Wahrscheinlichkeit BK auf der anderen Seite zu bekommen

[saimar]

Hallo,
ich habe mich auf der BK-Seite schon vorgestellt, aber nun nochmals in Kurzzusammenfassung :
Habe am 16.04 einen Knoten links ertastet, danach Mammo beidseitig und Ultraschall nur links ( Gott sei dank !) der Knoten mit 1,5 cm. Danach sofort am 22.04.08 OP Entfernung von 26 Lymphknoten Befund: infasiv duktaler Tumor 0,5 cm gross ( G2) weit im gesunden entfernt, Lymphknoten frei , Blutgefässe frei und keine Metas. Was folgte war die Strahlentherapie, die ich gut überstanden habe, wenn alles nur so harmlos wäre. Habe 7 Kilo abgenommen , geregelte Periodenblutungen wieder ( die nicht mehr normal waren solange der Mitbewohner noch da war ) und treibe Sport.
Soweit so gut. Dennoch habe ich ca. 3 Wochen nach OP einen kleinen Knubbel rechts ( linsengross,verschieblich) entdeckt.
Mein FA und meine HA meinten beide dass da nichts sein kann, da ja mittels Mammo und Ultraschall geschaut wurde und nichts entdeckt wurde. Wenn er tastbar ist, dann hätte er auch schon "sichtbar" sein müssen. Beide gehen vom Abnehmen, Sport aus und davon dass ich ja keinerlei Vergleich mehr mit der linken Seite habe. Da hätte sich das Gewebe halt verändert und ich würde nun sowieso ( Psyche technisch ) überall Knubbel fühlen. Beim abtasten in der Strahlenklinik wurde ( nach den 30 Bestrahlungen ) auch nichts entdeckt.
Wieso ich die Frage dann überhaupt stelle ?
Ganz einfach. Man hört zuviel und klare Antworten bekommt man keine. Mich haben in der Strahlenklinik ein paar Damen durcheinander gebracht. Die meinten da ja mein BK erblich bedingt ist ( Mama starb mit 44 Jahren am inflammatorischen BK) sei das gegeben, dass innerhalb kürzester Zeit auch meine andere Seite befallen wird.
So von meinem FA habe ich nur erfahren dass mein Risiko gegenüber gesunden Frauen doppelt so hoch sei.
Nun wollte ich wissen:
Geht es Euch auch so ? Um meine linke Brust mache ich mir gar keine Sorge, die ist ja behandelt und " geheilt " . Aber meine rechte. Bilde ich mir die Knubbel nur ein ? Immerhin ist er seit den 3 Monaten, seit meine OP vorbei ist nicht gewachsen und immer noch verschieblich. Wobei ich mehrere Knubbel fühle seit ich auch noch Tennis spiele. ( Habe nen rechten Oberarm inzwischen um den mich Schwarzenegger beneiden würde !) Auf den Mammo Bildern ist echt nichts sichtbar ( Die habe ich noch und mit meiner HA nochmals angeschaut ) Dreh ich durch ?
Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit später auf der anderen Seite BK zu bekommen wirklich und gibts hier Betroffene ?
Würde mich freuen, wenn Ihr meine Bedenken zerstreuen könntet

[friebe]

Hallo Saimar,

es ist nur zu verständlich, dass Du mit den Nerven am Ende bist. Die Ärzte haben da gut reden, sie kennen zwar Hunderte Patientinnen und deren Diagnosen, aber wie es sich anfühlt, wissen sie nicht!

Ob es tatsächlich wahrscheinlich ist, dass Du jetzt auf der anderen Seite einen Tumor hast, weiß ich nicht. Wahrscheinlich hätten sie es wirklich gesehen. Ich würde mich damit aber auch nicht zufrieden geben können. Dazu hat man doch schon zu oft von Fällen gehört, wo es anfangs eben nicht erkannt wurde. Vielleicht wäre ja sogar ein MRT angebracht?
Leider gibt es in unserem Kopf keinen Anti-Panik-Knopf, den man einfach mal so drücken kann. Wahrscheinlich würde ich, wenn es nicht anders geht, stur bleiben und auf private Rechnung nochmals einen Ultraschall machen lassen. Ich habe mal bei meinen Rechnungen nachgesehen - für eine Sonographie (1 Brust) wurden knapp 30 Euro berechnet.

