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  #1  
Alt 14.07.2008, 19:59
Henne 1 Henne 1 ist offline
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Registriert seit: 14.07.2008
Beiträge: 2
Frage Machen uns große Sorgen !

Hallo !
Ich schreibe als besorgte Tochter. Meine Mama (54) hat heute die Diagnose Invasives duktales Karzinom erhalten . Es gab auf ihrer Seite noch keinen Brustkrebs. Kann mir jemand sagen , was diese Diagnose im Klartext bedeutet.
Sie sagte mir noch ,daß im Befund etwas von nicht palpatorisch und keine Mitose und randlos stand.Sie überspielt alles aber ich weiß ,sie hat höllisch Angst.Ich übrigens auch um sie. Was würde auf sie zukommen .
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen. Danke !
henne1
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  #2  
Alt 14.07.2008, 21:47
Ulrike008 Ulrike008 ist offline
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Beiträge: 639
Standard AW: Machen uns große Sorgen !

Hallo, Henne,

nee, so geht das nicht.
Ihr wisst bis jetzt nur, dass es invasiv duktaler Krebs ist!
Das ist jetzt mal bildlich gesprochen, als ob im Wetterbericht jemand
sagt "es gibt Sturm". Da fragt man doch auch gleich mal " ja, was jetzt,
Windstärke wieviel, 5, 6,7, etc. oder Orkanstärke?"

Übertragen auf den Brustkrebs deiner Mutter heisst das: ihr braucht dringend ein Gespräch mit eurem Arzt, in dem ihr genauer informiert werdet - ich vermute, es stehen noch die entsprechenden Untersuchungen aus....
Für die Aussage, wie ernst die Lage ist, müßte man wissen, wie gross
der Tumor ist, wie aggressiv ("G1, G2, G3") d.h. wie stark entartet die Tumorzellen sind und wie schnell sie sich teilen (= Mitoserate) und vor
allem wieviel Lymphknoten befallen sind, d.h. ob der Tumor schon begonnen hat, zu streuen.

Es gibt im übrigen auch ein sehr interessantes Buch zum Thema mit dem
bezeichnenden Titel "Wissen gegen die Angst" (Lilo Berg).

Ich wünsch dir und deiner Mutter viel Kraft
und dass es kein ganz schlimmer Krebstyp ist,
sondern einer, der sich gut therapieren lässt.

Liebe Grüsse
Ulrike
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  #3  
Alt 16.07.2008, 10:09
Uschi16 Uschi16 ist offline
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Ort: PLZ-Bereich 50XXX
Beiträge: 9
Standard AW: Machen uns große Sorgen!

