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  #1  
Alt 30.01.2006, 20:51
Katinka1981 Katinka1981 ist offline
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Unglücklich Krebs bei meiner Mama!

Hallo Ihr Lieben,

vor knapp 3 Jahren ist meine Mutter an Krebs erkrankt. Damals war eigentlich "nur" von 3 Tumoren im Bauchraum die Rede. Nach einigen Untersuchungen wurde dann beschlossen, sie zu operieren. Dies hat sich alles in allem dann noch fast 4 Monate hingezogen. Während der OP stellte sich dann heraus, dass Ihr ganzer Bauchraum und sämtliche Organe befallen waren. Die OP hat über 9 Stunden gedauert und die Ärzte haben die Gallenblase, Teile des Darms, der Blase, die Gebärmutter und die Eierstöcke rausgenommen. Hinterher hat meine Mutter 6 Monate eine Chemo per Infusion bekommen und ihr Tumormaker war am Ende der Chemo sehr niedrig. 3 Monate später kam dann die Nachricht, dass der Tumormaker wieder erheblich gestiegen ist und wieder Chemo gemacht werden muss. Diesmal in Form von Tabletten. Diese Chemo hat sie dann fast 2 Jahre gemacht, bis ihr Tumormaker so hoch war, dass Sie wieder operiert werden sollte. Ihr Bauchraum war leider wieder befallen. Letztes Jahr kurz vor Weihnachten kam sie dann wieder ins Krankenhaus und wurde operiert. Was heißt "operiert", die Ärzte haben den Bauchschnitt wieder aufgemacht, geguckt und beschlossen, sie können nichts mehr für sie tun, da die Tumore so sehr mit Blase, Darm und Leber verwachsen sind, dass sie die Organe bei einer OP zu sehr beschädigen würden. Das war dann unser Weihnachtsgeschenk! Jetzt hat sie am 9.1. eine neue Chemo bekommen (Caelyx) über Port-Infusionen. Leider verträgt sie die Chemo überhaupt nicht. Seit 3 Wochen spuckt sie fast rund um die Uhr, so dass sie letzten Sonntag dann ins Krankenhaus eingeliefert wurde, da sie kaum noch Flüssigkeit im Körper hatte. Dort ging es ihr ein wenig besser und seit Donnerstag ist sie wieder zuhause. Leider spuckt sie weiterhin... Und ich weiß gar nicht mehr so recht, was ich noch machen soll. Nächsten Montag wäre eigentlich ihre nächste Chemo, aber sie will diese Chemo nicht weitermachen bei diesen Nebenwirkungen, was ich natürlich auch sehr gut nachvollziehen kann. Morgen hat sie einen Termin mit Ihrem Arzt und wird um eine andere Form der Chemo bitten. Ich hoffe, es gibt noch eine andere Möglichkeit, das Wachstum der Tumore hinauszuzögern. Leider habe ich seit Weihnachten verstanden, dass es keine Heilung mehr für sie gibt, sondern nur noch lebensverlängernde Maßnahmen :-( Auch wenn ich mich schon lange damit beschäftige, ist die endgültige Diagnose doch ein Schlag ins Gesicht.

Also gut, ich hoffe, ich habe hier nicht zuviel geschrieben und euch gelangweilt. Vielleicht mag mir ja einfach jemand seine Erfahrungen schreiben oder auch einfach nur so :-) Ich freue mich über Post!

Liebe Grüße
Katharina
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  #2  
Alt 31.01.2006, 13:52
Marria Marria ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

hallo katharina,

meine mutter ist ebenfalls betroffen. das heißt ich weiß nur zu gut, was in dir vorgeht! meine mutter hat heute mit der chemo begonnen (das ist nun die dritte) sie bekommt jetzt auch cälyx... ich hoffe, dass sich die nebenwirkungen in grenzen halten werden. heißt das, dass sich deine mutter ständig übergeben muss???? in welcher stadt seid ihr? in welchem krankenhaus wird das ganze gemacht?

diese krankheit... manchmal weiß ich nicht, was ich hoffen soll... dass man so wenig wie es geht leidet??? ich weiß es einfach nicht...

lebensverlängerte maßnahmen.... ich höre immer wieder man soll sich damt auseinandersetzen, dass die eigene mutter an dieser krankheit sterben wird... nur wie setzt man sich damit auseinander?

zur chemo: die verbindung von carboplatin und cärix soll effektiv sein!