Auf alle Fälle ist es aber auch richtig, dass man durch Abnehmen viel mehr ertastet als vorher. Ich habe 5 kg abgenommen und kann meine Rippen richtig gut befühlen und ich kann Dir mit Gewissheit sagen: wenn man lange genug rumdrückt, tut es irgendwann auch tatsächlich weh (was hier im Forum mit der Frage endet, wie sich eigentlich Knochenmetstasen anfühlen)

Ich drück Dir ganz doll die Daumen, dass da wirklich nichts ist
Liebe Grüße - Klara

Hi,

ich hatte gerade vorgestern dieses Thema bei dem leitenden Arzt des Brustkrebszentrums. Ich mache einen Brustaufbau und irgendwie wollte ich wissen wie wahrscheinlich es ist das die linke Seite auch befallen wird. Bin auch erblich vorbelastet. Und er meinte nur, dass es keine Statistik oder Hochrechnung gibt. Man hat die gleiche Wahrscheinlichkeit (minus 3 %) wie alle anderen Frauen auch dass die andere Seite Brustkrebs bekommt. Es gibt bisher keinen wissenschaftlichen Nachweis dass die andere Seite auch befallen wird.

Lass mal ein MRT machen, dann bist Du absolut auf der sicheren Seite.
Ich denke dass meine linke Seite nicht befallen wird, sie ist irgendwie "besser drauf".

Gruß
Marianne

[Ullala]

Liebe Saimar!

Leider kann ich Deine Bedenken nicht zerstreuen, da mir eben dies passiert ist.

Ende Juni wurde auf meinen Wunsch hin ein MRT der bis dato noch vorhandenen rechten Brust gemacht, weil ich Veränderungen festgestellt hatte, die mich sehr an die Geschichte mit meiner linken Seite (2005) erinnerten.
Die Brust wurde in rasantem Tempo immer dicker und härter.
Außerdem hatte sich an der Außenseite ein Knubbel gebildet; genau wie damals links.
Letzten Donnerstag wurde mir nun die rechte Brust operativ entfernt und das Ergebnis der Gewebeprobe bekomme ich Anfang nächste Woche.
Es wird wohl wieder auf eine neue Chemo hinauslaufen.

Trotzdem bin ich guter Dinge, da die OP hervorragend verlaufen ist (endlich mal war ich kein Sonderfall, sondern alles lief wie es sollte!) und die Narbe bis jetzt gut heilt.

Und wie es weitergeht werden wir sehen und erLEBEN!

Ich will Dir keine Angst machen, aber möglich ist alles.

Trotzdem heißt das nicht, dass auch alles passiert was möglich ist!

Lass' Dich untersuchen und wenn sich wirklich etwas findet kannst Du handeln.
Und wenn nicht - umso besser.
Nur die Ungewissheit schafft einen langfristig, glaub' das mal einem "alten Krebshasen" wie mir!

Ich wünsche Dir viel Glück!!!

Ullala

[suze2]

ihr lieben,
was mich betrifft, so wurd ich drauf hingewiesen, dass für meine andere seite ein erhöhtes risiko besteht.
dies liegt bei mir sicher zum teil am BRCA1 gen-defekt, aber grundsätzlich ist es angeblich so, dass nach BK ein höheres risiko für die andere seite besteht als für die niemals erkrankten frauen.
also: im zweifelsfall lieber einen ultraschall mehr, zusätzlich zur "normalen" nachsorge.

ich bekomme wegen des BRCA 1 defektes MRT der brust alle ca. 8 monate - sicher die teuerste, aber auch die effektivste untersuchung - im zweifelsfall oder bei unsicherheit im schall oder mammobefund wird sie der arzt - so denke ich - sicher verschreiben.

alles gute und das beste für die gesundheit
wünscht euch allen
suzie

[Susi04]

Hallo Saimar

Ich kann deine Ängste gut vertehen denn mir ging es auch so.
Nachdem ich links ein ductal invasives Carcinom hatte (G3 HER 2 pos.), war ich wegen der rechten Seite immer unruhig, denn ich hatte aufgrund einiger Zysten rechts und links seit Jahren Tastbefunde.
Tja und ein Jahr nach dem ductal invasiven Carcinom links wurde rechts ein lobuläres Carcinoma in situ festgestellt. Sogar der MDK hat bestätigt, dass es zwei unterschiedliche Erkrankungen waren (wichtig für das Krankengeld)

Wie die statistische Wahrscheinlichkeit für sowas ist , weiß ich nicht, ich weiß nur, da ich betroffen war.
Hör auf deinen Körper und wenn du Angst hast, bestehe auf weitergehende Untersuchugen, oder auf eine Gewebeprobe.