Guten Morgen Henne1,
ich hoffe, es geht Euch einigermaßen gut, so weit es einem in so einer Situation gut gehen kann.
Ich möchte versuchen, Euch wenigstens die allerschlimmste Angst zu nehmen, weil die Diagnose nicht zwingend das Ende bedeutet.
Ich bin 46 und habe die Diagnose letztes Jahr im September bekommen. Mir ging es ganz ähnlich wie Euch: totale Panik und schreckliche Angst!
Vor allem deswegen, weil mein invasiv duktales Mammacarzinom schon irre groß und auch bereits Lymphdrüsen befallen waren (ich bin sehr froh, daß es diese Art Krebs ist - davon sind lt. meinem Arzt 70% der BK-Patienten betroffen und das bedeutet, daß sich Forschung und Pharmaindustrie auf diese Art Krebs gestürzt haben, weil damit das meiste Geld zu verdienen ist; das bedeutet auch, daß es damit die meisten Erfahrungen gibt.). Deswegen wurde bei mir die neoadjuvante Therapie angewandt (d.h. zuerst Chemo, damit der Tumor schrumpft und man brusterhaltend operieren kann, danach OP und danach Bestrahlung) mit durchschlagendem Erfolg: am Ende der Chemo war mein Tumor vollständig verschwunden!
Operiert wurde trotzdem, um das ehemals umliegende Gewebe noch zu entfernen; dabei wurden weitere Lymphdrüsen weggenommen, weil die geschwollen waren. Gott sei Dank stellte der Pathologe fest, daß keine mehr befallen war, die Schwellung kam von der Chemo; auch das in der Brust entnommene Gewebe war krebsfrei.
Danach habe ich noch Bestrahlungen bekommen, die gibt man lt. meinem Arzt bei brusterhaltender OP immer und aktuell versuche ich, mich von den ganzen Strapazen zu erholen.
Zu Chemo, OP und Bestrahlung sei gesagt, daß das alles nicht schön ist, aber auch nicht zwingend in diesen Horrorszenarien enden muß, von denen manche Menschen ereilt werden: ich hab das alles wirklich gut weg gesteckt, hatte Nebenwirkungen bis zum Abwinken, aber bis auf Sodbrennen und Verstopfung nichts, was sich zu erwähnen lohnt - und dafür gibts Medikamente...
Mir ist klar, daß ich genau so wenig repräsentativ bin wie die Frauen, denen es richtig beschissen geht!
Aber ich hoffe, daß Euch das Wissen hilft, daß das nicht alles in einem einzigen Leiden enden muß; das hab ich nämlich auch gedacht und als ich hörte, daß es auch anders geht, hab ich einfach beschlossen, daß ich zu dieser Gruppe Patienten gehören werde.
Darf ich einen Rat geben? Geht in ein Brustzentrum und nicht zu irgend einem Arzt.

Wenn ich noch was für Euch tun kann, schickt mir doch eine PN.
Ansonsten wünsche ich Euch viel Kraft, viel Lebenswille und viel Zähigkeit und drücke Euch fest die Daumen.
Liebe Grüße, Uschi

Geändert von Uschi16 (16.07.2008 um 12:55 Uhr)
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  #4  
Alt 16.07.2008, 12:04
mausbaer_1970 mausbaer_1970 ist offline
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Registriert seit: 27.07.2007
Beiträge: 91
Standard AW: Machen uns große Sorgen !

Hallo Henne,
ich weiss wie Du Dich fühlst, bin auch als "nur" Tochter einer brustkrebserkrankten Frau angemeldet. Meine Mum und die Diagnose hat mit echt im wahrsten Sinne des Wortes die Beine unter mir weggezogen.
Aber auch wir haben das gemeinsam durchgestanden und ich muß sagen meine Mum hat das komplette Programm wirklich super durchlaufen. Sie war und ist immer noch zu 100% berufsttätig und hat auch während ihrer Behandlungen immer gearbeitet.
Dies jedoch nur um Dir (Euch) ein bischen die Angst zu nehmen. Falls Du gezielte Fragen hast nur drauflos.
Ich wünsche Euch viel Kraft und Deiner Mama alles Gute!
Liebe Grüße Alexandra
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  #5  
Alt 16.07.2008, 14:18
Henne 1 Henne 1 ist offline
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Registriert seit: 14.07.2008
Beiträge: 2
Standard AW: Machen uns große Sorgen !

Vielen Dank daß Ihr Euch Zeit genommen habt.
Werde weiterhin Euch besuchen kommen.
Im Moment liegt vielmehr das Problem im täglichen Umgang mit meiner Mutter.
Ich wohne über 500km weit entfernt von Ihr und am Telefon ist sie sehr genervt bis patzig . Ich und meine Schwester verstehen ihre Situation voll und ganz. Jede Frau hat vor so einer Diagnose Angst. Jedoch tendiert meine Mutter mehr zur Negativität . Es wird für uns alle ein hartes Stück Arbeit .
Mit der Arbeit ist das so eine Sache , sie ist Servicekraft in mehreren Objekten , fährt alles mit dem Rad und hetzt durch die Gegend.
Sie ist auch schon in der Vergangenheit mit Fieber und anderen Wehwehchen
losgezogen. Ein schwieriger Fall.Sie fährt die Verdrängungsschiene.
Und Schonung und Ausruhen geht gar nicht .
Liebe Grüße Eure Henne
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  #6  
Alt 16.07.2008, 14:43
Uschi16 Uschi16 ist offline
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Registriert seit: 07.07.2008
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Standard AW: Machen uns große Sorgen !