Liebste grüße und viel viel kraft wünsch ich dir

marria
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  #3  
Alt 31.01.2006, 18:36
magicN magicN ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

Liebe Katharina!
Bin selber auch an Ovarialca erkrankt (Op Oktober 2005) und mache zur Zeit meine erste Chemo mit, gestern den 5. Zyklus. Außerdem ist mein Vater im Januar 2000 an Krebs gestorben. mein Vater hatte 1989 seine erste Op und anschließend Bestrahlung, danach hatte er bis November 1999 Ruhe. Im November war es dann aber relativ schnell klar das eigendlich nur noch eine palliative Behandlung gemacht werden kann. Meine Mam und wir Kinder haben dann versucht so viel Zeit wie möglich mit meinem Vater zu verbringen und die ihm verbleibende Zeit so schön wie möglich zu machen. Wir haben meinem Vater, in Absprache mit seinen Ärzten die Wahrheit gesagt. Dadurch konnte mein Vater aber auch noch viele Dinge regeln. Er wollte auf keinen Fall mehr in ein Krankenhaus. Er ist dann am 26. Januar zu Hause gestorben, meine Mam und ich waren dabei. Die 2 Monate waren eine sehr intensive Zeit , in der ich viel geweint habe und auch Angst davor hatte, daß mein Vater Schmerzen hat. Aber man kann sich wirklich gute Hilfe holen, z.b. beim Hospitz.
Bei meinem Vater war es klar, daß er sterben muss, man wollte ihn trotz allem noch einer Op unterziehen, nach der er nicht mehr hätte sprechen können. Zudem hätte er eine Sonde zur Ernährung durch die Bauchdecke bekommen müssen und hätte dann vielleicht etwas länger gelebt. Er hat sich dann dafür entschieden in der Zeit die ihm noch bleibt, möglichst viel Lebensqualität zu haben. Ich möchte Dir nicht die Hoffnung nehmen, ich denke nur ,das es wichtig ist sich wirklich gut zu informieren und manchmal ist es auch besser eine 2. Meinung einzuholen, vielleicht gibt es noch eine andere (schonendere)Behandlungsmöglichkeit für deine Mutter. Es ist so schrecklich neben einem Menschen zu stehen und ihn so leiden zu sehen und das Gefühl zu haben nicht helfen zu können. Aber du bist für deine mam da und unterstützt sie, und gibst ihr damit sicher die Kraft die sie braucht um Ihren Weg zu finden.
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  #4  
Alt 31.01.2006, 18:41
magicN magicN ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

..... für dich liebe Katharina alles liebe und viel Kraft für die nächste Zeit. Manchmal hilft Die Hoffnung auch mehr als die teuersten Medikamente.
Ich denke ganz fest an Euch Nena
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  #5  
Alt 31.01.2006, 19:16
Katinka1981 Katinka1981 ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

hallo marria, hallo nena,

vielen lieben dank für eure lieben worte.

weiß eigentlich gar nicht, was ich sagen soll. mir gehen soviele sachen durch den kopf und weiß gar nicht, wo ich anfangen soll zu schreiben.

morgen hat meine mama nun endgültig das gespräch mit ihrem behandelnden arzt im krankenhaus. ich hoffe, es gibt eine abgeschwächtere form der chemo, die vielleicht trotzdem alles noch ein wenig aufhalten kann. mal schauen, was dabei raus kommt. wir wohnen in hamburg und nachdem wir von zwei krankenhäusern abgewiesen wurden, weil die dort meine mutter nicht behandeln wollten, sind wir in der uniklinik hier in hamburg gelandet. der arzt meiner mutter ist sehr nett und verständnisvoll. er nimmt sie auch mal in den arm, wenn ihr danach ist :-) er ist ganz lieb! sie fühlt sich im uke sehr gut aufgehoben und das ist für mich natürlich auch sehr wichtig.