Liebe Grüße
Susi

[Norma]

Hallo,

ich wurde auf ein erhöhtes Risiko für die andere Brust hingewiesen.
Und ich bin NICHT vorbelastet.

Klar macht jede Verhärtung Angst und ich will auch nicht verhehlen, dass ich an deiner Stelle längst auf ein MRT gedrängt hätte; notfalls selbst zahlen.

Nichts ist schlimmer als Ungewissheit; damit kann ich persönlich nur sehr schlecht umgehen.

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann

[Cunit13]

Hallo Saimar,

auch ich bin leider betroffen. Hatte meinen ersten Brustkrebs im Jahr 2000. Die Neuerkrankung traf mich dann in 2006. Beide Male war es auf der Mammographie nicht sichtbar.
Ich kann Dir auch nur raten, so schnell wie möglich ein MRT machen zu lassen. Denn nichts ist schlimmer, als diese dauernde Ungewissheit.

Liebe Grüße

[Marlies13]

Hallo saimar,
auf der Seite BK User stellen sich vor habe ich den Beitrag 125 geschrieben,ich möchte Dich bitten diesen zu lesen.
Heute bin ich froh die Korektur hab machen lassen,wann wäre es sonst entdeckt worden.
Liebe Grüße Marlies

[Lore S]

Hallo, laß das auf jeden Fall abklären. Ich hatte im Juli auch einen unklaren Befund auf der nicht betroffenen Seite,(Mai 2006BK links) meine Gyn. hat
mir gleich einen Termin im Brustzentrum gemacht. Laut MRT war dieser Knoten nur ein vergrößerter Lymphknoten, habe aber auf die OP bestanden.Bin dann am 29-07 operiert worden mit dem Ergebnis diverse Microverkalkungen und ein Lymphknoten entfernt, keine Anzeichen für Bk.Jetzt bin ich erstmal wieder beruhigt, bis zur nächsten Vorsorge.

Lieben Gruß Lore

[saimar]

Danke ihr lieben !
Werde auf alle Fälle das Problem nochmals ansprechen.
Das einzige was mich ziemlich beruhigt ist,dass
das Knötchen nicht gewachsen ist und ich habe ihn ja nur ein paar Tage nach Mammo und Sono gefunden ( ca. 10 Tage danach und die Radiologin sei die Koriphäe hier in Ulm). DA hatte ich allerdings kummertechnisch schon 4 Kilo runter.
Dienstag habe ich Termin in der Uni ( Nachsorge mit Abtasten in der Strahlenklinik ) dann sehe ich weiter. Mammobilder sind in dem Berech wo ich das Knötchen ( reiskorngross ) getastet habe vollkommen frei ! Die habe ich ja hier zuhause. Wäre der Knoten in einem anderen Bereich wo es dichter ist würde ich mir mehr Gedanken machen. Habe meinen Gyn auch ncoh angrufen und der meinte ich würde als Betroffene nun regelrecht nach etwas suchen, wo er ja nciht ganz unrecht hat....
Er meinte wenn es echt was ist, dann findet das die Ärztin am Dienstag auch und dann sieht man weiter !
Danke danke und nochmals danke.
Runtergezogen und beunruhigt haben mich ja eigentlich nur die auch betroffenen Damen in der Strahlenklinik. Leute gibts ! Statt sich gegenseitig aufzubauen und Mut zu machen einen so zu beunruhigen... Schlimm. Zu dem Zeitpunkt hatte ich an das Knötchen nciht mehr gedacht, weil man mich ja schon beruhigt hatte ( das war ca. 3 Wochen nach der OP als ich bei der Ärtzin den Komplettcheck Metatechnisch gemacht habe ) Die meinte man hätte den dann schon gesehen, wenn er kurz danach schon tastbar ist ! Zumindest auf der Sono !
Also machts gut !
Uns kriegt das Schalentier nicht klein....