Hallo Henne,
das ist ja nicht schön, wenn Ihr so weit weg wohnt von Eurer Mutter...
Das, was Du von Deiner Ma schreibst, kann ich gut nachvollziehen, weil es mir ähnlich erging. Ich war auch "patzig" und ganz schnell auch richtig wütend, teilweise wegen Nichtigkeiten, aber ich kam nicht dagegen an, so sehr ich mich auch bemüht habe. Dabei hat mir meine Patzigkeit sehr leid getan, weils auch die Menschen traf, die gut zu mir waren. Aber meine Angst war so groß, daß ich das einfach nicht abstellen konnte...
Ich habe auch erst lernen müssen, zu akzeptieren, daß ich eben nicht mehr so kann wie früher und teilweise gelingt mir das heute noch nicht. Es ist halt nicht immer so einfach, sich zu schonen ("Ich bin 46 und nicht 86!" war einer meiner Lieblingssätze.) und sich schonen heißt ja irgendwie auch, zu akzeptieren, daß man krank ist. Dafür ist es vielleicht einfach noch zu früh, oder?
Falls Deine Mutter Sorgen hat wegen ihres Arbeitgebers ein Tip: sie kann die Schwerbehinderung beantragen und bekommt - so weit mir bekannt ist - mindestens 50%; falls es dann Ärger mit dem Arbeitgeber gibt, muß der sich mit dem Versorgungsamt anlegen und das tun viele nicht, hab ich mir sagen lassen.
Tja, und was das Verdrängen anbelangt, das habe ich mir auch anhören müssen... Wobei ich der Meinung war und bin, daß mein Verhalten mit "verdrängen" nichts zu tun hatte, mir war jeden Tag und jede Stunde klar, was die Glocke geschlagen hatte!
Der Eindruck des "Verdrängens" ist vielleicht dadurch entstanden, daß ich von meiner Krankheit immer nur so viel an mich ran gelassen habe, wie ich in dem Moment aushalten konnte; auch Informationen konnte ich nur manchmal ertragen und habe mir die Dosis eben "häppchenweise" zugeführt. Und drüber reden konnte ich auch nicht von Anfang an, bzw. nur mit ganz wenigen Menschen, von denen ich wußte, daß sie weder blöd reagieren noch Dinge sagen, die meine Angst nur noch verstärken.
Es ist halt alles nicht so einfach und jeder Mensch geht damit auf seine eigene Art um.
Und wie es Dir geht, kann ich auch ein bißchen verstehen, weil mein Vater an Krebs gestorben ist. Da war ich "auf der anderen Seite", diese Hilflosigkeit ist einfach nur ganz schrecklich! In dieser Hilflosigkeit und Verzweiflung habe ich dumme Dinge gesagt, weil mein Vater seine Erkrankung auch sehr negativ gesehen hat und ich völlig ungeschickt versucht habe, daran etwas zu ändern. Ich hoffe er weiß, daß ich das nicht böse gemeint habe...!

Mitfühlende Grüße, Uschi

Geändert von Uschi16 (16.07.2008 um 19:03 Uhr)
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  #7  
Alt 16.07.2008, 15:06
mausbaer_1970 mausbaer_1970 ist offline
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Beiträge: 91
Standard AW: Machen uns große Sorgen !

Hallo Uschi,
das weiss er ganz sicher - glaub mir!
Mach Dir deswegen keine Sorgen!
Liebe Grüße Alexandra
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  #8  
Alt 16.07.2008, 19:01
Uschi16 Uschi16 ist offline
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Standard AW: Machen uns große Sorgen !

Hallo Alexandra,

danke und liebe Grüße!
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