ich habe nun schon einige beiträge hier in den verschiedenen foren gelesen und mir war eigentlich bisher noch gar nicht so richtig klar, was noch alles auf mich zukommen kann und wahrscheinlich auch wird. meine mama liegt den ganzen tag im bett, spuckt regelmäßig 3 mal am tag, ist aber ansonsten noch klar im kopf und kann auch noch so dinge wie, auf klo gehen etc. ganz alleine. wenn ich mir vorstelle, dass es ihr bald schlechter geht, was sicherlich passieren wird, dann weiß ich gar nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. es fällt mir jetzt schon sehr schwer, sie leiden zu sehen... das ist für mich das schlimmste an der ganzen geschichte. mein eigenes leiden geht schon einigermaßen, aber wie muss es bloß für jemanden sein, der im bett liegt und weiß das er sterben wird? ich habe überhaupt keine vorstellung, aber ich stelle es mir furchtbar schlimm vor. meine mama hat immer versucht die starke für mich zu sein, seit einigen wochen ist es das erste mal so, dass ich die stärkere von uns beiden sein muss. das ist eine ungewohnte situation und ich muss mich erst daran gewöhnen.

das einzige, was ich mir wünsche ist, das meine mama nicht lange leiden muss. sie sagt selber, dass sie lieber ein kürzeres leben mit noch einem rest lebensqualität haben möchte, als ein längeres durch chemos beeinträchtigte... und ich werde sie in dieser entscheidung so gut ich kann unterstützen, auch wenn sie einfach noch viel zu jung ist. das meine mama krank geworden, kann ich nicht mehr ändern, jetzt ist es zeit, ihr alles so angenehm wie möglich zu machen.

fühlt euch gedrückt! ich danke euch sehr!
liebe grüße
katharina

@nena: wie geht es dir denn bei deiner jetzigen chemo? ich stelle es mir noch viel schwerer vor, wenn man das selber alles durchmachen muss und auch schon den eigenen papa durch krebs verloren hat. es tut mir sehr leid!

@marria: ich wünsche euch, dass deine mama die chemo besser verträgt. bei vielen ist dies wohl auch der fall (habe ich zumindest öfters schon im internet gelesen). du kannst mich ja mal auf dem laufenden halten. würde mich freuen.
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  #6  
Alt 31.01.2006, 21:42
magicN magicN ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

Liebe ,Katharina!
Habe die Chemo am Anfang überhaupt nicht vertragen, hatte 10 Tage nach meiner großen Bauchop den ersten Zyklus und war total von der Schwere, der Nebenwirkungen überrascht. Da ich vorher noch nie ernsthaft krank war und auch noch keine Op hatte konnte ich mit meinem Kranksein überhaupt nicht umgehen.Also habe ich nach der ersten Chemo in 5 Tagen, 6 Kilo abgenommen, da ich weder essen noch trinken konnte. Dann habe ich auch noch eine Angina und eine Zahnfleischentzündung bekommen und konnte mir nicht vorstellen, wie man daß noch 5 Mal aushalten kann. Habe dann mit dem Doc gesprochen und bekomme jetzt wirklich gute Med., seit dem geht es bei jedem Zyklus besser. Falls das Spucken deiner Mam von der Chemo kommt, kann der Arzt ihr bestimmt etwas dagegen verschreiben. Im Krankenhaus haben sie deiner Mutter bestimmt auch Med. gegen die Übelkeit in die Infusion getan. Manchmal hilft es auch herauszufinden was man verträgt- ich konnte eine ganze Weile nur eine bestimmte Sorte Tee und roten Traubensaft trinken. Es kann auch helfen zu einem Heilpraktiker zu gehen, der sich mit Krebspatienten auskennt, mir haben auch Globuli gegen die Übelkeit geholfen, die kann man im Mund zergehen lassen und haben keinen Geschmack.
Du siehst es gibt sicherlich noch viele Möglichkeiten deiner Mam zu helfen. Am wichtigsten ist es aber für mich, daß meine Familie und meine Freunde für mich da sind und mich in meinen Entscheidungen unterstützen.
Wie alt ist deine Mam eigendlich? Wie alt bist Du und bist Du mit deiner Mam alleine? Ich denke ganz fest an Euch und hoffe daß es deiner Mam bald besser geht, fühlt Euch gedrückt Nena
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  #7  
Alt 01.02.2006, 00:24
Katinka1981 Katinka1981 ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

Liebe Nena,

meine ma hat in den letzten wochen, die seit der op vergangen sind über 20 kilo abgenommen. sie sagt selber immer, sie habe ja ein recht hohes ausgangsgewicht, da schadet ihr das ja nicht :-) ihren humor hat sie trotzallem nicht verloren...

