion mit Hyperthermie

Hallo Monika,
dein Bericht hat mich total geschockt. Wie erklärt man sich denn nun die ganze Sache? Sind bei deiner Bekannten zufällig ganz viele Faktoren zusammengekommen, die man nicht vorhersehen konnte, oder hat man etwas falsch gemacht? Denn die Kombination von HT und Chemo wird doch sicher weiter empfohlen....oder jetzt nicht mehr?
Hat sie mal gefragt, ob sie ein Einzelfall ist oder ob es schon mal ähnliche (oder nicht ganz so schlimme) "Nebenwirkungen" gab?
Liebe GRüße
Cornelia
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  #5  
Alt 30.10.2004, 17:02
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Extremitätenperfusion mit Hyperthermie

Hallo Cornelia,
es handelte sich wohl um einen sehr seltenen Einzelfall von Unverträglichkeit. Die Mitpatientin hat in der Klinik jemand getroffen, der die Perfusion schon 2x erfolgreich und ohne Nebenwirkungen gemacht hatte. Die Chirurgie, in der das Ganze gemacht wurde, hatte solche Perfusionen in 20 Jahren bereits 200x gemacht.
Warum es bei ihr so schlimm ausgegangen ist, will sie, glaube ich, selbst gar nicht in Erfahrung bringen. Sie will auch im Augenblick keine Nachsorge seitens der Hautklinik und geht zu keinem Hautarzt, nur zum Unfallchirurgen. Sie war im letzten Jahr nach der Erstdiagnose bereits so eigen und hat gedacht, dass sie nicht zum Hautarzt oder Onkologen braucht.
Ich hatte mich damals mit Sabine kurz per email über diesen Fall ausgetauscht, weil ich nicht wusste, ob die Betroffene hier mitliest und womöglich gekränkt wäre. Sie jammert zwar viel, ist aber an Informationen nicht interessiert, weil sie vieles auch nicht versteht. Daran habe ich gemerkt, dass wir hier im Forum doch ein sehr hohes Niveau haben, sodass man sich gut austauschen kann. Mit vielen Leuten, die man in den Kliniken kennenlernt, kann man das nicht.
Auch in meiner Selbsthilfegruppe sind etliche sehr einfach strukturierte Leute, die sich zwar beschweren, aber ihre Ärzte nicht zu fragen trauen. Da war ein Lungenkrebskranker, der seit einem halben Jahr seine genaue Diagnose, Klassifizierung usw. nicht weiß. Wir hier im Forum haben so viel Lernkompetenzen, dass wir uns Kenntnisse über solche Zusammenhönge gut erarbeiten können. Aber viele Leute haben das nicht. Es ist schade, diese Leute haben gesundheitlich so viel weniger Chancen.
LG Monika
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  #6  
Alt 30.10.2004, 18:03
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Extremitätenperfusion mit Hyperthermie

Liebe Monika,
vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Ja, du hast Recht. Ich kenne auch zwei Brustkrebspatientinnen, die sich überhaupt nicht informieren. Sie meinen, es gibt doch Ärzte, die hätten doch studiert und wären kompetent, warum sie sich denn die ganze Arbeit machen sollen. In deren Augen spinne ich total.
Es gibt aber auch Ärzte,die mit informierten Patientinnen nicht umgehen können. Ich habe mich vor einiger Zeit von meinem Naturheilmediziner getrennt, weil er richtig patzig wurde, als ich mit Forum-und Internetinfos rüberkam. Er meinte im Forum gebe es jede Menge Spinner, die meinten, sie hätten "die Weisheit mit Löffeln gefressen." Ich sollte den Unsinn blos nicht glauben!!!

Na, ja, man kann keinen zu seinem Glück zwingen.Ich jedenfalls bin froh, dass es dieses Forum gibt. Mir wurde hier enorm geholfen.
LG cornelia
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