meine ma ist jetzt 52, ich bin 24. ich wohne mit meinem freund zusammen, seit einigen jahren nicht mehr bei meiner mama. sie wohnt auch mit ihrem langjährigen freund zusammen, der für meine ma natürlich eine riesige hilfe ist. aber für mich natürlich fast noch mehr, er nimmt mir sehr viel ab. er steht zu ihr in allen lebenslagen und hilft ihr, wo er kann. das erleichtert mir natürlich auch einiges und ich bin ihm riesig dankbar dafür. ich bin immer gerne für meine ma da, aber sie rund um die uhr versorgen, stelle ich mir wahnsinnig schwer vor. habe mich schon oft gefragt, ob das nicht viel zu egoistisch von mir ist?!? sonstige familie haben wir leider nicht, liebe freunde (sowohl meine ma als auch ich), die immer für einen da sind, aber trotzdem wären geschwister oder andere verwandte schön :-) aber wir schaffen das auch so! sie war eigentlich immer sehr optimistisch, was mir natürlich auch immer sehr gut getan hat, das hat sich in den letzten wochen sehr geändert, was ich natürlich auch nachvollziehen kann. ich wüsste nicht, ob ich überhaupt soweit gegangen wäre und das alles ertragen hätte?!? einem wird dann doch sehr vor augen geführt, dass das leben endlich ist.

aber genug von mir :-) wie alt bist du denn? und wo kommst du her?

fühl dich von mir zurück gedrückt und natürlich auch von meiner ma
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  #8  
Alt 13.02.2006, 14:57
beateb75 beateb75 ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

Hallo Anna und Katharina!
Ich las Eure Berichte hier und finde sehr schön, dass Ihr Euch hier grfunden habt und sogar ganz in der Nähe wohnt! Das ist doch echt ein Zufall!
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und denke an Euch! Schön ist es, dass man hier im KrebsKompass immer auf Menschen trifft, die ähnliches durchmachen oder erlebt haben.
ALLES GUTE! Grüssle von Beate (aus der Nähe von Stuttgart, also gaaanz weit weg...)
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  #9  
Alt 13.02.2006, 21:56
Gänseblümchen Gänseblümchen ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

Hallo liebe Beate,

es war wirklich ein riesen Zufall, dass wir uns getroffen haben. Eigentlich wollte ich nämlich nur etwas über Lymphdrüsenkrebs lesen, und mich gar nicht hier anmelden als Benutzerin. Aber irgendwie kommt dann doch alles anders, als man denkt! Und das ist schön!

Ganz liebe Grüße aus der frühlingshaft-sonnigen Hansestadt!

Anna
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  #10  
Alt 15.02.2006, 13:15
Katinka1981 Katinka1981 ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

Hallo anna,

sorry, dass ich mich jetzt erst melde. ich habe seit sonntag nacht mal wieder eine ganz schlimme mandelentzündung und fieber und alles was dazu gehört. mir gehts heute auch noch nicht so gut, ich melde mich wieder bei dir, wenn es mir etwas besser geht. wollte nur kurz ein lebenszeichen von mir geben :-) nicht dass du denkst, ich hätte dich vergessen :-)))

bis die tage, machs gut!
liebe grüße
katharina

@beate: vielen lieben dank für deine nachricht. es ist schon wirklich erstaunlich, wie klein die welt manchmal ist. aber wie du schon sagst, es ist wirklich schön, hier leute zu treffen, die einen verstehen und wo man gar nicht viel sagen muss...
liebe grüße
katharina
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  #11  
Alt 15.02.2006, 21:20
Gänseblümchen Gänseblümchen ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

Hallo liebe Katharina,
ich weiß, dass du mich nicht vergessen hast!
Mensch, das hört sich ja gar nicht so gut an mit deiner Mandelentzündung! Hoffentlich geht es dir bald besser! Lass dich schön verwöhnen von deinem Freund!
Freu mich schon auf neue Nachrichten von dir!
GLG Anna
P.S.: Wie geht es deiner Mama?
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  #12  
Alt 17.02.2006, 23:51
Katinka1981 Katinka1981 ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

Hallöchen Anna,

endlich schaffe ich es mal dir zu antworten :-) lag bis mittwoch abend echt total flach, mit fieber und vorallem höllischen halsschmerzen... aber jetzt gehts mir wieder einigermaßen gut. war heute nochmal beim arzt. er hat mir nochmal blut abgenommen und testet mich auf pfeiffersches drüsenfieber (oder so ähnlich)... ergebnisse bekomme ich wohl frühestens am donnerstag, mal schauen.

...also bei meiner ma siehts folgendermaßen aus. die bestrahlung bekommt sie seit montag einmal täglich. ich denke, sie verträgt sie soweit ganz gut. sie hat auf jeden fall nicht mehr nebenwirkungen als vorher. sie hat nur jetzt auch noch gelbsucht dazu bekommen. dies liegt daran, dass der weg an der galle, der die giftstoffe der leber und galle abfließen lässt durch einen tumor zugedrückt wird. gestern haben sie ihr einen künstlichen ausgang gelegt und die gelbsucht geht schon leicht zurück. ich konnte sie leider erst gestern wieder besuchen (mir gings zu schlecht und die ansteckung ist ja auch noch da) und konnte somit nicht mit vielen ärzten sprechen. sie wollen die bestrahlung (bis nächsten freitag) durchziehen und dann will / soll meine mama wohl nachhause kommen, so lange es geht. aber wie lange geht es noch? ständig kommt irgendwas neues dazu und ich habe ein bischen angst davor, wenn sie nachhause kommt. wir sind doch keine ärzte und ich kenne mich mit den ganzen dingen doch gar nicht so aus... der katheder und die drainage an der galle sollen bleiben, aufstehen darf sie im moment gar nicht, da dann der tumor an der scheidenwand wieder aufplatzen könnte. spucken tut sie seit dem wochenende auch wieder 3-4 mal am tag. wo soll das denn noch hinführen?

ob die nächste chemo gemacht wird, steht noch in den sternen. wozu auch? ich glaube, ich bin total abgestumpft... weiß gar nicht mehr, was ich denken soll. ich denke immer das, was meine mama denkt. wenn sie etwas noch machen lassen will, dann will ich das auch und wenn sie etwas ablehnen würde, würde ich es auch ablehnen und sie in jeder ihrer entscheidungen unterstützen. ein professer (der bei ihr am mittwoch eine endoskopie machen wollte, aber nicht geschafft hat, weil der ganze bauchraum voller tumore war) sagte zu ihrem freund und meiner tante:" wenn es meine frau wäre, würde ich sie so schnell wie möglich mit nachhause nehmen und sie sterben lassen". es gibt keine heilung mehr für mama, warum werden dann trotzdem noch soviele dinge gemacht? sie schläft fast den ganzen tag im moment (wenn sie nicht gerade spuckt), ist sehr ruhig geworden und nachdenklich, sie lacht nicht mehr und nimmt vieles gar nicht mehr so wahr. seit einer woche ist ihre stimmung an einem tiefpunkt angekommen. ich weiß nicht, was ich denken soll...

ihr freund sagte letztens zu mir, er würde noch jede maßnahme durchführen lassen um sie am leben zu erhalten, egal was. ich konnte nichts dazu sagen, es ist nicht meine auffassung. ist er zu egoistisch oder bin ich es? meine mama muss sterben, im moment hat sie noch ein ganz klein wenig lebensqualität, aber das wird sich ändern und dann musss man sie doch gehen lassen oder? ich weiß, dass es etwas ganz anderes ist, ob man seine mama oder seinen partner verliert... wenn meine mama nicht mehr da ist, fehlt der mensch in meinem leben, mit dem mich am meisten verbindet und die ich am längsten kenne, aber ich gehe nachhause zu meinem freund, habe neben ihm freunde, die mich auffangen. der freund meiner mama steht irgendwann alleine da. sein lebensinhalt, meine mama, ist dann weg. das ist doch noch viel schlimmer oder?!? ich weiß es auch nicht. er klammert sich an jeden strohhalm. er hat sich überhaupt noch nicht damit auseinandergesetzt, dass mama sterben muss und das wahrscheinlich recht bald. aber er versteht mich nicht, wenn ich ihm das sage. er ist ständig nur am heulen und ich sehe, dass das meiner mama weh tut und ihr somit alles noch schwerer fällt...

oh man, ob du wohl da durch steigst, was ich so geschrieben habe?!? :-)

lag deine mama auf einer "normalen" station im krankenhaus oder war es eine besondere station? war es selbstverständlich, dass ihr bei deiner mama übernachten konntet???

ach so, haare hat meine mama im moment kaum welche, nur stoppeln :-) vor zwei wochen fielen ihr eine menge haare aus und daraufhin haben sie sie abrasiert, weil es sie genervt hat. aber erstaunlicherweise wachsen die wie unkraut gerade wieder und kahle stellen hat sie auch noch nicht. damals bei ihrer ersten chemo fielen ihr alle haare aus (inkl. augenbrauen, wimpern...) sie hat es aber nie als schlimm empfunden und somit war es für mich auch gar kein problem. das problem haben damit die anderen, ganz klar! immer wenn ich sie damals mittwochs ins krankenhaus zur chemo gebracht habe, haben viele leute sie komisch angeguckt. so manches mal hätte ich da gerne einen spruch rausgehauen, habe mich aber meist zusammen genommen :-)

und bist schon aufgeregt wegen ghana? das ist echt eine fast unglaubliche geschichte... hab meiner freundin auch gleich davon erzählt :-)

ganz liebe grüße und ich hoffe, du hast ein schönes wochenende?!?
katharina
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  #13  
Alt 30.01.2006, 21:28
schwarzwaldmädle schwarzwaldmädle ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

Liebe Katharina,

gelangweilt hast du hier ganz sicher keinen - denn wir haben ja alle hier mehr oder weniger die gleichen Sorgen und Nöte wie du.
Mein Paps leidet z.B. an einem bösartigen inoperablen Gehirntumor......

Dass deine Mama die Chemo nicht mehr machen möchte verstehe ich voll und ganz. Wart ihr denn nur bei einem Arzt/ in einer Klinik? Habt ihr euch schon nach alternativen Methoden erkundigt?

Ich denke mal dass es bei den meisten Leuten hier so ist, dass es keine Heilung gibt sondern nur "lebensverlängernde Maßnahmen" wie du schreibst. Ich denke mal so lange wie sie Lebensmut hat und kämpft - solange wie das Leben für sie lebenwert ist - solange soll man darum kämpfen - auch wenn es keine Heilung gibt.

Und dass du verzweifelt bist ist so sehr verständlich. Man kann sich noch so lange mit dem Thema auseinander setzen, sich noch so lange darauf vorbereiten, wenn man dann jedoch tagtäglich damit konfrontiert wird und sehen muss wie ein geliebter Mensch leidet, dann ist man genau so verzweifelt wie am ersten Tag.

Insofern fühle dich ganz herzlich gedrückt von mir

Liebe Grüße
Dagmar
__________________
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Es zählen nicht die Jahre im Leben sondern das Leben in den Jahren
Abraham Lincoln
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  #14  
Alt 31.01.2006, 18:55
Katinka1981 Katinka1981 ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

hallo dagmar,

vielen lieben dank für deine liebe antwort.

meine mama und ich wohnen in hamburg und sie wird die ganzen jahre schon in der uniklinik behandelt. wir waren auch schon in zwei anderen krankenhäusern, die sie aber wieder weggeschickt haben, da sie sie nicht behandeln konnten. somit sind wir dann wieder im uke gelandet. sie fühlt sich dort auch gut aufgehoben und ihr behandelnder arzt ist sehr nett und auch richtig menschlich :-) das fehlt manchen ja leider, besonders bei diesem sensiblen thema. alternative methoden haben wir noch nicht ausprobiert. meine mutter fing irgendwann mit so einem "wunderheiler" an, der wohl mit vitaminen krebs bekämpfen wollte. ich habe ihr ganz schnell davon abgeraten, da es meiner meinung nach einfach nur ein halsabschneider war. mir fällt leider der name grad nicht ein, es war kurze zeit später aber auch mal im fernsehen ein bericht über ihn. ich bin sehr skeptisch bei solchen sachen!

wie geht es denn deinem vater? wahrscheinlich hast du das hier schonmal irgendwo geschrieben, aber ich bin ja neu hier und kenne mich noch nicht so gut aus :-)

ganz liebe grüße und vielen lieben dank nochmal für deine lieben worte
katharina
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